Grundlüftung: Fensterdichtungen entfernen
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

Grundlüftung: Fensterdichtungen entfernen

Hallo Experten-Team!
Nachdem ich viele Beiträge im Forum zur "Grundlüftung" gelesen habe, sind da noch ein-zwei Fragen übrig, die mir auf der Seele brennen und zwar:
Wir haben vor 2 Jahren ein Einfamilienhaus gebaut. Da ich das Bauforum damals schon aufsuchte, habe ich in fast jedem Zimmer ein Hygrometer  -  dem Forum sei Dank!
Nun Lüfte ich also, gucke auf mein Hygrometer, habe mich mit Dingen auseinander gesetzt, die ich damals im Abi hatte.. usw. ;-)
Also kurzum, ich gebe mein Bestes, aber ich habe dennoch Kondenswasser derzeit (also im Winter) an einigen Fenstern.
Da ich morgens andere Dinge vorhabe, als die ganzen Fenster trocken zu wischen, würde ich mich natürlich über eine Grundlüftung freuen, WENN sie denn dieses Problem beseitigt UND wenn ich die Grundlüftung richtig verstanden habe.
Meine Idee ist also, ich entferne einfach die Fensterdichtung (ich glaube ich habe ohnehin zwei) und alles ist toll :-)
Das bisschen Heizwärme was dadurch in den Garten abwandert, who cares, oder ...
Liege ich richtig, oder haue ich voll daneben und habe so gar nichts verstanden :-/
Für konstruktive Hilfe im Voraus mein Dank
MadyMad
  • Name:
  • MadyMad
  1. Sie meinen das aber nicht wirklich ernst?

    Foto von Stephan Langbein

    ich fasse es mal als Joke auf und lache mit :-), ansonsten, falls ich jetzt total falsch liege, empfehle ich einen Link:
  2. okay ...

    ich scheine mich wohl etwas falsch ausgedrückt zu haben.
    Natürlich kann ich Lüftungsgeräte kaufen ...
    Natürlich gibt es physikalisch Werte die das ausdrücken, was ich hören will ...
    Natürlich ...
    Aber pragmatisch gedacht, erreiche ich so eine unregulierte Lüftung. Zwar unreguliert, aber das Wort "Lüftung" taucht auch auf ...
    Und wenn man sich den ganzen Talk zwischen den "Fachleuten" so durchliest, scheinen die sich ja auch nicht ganz so einig, ob das Fenster nun offen sein sollte oder nicht, gell ;-)
    Schon die ganze Passiv-Haus-Debatte zeigt doch echte Abgründe auf. Aber man lebt eben "deutsch" und scheint gefangen in einem System voller Reglementierungen, die es natürlich alle nur gut meinen :-/
    so denn
    MadyMad
  3. Lesen ...

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    Lesen Sie mal auf meiner Seite die Artikel über Feuchte und über Lüften, und Sie werden sehen dass Sie mit der Idee zum Entfernen der Dichtungen (an bestimmten Stellen) gar nicht schlecht liegen.
  4. das beruhigt ... ;-)

    Ihr Seite habe ich schon vor längerer Zeit nicht nur gelesen, sondern gleich teilweise ausgedruckt (!)
    Viele ihrer Tipps setze ich bereits erfolgreich um  -  so z.B. morgens im Bad, wo man schön sehen kann, wie sich nach geöffentem Fenster die beschlagene Scheibe sukzessiv in eine klare Scheibe verwandelt :-).
    Also hier an dieser Stelle eine Empfehlung an alle diese Seite zu lesen und ihnen einen Dank eine gute und auch verständlich geschriebene Seite ins Netz gestellt zu haben!
    Wie gesagt, lüfte ich schon sehr genau und das klappt auch klasse. Aber was mache ich in meinen beiden Kinderzimmern, wo die Zwerge schlafen, die sich nachts natürlich abdecken und ich deshalb über Nacht die Fenster nicht auf Kipp lassen kann. Da habe ich morgens in dieser Jahreszeit Kondensatbildung.
    Naja, es gibt sicherlich auch konkurrierende Problemfelder und dieses ist evtl. eines davon: zur Schlafenszeit frische nicht kondensierende Luft in den Kinderzimmern und gleichzeitig Kinder ohne Erkältung ...
    so long
    MadyMad
  5. da machst du nix!

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    Vielen Dank für die lobenden Worte, die gehen ja 'runter wie Öl :-)
    Eine Grundlüftung, sei es duch pervorierte oder teilentfernte Dichtungen oder durch Einbau einer speziellen Lüftungsvorrichtung im Fensterfalz bringt nicht die erforderliche Luftmenge die nötig wäre die Schwitzwasserbildung gänzlich zu verhindern. Stoßlüftung muss trotzdem sein, vor und nach dem Schlafengehen auf jeden Fall. Durch die Lüftungen können Sie das Schwitzwasserproblem aber mindern.
  6. Mit der Idee ...

    haben vor Jahren einige Hersteller von Kunststofffenstern (oder deren Montagetrupps) das Problem der Schimmelbildung nach durchgeführtem Fensteraustausch in den Griff zu bekommen. Die haben wirklich oben und unten einen Streifen der Dichtlippe weggeschnitten. Da hätten dann auch die alten Holzfenster mit Einfachglas bleiben können.
    Ein Entfernen der Dichtung (ganz oder teilweise) könnte Ihr Problem noch verstärken! Wie beim Dauerkipplüften unterkühlen Leibung oder Sturzflächen und führen so zu Oberflächenkondensat auf der Wand. Folge => Schimmelpilzbildung.
  7. Mit der Idee ...

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    habe ich Wohnungen trocken gelegt, in denen die Klamotten im Kleiderschrank schimmelten weil's zu feucht war.
    Nach einer Heizperiode war die Bude trocken. Ohne zusätzliche Kosten für irgendwelche Apparate etc.
  8. und danach?

    Habt Ihr dann die Dichtungen wieder eingelegt oder sind die Fenster so undicht geblieben?
  9. ja sia!

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    natürlich haben wir die Dichtungen weg gelassen, was denxt Du? Ansonsten wären wir nach 'ne Jahr ja wieder so weit wie vorher gewesen. Ach so: da waren zwei Altbaurenovierungen dabei, wo sicherlich die Baufeuchte nicht schuld am Schimmelbefall war. Aber auch bei den Neubauten haben wir's später so belassen.
  10. ich dachte

    es ging um Baufeuchte, die nach einem Jahr draußen war.
    Wie dem auch sei, hat eine derartige Maßnahme für mich einen etwas merkwürdigen Beigeschmack: Erst macht man einen Riesenaufwand, um die Fenster superdicht einzubauen, dann reißt man die Dichtungen raus.
    Klar, die feuchte warme Innenluft kann an den Stellen, wo die Dichtungen saßen, keine großartigen Feuchtigkeitsschäden anrichten (im Gegensatz zum Übergang Fensterrahmen-Laibung). Trotzdem: Der Effekt ist doch ungefähr selbe als wenn man mit gekippten Fenstern dauerlüftet, was ja bekanntermaßen nicht sinnvoll ist.
    Bei unserem Neubau reicht 1- bis 2-malige Stoßlüftung täglich absolut aus. Keine Feuchtigkeit, keinen Schimmel, keine beschlagenen Fenster im Winter.
  11. @khr

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    hmm, hmmmmmm, mal so rein phüsikalisch betrachtet: was passiert wenn du die EINE Dichtung teilweise abschnibbelst?
    Normalerweise nix, weil die andere noch so dicht ist, da geht nicht ausreichend durch/raus.
    Es KÖNNTE ein geringer Durchzug entstehen wenn Du gegenüberliegend ähnliches veranstaltest. Denn ein Durchzug wäre m.E. erforderlich, um die anstehende Feuchtigkeit abzuführen. Eine Öffnung in nur einem Bereich bringt da nix.
    Der Durchzug bringt aber eine unangenehme Erscheinung mit sich, es zieht im Rücken und dann auch bald in den Gelenken.
    Ich behaupte mal: es ist bei solchen Problemen sehr viel effizienter, wenn die Bewohner sich den Gegebenheiten in Sachen der erforderlichen Lüftung anpassen. Voraussetzung ist sicherlich eine durchdachte und geplante sowie ordentlich ausgeführte energetische Sanierung.
    Ob hier back to the roots der bessere Weg ist ...?
    leise zweifelnde Grüße
    Stefan Ibold
  12. ein wenig gekramt ...

    ellenlang aber interessant

  13. gna!

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    @ si, o großer Zweifler:
    Erstens Gips Leute, die müssen tagsüber arbeiten, beide, um die Raten für den feuchten Neubau tilgen zu können.
    Zweitens: bei PVC-Fenstern hat's in der Regel eine witterungsseitige Dichtung im Blend- und eine raumseitige Dichtung im Flügelrahmen. (Bei Mitteldichtungen geht das System nicht). Also entfernst Du aus der Dichtung außen was und aus der Dichtung innen auch. Die Luft muss dann durch den Falz und strömt dann oben innen ein, sanft und sacht. Wenn's Sturm hat verwirbelt die Luft und innen kommt so gut wie nichts mehr an. Zugluft ist da in nur sehr geringem Umfang zu spüren, unser Fenstersystemgeber hatte sogar ein Prüfzeugnis für diese Lösung, das die Einhaltung aller gängigen Regeln der Technik zum Thema Fenster und -Lüftung bestätigte.
    Tja, und dann wäre da ja die heißgeliebte EnEVAbk. ... Die fordert entgegen aller Meinung keine hundertprozentige Dichtheit, sondern im Gegenteil einen Mindestluftwechsel. Und den bekommt man beim Fehlen einer Lüftungseinrichtung nur mit "undichten" Fenstern hin. Der Clou ist, dass sie Bewusst undicht gemacht wurden und die Zwangslüftung keine unkontrollierte ist.
  14. Keine unkontrollierte?

    Wie kontrolliere ich denn?
    Kann ich auch regeln?
  15. Ich habe mir auch an einigen Stellen perforierte Dichtungen einbauen lassen

    System Rehau. Am Blendrahmen wird oben eine "dünnere" Dichtung eingebaut, d.h. die Dichtlippen sind flacher ausgebildet; am Fensterflügelrahmen sind oben und seitlich die Dichtungen perforiert. Ergibt eine gerade noch zulässige Fugendurchlässigkeit. Zugerscheinungen oder Pfeifgeräusche, wenn der Wind draufsteht, können wir nicht verzeichnen.
    ABER: Der Einbau solcher Dichtungen ist laut Hersteller (und gleichtönende laut Fensterbauer) nach EnEVAbk. angeblich nicht statthaft. Es wird auf die Einzelbauteilregelung nach DINAbk. verwiesen. Sie können aber auch EGAbk.-Recht heranziehen, ...
    Fazit: Keiner weiß Bescheid, scheint eine rechtliche Grauzone zu sein, qui bono?
  16. @ JDB

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    Da kommst du mir schon wieder komisch?
    Kontrolliert insofern als ich weiß, wo Luft 'reinkommt. Nämlich da, wo vorher die Dichtungen 'rausgenommen wurden. Klar lässt sich die Zuluftmenge auch individuell regeln! ... allerdings nur von Petrus durch seine Einflussnahme auf die Windstärke.
  17. Erfahrung

    Foto von wiki

    Wir haben 10 cm im Wohnzimmer und Flur entfernt.

    Fazit: Man kann sich lange darin aufhalten ohne die Fenster kippen zu müssen. Vorher sind die Scheiben beschlagen bzw. man hat nach 1 Std. unter Sauerstoffmangel gelitten.

    Wenn man die Dichtung nicht gegenüberliegend entfernt (Außen oben und Innen seitlich), erwärmt sich die Luft im Rahmen und etwaiges Kondenswasser kann unten ablaufen.


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