richtiges Lüften
BAU-Forum: Bauphysik

richtiges Lüften

Ich habe mal eine etwas provozierende Frage zum Thema "richtiges Lüften". Mehrfach konnte ich den Empfehlungen (z.B. von Herrn Bromm) entnehmen, dass man am günstigsten alle zwei Stunden für wenige Minuten stoßlüftet. Den ungeheuer positiven Effekt, will ich gar nicht in Abrede stellen. Wie kann aber ein arbeitender Mensch alle zwei Stunden lüften? Und ist es dann, wenn man nun mal neun zehn Stunden am Tag abwesend ist automatisch eine Lüftungsproblem falls Schimmel auftritt. (Für mich ist eine Wohnung die dies voraussetzt nicht nutzbar.)? Oder anders ausgedrückt, wird von den Fachleuten diskutiert wie man seine Luftdicht Wohnung benutzen kann? Nehmen Sie mir meinen etwas provokanten Fragestil nicht übel  -  mich interessiert wirklich, ob es dazu Meinungen gibt.
  • Name:
  • E. Brunn
  1. Wofür gibt es Lüftungsanlagen?

    Egal, welche energetische Qualität? Damit gibt es einfach kein Problem mehr. Man kümmert sich um nichts und es klappt einfach.
    Und nun: Warum baut das nicht jeder ein?
  2. ganz einfach:

    Wenn Sie nicht zu Haus sind, verbrauchen Sie einerseits keinen Sauerstoff und tragen andererseits auch nichts zum Ansteigen der Luftfeuchtigkeit bei (z.B. durch Schwitzen, Kochen etc.).
    In diesem Zeitraum Ihrer Abwesenheit brauchen Sie dann auch nicht zu lüften.
    (es sei denn, Sie haben Unmengen von Blumen und Pflanzen, bei denen sehr viel Feuchtigkeit verdunstet. Aber der Haupt"verdunster" ist meist der Mensch selber und seine häuslichen Tätigkeiten.)
  3. was ist im Schadensfall

    Ich hatte das Problem von Schimmelbildung im Neubau. Subjektiv war der gesamte Neubau "sehr feucht". Die Baugenossenschaft hatte aber angegeben und wohl auch mehrfach gemessen, dass die Restfeuchte den zulässigen Werten entspräche (wo immer diese lägen). Und wir hatten leichte Schimmelbildung im Schlafzimmer sowie im Arbeitszimmer. Im Arbeitszimmer war das mit Thermometer belegbar eine Wärmebrücke (Belegbar nur für Menschen mit Interesse an der Ursachen suche). Im Schlafzimmer betraf es den Bereich der Balkontür. Die Argumentation der Vermieter war: wir hätten eben alle besagten zwei Stunden lüften sollen. Das Problem hat sich (so denke) ich erledigt. Der Schimmel hat sich (nachdem die chemische Keule geschwungen wurde) nicht wieder neugebildet. Auch nicht im Bereich der Wärmebrücke. Nach meiner Einschätzung war die Baufeuchte einfach zu hoch.
    • Name:
    • E. Brunn
  4. Dichtungsprofile

    Ich habe mir vorgenommen, in meinem Neubau einige Fensterprofile mit perforierten Dichtungen einzusetzen, die (unter Einhaltung bzw. Ausnutzung der max. Fugendurchlässigkeitswerte) für eine Grundlüftung sorgen sollen. Feuchträume bekommen einen zeitgesteuerten Abluftventi. Denke das reicht zur Schimmelprophylaxe. Der Rest: konventionelle Handlüftung bei Bedarf.
  5. Technik

    Ich sehe einfach die Vorteile in unseren Breitengraden mit luftdichter Bauweise. Daraus folgt Lüftungsproblematik. Technisch zu lösen durch eine Lüftungsanlage. Jetzt muss nur noch die Technik die erkennen wann jemand zu Hause und wie die Luftqualität ist und schon ist ein gewisses Optimum erreicht.
    Handlüftung wird doch meist zu spät oder nicht richtig oder gar nicht gemacht.
  6. Bauen wir zu dicht?

    Eine Frage, die mir schon oft gestellt wurde. Gerade im Hinblick auf die Problematik von allergieauslösendem Schimmel scheint die Antwort schnell gefunden zu sein.
    Was die meisten allerdings nicht beachten ist, dass Schimmel nicht unbedingt nur etwas mit mangelhaftem Nutzerverhalten zu tun hat (ein Argument was gerade wohl Vermieter sehr mögen). Leider ist es nur ein kleiner Teil der Wahrheit, denn die meisten Schäden werden sicher entweder durch Fehlplanung (Wärmebrücken) oder durch Ausführungsmängel provoziert. Luftdichtung ist da n ganz wichtiges Thema. Leider haben immer noch viele Leute nicht gemerkt, dass es mehr als sinnvoll ist eine Luftdichtheitsprüfung gleich nach Fertigstellung der Luftdichtungsebene durchzuführen, damit evtl. Fehlstellen aufgefunden werden können. Diese haben nämlich die unangehme Eigenschaft nicht in allererster Linie vollflächig aufzutreten, sondern meist auf wenige Stellen beschränkt. Das hat natürlich zur Folge, dass gerade an diesen wenigen Stellen massiver Tauwasserausfall erfolgt. Ich denke nicht, dass man da irgendwas mit perforierten Fensterdichtungen erreichen kann (außer, dass die durch Dämmung und Luftdichtung erfolgreich im Raum gehaltende Wärme das Weite sucht). Außerdem besteht dann natürlich auch die Gefahr, dass sich Feuchtigkeit und Schimmel halt am Fensterrahmen wohlfühlen (die suchen sich im Bedarfsfall schon die kälteste Stelle).
    Leider wird es noch ein wenig dauern, bis die Mehrheit gemerkt hat das die Überprüfung der Luftdichtheit schon während der Bauphase sinnvoll ist, so wird es leider noch länger dauern bis die Häuslebauer (und auch die Planer) merken, dass an geregelten Be- / Entlüftungsanlagen (Belüftungsanlagen, Entlüftungsanlagen) mit oder ohne Wärmerückgewinnung auch eine Menge dran ist (auch wenn dafür vielleicht zunächst auf das Villeroy & Boch Badezimmer verzichtet werden muss). Eine kontrollierte Be- / Entlüftungsanlage (Belüftungsanlage, Entlüftungsanlage) mit WRG wird sich sicherlich eher rechnen als goldene Wasserhähne.
    Ach ja, alle 2 Stunden für wenige Minuten zu lüften ist natürlich nicht praktikabel. In einer der letzten Bauphysik-Zeitungen gab es mal einen Artikel über schimmelpilzbedingten Mindestluftwechsel (der allerdings ein gutes Stück unter dem hygienisch erforderlichen liegt). Dort war u.a. auch eine Tabelle (oder war es doch ein Diagramm?) mit den Öffnungsgraden von Fenstern und ob quergelüftet wird in Relation zu den erreichten Luftwechseln. Wahrscheinlich wird sich da noch ein etwas sinnvolleres Verhältnis bei den Lüftungszeiten finden lassen. Ich werde es mal morgen hiereinstellen wenn ich daran denke.
    Bis dahin,
  7. Nacht

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Wird jemand nachts alle 2 Stunden lüften? Ich glaube kaum. Trotzdem wird auch während des Schlafs Feuchtigkeit frei. Vielleicht auch noch abends duschen usw.. Die Wandoberflächen dienen als Puffer und geben auch tagsüber Feuchtigkeit ab. Also auch ohne viel Pflanzen.
    Das Lüften am Tage ist also notwendig, aber z.T. dem Nutzer nicht zumutbar. Also ist eine kontrollierte Lüftung notwendig, aber eine kontrollierte Lüftung verbietet nicht das Öffnen der Fenster, was manchmal behauptet wird. Obwohl einige Vorteile der kontrollierten Lüftung bei offenen Fenster wegfallen.
    Mit freundlichen Grüßen
  8. Einiges zum Thema Lüften finden ...

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Einiges zum Thema Lüften finden Sie auch unter folgendem Link:
    MfG
    Jürgen Sieber
  9. ha

    Sehr schön, Herr Sieber, in ihrem Link steht in abgeschwächter Form genau was ich bemängele: Lüftung alle drei bis vier Stunden. Meine Frage ist auch nicht als Kritik am Prinzip "luftdicht" bauen zu verstehen, ich habe lange Zeit in einem Altbau gewohnt und es war im Sommer wie im Backofen. (Im Winter Dank Gasofen einigermaßen heizbar, wenn ich auch denke, wir haben die halbe Stadt mitbeheizt.) Da finde ich die Idee mit automatischen Lüftungssystemen schon besser. Nur wird natürlich kein Vermieter der Welt sich diese zusätzlichen Kosten gönnen. (Kann ich die automatischen Lüftungssysteme in Abwesenheit "laufen lassen" oder regnet es mir eventuell rein?). Ich will einmal vollgende Thesen aufstellen: 1) Eine Bau muss auch von "arbeitenden Menschen" (jetzt bekomme ich einen auf die Mütze) so belüftbar sein, dass kein Schimmel auftritt. D.h. eine tägliche Abwesenheit von 12 h darf nicht zwangsweise Schäden verursachen. 2) Ich muss in meinem Schlafzimmer auch die ganze Nacht das Fenster offen lassen können (gerne bei geschlossener Tür und abgeschaltetet Heizung in allen anderen Räumen) ohne das Schäden auftreten. 3) Ich muss in der Lage sein, zumindest in einem Raum Wäsche zu trockenen (jetzt bekomme ich gleich wieder einen auf die Mütze), weil es einfach nicht jedem zuzumuten ist Nasse Wäsche durchs Treppenhaus zu tragen. (Ja ich weiß in Wirklichkeit leben bei uns nur junge gesunde Menschen).
    So, wenn ein Bau diese Anforderungen nicht erfüllt, ist er in meinen Augen nicht gebrauchstauglich.
    • Name:
    • E. Brunn
  10. Entschuldigung

    FOLGENDE
    • Name:
    • E. Brunn
  11. Alles ist nicht machbar

    Foto von Ralf Sparwel

    Hallo
    Wer versucht heute in seiner Wohnung welche wirklich dicht ausgeführt wurde, noch Wäsche zu trocknen, wird wahrscheinlich Schiffbruch erleiden und mit Feuchtschäden leben müssen. Dafür ist eine Wohnung nicht ausgelegt! Und wer das verlangt der muss dann damit Leben das seine Wohnung, aussieht wie ein Waschhaus, komplett gekachelt und mit großer Ablüftung.
    MfG Ralf Sparwel
  12. Natürlich haben es schon viele Vermieter verstanden

    und bauen tatsächlich auch (oder gerade?) im sozialen Wohnungsbau Zwangslüftungssysteme ein. Aus Kostengründen zwar meist mechanische Ablufteinrichtungen, vermehrt aber auch mit einfacher Wärmerückgewinnung (Kreuzstrom). Auch im Geschossbau kommt das immer häufiger, teilweise werden diese Systeme auch bei Sanierungen nachgerüstet.
    Da es hier oft um Renditeobjekte geht, muss man sich m.E. schon Gedanken machen, ob Lüftungsanlagen tatsächlich so teuer sind. Aus reinem Spaß an der Sache wird das wohl kaum ein gewinnorientierter Vermieter machen.
    Und Herr Ebel hat mal wieder den Kernpunkt der Sache getroffen: Lüften während des Schlafens.
    Hier nochmal mein Vorschlag für die "optimale Lüftung", bei großflächigem Einsatz wahrlich kein Luxus mehr:
    Kontrollierte Be- und Entlüftung (Belüftung, Entlüftung) mit WRG, Feuchterechner, VOC- und CO²-Sensor.
  13. Herr Sparwell

    sehen sie, das Wäschetrocknen in der Wohnung ist deshalb eine meine Forderungen, weil (was ist gibt Menschen die sind nicht exakt so wie ich?) es eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen gibt, die körperlich nicht in der Lage sind, z.B. nasse Betttücher durch das ganze Treppenhaus zu tragen. Und zu sagen: Na die haben halt Pech gehabt, erscheint mir gesellschaftstypisch zu sein. Soll der Mensch sich dem Bau  -  oder der Bau sich dem Menschen anpassen? Übrigens bin ich mittlerweile etwas aufgeklärter über automatische Lüftungssysteme, die auf den Seiten von Herrn Ries ausführlich beschrieben sind, und zumindest für den Eigentümer eine Alternative darstellen (siehe

    ).

    • Name:
    • E. Brunn
  14. wenn ich das richtig in Erinnerung habe

    Foto von Martin Kempf

    dann sehen Gerichte die Zumutbarkeit der Lüftungspflicht bei werktätigen Menschen mit 2 Stoßlüftungen am Tag als erfüllt an. Mehr wird als nicht zumutbar angesehen.
  15. Eile ist geboten ...

    Foto von Lieselotte Tussing

    • Hallo Herr Brunn, schön, Sie mal wieder zu lesen ;-)) -

    Wenn wir uns mit dem Erstellen eines Baues Zeit lassen könnten so wie früher, wäre die naturgegebene Baufeuchte schon mal raus (denke ich mir so). Und was dann noch anfällt auf Grund des normalen Bewohnens kann durch Lüften wie MK es beschreibt wohl in den Griff zu bekommen sein.
    Keine Rechtsberatung, bin blutiger Lüftungslaie *g*

    • Name:
    • Tu
  16. Hat denn schon mal jemand hinterfragt, ob ...

    die Lüftungsintervall-Angabe "alle 2 Stunden" irgendwie wissenschaftlich belegt ist? Könnte ja sein, dass das eine ähnliche Ente wie beim Eisengehalt des Spinats ist :-)
    Habe noch niemanden getroffen, der nur ein Anzeichen einer Krankheit zeigt, die durch das fehlende Lüften in der Nacht auftritt. Die Krankheiten treten erst auf, wenn ich meinen Wecker alle 2 Stunden neu Stelle.
    Wenn ein Haus nicht mehr zum bestimmungsgemäßen Gebrauch taugt, dann passt da etwas nicht in der Energiediskussion und an der (versteckten) Forderung, die Häuser zu "kondomisieren". Lieber schiebe ich ein Brikett nach, als mir Schimmel in der Hütte zu züchten (bekomme ich jetzt auch was auf die Mütze?) =: --)
  17. und? reicht das nun aus, 2x täglich?

    Mehr als zweimal täglich lüften wir auch nicht. Bisher (nach fast 2 Jahren) keine Schimmelschäden in unserem Neubau.
  18. Natürlich passt was nicht.

    Als Planer stehe ich auf dünnem Eis (privatrechtlich).
    Ich baue EnEVAbk.-gerecht, erziele einen sehr guten n50-Wert von 0.2 h-1, überreiche dem Bauherrn stolz das Zertifkat und das war's?
    Oder lasse ich mir schriftlich geben, dass er verdammt_gut_und_gewissenhaft lüften muss und dass die Empfehlung zu einer Lüftungsanlage erfolgt ist?
    Wenn man (auch die Gerichte) zu dem Schluss kommt, dass man gerade im Geschosswohnungsbau keine 'Lüftungserziehung' bringen kann, dann besteht letztendlich der indirekte Zwang zum Einbau einer LA, ohne dass es irgendwo explizit geschrieben steht. Ob das so richtig ist?
    Gruß, jdb
  19. Kältefalle Fenster

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Ob die Schimmelproblematik erst mit den dichten Fenstern so groß geworden ist, weiß ich nicht. Früher galt Schimmel als etwas, über das man nicht spricht, es könnte ja schlechten Eindruck machen. Außerdem war der kälteste Ort das Einscheibenfenster und dort kondensierte die Luftfeuchtigkeit und lief z.T. in Bächen das Fenster runter.
    Heute ist auch das Fenster wärmegedämmt und es ist Mode geworden andere für Schimmel als schuldig zu erklären und deshalb gilt es nicht mehr als Makel zu erklären, man habe Schimmel in der Wohnung.
    Mit dem Wäschetrocknen gehe ich auch mit. Und wenn ich genügend Luftdurchsatz habe, muss auch nicht die ganze Wohnung wie ein Feuchtraum aussehen.
    Das Problem ist, dass manche Richter urteilen ohne auf die Bauphysik Rücksicht zu nehmen. z.B. hinter einem gut gefüllten Schrank dicht an die Außenwand muss es schimmeln. Von der Vorderseite des Schranks aus gesehen, ist das System Schrank  -  Wand besonders gut wärmegedämmt  -  aber da der Schrank eine Wärmedämmung wie die Außenwand hat (oder besser) teilt sich die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen halbe/halbe auf oder schlimmer, d.h. hinter dem Schrank ist es kalt. Aber gleichzeitig ist der Schrankabstand immer noch groß genug, dass die Feuchte der Raumluft in den Spalt Außenwand/Schrank kommt und an den kalten Flächen kondensiert. Folge: Schimmel hinter der Wand. Ähnliches gilt bei Kissen an der Außenwand usw.. Also ist dann falsche Nutzung die Ursache, die dann sogar nicht mal eine kontrollierte Lüftung beseitigen kann.
    Wohnungsverwaltungen, die sich nach viel Ärger mit den Mietern zum Einbau kontrollierter Lüftungen entschlossen haben, haben meines Wissens gute Erfahrungen damit gemacht. Der Einbau bedeutete für sie nur eine Zwischenfinanzierung (Modernisierungsumlage), der Ärger war weg, die Mieter waren zufriedener und wegen WRG waren trotz höheren Komforts die Heizungskosten z.T. gesunken.
    Mit freundlichen Grüßen
  20. nicht pauschal zu beantworten

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    richtiges Lüften im Sinne von: der Wohnung und der Nutzung angepassten Lüftungsverhalten, ist nicht pauschal zu erklären.
    Wenn Jemand viele Hydrokulurpflanzen in der Wohnung hat, ein großes Auqarium und 5 Personen im Haushalt sind, dann muss m.E. mehrfach gelüftet werden.
    In einem Singlehaushalt oder bei zwei Berufstätigen kommt man mit Morgens und Abends vermutlich ausreichend hin.
    Und genau dieser Umstand, nämlich das, wie Konrad Fischer es ausdrückt, "genormte Nutzerverhalten" ist es, was ich teilweise bei der WSchVo und bei der EnEVAbk. kritisiere. Da wird munter bilanziert und mit einer Glühlampe als Eeinergiegewinn gerechnet und wenn Mama ihre Freundin eine Viertelstunde in der offenen Tür verabschiedet, ist die Bilanz hin.
    Feste Vorgaben an die Bauteile in den Vorschriften, der Rest als I-Tüpfelchen obendrauf.
    Grüße
    Stefan Ibold
  21. Hygrograph

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Die Forderung oft zu lüften ist i. Allg. berechtigt. Ich habe schon Schriebs von Hygrographen (Schreiber der momentanen Luftfeuchtigkeit) gesehen: Beim Lüften gewaltiger Einbruch der Luftfeuchtigkeit und danach in der nächsten viertel Stunde wieder Anstieg auf den alten Wert. Und das sogar in einem Einfamilienhaus, wo statt der zugesicherten 2,6 W/m²K -Fenster 4 W/m²K -Fenster eingebaut waren und Wasser an den Fenstern strömte.
  22. Tja,

    leider konnte ich den Artikel aus der Bauphysik nicht finden. Ausgerechnet die Ausgabe ist nicht da :-(.
    @FPT: Die Geschichte mit dem Brikettnachschieben wird sicherlich heute noch einigermaßen gut funktionieren, aber eigentlich wird ein Haus ja nicht nur für den Moment gebaut, sondern darf ja ruhig das eine oder andere Jahrzehnt im nutzbaren Zustand bleiben. Wenn ich mir heute schon den Anteil der Heizkosten an den Gesamtkosten anschaue, dann kann ich mir nicht voerstellen, dass sich das Verhältnis in den nächsten 20 Jahren zu Gunsten der Heizkosten verschieben wird (eher umgekehrt  -  Energie wird sicherlich teurer). Schadensfreies bauen wird auch maßgeblich durch die Planung bestimmt und eine kontrollierte Lüftungsanlage gehört heute sicherlich nicht mehr zu den Dingen, die unerschwinglich sind.
    Darüber hinaus ist auch nicht nur der Bauschadensfall auschlaggebend. Weitere Nachteile einer nicht luftdichten Bauweise sind schlechtere Raumluftqualität im Winter (trockene Luft), schlechterer sommerlicher Wärmeschutz (geringere Phasenverschiebung), schlechterer Schallschutz und zu guter letzt ein erhöhter Energieverbrauch.
    Ein Beispiel: Bei einer Dämmfläche von 1 m² und einer Dämmschicht von 14 cm, bewirkt eine Fuge von 1 mm Breite in der raumseitigen Luftdichtung (bei Normklima und einer geringen Luftdruckdifferenz) einen 4,8 mal höheren Wärmeverlust über diese Fuge als über die gesamte Dämmfläche (0,3 W/m²k zu 1,44 W/m²k). Die Folge? Der für die Konstruktion errechnete k-Wert stimmt nicht mehr.
    (Messung: Institut für Bauphysik, Stuttgart, Quelle: DBZ 12/89, Seite 1639 ff)
    Und dann sag doch mal einer, dass Fehlstellen in der Luftdichtungsebene toleriert werden können.
    Grüße,
  23. Alles ist nicht machbar

    Foto von Ralf Sparwel

    Hallo
    Wer versucht heute in seiner Wohnung welche wirklich dicht ausgeführt wurde, noch Wäsche zu trocknen, wird wahrscheinlich Schiffbruch erleiden und mit Feuchtschäden leben müssen. Dafür ist eine Wohnung nicht ausgelegt! Und wer das verlangt der muss dann damit Leben das seine Wohnung, aussieht wie ein Waschhaus, komplett gekachelt und mit großer Ablüftung.
    MfG Ralf Sparwel
  24. @jdb

    Meines Erachtens steht der Planer heute in der Verantwortung seinen Kunden darauf Aufmerksam zu machen, dass es bei einer luftdichten Bauweise (die ja Gesetz ist) zu Problemen kommen kann, wenn:
    a) entweder nicht gewissenhaft gelüftet wird oder
    b) keine m.E. erforderliche Lüftungsanlage installiert wird.
    Der Planer sollte es als Experte nämlich besser wissen. Was dann am Ende der Kunde daraus macht, bleibt ihm selbst überlassen, denn es geht nicht beides. Einmal Geld sparen durch luftdichtes Bauen und dann noch einmal Geld sparen durch den Verzicht auf eine Lüftungsanlage. Man muss es den Leuten nur schmackhaft machen. Und wer weiß, am Ende spart der Kunde womöglich nochmals Geld, weil er den Planer vor Gericht zur Verantwortung zieht  -  wird sicherlich auch irgendwann mal kommen.
    Ach ja, an diejenigen, die Angst vor zu dichten Häusern haben. Messungen haben ergeben, dass sich der n50-Wert in den ersten Jahren nach dem Ende der Bauphase um bis zu 30 % verschlechtert. Der Grund hierfür ist, dass Fugen der Innenbekleidung durch Bauwerksbewegungen reißen und plötzlich die Luftdichtungsebene gefordert ist (die womöglich aber nicht luftdicht ist).
    Grüße,
  25. Kann ich so nicht bestätigen, Herr Sparwel

    wir trocknen die Wäsche sehr wohl im Haus (draußen geht es ja oft wetter- oder abwesenheitsbedingt (wetterbedingt, abwesenheitsbedingt) nicht) und es gibt überhaupt keine Probleme damit.
    Luftfeuchte liegt im grünen Bereich (zwischen 45 und 60 %, je nach Wetterlage draußen).
    Die Räume sind nicht gekachelt, und es ist keine "große Ablüftung" installiert.
    Allerdings eine kontrollierte Lüftung, Luftwechselrate 0,3.
    Und die Bude ist auch dicht (BDT: 0,7)
  26. Millionen Jahre hat der Mensch Behausungen gehabt ...

    aber jetzt braucht er einen automatischen Lüfter  -  um nicht zu verschimmeln. Ich glaub' wir leben auf'n Mond!  -  Wo bleiben die Naturfreeks in der Diskussion?
  27. Weiterentwicklung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Schon in der Bibel gibt es Beschreibungen für verschimmelte Behausungen. Vielleicht fahren Sie heute ein Auto. Das gab es vor reichlich 100 Jahren noch nicht. Also warum heute nicht moderne Erkenntnisse zur Vermeidung von Schimmel nutzen?
  28. Nein, nein Herr Ebel ...

    da sehe ich keinesfalls eine Weiterentwicklung. Eher eine Fehlentwicklung! Wir schotten uns ab von der Natur; wir arbeiten gegen die Natur in Behausungen  -  Mondbasen gleich (dort wo man ebenfalls der Natur fliehen muss, sich von ihr abschotten muss.) Ich glaube, dass ist der falsche Weg. Genauso, wie unser übermäßiges, bakterielles, Reinlichkeitsbedürfniss meiner Ansicht nach zu Allergien führt. (oder kennen Sie andere Säugetiere mit Allergien, außer den Menschen?) Den Wahn haben wir uns auch erst die letzten paar Jahrzehnte 'reingezogen' mit ensprechendem Erfolg. Nun also der hermetisch abgeriegelte Wohnraum! Die Schleuse oder wenigstens die Drehtüre als Eingang fehlt noch. Ist aber wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit um uns auch hier noch vor der 'so feindlichen Natur'zu schützen. Polemik? Nö! Nur zugespitzt formuliert, wo die Reise hingeht. Kritische Grüße
  29. Gratulation

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Gratulation Herr Ludwig zu Ihrer Sichtweise. Ich bin zwar vom Fach, habe grundlegendes Verständnis fürs technisierte Bauen und Wohnen und habe kein Problem damit, alles technisch richtig zu machen. Aber vielleicht ist es gerade das Denken in technischen Bahnen und die Faszination des Machbaren, was uns betriebsblind macht und dazu führt, dass wir uns immer weiter von der Natur entfernen. Hoffentlich tritt Ihre Prophezeiung nicht ein und hoffentlich verlieren wir nicht die Freude an der frischen Luft und daran, in der warmen Jahreszeit bei geöffneten Fenstern und Terrassentüren zu wohnen. Für mich kann jedenfalls kein Raumklima mit dem echten Klima mithalten.
  30. Sichtweise

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Schon der alte Paracelsius sagte: "Nur die Dosis macht das Gift". Alsö bitte nicht das Kind mit dem Bad ausschütten. z.B. war eine Ursache für Judenverfolgungen deren Reinlichkeit: Im Mittelalter war in den Judenghettos wegen ritueller Waschungen usw. die Hygiene besser als in den christlichen Stadtteilen. Die Folge war, dass die Pest einen Bogen um die Ghettos machte. Beschuldigt wurden aber die Juden, die Pest verursacht zu haben. Die Pest möchte heute doch auch keiner zurück. Aber das Übertreiben der Hygiene ist tatsächlich eine Ursache steigender Allergien. "Nur die Dosis ... " (siehe oben). Auch sind inzwischen so viel Menschen auf dem Planeten, dass der einzelne nicht mehr so handeln darf, als ob er allein auf dem Planeten wäre. Und ob es sich in einer verschimmelten Wohnung (altes Problem  -  siehe Bibel) besser leben lässt, als in einer schimmelfreien, bezweifle ich. Die Fenster zu öffnen in einer kontrolliert belüfteten Wohnung wird höchstens ungerechtfertigt verboten  -  denn der Mensch soll sich in der Wohnung wohlfühlen und nicht eingesperrt.
    Zwar werden bei offenen Fenstern einige Vorteile der kontrollierten Lüftung unwirksam  -  aber wer reißt schon im tiefen Winter das Fenster stundenlang sperrangelweit auf. Und ein gekipptes Fenster gibt nur ein trügerisches Gefühl. Und wenn die Vögel zwitschern und das Fenster aufgemacht wird, um sie zu hören ist sowieso kein strenger Winter mehr. Erfahrungsgemäß dauert es zwar einige Zeit wenn man neu in eine kontrolliert belüftete Wohnung zieht, bis man die Vorteile intus hat. Am Anfang wird genau so oft, wie in der alten Wohnung, das Fenster geöffnet  -  die Gewohnheit hatte sich in der alten Wohnung eingeschliffen, dass man sich nur wohl fühlte, wenn regelmäßig die Fenster geöffnet werden. Aber nach einiger Zeit (in der Regel einige Monate) merkt man, dass meistens das Öffnen der Fenster keine Vorteile (oft sogar Nachteile) bringt und die alte  -  jetzt falsche  -  Gewohnheit fällt weg. Beschleunigt wird das auch durch die Energieökonomie der Lebewesen (manche sagen Faulheit), die den Menschen dazu bringt Überflüssiges wegzulassen.
    "Wir schotten uns ab von der Natur". Wo fängt Abschottung an? Schon jedes Tier schottet sich vorm Regen ab (ist auch Natur!). D.h. Abschottung von der Natur ist genetisch fixiert. Und wenn die Behausungen regendicht, winddicht ("Paul mach das Fenster zu, es zieht! ") gebaut werden, spricht keiner von Abschottung  -  aber es ist so. Das im Rahmen der genetischen Fixierung auch kulturelle Einflüsse möglich sind, beweist das Liebesleben. Ohne Sex keine Nachkommen  -  aber wie, das hat mit Kultur zu tun. Kerzenlicht ist nicht genetisch fixiert  -  aber Wohlfühlen dabei schon.
    Die Hauptforderung an den Bau ist  -  der Mensch soll sich darin wohlfühlen. Und das muss gewährleistet werden  -  heute auch mit mehr Kenntnissen, was dazu gehört und der Randbedingung, dass wir auf einem Planeten leben, der dicht bevölkert ist.
    Wir wissen auch, dass z.B. die genetische Fixierung des Schwangerschaftabbruch in der Tierwelt eine der Voraussetzungen ist, nicht auszusterben (eine Art, die ihre Energie an Kinder vergeudet, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Kinder haben werden, stirbt aus). Und der Mensch ist nicht ausgestorben, trotzdem leisten wir uns einen § 218. Eine verkehrte Welt: dort wo der Mensch sich nicht wohlfühlt, soll er zu etwas gezwungen werden (§ 218). Und dort wo er sich wohlfühlt (kontrollierte Lüftung), will man ihm einreden, sich nicht wohlzufühlen! Oder anders: Wo der Mensch sich wohlfühlt (Schwangerschaftsabbruch und kontrollierte Wohnungslüftung), soll er zum Gegenteil gezwungen werden!
    Mal darüber nachdenken!
  31. *schluck*

    Herr Stubenrauch! Ihr Ernst?
    Niemand soll doch gehindert werden die Fenster aufzumachen!
    Man sollte mal einen Blick auf das werfen, was dazwischenliegen könnte, aber keiner haben will:
    1. Ich baue ohne Anspruch auf Luftdichtigkeit, also nicht luftdicht und nicht kontrollierbar.
    3. Ich baue luftdicht und kontrolliere die Lüftung.
    • Zwischenschritt nachreich*

    2. Ich baue luftdicht und mache mir im Anschluss ein z.B. 0.5 m² großes Loch in die Wohnzimmeraußenwand, welches natürlich auch im Winter, also immer geöffnet ist.
    Punkt 1 und 2 haben dann annähernd den gleichen Energieverbrauch.
    Es ist doch berechtigt und bestimmt nicht wider die Natur, für dieses Loch eine Technik einzusetzen, die den Luftstrom steuert, oder?
    Ich bin mir sicher, dass die meisten 'Naturfreunde' auch 'Umweltfreunde' oder 'Energiesparfreunde' sind.
    Daher kann ich die grundsätzliche Kritik keineswegs verstehen.
    Natürlich muss besser geplant werden und der Bewohner muss 'sachverständig' sein, wenn er auf eine Lüftungsanlage verzichten will. Für die 'Unbelehrbaren' ist dann Technik Pflicht.
    Wer Energie sparen will, kommt nicht ohne luftdichte Gebäudehülle aus. Konsequenzen sind logisch und nicht unzumutbar.
    Architekten sollten dieses als Chance ansehen und nicht ins Horn der Unverbesserlichen blasen.

  32. Dann noch eine Frage

    Sind die Anforderungen an die maximale Baufeuchte bei Übergabe an das luftdicht wohnen angepasst? D.h. ist es möglich einen Neubau im Winter zu beziehen, "nur" dreimal am Tag zu stoß zu lüften ohne das mit Schimmel zu rechnen ist?
    Daran habe ich Zweifel. Und zur Ergänzung:

    1) Ich habe NIE die Notwendigkeit einer besseren Dämmung oder eines Luftdichten Bauens angezweifelt. (Das tut niemand der in einem Altbau gewohnt hat).

    2) Wir hatten NIE ein Möbelstück an der Außenwand stehen und trotzdem Schimmel. Wir haben immer morgens eine halbe Stunde und abends mindestens zweimal für 5 bis 10 Minuten gelüftet.

    3) Meine Ausgangsfrage bezog sich darauf, ob auf diesem Sektor überhaupt Untersuchungen stattfinden. Mein Eindruck ist, dass das Wohlbefinden und die Nutzbarkeit des Bewohners in der Bauphysik auf Platz 2305 der Prioritätenliste steht. Möglicherweise hat sich die Diskussion so eingefahren, das man nicht glaubt weitere Entwicklungen vollziehen zu müssen? Möglicherweise reagieren alle nur noch auf Stichworte und sind nicht bereit sich mit möglichen Ursachen auseinander zu setzen. Bei unserer Diskussion, sehe ich dies schon im Ansatz: Die ersten stellen Fragen wie "bauen wir zu luftdicht? " in den Raum, was ich nie in Frage gestellt hat. Der nächste meint, das eine Oma die Ihre Unterhose in der Wohnung trocknet, ein Waschhaus draus macht. Der Dritte sagt, ja wenn man falsch lüftet und Schränke davor stellt muss es schimmeln. Aber ich frage immer noch: Kann es nicht doch sein, das ein Neubau dahingehend zu feucht übergeben wird, das er zwar den "Anforderungen" (die ich nicht kenne) entspricht, es aber bei normaler Nutzung (von nicht zu Hause arbeitenden Menschen) zu Schimmel kommt.
    Gruß Elias Brunn, und danke für die insgesamt sehr anregende Diskussion, man möge meine "Kritik" unter 3. nur als kleine Provokation interpretieren.
    PS: Gruß an TU (und sie übergeben doch zu feucht).

    • Name:
    • Elias Brunn
  33. Meine Alternative lautet:

    Unser Neubau soll nicht unbedingt Luftdicht sein, kein geschlosses Luftaustauschsystem haben; dass ist mir zu komplex (ähnlich, wie der Blutkreislauf des Menschen) 1. Luft aufheizen 2. automatisch dosiert Frischluft zuführen 3. Frischluft mit Hilfe der verbrauchten Luft vorwärmen 4. Luft mit Luftbefeuchter wieder anfeuchten  -  und alles nur, damit uns warm wird.
    Meine Alternative lautet: Wir beheizen gar nicht die Atemluft, sondern die Außenwand, die dann wiederum uns erwärmt. Natürlich wird dabei auch die Luft miterwärmt. Aber das ist bloß eine sekundäre Begleiterscheinung und daher von nicht derart großer Bedeutung, als wir deshalb nicht mal ein Fenster auf Kipp lassen dürften. Vorteile: Niemals Schimmel (Der ist bei dieser Bauweise ausgeschlossen), auch im Winter um die 50 % Luftfeuchtigkeit und halt nicht weggeschlossen von der Natur, sondern eben eher untergestellt. Die Beheizung der Luft haben wir doch vor ca. 100 Jahren nur deshalb erfunden, weil wir nicht in jedem Raum eine Feuerstelle haben wollten, die eben auch Sauerstoff verbraucht. Sonst kann ich einer primären Luftbeheizung eigentlich nicht gutes abgewinnen.
  34. ja und?

    Es ist doch bei Ihnen auch so, dass bei undichtem Haus die Lufttemperatur durch die Undichtigkeiten absinkt. Um das auszugleichen, müssen Sie doch zusätzliche Heizenergie wieder zuführen wie bei allen anderen Heizungsarten auch, oder?
  35. kontrollierte Luftundichtheit?

    @ Norbert Ludwig: wie erreichen Sie denn, dass Ihr Gebäude nicht luftdicht ist und wie verhindern Sie denn, dass die Undichtheiten nicht alle an einer Stelle auftreten (erst ganz luftdicht und dann später im System perforieren?).
    Wenn Sie die Nachteile in Kauf nehmen wollen, die ich weiter oben schon beschrieben habe. Ich denke mir, dass Sie spätestens an dem Moment an dem die Energiepreise stark ansteigen über eine energetische Sanierung nachdenken werden. Warum dann nicht gleich jetzt. Ist Energie noch zu billig?
  36. das möchte ich sehen

    Herr Ludwig, meine Antwort ist etwas destruktiv: Aber wie sie bei -10 Grad Außentemperatur die Außenwand aufheizen möchten, DAS will ich sehen!
    • Name:
    • E. Brunn
  37. Die Außenwand innen heizen ...

    geht auch noch bei größeren MinusCelsianen. Aber was habe ich von warmen Außenwänden, wenn die Innenwände kalt sind? Oder werden die wieder durch die Luft erwärmt, (die ich unkontrolliert nach draußen lasse?) oder durch Strahlung, die da nicht hinkommt, weil Möbel davorstehen?
    Hilft garantiert gegen Schimmel an Außenwänden, aber nicht gegen alle Probleme in der Bauphys.
  38. Zwang?

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    @Herr Ludwig. Sie unterstellen schon Widerlegtes und polemisieren dann gegen das Unterstellte. Erst lesen, dann überlegen und gute Antworten.
    Ich hatte schon geschrieben, das Öffnen der Fenster ist nicht verboten. Sie unterstellen das wieder und protestieren dann dagegen, das nicht geöffnet werden darf.
    Das kommt mir vor als ob jemand fordert eine Heizung auch im Sommer anzustellen, denn eine Heizung muss auch betrieben werden. Bei der Heizung ist die einzige Vorschrift, die Wohnung nicht unter 0 °C auskühlen zu lassen (Frostgefahr). Und genau so hat eine kontrollierte Lüftung Ihre Berechtigung. Weil Sie im Sommer nicht heizen, kommt doch auch keiner auf die Idee, keine Heizungen zu haben. Und weil auch das Fenster geöffnet werden kann, ist doch keine kontrollierte Lüftung verboten?
    Außer Kritik an den unzutreffenden Unterstellungen haben Sie noch nichts gebracht.
  39. Die Wandheizung hatten schon die Römer

    Den sogenannten Hypokaukasten. Die wilden Horden in Mittel- und Nordeuropa (Mitteleuropa, Nordeuropa) waren aber damals zu blöd, dass System zu kopieren :-), und begnügten sich mit der Feuerstelle, an der auch gekocht wurde. Später geriet das System in Vergessenheit. Zur Schimmelbeseitigung hinter den großen Bildern in einem bayrischem Museum hat man schließlich eine Wandheizung eingebaut, nachdem alle anderen Schimmelbekämpfungsmaßnahmen versagten. Im Ergebnis wurden die Museumsräume so warm, dass man die normale Heizungsanlage abschalten musste. Die Wandheizung konnte man schließlich auf 25 Grad Vorlauftemperatur in der Übergangszeit und etwa 30 Grad im kalten Winter fahren. Die großen Bilder an den Wänden waren dabei kein Hindernis, da sie ihrerseits die Wärme der Wandoberfläche (nur ca. 20 Grad) an die Innenwände und allen Einrichtungsgegenständen weitergaben. Primär wird hier die Masse durch Wärmestrahlung erwärmt und erst secundär über Konvektion die Luft. Das Thema Schimmel hatte sich sowieso erledigt.
    Logisch, das sich die Kollegen Architekten die Frage stellten, warum wir nicht nur noch auf diese Weise Heizen. Zumindest von einem, Dipl. Ing. Christoph Schwan aus Berlin, weiß ich, dass er seit nunmehr 10 Jahren nicht mehr anders baut, als eben mit dieser Wandheizung. Mit unserem Architekten sind wir aus dem Rheinland dort hingefahren, und haben uns an Ort und Stelle kundig gemacht. Unser Architekt ist vollständig von der Wirkunsweise dieser Heiztechnik überzeugt, und wir bauen sie in etwa 1 Monat auch in unser Haus ein.  -  Übrigens, Energiesparen soll man damit sogar auch noch.
  40. Energie sparen?

    Na ja, die Ergebnisse die Herr Schwan hier vorgestellt hat überzeugen ja nun nicht gerade.
  41. Ach Herr Ebel

    Nein, ich unterstelle gar nichts. Ich weiß ja nicht einmal, wie genau Sie ihr Belüftungssystem nutzen. Mit Wärmerückgewinnung? Mit Luftbefeuchter? Mir ist die Tendenz zur Abschottung nur suspect. Je komplizierter ein System ist, um so anfälliger ist es auch. Lassen Sie zum Beispiel Ihre Atemluft zwecks Wärmetausch durch irgendwelche Rohre strömen, so könnten sich dort Bakterien einnisten, haben sie irgend einen Defekt an Ihrer Belüftungsanlage, oder eine Außenwand zu großflächig zugestellt, wie zum Beispiel im bayrischem Musum, so riskieren Sie Schimmelbefall, der ja schon gesundheitsschädlich ist, bevor man ihn sieht. Aber sicher kann man mit einem ausgeklügeltem, rationiertem Luftmanagement auch glücklich werden, nur werden wir Deutschen auch hier wahrscheinlich zu Übertreibungen neigen. Daher meine Alternative: Beheizen wir doch nicht primär die Atemluft, und wirbeln sie auch nicht unötiger Weise durch den Raum (Staubbelastung), sondern beheizen wir doch die Außenwände (von innen geschieht das) und erfreuen uns an der gesunden Strahlungswärme.
  42. Wandheizung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Wandheizung und kontrollierte Lüftung ist doch kein Gegensatz. Schimmel ist das eine (und eine falsch gebaute Wandheizung wird auch Schimmel nicht verhindern)  -  und Wohlfühlen das andere. Die Verbrauchsdaten, die Herrn Schwan von einer Wohnung mitgeteilt hat, haben noch nicht überzeugt.
    Der Lüftungswärmebedarf ist zwar geringer, wenn zuerst die Wand und von der Wand die Luft aufgeheizt wird, dafür ist aber der Transmissionswärmeverlust größer, denn der Abstand von der höchsten Wandtemperatur (Heizebene liegt in der Wand) und der Außenoberfläche ist geringer (d.h. geringerer Wärmewiderstand) und außerdem ist die Temperatur höher. Schon die Wandtemperatur ist höher und die Temperatur in der Heizebene noch höher.
    Also alles gründlich untersuchen, Wandheizung + kontrollierte Lüftung, Luftheizung usw.. Ganz gleich welche Konstruktion  -  der Mensch muss sich wohlfühlen. Und das muss so geschehen, das gleichzeitig keine Schäden eintreten (z.B. Schimmel) und der Energieverbrauch minimiert wird.
  43. Immer diese Fremdwörter ...

    statt "HypoKauKasten" hätte Herr Ludwig auch "Unterkiefer" schreiben können. Entschuldigung, aber den Vertipper fand ich brüllend lustig :-)
  44. Energiesparen, Herr Taubmann..

    hat für mich nicht die vorderste Priorität. Nun kann man mir vorwerfen, das ich ein Energieverschwender bin. Energieverschwenden muss man aus 3 verschieden Gesichtspunkten betrachten: 1. Wirtschaftlichkeit: Die Wirtschaftlichkeit von Niedrigenergiehäusern ist trotz Subventionen zweifelhaft. Je nach Maßnahme muss ich nicht nur die Anschaffung, sondern auch die Wartung berücksichtigen. Und zum Anschaffungspreis müssen in aller Regel die laufenden Zinsen hinzugerechnet werden. Außerdem wäre es mir ehrlicherweise egal, wenn ich im Jahr 200 € mehr für Heizkosten aufbringen müsste, wenn ich dafür in gesunder, nicht ausgetrockneter und nicht umhergewirbelter Luft leben muss. An anderer Stelle ist uns unsere Gesundheit viel mehr Geld Wert.
    2. Rohstoffverbrauch: Wer mit Recht sagt, dass Erdöl und Erdgas zu schade sind, als dass wir sie in wenigen Jahrzehnten verheizen sollten, sollte sich zu allererst einen Pelletofen kaufen oder weiter ein schlechtes Gewissen haben, so wie ich.
    3. CO2 Ausstoß: Bei unserer Heizung meinen wir wie blöde sparen zu müssen, sodass wir mittlerweile unsere Atemluft dosieren. Dann wiederum machen wir unseren regelmäßigen Urlaubsflug, kaufen Kiwis aus Neuseeland, und Rotwein aus Südafrika oder Kalifornien. Die Amerikaner haben da nur ein müdes Lächeln für übrig.
    Aber: Mit einer Wandheizung soll man tatsächlich erheblich Energie einsparen. Warum soll ich das einem Architekten nicht glauben, der dass System seit 10 Jahren baut und von seinen Kunden auch in die Haftung genommen werden kann? Nur weil seine physikalischen Erklärungen Sie nicht überzeugen konnten? Ich baue ja nicht die Theorie in mein Haus ein, sondern die praktische Maßnahme.
  45. Reden wir wirklich über das gleiche?

    Seit wann ist denn eine WRG eine Luftheizung? Eine Luftheizung ist es doch erst dann, wenn ich Luft auf Temperaturen von deutlich über Zimmertemperatur erwärme und diese "Heißluft" als Wärmeträger in mein Wärmeverteilsystem (= Lüftungsrohre) puste.
    Staub umherwirbeln? Eine Lüftungsanlage, die Staub umherwirbelt, ist keine Lüftungsanlage, sondern vielleicht nichts anderes als Pfusch, Murks oder Etikettenschwindel. Mit einer (richtigen) Lüftungsanlage wird die Staubbelastung doch eher verringert. Gefilterte Luft rein, staubige Luft raus.
  46. Hypokaustum heißt die Römische Wandheizung.

    Zufrieden?
  47. Wandheizung = Energiesparen. Ohne Wandheizung noch mehr Energie sparen

    Ohne Pelletsofen. Und wirtschaftlich, weil man nicht nur zukünftige Energiepreise, sondern auch Werterhaltung einbeziehen kann. Und 365 Tage an einem Luftkurort verbringen. Und sich über insgesamt zehr niedrige Energiekosten (und Verbräuche) freuen. Wohlfühlen. Und das nicht nur subjektiv oder ideologisch, sondern auch physikalisch nachvollziehbar. Ohne einen durch Wandheizung in der Außenwand bedingten hohen Temperaturgradienten im Gewissen zu haben.
    Glaubensfragen? Vielleicht schon  -  ist mir aber egal.
  48. Hallo Herr Ludwig,

    mir scheint, Ihnen fehlen ein paar grundsätzliche bauphysikalische Kenntnisse. z.B. wie denn trockene Raumluft im Winter überhaupt entsteht. Mit Sicherheit nicht durch zu dichte Bauten  -  im Gegenteil.
    Grüße
  49. Sorry, Herr Metzger

    Ich bezeichne (fälschlicherweise) jede Heizung, vor allem die Konvektorheizung, die zur Aufgabe hat die Luft zu erwärmen, als Luftheizung. Bei der Konvektorheizung (das sind diese meist hässlichen Dinger unter den Fenstern :-)) ist es von Nöten, das dabei die Raumluft ständig umgewälzt wird. Sonst würde die Heizung nicht funktionieren! Unten ansaugen, erwärmen, aufsteigen lassen usw. Das macht die Luft trocken und wirbelt auch den Staub im Raum umher. Bei einer Wandheizung findet dieser Vorgang beinahe gar nicht statt.
  50. Staub

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Ich habe auch eine Heizungslüftung. Der Staub ist nicht in der Wohnung, sondern im Filter (muss regelmäßig gereinigt werden). Aber dafür tritt der Staubsauger viel seltener in Aktion, als vorher in der alten Wohnung  -  obwohl jetzt die Gegend staubreicher ist.
    Mit den Erfahrungen würde ich heute besser bauen. Mir fehlt der Erdwärmetauscher, für den Sommerbetrieb muss der Wärmetauscher außer Funktion zu setzen sein und die Anlage muss auf intensive Nachtlüftung umstellbar sein (ist in Planung). Dann ist im Sommer auch ohne Kühlung das Innenklima angenehm.
    Wohlfühlen hat für unser Büro oberste Priorität. Aber nicht jeder Kunde weiß schon, was das bedeutet. Die Erfüllung seiner Wünsche ist oberstes Gebot. Das schließt Beratung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften nicht aus. Wohlfühlen, Energie sparen und kostengünstig bauen müssen keine Gegensätze sein und bei Kompromissen (kein Bau geht ohne Kompromisse) müssen die Prioritäten richtig sein. Leider erkennen viele Bauherren erst nach einiger Zeit, das eine Lüftungsanlage doch besser gewesen wäre.
    Und Tücken der Technik. Das Einzige was bei einer Lüftungsanlage defekt werden kann ist der Ventilator. Ein Löchlein in den Luftleitungen macht überhaupt nichts. Dagegen ein Loch in einer wasserführenden Leitung ...
  51. Moin Herr Ludwig,

    Moin Herr Ludwig,
    sehe Ihre Bedenken ähnlich; hatte ja oben sinngemäß geschrieben : lieber ein Brikett mehr und dafür gesund und nicht durch eine technische Anlage bevormundet.
    Mein Credo: Luftdicht, da wo sinnvoll zum Schutz der Bausubstanz (Dach, Fensterlaibungen usw.) ansonsten "luftig" mit (Alibi-) Seitenblick auf die Energiekosten.
    Eines ist noch zu bedenken: Der Trend zu Reinlufträumen wie in der Chipindustrie (*Sarkasmus-Mode-aus*) bewirkt immer stärker, dass die körperlichen Abwehrkräfte abnehmen und Allergien zunehmen. Die Problematik mit Klimaanlagen in Büros, Kaufhäuser und amerikanischen Hochhäusern dürfte bekannt sein. Von nichts anderem reden wir hier eigentlich.
    Mir ist die Gesundheit meiner Kinder auch lieber, Herr Ludwig ...
  52. Lüftungsanlage und Klimaanlage ist doch nicht dasselbe!

    Bloß keine Klimaanlage. In den 10 Jahren, in denen ich in klimatisierten Räumen arbeiten musste, ging es mir gesundheitlich nicht so doll. Aber eine Lüftungsanlage ist kein Miefquirl.
  53. Sicherlich nicht dasselbe,

    da gebe ich Ihnen recht, Herr Metzger. Worauf es mir ankam, war zu verdeutlichen, dass wir hier auch bei der Lüftungsanlage mit WRG eigentlich von künstlichen klimatischen Verhältnissen in Innenräumen sprechen, die trotz des Vorteils der Energieeinsparung auch andere Nachteile aufweisen KÖNNEN, die man vielleicht sonst nicht hätte.
  54. Bevormunden?

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    @ Herr Taschner. "durch eine technische Anlage bevormundet". Die Heizung in Ihrem Haus ist doch auch eine "technische Anlage". Der ganze Hausbau ist doch Technik. Wieso fühlen Sie sich durch solche Anlagen nicht bevormundet? Weil Sie diese kennen. Aber warum äußern Sie sich dann zu etwas, was Sie nicht kennen? Und wenn Sie die Anlagen kennen, warum dann bevormundet?
    Ich verstehe also Ihren Beitrag nicht.
  55. *herrnebelanschließ*

    Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
  56. Vorurteile

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    @ Herr Taschner. Fast jede Sache hat Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile). Eine Konvektorheizung, auf der sich Staub abgelegert hat, kann durch Verschwelung des Staubs erhebliche Belästigungen im Inneraumklima verursachen. Es war doch in diesem Thread schon mehrfach geschrieben, dass das Innenraumklima komfortabel ist und es kaum um Energieeinsparung geht. Warum nehmen Sie das nicht zur Kenntnis?
    Vorurteile sind etwas Schreckliches. Ein Beispiel: Jahrtausende macht der Mensch schon Gentechnik. Jetzt werden in der Gentechnik neue Methoden angewandt und schon ist das Geschrei groß. Der Protest muss nicht gegen Technik, sondern deren Missbrauch gehen. Wer gegen die Technik und nicht speziell gegen deren Missbrauch ist, hat sich genau dorthin leiten lassen, wo sein Protest ungefährlich ist.
    Ein Messer (oder Schwert) ist nichts Verwerfliches  -  sondern seine Anwendung Menschen umzubringen. Und ein umgebrachter Mensch ist ohne jeden Zweifel tot, auch wenn er in einer "Friedensmission" umgebracht wird.
  57. Her Ebel,

    der Thread geht um richtig lüften. Wenn, wie hier dargestellt, eine Lüftungsanlage diese Funktion übernimmt bzw. übernehmen muss, weil ich selbst nicht mehr in der Lage bin bzw. sein möchte, bei Bedarf (!) die Fenster zu öffnen bzw. zu schließen, dann ist das bei mir eine Bevormundung. (Manche sagen dazu, man macht sich zum Sklaven der Technik :-) ...)
    Und wenn ich doch die Fenster öffnen und schließen kann, wie ich möchte, dann brauche ich auch keine Lüftungsanlage, die mir das Denken abnimmt.
    Welche Vorurteile? Ich habe einige Häuser mit diesen Anlagen besucht und mich dort länger aufgehalten. Und? Trotzdem halte ich diese Anlagen für überflüssig. Wohnkomfort ist definitions- und demnach streitfähig. Richtig lüften kann ich so oder so?
    Das hat nichts mit Protest gegen Technik zu tun (wäre ja blöd, bin doch selbst Ing.), sondern mit der bewussten Hinterfragung der kritiklosen Realisierung des techn. Machbaren.
  58. Zeit

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Wo fängt Bevormundung an? Jemand der den ganzen Tag nicht zu Hause ist (er wird bevormundet, nicht zu Hause zu sein), im Winter keine kalte Luft ins Zimmer lassen will oder wegen Einbruchsgefahr keine Fenster offen lassen will  -  wie soll der denn handeln? Vielleicht programmieren Sie sogar Ihre Heizung, damit Sie sich nicht um diese kümmern müssen. Wenn Sie Automat sein wollen, eine Zeituhr stellen usw.  -  ich glaube das ist eher bevormundet. "bei Bedarf (!) " was ist das? Wollen Sie nach der Luftfeuchtigkeit sehen oder erst Lüften, wenn es geschimmelt hat.
    Wenn Sie in Häusern mit Lüftungsanlage waren und "ich halte diese Anlagen für überflüssig" dann interpretiere ich Sie so, dass Sie mit dem Innenraumklima zufrieden waren und der Meinung waren, auch ohne Lüftungsanlage wäre das Klima so gut gewesen. Woher nehmen Sie aber die Sicherheit, dass das Klima ohne Lüftungsanlage auch so gut gewesen wäre?
    Noch eine Ergänzung zu einem früheren Beitrag. "Aber warum äußern Sie sich dann zu etwas, was Sie nicht kennen? " war nicht gemeint, dass jemand, der wenig oder keine Ahnung hat, schweigen sollte, sondern nur, dass er in seinen Reden nicht so tun sollte, als hätte er Ahnung. Denn dafür ist das Forum ja da, um nicht nur Fragen und Beiträge auf allerhöchsten Niveau zu haben. Aber ein unwissender Mitleser sollte möglichst nicht verunsichert werden.
  59. FPT  -  Ich bin etwas verblüfft.

    Ihr Vertragswerk zum Häuslebau füllt mehrere Regale  -  Totale Kontrolle der kleinsten Kleinigkeit.
    Als Maschinenbauer sind sie  -  sorry  -  von Natur aus Erbsenzähler  -  Totale Kontrolle der kleinsten Kleinigkeit
    Aber bei der Lüftung lassen sie unkontrollierbare 'anarchistische' Zustände zu? (bezogen auf ihre sonstige Einstellung)
    :-)
    Ich sehe keinen Sklaven der Technik.
    Ich sehe einen Nutzer eines kleinen Helferleins für sich und seine Umwelt.
  60. Bedarfslüftung, Herr Ebel,

    Sie wissen nicht was das ist? Tja, mit einer Lüftungsanlage kann man so etwas auch nicht mehr wissen :-(
    Handlungsweise: Was haben die Leute früher gemacht, als noch keiner von Lüftungsanlagen sprach? Sie erklären damit Ihre Eltern für unfähig, in den Innenräumen Ihres Elternhauses für ausreichend gesunde Luft gesorgt zu haben. Schon mal darüber nachgedacht?
    Woher wissen Sie, dass in den Häusern mit eingebauter Anlage die Luft nicht genau gut gewesen wäre, wenn KEINE Anlage eingebaut wäre. Woher nehmen Sie Ihre Sicherheit?
  61. OT Kein Maschinenbauer, JDB

    Verfahrenstechnik (das nur am Rande).
    Gibt's so kleine Regale? 4,5 cm Leitzordner ...
    Totale Kontrolle: Ja, aus Gründen der Vertragssicherheit. Sehe aber nicht den Zusammenhang. Würde ich mir ein Lüftungsanlage einbauen lassen, würde ich die auch detailliert im LVAbk. fixieren.
    Anarchismus? Klar  -  ein gewisser Gegenpol muss schon sein :-)
  62. interessant, FPT

    Eine Lüftungsanlage, die einem das manuelle Lüften abnimmt, ist also bevormundend.
    Eine Heizung, die einem das manuelle auf- und abdrehen der Heizkörper und die manuelle Einstellung der Vorlauftemperatur abnimmt, ist es nicht?
    In beiden Fällen hat man immer die Freiheit, sowohl zusätzlich manuell den Heizkörper auf- und abzudrehen als auch die Fenster zusätzlich zu öffnen oder zu schließen.
    Insofern gibt es bei beiden Systembetrachtungen kein Unterschied.
  63. Bedarfslüftung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Das ist ein großes Wort  -  gelassen ausgesprochen. Wenn sich jemand in der Wohnung unwohl fühlt und deshalb das Fenster aufreißt, sprechen Sie sicher von Bedarfslüftung. Aber der Nächste in der selben Wohnung ruft "Fenster zu". Zwar werden sich alle mit der Zeit anpassen, sodass sich Unterschiede in der Bedarfslüftung mit der Zeit abschleifen, aber ob diese subjektive Bedarfslüftung mit der objektiven Bedarfslüftung (Schimmel vermeiden) übereinstimmt, muss doch sehr bezweifelt werden. Oder gibt es den genormten Menschen?
    Mir wurde schon wieder etwas unterstellt und dagegen polemisiert. Meine Aussage war "Woher nehmen Sie aber die Sicherheit, dass das Klima ohne Lüftungsanlage auch so gut gewesen wäre? ". Sie behaupten die Anlage ist "bestimmt" überflüssig gewesen, ich habe nur gesagt "vielleicht" ist sie notwendig gewesen.
  64. Stellen Sie sich vor, es wäre Frühling.

    Und es ist Vormittags. Sie erwägen draußen zu frühstücken. Das Thermometer zeigt Ihnen 18 Grad im Schatten. Die Sonne scheint; es ist Windstill. Sie stellen fest, dass es in der Sonne angenehm warm ist und setzen sich 'raus. Die Vögel zwitschern, die Luft ist angenehm frisch und kühl, es ist Ihnen Dank der Sonne so richtig warm ums Herz  -  mit einem Wort  -  Sie fühlen sich 'sauwohl'!
    Auch die Wandheizung kann dieses Klima mitten im Winter natürlich nicht erreichen.  -  Die Vögel fehlen :-) Aber ich bin überzeugt, sie kommt diesem Klima mit Abstand an nächsten.
    @ Bevormundung durch Klimageräte: Wenn wir nicht Zu Hause sind, brauchen wir auch nicht lüften. Bei einer Wandheizung kann niemals Schimmel auftreten! Es sei denn, Sie machen eklatante Fehler bei Ihrem Außenmauerwerk! Bei einer Wandheizung lüften Sie, wenn Sie mehr Sauerstoff haben möchten! Sonst nicht!
  65. @WA @Hr. Ebel

    @WA: Nö! Sehe da Unterschiede. Wenn wir nur den Komfortaspekt beider Systeme sehen, gebe ich Ihnen Recht. Vom Ergebnis der Luftqualität bzw. Wärmebereitstellung her betrachtet, sehe ich schon eine Unterordnung bei der LA.
    @Ebel: Was soll der Unsinn mit "genormten Menschen"? Natürlich sind die Bedürfnisse der einzelnen Bewohner unterschiedlich, wäre schlimm, wenn es nicht so wäre. Wenn Sie anzweifeln, dass Menschen nicht in der Lage sind, durch subjektive Bedarfslüftung für eine ausreichende (schimmelfreie) Behausung zu sorgen, dann geben Sie doch direkt zu, dass diese Menschen maschinelle Hilfe benötigen und sich der LA mit ihrer Subjektivität unterzuordnen haben. Ob genormt oder nicht genormt. Wenn einer fußlahm ist, kann er ja Auto fahren, auch wenn der Bäcker ein Haus weiter wohnt ...
  66. @ Herr Ebel

    Es geht mir nicht um Technikfeindlichkeit und auch nicht um Bevormundung. Es geht eher um den Ansatz. Warum soll ich in einem geschlossenen System wohnen, wenn ich den Effekt, dass es mir auf angenehme und gesunde Art und Weise warm wird, auch ganz einfach haben kann. Im Sommer regelt mein Wohlbefinden doch auch meine Außenwand, welche von außen erwärmt wird. Und dann schalten wir Innen die Heizung ab, weil die Wände uns ausreichend mit Wärme versorgen. z.B. Heute. Draußen regnet es. Aber Sie haben keine Heizung an. Warum nicht? Weil Ihre Wände noch warm sind. Und ich mache das künftig auch im Winter! Wer hat da Angst vor neuer Technik? Sie oder ich?
    Und das Loch in der Wasserleitung? Wie oft kommt soetwas vor? Haben Leute mit Fußbodenheizung ständig Löcher in ihrer Leitung? Wenn Sie doch mal ein Loch in der Wandheizung haben sollten, sehen Sie es immerhin sofort. Und Sie auch WO es ist. Der Schaden ist also begrenzt. Wenn Sie Bakterien in der Lüftungsanlage haben, sehen Sie die nicht. Denken Sie bitte nicht nur an Ihre Filter, sondern auch an jedes Leitungsrohr, wo Ihre Atemluft durchmuß. Wenn Sie Schimmel haben, sehen Sie den lange Zeit auch nicht. Aber Jeder soll auf seine Weise glücklich wohnen. Ich persönlich liebe hohe Räume und muss mit meiner Wandheizung deren viele Kubikmeter nicht alle beheizen, sondern nur die größere Außenwandfläche berücksichtigen.
  67. Sauerstoff

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Die Sauerstoffkonzentration ist kaum ein Gradmesser für den subjektiven Luftungsbedarf. Als Auslöser für Lüftungsbedarf kommen hohe Luftfeuchtigkeit, CO2-Gehalt und vorzugsweise Geruch in Betracht. Wenn Sie Wandheizung haben, ist bei zu viel Feuchtigkeit sogar an den Wänden Schimmel nicht ausgeschlossen. Decke und Fußboden werden auch nicht beheizt. Auch die Innenwände werden oft nicht in die Beheizung einbezogen. Und das bei keiner Anwesenheit nicht gelüftet werden müsste ist sogar falsch. (Auch in diesem Thread schon geschrieben.)
    Aber ich habe ja schon geschrieben, Vorurteil ist was Schlimmes. Wenn alle Menschen so lüften würden, wie es notwendig ist, hätten wir doch die Schimmelproblematik nicht. Aber es gibt sie doch! Was soll also das Gerede die Menschen merkten, wieviel sie lüften müssen?
    Mir geht es auch um den Ansatz. Warum soll ich dem Bewohner vorschreiben, wie er zu lüften hat, wenn er so nebenbei gute Luft hat. Und wenn er sich wohlfühlt und das Fenster nicht aufmachen will, ist das seine Sache. Und ohne kontrollierte Lüftung muss er auch im Winter extra lüften. Von dem Satz "lieber erstickt als erfroren" (mit der Konsequenz Schimmel) haben Sie scheinbar noch nichts gehört. Und wenn Spalte sind, dann reicht bei windstillem Wetter oft der Luftaustausch nicht aus und bei Sturm zieht es so, dass man nicht weiß was zu machen ist. Dann werden Profile im Baumarkt gekauft und alle Ritzen zugeklebt  -  wo wir dann wieder beim Schimmel sind.
    Und wenn jemand gern eine Wandheizung haben will, warum nicht. Des Bauherrn Wille sollte erfüllt werden. Gerade weil dem Nutzer nicht vorgeschrieben werden soll, wie er seine Wohnung zu nutzen hat, ist eine kontrollierte Lüftung sinnvoll. Oder wird jemandem vorgeschrieben keine Petroliumlampe oder eine Kerze anzumachen, weil er elektrisches Licht hat? Viele zünden eine romantische Kerze an, obwohl sie elektrisches Licht haben. Und wer eine kontrollierte Lüftung hat, kann doch auch das Fenster öffnen.
    Aber es gibt auch Menschen, für die ist Fenster zu fast lebensnotwendig: Allergiker. Warum sollen die sich nicht wohlfühlen dürfen.
    Und wenn Sie bei hohen Räumen nur die untere Wand beheizen, kann es wahrscheinlich sein, dass Sie im oberen Wandbereich Schimmel bekommen. Beheizen müssen Sie erwärmte Luft nicht. Die Luftwechselzahl wird zwar in der Literatur weitgehend auf das Volumen bezogen, aber dabei wird stillschweigend unterstellt, dass die Personenzahl und Nutzung volumenproportional ist. Wenn ein feuchter Neubau gelüftet werden muss, stimmt das weitgehend  -  aber später ist die Nutzung bei hohen und niedrigen Räumen fast gleich. Es werden so und soviel m³ frische Luft pro Stunde gebraucht. Und damit ist auch der Lüftungswärmebedarf gleich.
    und ob Sie ein Loch sofort sehen, bezweifle ich auch stark. Oder wollen Sie dem Nutzer vorschreiben jeden Tag die Möbel wegzurücken, weil evtl. hinter dem Schrank ein Loch entstanden sein könnte?
    Bakterien haben Sie bei Befeuchtung, aber über die haben wir gar nicht gesprochen  -  und die dürfte auch nicht notwendig sein. Wenn aber das einer haben will, warum nicht. Er muss bloß an die Wartung denken. Sie warten ja auch Ihre Wohnung (staubsaugen, wischen usw.).
  68. Irgendwie

    Foto von Andrea Leidenbach

    kommt mir das alles bekannt vor.
  69. Aber Herr Ebel!

    Sie lüften während der Heizperiode, weil Sie zu hohe Luftfeuchtigkeit haben? Während der Heizperiode haben Sie zu trockene Luft! Mit Ihrer Heizung trocknen Sie Ihre Luft ständig aus! Ausgetrocknete Schleimhäute und Erkältungskrankheiten sind die Folge. Sauerstoffmangel herrscht in der beheizten Bude! Am leichtesten zu veranschaulichen ist dass im Extremfall: Nehmen wir an, Sie heizen, bis Ihr Raumthermometer (nicht Ihr Thermostat) 26 Grad anzeigt. Wie fühlen Sie sich? Schlecht! Es ist Ihnen unangenehm  -  Sie möchten die Fenster aufreißen, nicht wahr? Wenn Sie nun aber 18 Grad im Schatten haben  -  aber in der Sonne sitzen bei 26 Grad, dann fühlen Sie dich wohl! Der Grund ist einfach: Die Wärme mögen Sie  -  aber nicht die warme Luft! Fönwetter mögen wir übrigens auch nicht. Kühle Luft enthält mehr Sauerstoff als warme Luft! Das ist einer der Gründe.
    Die Feuchtigkeit, die den Schimmel erzeugt, liegt bei herkömmlichen Heizsystemen nicht etwa an zu feuchter Raumluft, sondern daran, das die warme Luft an der kalten Außenwand kondensiert. Im Falle der Wandheizung ist aber die Außenwand der wärmste Punkt des Gebäudes. Wo wollen Sie dort im Innenraum Kondensate finden, die Schimmel bilden könnten?
  70. Hallo Andrea!

    Was macht Ihr Häuschen? Sind Sie noch zufrieden? Wir bauen unseres gerade. Nach endloser Wartezeit auf die Baugenehmigung. Das Häuschen mit dem Gesicht und dem Mund  -  erinnern Sie sich?
    Schöne Grüße
  71. Sehr zufrieden :-)

    Foto von Andrea Leidenbach

    Besonders mit der Lüftungsanlage, endlich Nächte ohne Asthmaanfälle, Kinder die eine Rückzugsmöglichkeit haben, wenn es draußen mal wieder ganz schlimm wird und die Medikamente konnten drastisch auch reduziert werden.
    Am Anfang war es sehr ungewohnt bei geschlossenen Fenster zu schlafen, inzwischen bin ich dafür sehr dankbar, auch was meinen immer steifen Nacken angeht, kam anscheinend nicht nur vom Computer ;-)
    Die praktische Seite hat sich ruckzuck eingespielt und die Kinder machen hervorragend mit, sie merken ja auch was ihnen gut tut.
    Ist aber nur meine ganz persönliche, aber nicht rein subjektive Erfahrung.
  72. Schimmelalaaaaarm!

    Herr Ludwig, bitte nicht immer das gleiche bringen.
    Ich bin mir sicher, dass wir alle eine Wandheizung hätten, wenn wir sie nicht für unmoralisch und verwerflich hielten.
    :-)
    Und kommen Sie nicht immer mit ihrer latenten Schimmelpilzgefahr bei Nicht-Außenwandheizern. Das ist Ängsteschürend und ganz ganz mieser Stil.
    Sie treiben den Teufel mit dem Beelzebub aus.
    Stellen Sie ihrem eigenen Bau doch kein Armutszeugnis aus, indem sie den Umkehrschluss zulassen. (Verzicht auf Wandheizung =>Schimmelalarm!)
  73. Aber Herr Bakel

    Nix Schimmelarm! Ich habe nur Herrn Ebel geantwortet, der von zu feuchter Luft bei Wandheizung sprach mit Schimmelgefahr! Lesen Sie doch bitte mal ganz sachte den Beitrag des Herrn Ebel. Bei der Wandheizung besteht diese Schimmelgefahr eben niemals! Es sei denn, Sie machen bauliche Fehler gleichbedeutend mit statischen Fehlern, wo Ihnen die Zimmerdecke 'runterkommt. Damit habe ich nicht gesagt, das alle Anderen automatisch Schimmel bekommen würden. OK?
    @ Frau Leidenbach: Freut mich aufrichtig, dass Sie einen Weg gegen die Allergien gefunden haben. Ich versuche es auf andere Weise. Aber unsere Allergieprobleme sind auch wieder etwas anders. Jedenfalls werde ich berichten. Wenn ich nicht zufrieden bin, werde ich auch das hier in diesem Forum kundtun. Dafür ist es schließlich da.
  74. Trockene Luft

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    @ Herr Ludwig warum wollen Sie mir einreden, dass ich mich im Winter in meinem Haus nicht wohlfühle. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Luft zu trocken ist und wenn mich nicht alles täuscht, habe ich auch aufs Hygrometer mal gesehen.
    Eine Schimmelgefahr tritt nicht erst ein, wenn fühlbare Feuchte ist, sondern schon bei 80 % relativer Feuchte. Bei kühler Luft fühlen Sie sich auch bei so hoher Luftfeuchte noch wohl (das zu Ihrer Bedarfslüftung). Das heißt die geheizten Wände werden nicht schimmeln, aber alles andere ist sehr nahe an der Schimmelgrenze. Oder heizen Sie auch Ihre Decke und den Fußboden, wenn Sie eine Wandheizung haben? Also Sie verschieben nur die Stellen mit Schimmelgefahr bei nicht ausreichender Lüftung.
    Haben Sie einen Schrank vor der Wandheizung, dann kann die Wand hinter dem Schrank so warm werden, das der Staub hinter dem Schrank verschwelen kann  -  also schlechte Luft.
    Nicht jede Wohnung ohne Wandheizung oder ohne kontrollierte Lüftung schimmelt. Die Schimmelgefahr bei Wandheizung ist geringer als bei anderer Heizung. Am Geringsten ist Schimmelgefahr bei kontrollierter Lüftung. Aber zu behaupten eine bestimmte Art schimmelt nie ist mehr als leichtfertig. z.B. kann eine fehlerhafte Wasserleitung ganz schwach in die Wand tropfen  -  dann schimmelt die Wandheizung besonders gut, denn zur Feuchtigkeit kommt noch die Wärme eines Brutschranks hinzu.
    Die Statik eines Gebäudes kann ganz in Ordnung sein. Wenn ein unqualifizierter Nutzer eine tragende Wand rausreist ... Wenn ein unqualifizierter Nutzer nicht lüftet ... nutzt auch eine Wandheizung nichts.
  75. Lieber Herr Ebel,

    nie und nimmer werden Sie in Ihrem winterlich beheizten Raum eine Luftfeuchtigkeit von 80 % erreichen. Wir sind ja froh, wenn wir 50 % halten können. MIt der Wandheizung übrigens ist das möglich oder sogar sehr wahrscheinlich, mit der Luftbeheizung dürften Sie eher bei 35 % liegen. Trockene Schleimhäute und gespannte Haut sind die Folgen. Die Schimmelgefahr entsteht nicht durch tropfende Wasserhähne oder 80 % Luftfeuchtigkeit im Raum, sondern durch Kondensflüssigkeit an den meist saukalten Außenwänden. Die warme Innenluft trifft darauf und erreicht irgendwo ihren Taupunkt, Dort entsteht dann 100 % Luftfeuchtigkeit, nämlich Wasser, welches in der kalten Wand "Rumliegt" und Schimmel verursacht. Ist die Wand aber beheizt, kann das nicht passieren.
    Zu den Innenwänden und Decken, die ich nicht beheize: Haben Sie schon mal die Erfahrung gemacht, dass im Sommer eine Wand oder der Asphalt richtig heiß geworden ist, bloß weil die Sonne darauf geschienen ist? Komisch, nicht wahr? Die Luft können Sie prima ertragen, aber mit nackigen Füßen auf die Straße? Könnte glatt Brandflecken geben, an den Fußsohlen, nicht wahr? Aber wer hat unter die Straße die Heizung gebaut? Aha! Die Sonne heizt die Materie stärker auf als die Luft! Das nennt man dann Strahlungswärme! Und so funktioniert auch die Wandheizung. Sie erwärmt zunächst durch Strahlungswärme die Materie: Die Innenwände, die Decke, die Möbel und auch  -  den Menschen.
    Nun lieber Herr Ebel haben Sie auch mal den Mut sich in "neue" Technik einzudenken, die allerdings bereits die Römer kannten.
  76. richtig lesen

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    @ Herr Ludwig, Sie haben gleich 2 mal nicht richtig gelesen. 1. habe ich gesagt, dass ich nicht die von Ihnen behauptete geringe Luftfeuchtigkeit habe und 2. das die Luftfeuchtigkeit bei kühlerer Luft höher ist. Und das bestätigen Sie auch.
    Aber Spaßig finde ich schon, wie Sie einen erfahrenen Physiker belehren wollen, wie eine Strahlungsheizung wirkt. Hier geht es um die Oberflächentemperaturen. An der Wand, wo die Heizschlangen verlegt sind, sind natürlich die höchsten Temperaturen. Bei der Verlegung ist schon ein Kompromiss zu schließen. Werden die Heizschlangen zu oberflächennah verlegt, ist die Oberflächentemperaturschwankung zu groß. Zu tief heizt man vornehmlich die Außenluft. Aber die Rechnung von mir können Sie im angegebenen Link lesen.
    Alle anderen Temperaturen sind Gleichgewichtstemperaturen und liegen unter der Wandtemperatur. Die höchste Temperatur, die eine andere Fläche erreichen kann ist die Temperatur der strahlenden Wand. Flächen, die im Schatten liegen, nehmen die Lufttemperatur an. Alle anderen Flächen liegen dazwischen. Den Asphalt im Sommer können Sie schlecht vergleichen, denn die Sonnentemperatur beträgt ca. 6000 K. Das der Asphalt nicht 6000 K warm wird, liegt daran, dass die Sonne auf die Erde nur einen kleinen Einstrahlwinkel hat, der Asphalt aber einen großen Abstrahlwinkel.
    Wenn Sie hohe Wände haben und nur den unteren Wandteil heizen, wird der obere Wandteil kühler. Die Strahlung des geheizten Außenwandteils wird Möbel und Innenwände aufheizen, die aber durch die Luft gekühlt werden. Und von dieser niedrigeren Temperatur wird dann der nichtgeheizte Außenwandanteil angestrahlt. Es gibt auch noch einen 2. Weg: die Wand entlang ist ein Warmluftschleier (Coanda-Effekt), der auch den unbeheizten Wandteil erwärmt. Aber alle Temperaturen liegen unter der Temperatur der beheizten Wandfläche. Kaufen Sie sich mal ein Oberflächenthermometer (z.B. Conrad 14,29 €) und messen Sie an verschiedenen Stellen (aber richtig, nicht die Temperatur eines anpressenden Fingers messen).
    Übrigens ist starkes Lüften die Voraussetzung, das die Lufttemperatur niedrig bleibt, denn wenn alle Oberflächen warm sind, wird auch die Lufttemperatur höher. Deswegen haben Sie auch Ihre Probleme mit der Luftfeuchtigkeit, weil Sie so viel Lüften müssen, um die Lufttemperatur niedrig zu halten. Bei kontrollierter Lüftung ist Oberflächentemperatur und Lufttemperatur nahezu gleich und die Lüftung muss "nur" die Luftqualität aufrecht erhalten und nicht noch die erwärmte Luft durch kalte Luft ersetzen. Vielleicht kommt daher Ihre Angst vor zu Trockener Luft.
    MfG
  77. @ Herr Ebel

    Mein Beitrag mag sich etwas unziehmlich entwickelt haben. Das tut mir leid.
    Aber Sie haben auch mich missverstanden. Die Außenwände werden bis oben hin beheizt. Die gesamte Gebäudehülle wird beheizt. Hatte nur sagen wollen, dass es mir preiswerter erscheint eine höhere Außenwandfläche zu beheizen als den größer werdenden Raum nach Kubikmetern Luftinhalt.
    Natürlich wird sich auch meine Lufttemperatur aufheizen. Natürlich werde auch ich hin und wieder lüften  -  so wie man schon immer ab und an gelüftet hat, wenn man Frischluftbedarf hat. Aber ich brauche bei einer Wandheizung keinen Lüftungsautomaten um Schimmel zu vermeiden!
    Ob Sie mit Lüftungsheizung Ihre Atemluft ähnlich austrocknen, wie das mit einer Konvektorheizung geschieht, weiß ich tatsächlich nicht. Bei einer herkönnlichen Konvektorheizung scheint mir das jedenfalls ein Faktum zu sein. Nicht umsonst sprechen Hautärzte und Hausärzte von den Nachteilen unserer trockenen Heizungsluft als sog. Zivilisationskrankheit. Ist doch auch logisch: Kalte Luft wird unten angesogen, erwärmt und kondensiert an den kälteren Außenwänden. Diese ziehen die Feuchte (Schimmelgefahr) und die Luft wird um den gleichen Anteil Trockener. Auch meine Luft erwärmt sich nach und nach, wird aber nicht wärmer als die beheizte Außenwand. kann also auch nicht kondensieren. Außerdem ist warme Luft unangenehm und wird deshalb ab und an weggelüftet. Nicht der Schimmelgefahr wegen, sondern weil der Mensch sich wohler fühlt, wenn die Luft kühler ist und er von Wärmestrahlen gewärmt wird. Beispiel: Frühling weiter oben.
    Aber ich habe nirgendwo behauptet, das die Wandheizung die allein glücklichmachende Version ist. Frau Leidenbach kommt zum Beispiel hervorragend mit Ihrer Lüftung und mit den für sie notwendigen Pollenfiltern zurecht. Ich beschreite einfach, wie oben schon erwähnt eine Alternative; habe auch mehr mit Neurodermitis, als mit Pollen zu kämpfen, wünsche mir ein trotz alledem möglichst offenes Haus und habe auch zugegebenermaßen ein wenig Angst, unsere Atemluft durch irgendwelche Rohre, oder Leitungen zu schicken. (evtl. Ansammlung von Bakterien) Weil solche Risiken und Nebenwirkungen oft erst 20 Jahre später ans Licht kommen.
    Gruß
  78. im Auftrage ...

    >snip --------------------------------------
    > Ein nestbeschmutzender Kommentar von Karl-Gerd Hausertis
    >
    > Mit Ihrer Frage nach der Lüftung, Herr Brunn, bohren Sie in einer Wunde,
    > die
    > sich die institutionelle Bauphysik in einem blöd-primitiven
    > Selbstverstümmelungsritual vor rund 20 Jahren selbst beigebracht hat und
    > die bis heute nicht
    > verheilt ist.
    >
    > Bei der Ölkrise 1972/73 stellte man fest, dass das Öl den Staat nicht nur
    > politisch erpressbar macht, sondern seltsamerweise auch Geld kostet.
    > Daraufhin
    > wurden diverse Forschungsmillionen locker gemacht, um zu untersuchen, was
    > zu
    > tun sei. Damit trat die institutionelle Bauphysik auf den Plan.
    >
    > Und eine einfache Lösung des Problems wurde dort schnell gefunden: Die
    > Transmissionswärmeverluste müssen stark eingeschränkt, also die k-Werte
    > der
    > Gebäudeaußenhülle müssen verbessert werden.
    >
    > Das zumindest propagierten die Vertreter der Bauphysik, allen voran Prof.
    > Gertis (TU München, Uni Essen, Uni Stuttgart, Fraunhofer-Institut für
    > Bauphysik) und Prof. Hauser (TU München, Uni Essen, Uni Kassel) sowie
    > seitens des
    > Bundesbauministeriums Prof. Ehm (TU München, BMBau). Also wurden
    > staatliche
    > Subventionsprogramme aufgelegt, um den Hausbesitzern Anreize zu geben, die
    > thermischen Eigenschaften der Außenhülle zu verbessern.
    >
    > Aber die drei Profs hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn
    > irgendwie hat es die Fensterindustrie geschafft, sich diese ganzen
    > Subventionen unter
    > den Nagel zu reißen. Sie konnten die notorisch geldschwachen Hausbesitzer
    > ziemlich leicht davon überzeugen, dass der staatliche Zuschuss fast
    > vollständig
    > ausreichen würde, um die schäbigen undichten und aufwändig instand zu
    > haltenden Holzfenster gegen schicke dichte hochwärmegedämmte
    > Kunststofffenster
    > auszutauschen. Und vor allen Dingen, dass der Hausbesitzer sehr viel mehr
    > selbst
    > d'raufzahlen müsste, wenn er stattdessen Dach und Außenwände dämmt.
    >
    > Damit war das Kind in den Brunnen gefallen. Denn die Fenster waren so
    > dicht,
    > dass die Gebäudegrundlüftung stark zurückging und  -  was noch schlimmer ist
    > -
    > dass die kälteste Stelle jetzt nicht mehr die Fensterscheibe, sondern die
    > Fensterlaibung oder die Gebäudeaußenecke war.
    >
    > Seitdem sprießt und wächst der Schimmel in Deutschlands Hütten wie nie
    > zuvor. Hätte man damals wirklich Dächer und Wände gedämmt, anstatt die
    > Fenster
    > auszutauschen, wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Dann hätte man
    > trotz
    > vergleichbarer Energieeinsparungen die Grundlüftung erhalten und die
    > Fensterscheibe würde nach wie vor als Luftfeuchte-Kondensator wirken.
    >
    > Wenn man aber glaubt, dass die institutionelle Bauphysik daraus gelernt
    > hätte, irrt man gewaltig. Denn jetzt, wo die gesamte Außenhülle zwar
    > mittlerweile
    > hochwärmegedämmt ausgeführt wird aber die Energie noch teurer als vor 20
    > Jahren ist, hat man als Bösewicht die Lüftung ausgemacht. Durch Dach und
    > Wand
    > geht zwar nichts mehr raus, aber die Lüftung macht, da der
    > Gebäudeenergieverbrauch
    > absolut gesunken ist, mittlerweile den größten Teil der Wärmeverluste
    > aus.
    >
    > Und wieder wird eine einfache Lösung propagiert: Die Lüftungswärmeverluste
    > müssen stark eingeschränkt werden.
    >
    > In der Theorie sieht das alles ganz prima aus (siehe z.B. Hartmann et. al. :
    > "Gewährleistung einer guten Raumluftqualität bei weiterer Senkung der
    > Lüftungswärmeverluste" IRB-Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8167-5724-3).
    > Ob das aber
    > mit der auf dem Bau vertretenen geballten Intelligenz von Architekten,
    > Ingenieuren und Handwerkern technisch überhaupt machbar ist, ist mehr als
    > fraglich.
    >
    > Zu bedenken ist außerdem, dass die Bauindustrie hier auch noch ein
    > Wörtchen
    > mitzureden hat. Und sie wird sicherlich wieder Mittel und Wege finden, dem
    > notorisch finanzschwachen Häuslebauer dieses oder jenes Produkt
    > schmackhaft zu
    > machen, mit dem sich Lüftungswärmeverluste reduzieren lassen bei
    > gleichzeitiger Geldersparnis. Und kein Häuslebauer wird sich über
    > eventuelle Spätfolgen
    > Gedanken machen. Warum auch? Bei den institutionellen Bauphysikern tut's
    > doch
    > auch keiner.
    >
    > Aber die ganze Diskussion um die Lüftungsproblematik verdeckt eine
    > wichtige
    > Tatsache: Der Mensch braucht nun 'mal ein gewisses Quäntchen Energie zum
    > Leben. Wenn er sie an der einen Stelle einspart, z.B. durch Einschränkung
    > der
    > Lüftung, wird er sie an anderer Stelle in anderer Form eben vermehrt
    > verbrauchen. z.B. in Form erhöhten Aufwands für die Instandhaltung der
    > komplizierten
    > Gebäudetechnik oder wenn diese versagt, erhöhte Aufwendungen für
    > Sanierungsmaßnahmen und erhöhte Aufwendungen für das Gesundheitswesen.
    >
    > Energetisch betrachtet wird's wohl am besten sein, wir züchten uns mittels
    > Genmanipulation das Atmen ab. Dann klappt es auch endlich mit der
    > Lüftung.
    >
    > Karl-Gerd Hausertis
    > kg.hausertis@gmx.net

    > snip ------------------------------

    • Name:
    • E. Brunn
  79. Gegenargumente

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    "Die gesamte Gebäudehülle wird beheizt. " Also auch Fußboden und oberste Decke?
    "es mir preiswerter erscheint eine höhere Außenwandfläche zu beheizen als den größer werdenden Raum nach Kubikmetern Luftinhalt. " Der Wärmeverlust richtet sich und wird auch berechnet nur nach der Außenwandfläche.
    "Natürlich wird sich auch meine Lufttemperatur aufheizen. Natürlich werde auch ich hin und wieder lüften  -  so wie man schon immer ab und an gelüftet hat, wenn man Frischluftbedarf hat. " Ich glaube Sie Lüften hauptsächlich um kalte Luft hereinzubekommen, sonst wird Ihnen zu warm. Und deshalb auch Ihre trockene Luft wegen des vielen Lüftens mit der wenig feuchtigkeitshaltigen Außenluft. Beispiel: relative Außenluftfeuchte 80 % bei -10 °C = Wassergehalt 1 g Wasser/ kg Luft. Bei Erwärmung auf 18 °C sind 1 g/ kg eine relative Feuchte von 10 %.
    "Aber ich brauche bei einer Wandheizung keinen Lüftungsautomaten um Schimmel zu vermeiden! " Aber ist "Automat" für Sie ein Reizwort, was sogar außer Ihnen keiner benutzt. Den dann haben Sie mehrere Heizautomaten, Kühlschrankautomaten usw. Die Zirkulationspumpe in Ihrer Heizung läuft ständig, in Ihrem Zähler bewegt sich ständig was usw. Warum ist dann der ständig laufende Ventilator etwas besonderes? Im Sommer benutzen Sie doch sicherlich auch hin und wieder einen Ventilator.
    "Ob Sie mit Lüftungsheizung Ihre Atemluft ähnlich austrocknen, wie das mit einer Konvektorheizung geschieht, weiß ich tatsächlich nicht. Bei einer herkömmlichen Konvektorheizung scheint mir das jedenfalls ein Faktum zu sein. Nicht umsonst sprechen Hautärzte und Hausärzte von den Nachteilen unserer trockenen Heizungsluft als sog. Zivilisationskrankheit. " Die Hauptschädigung sind die Schwelgase der Staubablagerungen auf heißen Heizungen  -  oft fälschlich als trockene Luft bezeichnet.
    "Ist doch auch logisch: Kalte Luft wird unten angesogen, erwärmt und kondensiert an den kälteren Außenwänden. Diese ziehen die Feuchte (Schimmelgefahr) und die Luft wird um den gleichen Anteil Trockener. " Absolut falsch. Nach dem Abkühlen hat die zwischenzeitlich erwärmte kalte Luft genau die selbe Feuchte wie vor der Erwärmung.
    "Auch meine Luft erwärmt sich nach und nach, wird aber nicht wärmer als die beheizte Außenwand. kann also auch nicht kondensieren. " An der Außenwand  -  aber es gibt genügend Stellen in der Wohnung, wo die Temperatur etwa gleich der Lufttemperatur ist. Sie lüften so viel, dass Sie Probleme mit der trockenen Luft haben. Wer das nicht macht  -  der kann Schimmel bekommen.
    "Außerdem ist warme Luft unangenehm und wird deshalb ab und an weggelüftet. Nicht der Schimmelgefahr wegen" Das Ihr Grund zu Lüften die unangenehme Wärme ist, ändert doch nichts daran, das Sie viel mehr Lüften müssen, als wegen der Schimmelgefahr notwendig ist und Sie deshalb zu trockene Luft haben.
    "habe auch zugegebenermaßen ein wenig Angst, unsere Atemluft durch irgendwelche Rohre, oder Leitungen zu schicken. (evtl. Ansammlung von Bakterien) Weil solche Risiken und Nebenwirkungen oft erst 20 Jahre später ans Licht kommen. " Auf Blech überleben keine Bakterien  -  die brauchen nämlich auch Nahrung (z.B. Staub). Haben Sie so eine cleane Wohnung ohne Staub? In einer kontrolliert belüfteten Wohnung haben Sie erheblich weniger Staub weil der Staub in den Filtern hängen bleibt. Und wie ist es mit der Wirkung der zu trockenen Luft?
    Gruß
  80. Das war ein ungewöhnlicher aber echter "Hausertis".

    Trotzdem kann ich hier keinen Beifall klatschen.
    Eins ist doch wohl klar:
    Wer das Energiesparenwollen bei der Lüftungsdiskussion nicht als Ziel akzeptiert, hat mit jeglicher Kritik recht.
    Das ist also zwingende Voraussetzung.
    Die Frage ist, welchen Preis man dafür zu zahlen bereit ist.
    Und der Preis ist nicht zu hoch, denke ich.
    Früher musste man sich halt keine Gedanken machen, und jetzt muss man es. Das ist im Prinzip schon der ganze Preis. Zu teuer?
    Und die Schlussfolgerung, dass die falschen Bauteile gedämmt wurden, ist nur Wasser auf die Mühlen der 'Schimmelbekämpfenden Dichtungsrausreisser'. Insofern fehl am Platz.
    Gut gedämmte Hülle mit schlechten Fenstern als ernstgemeinte Lösung der Lüftungsproblematik?
    Sie sind also auch ein "Dichtungsrausreisser"?
    • heribertbemüh* sozusagen als PROBATES Mittel?

    Ihre Kritik an der nicht vorhandenen Weitsicht der ' Institutionellen' kann ich wiederum zustimmen. Aktuelles Beispiel: Der EnEVAbk.-Brei. Mag aber auch an zu viel Köchen liegen.
    Gruß
    JDB

  81. Mensch, Herr Brunn,

    die Nummer von Hausertis hat mir echt die Augen geöffnet. Das war nun wirklich ein starkes Stück an Hintergrundinformation.
  82. Gegenagumente, Herr Ebel!

    Wenn Sie also nicht Ihre Lüftung neben einer Wandheizung stehen lassen wollen  -  dann machen wir jetzt eben in klein-klein:
    1. Im Keller lege ich eine warme Leitung direkt über den Fußboden an die Außenwand, eine weitere knapp unter die Decke. Grund: Ein verwandter Bauunternehmer, der aber wegen der Entfernung gar nicht für mich baut, und der auch nicht Herr Schwan oder andere Beteiligten dieses Forums kennt, wollte einen feuchten Keller trocken legen und hat mit genau dieser Methode jetzt einen trockenen und relativ warmen Keller. Da ich keinen Weinkeller, oder sonst wie kalten Voratskeller benötige, erschien mir die Methode zweckmäßig und preiswert. Im EGAbk. werden die gesamten Außenwände (Poroton) von Innen mit Heizschlaufen wie bei einer Fußbodenheizung belegt und ca. 3 cm eingegipst. Das gleiche geschieht im Dachgeschoss mit der Giebelwand und dem 1 m hohen Drempel. In der Dachschräge gibt es keine Wandheizung. Das Porotonmauerwerk erhält zusätzlich ein Vormauerwerk aus Vollziegeln (Vorschrift vom Bauamt) Dazwischen entsteht eine ca. 2 cm dicke Luftschicht, die nicht hinterlüftet wird. Dämmstoffe verwenden wir im Außenmauerwerk nicht.
    2. Ich lüfte, wenn mir danach ist. z.B. morgens, falls ich mit geschlossenem Fenster geschlafen habe. Ist das irgendwie verwerflich?
    3. Der Lüftungsautomat.  -  War der Begriff falsch? Sie Lüften automatisch und haben einen Lüftungsautomat. Ich habe zum Beispiel auch ein Autom ... und fahre damit spazieren. Wo ist da das Reizwort? Hätte ich jetzt geschrieben: Ihr Atemluftdosierer, würde ich Ihren Ärger verstehen.
    4. Also die Konvektorheizung trocknet Ihrer Meinung nach nicht die Luft aus? Das, Herr Ebel ist tatsächlich ein Diskussionsstoff der hier in Bauphysik diskutiert werden könnte. Das glaube ich Ihnen nämlich nicht! Das der Staub auf den Heizkörpern zusätzlich die Atemluft belastet, indem er umhergewirbelt wird, kann ich mir dagegen gut vorstellen.
    5. Noch einmal! Vom Lüften wird die Luft nicht Trockener als sie draußen ist. Wie denn auch? Es sei denn, Sie trocknen die Luft, mit der Sie lüften. Ich jedenfalls mache das nicht, wenn ich das Fenster öffne!
    6. Wenn Innenwände oder andere feste Stoffe, die abgeschattet von meinen beheizten Außenwänden sich nicht schneller erwärmen können, als die Luft  -  so können sie doch keinesfalls kälter sein als die Luft (es geht ja im übrigen nicht um Wärmegewinne, sondern um Wärmeverluste) Das bedeutet das die Luft dort auch niemals kondensieren kann! Es gibt in einem Gebäude mit Wandheizung nichts, woran die Raumluft kondensieren und damit Schimmel verursachen kann. Es sei denn Sie selbst, wenn Sie durchgefrohren hineinkommen. Dann müssen Sie in der Tat zusehen wie Sie den Schimmel wieder wegLuften.
  83. @ Herr Bakel

    Sie setzen das Energiesparwollen als wichtigtstes Ziel bei der Lüftungsdiskussion?! Akzeptieren Sie gleichrangig oder gar vorranging eventuell auch die Gesundheit und das Wohlbefinden als Ziel in der Lüftungsdiskussion? Würden Sie Wege akzeptieren, welche auch (relativ) energiesparend sind, aber gleichzeitig der Gesundheit und dem Wohlbefinden besonders zuträglich sind? Wo sind für Sie die Grenzen der Energieeinsparung? Bei € 35,- im Jahr? Bei o, oooxy% weniger CO2 Ausstoß? Bei 24 Liter Erdöl weniger im Jahr? Wieviel sind Sie wirklich bereit dafür zu tun? Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, dass der deutsche Wald eigentlich seit 3 Jahren gar nicht mehr existent ist ... (laut damaligen Zeitungsberichten)
    Gruß
  84. Falscher Schluss  -  Herr Ludwig

    Meines Erachtens macht es nur keinen Sinn mit Leuten über dieses Thema zu sprechen, die dieses Ziel nicht haben, bzw. diesen Aspekt bei der Lüftungsdiskussion nicht sehen /akzeptieren.
  85. okay

    Jede Lawine verdient es irgendwann im Tal anzukommen. Ich stoppe daher diese Diskussion.
    • Name:
    • Elias Brunn

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