Bald kommt der TÜV
BAU-Forum: Wer hat Erfahrung mit

Bald kommt der TÜV

Foto von Helmuth Plecker

Bald steht mal wieder eine Gebäudeabnahme ins Haus. Der Bauherr hat angekündigt, dass er einen Fremdüberwacher mitbringt  -  nämlich den TÜV. Bin mal gespannt, was der so alles findet ;-) Ich werde berichten, ob's ein Aktenliebhaber ist oder ein Praktiker.
  1. wo klebt der eigentlich seine Plakette hin?

    Foto von Martin Kempf

    Eingangstür? Direkt neben das obligatorische C-M-B-2001, das diese kirchlich abgesegnet Graffitikids alle Jahre wieder mit viel Gekrähe und Ölkreide auf Haustüren schmieren? Oder an die Stelle am Sockel, wo vor dem Verputzen noch das Signalgelbe "G" vom Gasversorger auf die Steine gepappt war (was natürlich kein Ordnungsgemäßer Putzgrund ist und von uns pflichtbewusst entfernt wird ...). Und hat das Haus nach der TÜV-Abnahme auch 3 Jahre TÜV-Freie Zeit, bevor die nächste Hauptuntersuchung ansteht?
  2. 1000 € kostet der ...

    Foto von Helmuth Plecker

    1000 € kostet der sagte mir der Bauherr heute, was jedoch nicht bedeuten soll, dass er mir gegenüber misstrauisch ist. Ich freue mich echt auf diese Abnahme. Ich bin echt gespannt, was darauf wird.
  3. Die Idee

    mit der Abnahme ist ja nicht schlecht, aber wie kontrolliert der denn jetzt die Bewehrung in den Decken usw., oder will der nur gucken ob auch überall Teppich, Tapete und Fußleisten drin sind :-)
  4. Die nehmen sicherlich das Haus mit ...

    Die nehmen sicherlich das Haus mit und praktizieren auf der hauseigenen Crash-Simulationsanlage den Zusammenstoß mit einem lierianischen Ölfrachter gemäß DINAbk. DIN 51603-1. (Praxisnahe Situation, oder bringt etwa ein popeliger Öl-Tanklaster den Heizungs-Brennstoff). Sollte die Fassade den Anprall unbeschadet überstehen, gibt es für die nächsten 3 Jahre (ist ja schließlich ein Neubau) eine befristete Betriebserlaubnis. Und dann ist das Haus vom Bauherrn selbst bei der nächsten TÜV-Station zur Folgeuntersuchung vorbeizubringen.
    • Name:
    • RS
  5. 1000 €

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Hat der Bauherr auch was davon, wenn er den TÜV mitbringt? In den TÜV-Verträgen stand (steht?), dass der TÜV keine Haftung für übersehene Fehler übernimmt  -  also bloß mal flüchtig gucken, 1000 € kassieren  -  und das war es. Der TÜV hat den Prozess der Verbraucherschutzorganisation verloren  -  er muss die Haftung übernehmen.

    Also, wenn schon Kontrolle  -  dann auch Haftung. Ich würde den Bauherrn darauf aufmerksam machen. Keine Haftung  -  ist ein Grund den Vertrag zu kündigen wegen Sittenwidrigkeit.

    Mit der Kontrolle selbst sollte ein ordentlicher Bauunternehmer (4 Augen sehen mehr als 2) kein Problem haben. Eine Kontrolle kann das gute Gefühl nur verbessern. Und das evtl. was gefunden wird, sollte kein Problem sein. Ein guter Bauplaner hat auch kein Problem damit, dass sich der Prüfstatiker seine Unterlagen kontrolliert  -  bei Hunderten von Seiten kann schon mal ein Komma fehlen usw.. Ihn beunruhigt eher, dass der Prüstatiker abgeschafft werden soll.

  6. Sehe da auch kein Problem

    Foto von Helmuth Plecker

    Nur ich befürchte, er wird eine Menge Verwaltungsarbeit verursachen, nämlich:
    " Bringen Sie doch mal den Nachweis, dass das Haus luftdicht ist"  -  ich habe in meinem Vertrag ausdrücklich drin stehen, dass der Blower-Door-Test nicht in der Leistung enthalten ist.
    "Bringen Sie doch mal den Nachweis, dass das Mauerwerk der DINAbk. 1053 entspricht"  -  Wie?
    "Bringen Sie doch mal den Nachweis ... "
    "Zeigen Sie doch mal die Lieferscheine von ... "
    Warten wir ab!
  7. dont panic

    Hallo liebe Diskutanten,
    noch nie was von Inaugenscheinnahme gehört? Der TÜVel geht durch und guckt, ob er Mängel findet, die sichtbar sind. Für verdeckte Mängel kann er nicht die Gewährleistung übernehmen, weil er ja nur mt der Abnahmebegleitung und nicht mit der vorherigen Bauleitung oder zumindest Bauüberwachung beauftragt war.
    Er schaut also nur obs gut aussieht und ob alle vertragich vereinbarten Sachen ausgeführt worden sind.
    Was will man mehr erwarten als Bauherr, wenn man sich in der Bauzeit keinen unabhängigen Baubetreuer geleistet hat und jetzt am Schluss doch noch merkt, dass man gern einen Fachmann an seiner Seite gehabt hätte.
    Klar ist das zu spät (sag ich unseren Bauherrn auch), aber wenn sich damit dennoch Geld verdienen lässt, wer will es dem TÜV verdenken?
  8. "TÜV"-abnahmen

    für Häuser sind ja so ziemlich das überflüssigste, was es gibt.
    der TÜV, mit seiner anscheinend großen politischen Lobby, denkt sich ja immer öfter neue Aufgabenfelder aus, bei denen es Geld zu verdienen gibt. m.e. so überflüssig wie ein kropf ...
    ich frage mich, woher dessen "Inaugenschein-Nehmer" denn ihr Fachwissen nehmen..?! Bauingenieure oder Architekten würden da doch normalerweise nicht anfangen wollen?! ;--)
    • Name:
    • Herr Rossi
  9. das hast du den Nagel auf den Kopf getroffen ...

    • politische Lobby* ...

    darauf kommt's an. schließlich sind große Strukturen einfacher zu
    kontrollieren und prestigeträchtiger. oder hat Gerhard schon mal mit
    dir händchengehalten? :-))

  10. doch, hat er

    einmal.. aber nur kurz. kurz ist mir aber auch lieber.. : --)
    wobei ich glaube, das Gerhard den TÜV auch nicht so gerne mag ...
    gestern habe ich übrigens eine neuen Berufsbezeichnung gesehen:
    nach "it-Architekten" und "System-Architekten" hat die deutsche Bank nun einige "finanzierungs-Architekten" eingestellt.
    Zitat: " ihr finanzierungs-Architekt kümmert sich um die Details".
    finde ich ja echt klasse! : --) und beruhigt ja ungemein, oder?
    schöne Grüße
    • Name:
    • Herr Rossi
  11. Kunde war einsichtig ...

    Foto von Helmuth Plecker

    Kunde war einsichtig oder hat nur versucht zu bluffen. Denn der TÜV ist nicht gekommen und wurde laut Aussage vom Bauherren wieder abgesagt. Trotzdem hat die Abnahme gut geklappt und es ist echt fair zugegangen.

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