Öl war im ganzen Haus  -  was nun?
BAU-Forum: Hochwasser

Öl war im ganzen Haus  -  was nun?

Durch das Muldehochwasser wurde mein Haus im Erdgeschoss ca. 60 cm überflutet! Die Heizöltanks (ca. 4000 l) im Keller sind ausgelaufen. Nachdem das Haus wieder betretbar war, bot sich mir ein Bild des Schreckens. Öl wohin man schaute. Teppiche, Dielenfußboden, Fliesenböden  -  alles voller Heizöl!
Mit vielen Helfern rissen wir sämtliche Böden heraus, entfernten den Putz von den Wänden! Der Ölgestank lässt nicht nach! Tagsüber, wenn alle Fenster und Türen geöffnet sind, geht es einigermaßen. Aber am nächsten Morgen nimmt es einen fast den Atem. Schlafen tue ich im Obergeschoss. Trotz zweier Türen ist der Ölgestank nachts sehr stark! Will nun alle Böden erneuern. Habe aber die Befürchtung, dass ich den Ölgestank nie loswerde!
Bei dem Haus handelt es sich um ein zweigeschössiges Klinkerhaus. Ich bin ratlos! Vielleicht kann mir jemand helfen!
Haini
  • Name:
  • Haini
  1. Ölgeruch ist sehr hartnäckig Bei uns ist mal ...

    Ölgeruch ist sehr hartnäckig. Bei uns ist mal beim auffüllen der Tanks die Zuleitung geplatzt und etwa 200 Liter liefen in den Heizungsraum. Der Geruch hing etwa 1 Woche im Haus und etwa einen Monat intensiv im Ölkeller. Es gibt spezielle Ölentferner die das in den Stein gezogene Öl wieder aus diesem "raussaugen". Das Hauptproblem ist nämlich das Öl in den Stein/Beton eindringt und man mit herkömmlichen Mitteln nur das oberflächliche Öl entfernt, das in den Stein eingedrungene Öl aber noch lange Zeit ausgasst.
  2. Ölabbauende Bakterien?

    Kohlenwasserstoffabbauende Bakterien werden doch u.a. für die Sanierung von verseuchtem Erdreich / Grundwasser eingesetzt. Vielleicht kann man die irgendwo beziehen?
  3. Seltsam ...

    dass wegen 60 cm Wasser im Keller die Öltanks auslaufen. Und gleich 4000 Liter! Lösen sich die Behälter unter Wassereinwirkung an der Unterseite auf?
    Wie kam denn das Öl aus dem Tank? Ist der Tank geplatzt?
    • Name:
    • JR
  4. @JR

    Foto von Martin G. Halbinger

    bitte genau lesen: 60 cm im Erdgeschoss
  5. Öldämpfe lassen nach, dauert halt etwas ...

    Probleme mit ausgelaufenem Öl
    Der Heizölkeller steht voll Wasser. Was ist zu tun?
    Den Keller leer zu pumpen ist erst dann sinnvoll, wenn das Hochwasser abgeflossen und der Grundwasserpegel ausreichend abgesenkt ist. Sind auf der Wasseroberfläche nur Ölschlieren erkennbar, kann das Wasser ohne weitere Maßnahmen ins Freie gepumpt werden  -  vorzugsweise in den nächsten Kanaleinlauf.
    Bei einer deutlichen Ölschicht auf der Wasseroberfläche sollte das Abpumpen der Feuerwehr überlassen werden, die über Geräte verfügt, um Wasser und Öl zu trennen.
    Gleiches gilt, wenn im Keller außer Öl auch andere wassergefährdende Stoffe wie z.B. Pflanzenschutzmittel, Rattengift und ähnliches gelagert wurden, oder wenn ölverunreinigter Schlamm möglicherweise nach Leerpumpen des Kellers zurückbleibt.
    Bitte verwenden Sie kein Ölbindemittel ohne Absprache mit der Feuerwehr und achten Sie auf die ordnungsgemäße Entsorgung! Es erschwert das Abpumpen und kann Schäden an den Pumpen anrichten.
    Nach dem Leerpumpen den Keller gut lüften. Öl, das in Bauteile aus Beton, Ziegel, Holz usw. eingedrungen ist, beeinträchtigt nicht deren Festigkeit.
    Kann ich Lebensmittel, die infolge des Hochwassers verunreinigt sind, noch verwenden?
    Vom Verzehr unzureichend verpackter Lebensmittel raten wir Ihnen ab.
    Überlegen Sie auch, ob Sie in Ihrem Keller oder in anderen Lagerräumen Giftstoffe (Rattengift, Pflanzenschutzmittel etc.) aufbewahrt haben und lassen Sie diese Räume gegebenenfalls durch die Feuerwehr oder eine Fachfirma abpumpen, sodass das verunreinigte Wasser sicher entsorgt werden kann. Geben Sie der Feuerwehr oder der Entsorgungsfirma Hinweise auf die enthaltenen Giftstoffe!
    Was tun bei Öldämpfen und Ölschlämmen im Haus?
    Ausgelaufenes Heizöl verursacht erhebliche Geruchsbelastungen, die in der Regel jedoch keine gesundheitliche Gefährdung bedeuten. Von einem längeren Aufenthalt in unbelüfteten Räumen, insbesondere Kellerräumen, raten wir jedoch ab.
    Was ist zu tun?
    Nicht rauchen, kein offenes Feuer!
    Lüften mit starkem Luftaustausch
    Öl absaugen (in der Regel nur durch Fachkräfte möglich!)
    Ölbindemittel, Emulgatoren sollten nur zur Beseitigung kleinerer Rückstände und zur abschließenden Reinigung in Gebäuden verwendet werden.
    Bitte beachten Sie: Beim Einsatz von Ölbindemitteln ist in geschlossenen Räumen Brand- und Explosionsgefahr (Brandgefahr, Explosionsgefahr) nicht auszuschließen. Falls Sie derartige Mittel einsetzen wollen, schalten Sie die örtliche Feuerwehr ein.
    Schaden Öldämpfe im Freien der Gesundheit?
    Öldämpfe im Freien können eine intensive Geruchsbelastung darstellen, gefährden in aller Regel jedoch nicht die Gesundheit. Behördliche Messungen, die vorgenommen wurden, haben keine Hinweise auf eine gesundheitliche Gefährdung erbracht.
    Was tun bei Ölrückständen in Garten und Feld?
    Häufig wird in den Bereichen, die vom Hochwasser überflutet waren, Hof und Garten mit einem dünnen Ölfilm überzogen sein.
    Im allgemeinen werden nur geringe Ölmengen in die oberste Bodenschicht eingedrungen sein, die bis zum Herbst abgebaut sein dürften. Sie werden keine dauerhafte Nutzungseinschränkung verursachen.
    Ist der Boden aber erkennbar mit Öl getränkt oder mit einer dicken Ölschlammschicht bedeckt, sollten Sie sich mit Ihrem Landratsamt, Ihrer kreisfreien Stadt bzw. dem Amt für Landwirtschaft über einen Abtrag des belasteten Bodens und die Art seiner Entsorgung abstimmen.
    Gartenböden sollen aber in regelmäßigen Abständen  -  etwa alle 2-3 Wochen  -  5 bis 10 cm tief umgegraben werden, um für ausreichende Luftzufuhr zu sorgen; zur Beschleunigung des Abbaus von Mineralöl können Hilfsstoffe (z.B. Biocrack) eingesetzt werden.
    Gras, Grünfutter sind als Restmüll zu entsorgen und eignen sich nicht zum Kompostieren.
    Komposthaufen: der Komposthaufen sollte umgesetzt werden, der kontaminierte Kompost in diesem Jahr nicht mehr in den Boden eingearebeitet werden.
  6. Neues Verfahren mit PCI

    Wir sanieren Wasser und Brandschäden für Versicherungen. Durch das Hochwasser sind wir durch Diese nach Dresden geschickt worden und haben hier eine Zweigstelle eröffnet. Auch wir wurden zum ersten Mal mit solch einer Heizöl -Kontaminierung konfrontiert.
    Nachdem wir nun einige Verfahren erprobt haben (auch eine Behandlung mit Bakterien) sind wir vor zwei Wochen auf ein Verfahren gestoßen, mit welchem wir zum ersten Mal eine Tiefenwirkung erzielt haben. Der Vorteil gegenüber einer Bakterienbehandlung lag darin, dass bei der Entölung das Bauwerk gleichzeitig getrocknet wurde.
    In Zusammenarbeit mit dem Hersteller PCI haben wir es in einem Wohnhaus in Wehlen geschafft mit einem Verfahren den Wert eines Mauerwerkes in 6 cm Tiefe von einem MKW Wert von 4000 mg/KG auf 80 mg/KG innerhalb einer Woche zu bringen. Dieser Wert wurde von Herrn Dr. May vom Labor Intergeo dokumentiert.
    Sollten Sie an mehr Informationen interessiert sein, können Sie mich gerne kontaktieren.

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