Schließkräfte bei Außentüren
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

Schließkräfte bei Außentüren

Hallo, kennt jemand eine Vorschrift die benennt, welche maximalen Schließkräfte erforderlich sein dürfen, um eine Haustür zu schließen. Unsere Aluminium/Kunststofftür (Reckendrees) muss man  -  bei Kälte zunehmend kräftiger  -  "zuballern". Nicht gerade schonend oder leise.
  • Name:
  • Wolfgang Jacobs
  1. Sinngemäß:

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    ... muss eine Tür so beschaffen sein, dass sie im normalen Verkehr ohne auf Dauer für den Nutzer unzumutbare Anstrengung zu betätigen ist. Das schließt das Benutzen von Kindern, Alten und ggf. Behinderten ein. Sie, also die Tür, muss so zu schließen sein, dass Sie sie von außen zuziehen und den Schlüssel drehen können, ohne dass Sie hierfür eine Rohrzange brauchen. Das "Zudonnern" mag sich im Laufe der Zeit etwas legen, wenn sich die Dichtungen etwas gesetzt haben.
  2. Danke für die schnelle Reaktion

    Aber: gibt es da eine Norm oder so? Oder ist das nur mit Zumutbarkeit oder so ähnlich zu begründen?
    • Name:
    • Wolfgang Jacobs
  3. Zumutbarkeit oder ähnlich!

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    'ne Norm dafür gibt es nicht, jedenfalls kenne ich keine. Die Funktionalität der Tür muss gegeben sein, das ist höchstes Gebot, und wenn Sie die nur mit großem Kraftaufwand betätigen können, stellt dies eine Beeinträchtigung der Funktionalität dar. Reklamieren Sie den Fehler schriftlich nachweisbar und bestehen Sie auf Beseitigung und auf ein ordnungsgemäßes Schließenverhalten der Tür.
  4. Eine Norm gibt's nicht, aber vielleicht bald ...

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Eine Norm gibt's nicht, aber vielleicht bald im Moment gibt es noch keine Norm, aber im Zuge der EU-Harmonisierung werden demnächst "Bedienungskräfte" in die EN-Normen einfließen.
    Wenn Ihre Türe bei zunehmender Kälte "zugeballert" werden muss, dann hat sich der Türflügel bzw. das Blatt konkav verzogen. (Wurde die erst im Sommer eingebaut?)
    Hier muss wahrscheinlich Schließfalle und das Schließblech neu aufeinander abgestimmt werden.
    Um einen "falschen Alarm" zu vermeiden, geben Sie mal auf die Schließfalle und das Schließblech einen Tropfen Öl. Die Mehrfachverriegelungsteile brauchen von Zeit zu Zeit eine Schmierung. Hilft das nicht, vorgehen wie Herr Ries geschrieben hat.
    MfG Jürgen Sieber
  5. Temperaturkoeffizient

    ... wahrscheinlich arbeiten die Kunststofffüllung und der Aluminium-Rahmen irgendwie so gegeneinander, dass die dazwischen liegende Gummidichtung da irgendwelche Kräfte nicht aufnehmen kann, sondern weitergibt. Oder befindet sich im Aluminiumrahmen noch anderes Material? Der Hersteller hatte schon die außen liegenden Dichtungen ausgewechselt, leider jedoch ohne Erfolg. Tatsächlich verzieht sich die Tür konkav, d.h. in senkrechter gesehen Richtung nach innen. Kann man mit Hilfe eines Richtscheits leicht feststellen. Öl ist "reichlich" dran. Die Tür befindet sich jetzt seit über 2 Jahren im Haus (Neubau. Werde dem Hersteller dann wohl energisch "auf dem Pelz" rücken müssen.
    • Name:
    • Wolfgang Jacobs
  6. Bei der Pelzjagt die Schonzeit beachten!

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Bevor Sie dem Hersteller "auf den Pelz" rücken Herr Jacobs, hier noch ein Hinweis um Missverständnisse zu vermeiden.
    Das konkave Verziehen der Türe ist noch kein Mangel an sich, das darf die Türe, zumindest bis 4,5 mm. Das hängt damit zusammen, dass außen kalt und innen warm ist und die Tür dazwischen steht. (Ähnlich dem Bimetalleffekt). Nur, trotz Durchbiegung muss die Funktion gewährleistet bleiben! Also, in Punkto "konkav bis 4,5 mm" Schonzeit beachten. MfG Jürgen Sieber
  7. Ich werde doch blasen müssen

    ... denn: habe mir eine Federwaage gekauft und am Türgriff befestigt. Dann die Tür an der Waage von außen zugezogen bis Schloss einrastete. Dabei an der Skala abgelesen: 13 kg! Wohl doch 'n bisschen viel, was? Und das bei Außentemperatur von +10 Grad Celsius. Bei -20 Grad sind's dann wohl 25 kg  -  nee, das müssen wir uns wohl nicht länger antun. Fa. Reckendrees  -  zieht Euch warm an, ich muss dann wohl doch zum Angriff blasen! Vielen Dank für die Beratung.
    • Name:
    • Wolfgang Jacobs
  8. Waidmann's Heil!

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    Wenn ich Sie richtig verstanden habe, liegt der Flügel oben und unten an und biegt sich im Schlossbereich weg. Da kann man recht einfach außenseitig die Versiegelung, so da welche ist, entfernen, einen kleinen Keil zwischen Mauerwerksanschlag, so da einer ist, und Blendrahmen einbringen und den Rahmen der Form des Flügels anpassen. Nach Reparatur der Versiegelung sieht man nichts mehr und die Tür funktioniert einwandfrei.
  9. Oh oh oh ---- > nee

    Richtig verstanden: der Flügel liegt oben und unten an und biegt sich im Schlossbereich weg. Aber abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Da kann man meines Erachtens nicht einfach den Blendrahmen verbiegen, oder? Eigentlich möchte ich die Ursache finden und beseitigen, nicht die Symptome bekämpfen. Trotzdem: danke!
    • Name:
    • Wolfgang Jacobs
  10. wenn man lange genug sucht :

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    Wenn auch in verschiedenen technischen Informationen Verformungswerte von Türblättern zugrunde gelegt werden, so ist doch festzuhalten, dass es keinen normativ festgelegten Verformungswert gibt. Unter Zugrundelegung heutiger Dichtungen ist ein Türblattverformungswert von 3,5 mm vertretbar (Durchbiegung gemessen nach DINAbk. EN 24  -  ca. 20 mm von der Türblattkante entfernt bei Anlegen einer Messlatte auf halber Türblatthöhe). Dieser Wert wurde auch in dem Fachbuch "Hauseingangstüren aus Holz", nach Prüfinstitut Türentechnik + Einbruchsicherheit Dipl. -Ing. (FH) Rüdiger Müller, als akzeptabel zugrunde gelegt. Wenn Türblätter bis zu diesem Verformungswert (3,5 mm) keine Funktionsstörung durch zu schweres Schließen (20 N Schließkraft, 1,5 Nm Drehmoment zum Versperren) und Undichtheiten größer als zulässig (nach DIN 18055 BG A) aufweisen, kann hierbei kein Reklamationsgrund abgeleitet werden.
  11. aber irgendwann hört die Freundschaft auf, denn

    bei einer Außentemperatur von -10 Grad Celsius habe ich wieder versucht, die Tür mit zwischengeschalteter Federwaage zu schließen. Hab's dann bei über 25 kg aufgegeben, um die Waage nicht zu zerstören. Wenn das so weiter geht bei sinkender Temperatur, haben wir irgendwann "den Griff in der Hand". Das ist dann ja wohl doch zu viel des Guten!
    • Name:
    • Wolfgang Jacobs

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