einer Drohung seitens Bauunternehmer wegen meinen Bau-Blog?
BAU-Forum: Wer hat Erfahrung mit

einer Drohung seitens Bauunternehmer wegen meinen Bau-Blog?

Hallo,

ich betreibe einen Bau-Blog, diese läuft so nebenher. Hier trage ich alle Änderungen, Fortschritte, Probleme usw. meist inkl. Fotos zur Veranschaulichung ein. Zudem kommt noch ein persönliches Fazit zum Bau. Nun bleibt es mal auch nicht aus, dass über Dinge berichtet wird, die falsch oder in meinen Augen nicht Ok sind. Also klare Mängel, Probleme mit dem BU, nicht eingehaltene Termine ... usw. Also der normale Wahnsinn eines Bauherren. Jetzt hat mir mein Bauunternehmer gesagt, er wird mich verklagen weil mein Blog Geschäftsschädigent ist und ich soll diesen doch ganz Abschalten. Ich kann dies nicht ganz nachvollziehen, ich meine Klar ist das doof wenn da steht, dass z.B. die Kellerfenster undicht sind. Aber das ist Tatsache und er tut nichts daran dies zu ändern. Also warum bin ich denn jetzt der Böse und werde verklagt? MfG

  • Name:
  • Sebastian
  1. mein Bauunternehmer will mich Verklagen, wegen meinen Bau-Blog!

    mein Bauunternehmer will mich Verklagen, wegen meinen Bau-Blog!
  2. Verständlich

    dass sich die Firma ärgert und dagegen wehrt, denn nicht alles, was für Sie "die reine Wahrheit" ist, muss auch wirklich im Auge eines objektiv urteilenden Sachverständigen oder vor Gericht als "wahr" Bestand haben. Ein Journalist kann auch nicht einfach unter Angaben aller Firmen seinen Hausbau in einer Zeitungskolummne veröffentlichen, ohne Zustimmung der Beteiligten. Andernfalls würde auch er ein Verfahren wegen Rufschädigung/Verleumdung o.ä. riskieren. Um Ärger zu vermeiden, sollten Sie zumindest alle Angaben über die Firma anonymisieren, vielleicht reicht das schon.
  3. Naja, also wenn z.B. Türen fehlen, ...

    Naja, also wenn z.B. Türen fehlen, oder Fenster an der falschen Stelle eingebaut wurden, dann ist das wohl einfach "Falsch" und wird auch vor Gericht standhalten. Ansonsten sind meine Ausführungen gar nicht negativ, da hier auch Dinge behandelt werden die nichts mit dem Bauunternehmer zu tun haben. Ich dachte immer, hier müsste zuerst eine Abmahnung erfolgen ...
  4. Nun, diese haben Sie ja jetzt zumindest mündlich erhalten

    Für die mündliche Aufforderung zur Unterlassung gibt es sicher Zeugen. Es war klar, dass Sie jetzt behaupten, sie würden nur die Wahrheit schreiben, aber es bleibt "Ihre" Wahrheit. Ein Richter würde sich erstmal fragen, ob es vielleicht Absprachen zwischen Firma und Bauherr gegeben hat, die zu der "falschen" Lage der Fenster geführt haben. Bis das nicht alles geklärt ist und Sie einfach nur "behaupten" die Firma hätte was falsch gemacht, bleibt der berechtigte Ärger über die Rufschädigenden Behauptungen in ihrem Blog, denn die Firma kann in ihrem Blog zu den Vorwürfen schließlich nicht Stellung nehmen. Wie würden Sie es finden, wenn jede Hausbaufirma und jede Bank namentlich im Internet Veröffentlichungen über die Zahlungsmoral ihrer Bauherren tätigt? Sie haben einen Vertrag, dessen Leistungspflichten (Werkleistung und Werklohn) erstmal nur die Vertragsparteien etwas angeht.
  5. Hm, OK kann ich etwas nachvollziehen, ...

    Hm, OK kann ich etwas nachvollziehen, aber so ganz klar ist das mir immer noch nicht. Da auf jedem Artikel den ich schreibe auch Kommentare abgegeben werden können ist das also "frei". Zudem sind die aufgelisteten "Mängel" bereits vom Bauunternehmer auch so angenommen worden, nur er hat keine Lust diese auch zu beheben. Das ist das ganze Problem ... Bei evtl. Streitpunkten schreibe ich nicht hin, das der Bauunternehmer dies machen soll. Ich nenne nur das Problem, gebe aber keinem direkt die Schuld. Ich versuche natürlich alles so neutral wie möglich zu halten..

    Ich finde es nebenbei trotzdem für ein Hintern, dass man so keine Möglichkeit hat seine eigenen "persönlichen" Erfahrungen und Meinungen in diesem Fall darzustellen, ohne das man direkt "Verklagt" wird ...

  6. Wo ist die Grenze

    Foto von wiki

    Stellen Sie sich vor, ihr Nachbar eröffnet einen Blog in dem er die häßlichsten 10 Häuser seiner Straße fotografiert und ihres ist auf Platz 3! Ist ja eigentlich auch nur eine Form der persönlichen Meinungsäußerung! Oder wenn plötzlich komische Fotos von ihren Angehörigen bei facebook auftauchen unter der Überschrift "Leute die man nicht kennen muss", dann finden Sie das bestimmt auch nicht lustig.

    Warum also soll Ihnen erlaubt sein über die Arbeit anderer Leute Artikel ohne deren ausdrückliche Zustimmung zu veröffentlichen? Sie kaufen schließlich nur das Produkt "Haus" und nicht den guten Ruf der Firma.

    Solange es kein öffentliches Interesse gibt, sollten Dinge medial nur veröffentlicht werden dürfen mit Zustimmung des Betroffenen. Dass ein frustrierter Bauherr die Grenzen hier etwas weiter gesteckt haben möchte, um eben doch ein bisl "auszuteilen" und medial "Druck aufzubauen" für die gewünschte Mängelbeseitigung ist menschlich sicher verständlich, rechtlich aber wohl unzulässig. Danke, dass sie es bisher unterlassen haben, den Firmennamen zu nennen, andernfalls hätte der Forumsbetreiber diesen Beitrag aus rechtlichen Gründen bereits schließen oder zensieren müssen.

    Vermutlich ist es aber zu viel verlangt, hier Einsicht zu erwarten.

  7. Ja Super, also als Bauherr immer ...

    Ja Super, also als Bauherr immer schön den Mund halten ... So das evtl. schwarze Schafe weiterhin ihr unwesen treiben können. Wer jetzt sagt, man kann doch mit Rechtsmitteln etwas erreichen, der war selber noch nie in der Situation. Also Bauherr fehlt es zum Bauende generell an 2 Dingen, Geld und Nerven weiter zu machen. Leider wissen das auch die BU"s
  8. Zwei Dinge ...

    • a) Werbung ist Werbung und Realität ist Realität, bei Putzmitteln und Autos genauso wie am Bau.
    • b) Garantieleistungen bzw. Mängelbehebung sollte man besser mit den üblichen Mitteln, d.h. Geld einbehalten, Bauführung usw., durchsetzen. Oder sie durch "nicht immer der billigste kriegt den Auftrag" sowie durch unabhängige Baubetreuung zu verhindern suchen.

    Rechtlich gesehen bewegt man sich bei Blogs usw. auf dünnem Eis, weil man eben immer Meinungen als Tatsachen darstellt und sich die gleiche Geschichte aus Sicht des Anderen eben ganz anders darstellt.

  9. Dann machen Sie halt

    den BLOG zu oder schreiben nur noch übers Wetter oder so.

    Und wenn Sie das Geld dafür haben, dann streiten Sie mit dem Bauträger halt vor Gericht. Wenn Sie tatsächlich Recht haben und das auch bekommen, kostet das den Bauträger deutlich mehr als der "Blog".

    Sehen Sie es einfach mal so. Solange das Haus nicht 100 % fertig ist, haben Sie leider als Bauherr immer die schlechteren Karten. Denn ein 1/2 fertiges Haus bringt Ihnen gar nichts. Wenn es blöd läuft findet der Bauträger entweder Gründe für Zusatzleistungen die Sie bezahlen müssen oder der Bau schleppt sich hin oder Mängel werden nur zögerlich behoben. Den drückt das wohl weniger als Sie, weil Sie die Bank mit Kredit im Nacken haben denn Sie wollen ja bestimmt mal einziehen.

    Daher dürfte es meist einfacher und billiger sein, eigenen Bauleiter etc. zu beauftragen, alle Mängel zu notieren und bei der Abnahme alle Mängel aufzuzeigen und ggf. die Schlussrate zu kürzen, bis die Mängel behoben sind (oder vor Gericht zu streiten).

    Ist vermutlich einfacher als die Sache mit dem BLOG und hat auch nichts mit "Mund halten" zu tun, sondern mit Taktik.

    Nur persönliche Meinung, keine Rechtsberatung.

  10. So lange Sie ...

    Dinge objektiv beschreiben, die auch tatsächlich Mängel sind, kann der Ihnen gar nichts! Wenn also an Stelle einer Milchglas- eine Klarglasscheibe verbaut wurden (z.B. ), dann dürfen Sie das schreiben. Wenn aber nur mal über eine Milchglasscheibe gesprochen wurde und Sie erwartet haben, dass der Bauunternehmer Sie nochmal fragt, bevor er die Scheiben bestellt, dann dürfen Sie das nur so schreiben und nicht, dass es ein Mangel sei! Am besten lassen Sie mal Ihren Sachverständigen, der die Mängel festgestellt hat, über den Blog schauen, ob Sie alles richtig dargestellt haben (in techn. Hinsicht), dann wissen Sie mehr!
  11. Verstehe beide Seiten

    Lieber Sebastian, ich verstehe durchaus beide Seiten, würde aber als Blogger vielleicht versuchen die Verhältnismäßigkeit ggü dem Unternehmer zu wahren. Natürlich sind Mängel nicht in Ordnung, deswegen heißen sie ja so. Jetzt weiß ich nicht was Sie im Einzelnen geschrieben haben, sonst könnte ich mir eine genauere Sicht der Dinge verschaffen.

    Als Unternehmer würde es mich wahrscheinlich ärgern wenn jedes kleine Detail veröffentlicht wird, aber wie bereits erwähnt: ich weiß nicht was Sie genau geschrieben haben.

    Erstaunlich finde ich aber zumindest das Sie bei der Bauerei noch die Zeit für ein Blog finden. Meine Empfehlung wäre stattdessen wohl gewesen, das Sie sich besser um ein detailliertes Bautagebuch gekümmert hätten welches auch Rechtssicher sämtliche Mängel dokumentiert. Ein persönliches Fazit dürfte die Wenigsten Beteiligten interessieren sollte es zu einem Rechtsstreit kommen.

    Beste Grüße, Alex


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