Delfin Wasserenthärtung  -  Anlage gut oder schlecht?
BAU-Forum: Trinkwasser- und Schmutzwasser-Aufbereitung

Delfin Wasserenthärtung  -  Anlage gut oder schlecht?

Hallo Forum!
Ich hatte einen Vertreter zu Besuch, der mir eine Delfin Wasserenthärtungsanlage angeboten hat. Meine Frage ist, ob hier im Forum Leser sind, die Erfahrungen mit einer solchen Anlage haben. Es handelt sich um einen Kationenaustauscher. Preis ca. 1900,- € inkl. der Montage. Die Montage selbst kostet rausgerechnet 260,- € (Brutto). Anlage selbst 1660,- € (Brutto) + inklusive Rückspülschutzfilter. Wäre super, wenn hier ein paar Statements abgegeben werden.
Anlage ist für ein Einfamilienhaus gedacht. Nenndurchfluss 1,8 m³/h. Salzbehälter 40 kg, 2 Flaschenanlage.
Dankeschön und Gruß  -  Letschinger
  1. Glückwunsch!

    Zuerst einmal freut es mich wenn es doch wieder Bauherren gibt die sich nicht den wirkungslosen Magnetquatsch andrehen lassen!
    Ich kenne die Delfin-Enthärter zwar nicht, aber aus dem Aufbau erkennt man das es sich um eine "übliche" Doppelflaschenanlage handelt. Das ist eine ausgereifte Technologie von der ich keine Probleme erwarten würde. Wie die Langzeitfestigkeit des Steuerkopfs aussieht darüber kann man leider nur spekulieren, aber der Preis der Anlage deutet auf etwas ordentliches hin. Und wenn Sie das ganze auch noch vom Installateur Ihres Vertrauens einbauen lassen, dann haben Sie ja die Gewährleistung. Und wenn das Gerät dann ein Jahr lang störungsfrei gelaufen ist, dann läuft es auch die nächsten Jahre ...
    Ich selbst (unsere Firma) verwende Kinetico Enthärter. Diese haben den Vorteil das nur ein Wasseranschluss benötigt wird und kein zusätzlicher Stromanschluss nötig ist. Der Preis liegt in einer ähnlichen Region ...
    Hier ein Link zu einer Fa. die Kineticoanlagen für Privatpersonen anbietet (Wie installieren nur im med. techn. Bereich)
    • Name:
    • ANDRE
  2. Kationentauscher

    sind ja sicherlich für Leitungen, Waschmaschinen und medizinische Geräte OK , man sollte aber wissen, dass das Wasser nachher anstatt Carbonat und Sulfat Chlorid enthält und für Zimmerpflanzen, Aquarien und als Trinkwasser nicht so gut geeignet ist.
  3. @Ackermann: Können Sie das bitte noch etwas genauer erklären

    oder einfach ein paar Links zum Thema mitteilen?
    Bin immer noch am abwägen, was ich machen soll.
    Welche Auswirkungen hat die Verwendungen von solchermaßen behandeltem Wasser im Haushalt, vor allem für die Menschen beim Kochen und Trinken. Blumengießen ist für uns normalerweise kein Problem, außer die RW-Zisterne ist irgendwann mal leer.
  4. Salz

    Hallo! Zunächst vielen Dank für die schnellen und informative Antworten. Zu dem Thema Chlorid: Darauf hat mich der Vertreter ebenfalls aufmerksam gemacht. Er meinte aber, dass die Chloridwerte weit unter den derzeitigen Grenzwerte liegen werden. Bei Säuglingsnahrung sollte man aber dieses Wasser nicht verwenden. Meinen Sie wirklich, dass das Wasser dann für Zimmerpflanzen nicht mehr geeignet ist? Es wird ja noch mal mit harten Wasser vorher "verschnitten". Der Sprudel Apolinaris hätte zum Beispiel ein vielfaches an Chloriden in sich gelöst ...
    Gruß
  5. @Ackermann: Widerspruch!

    Hallo Hr. Ackermann,
    da muss auch widersprechen! Evtl. liegt ja eine Begriffsverwechslung vor, aber:
    Im Enthärter werden Kalzium und Magnesium Ionen entfernt (je nach Enthärterharz auch Mangan) und diese werden durch Natrium ersetzt. Sulfat und Chlorid haben mit dem Enthärter nichts zu tun!

    Das Wasser nach einem Enthärter ist in seiner Zusammensetzung nur dahingehend verändert das kein Kalzium und Magnesium mehr vorhanden ist, jedoch ein höherer Anteil an Natrium festzustellen ist. Das Wasser entspricht jedoch immer noch den vorgeschriebenen Werten der TVO und kann bedenkenlos getrunken werden.
    Ob der Natriumgehalt für die Zubereitung von Säuglingsnahrung im Einzelfall zu hoch ist kann man mit einer einfachen Analyse bestimmen lassen. Ansonsten hätte ich nie und nimmer Bedenken bezüglich der Wasserzusammensetzung (auch nicht für die Blumen)
    Als einzige "Quelle" für das von Ihnen angesprochene Chlorid kann ich mir die Elektrolysezelle vorstellen die in manchen Enthärtertypen zur Desinfektion eingesetzt wird. Die Desinfektion geschieht jedoch ausnahmslos während der Regeneration. Danach folgt immer eine ausgiebige Spülphase!
    Sollte man tatsächlich Bedenken bezüglich des (nicht auftretenden) Chlorid's haben so kann man sich einen Aktivkohlefilter hinter dem Enthärter installieren. Dieser entfernt dann evtl. vorhandenes Chlorid.

    • Name:
    • ANDRE
  6. @Andre  -  Danke

    Hallo! Dann bin ich ja beruihgt  -  ich habe vielleicht was mit dem Chlorid verwechselt ... wie ich gesehen habe, vertreiben Sie ebenfalls diese Delphin-Anlagen. Was können Sie zu dem Bruttopreis von 1900,- € inkl. der Montage sagen  -  ist der in Ordnung?
    Besten Dank und lieben Gruß!
  7. Missverständnis

    Hallo Hr. Letschinger,
    Sorry, ich muss Sie enttäuschen, ich vertreibe keine Delfin-Anlagen. Den Link zu Baumgart-Wassertechnik habe ich eingefügt weil es eine der wenigen Firmen in (D) ist die auch Kinetico-Produkte vertreibt. Mit dem Vertrieb solcher Anlagen habe ich nichts zu tun, ich arbeite im Kundendienst für Wasseraufbereitungsanlagen in der Medizintechnik und unsere Firma nutzt die Kinetico Anlagen. Wir (unsere Fa.) vertreibt jedoch nicht an Privatpersonen, deswegen der Link zu einer Fa. die ich im Web gefunden habe ...
    Die 1900 € inkl. Montage sind aus meiner Sicht OK, jedenfalls einiges günstiger als wenn wir das machen würden ;-)
    Achten Sie im ersten Jahr auf einen fehlerfreien Betrieb, wenn der Enthärter das schafft, dann hält er "ewig" ...
    • Name:
    • ANDRE
  8. Stimmt  -  Anionentauscher

    tauschen Chlorid ein; Kationentauscher natürlich die Metalle. Trotzdem bleibt natürlich die Grundaussage  -  bei Pflanzen, Aquarien und als Trinkwasser (im Sinne von Hauptgetränk) ist es nicht empfehlenswert.
  9. @Hr. Ackermann

    Hallo Hr. Ackermann,
    nun muss ich doch noch einmal nachfragen. Warum sollte man das Wasser Ihrer Meinung nach nicht trinken können? Der einzige Unterschied zwischen dem Wasser vorher und nachher ist der Gehalt an Kalzium, Magnesium und Natrium. Alle 3 Werte liegen aber innerhalb der normalen natürlichen Schwankungsbreite und erst recht innerhalb der TVO.
    Kalzium und MagnesiumMangel Aufgrund der Tatsache das weiches Wasser getrunken wird ist auch kein Argument, Eskimos trinken geschmolzenes Eis, und Bergbauern in den Alpen trinken Gletscherwasser. Beides hat kein oder sehr wenig Kalzium oder Magnesium ...
    Das einzige wo ich Ihnen zustimmen kann ist das Aquarium. Da würde ich das Wasser zusätzlich mit einer Osmose entmineralisieren und hinterher mit einer Mineralmischung definiert anmischen ...
    Aber Weichwasser trinken, absolut kein Problem! Außerdem wird zumeist "verschnitten" so das im Endeffekt ca. 7 °dh im Wasser sind (ansonsten bekommt man die Seife beim Duschen nicht mehr runter :-))
    • Name:
    • ANDRE
  10. Verstehe ich nicht ...

    Verstehe ich nicht wir haben momentan eine Gesamthärte von 18,8 °dH, nach dem Gerät soll ca. 7-8 °dH rauskommen (verschnitten mit Originalwasser). Was soll daran schlecht sein? Bodenseewasser ist auch so weich. Im übrigen wird im Auqariumbereich ebenfalls gerne weicheres Wasser verwendet, weil dann der PH-Wert besser gesenkt werden kann. Geht es jetzt um den Natriumwert oder warum ist das Wasser nicht so gut geeignet?
  11. noch etwas ...

    Jetzt muss ich noch was "nachschieben"  -  unsere Trinkwasserleitungen sind meist aus Stahl/verzinkt. Allerdings sind auch teilweise Kupferrohre mit darunter. Auch an der Heizungsanlage für das Brauchwasser sind ausschließlich Cu-Rohre verwendet. Kann da mit Härtegrad 7-8 °dH was passieren oder sollte ich die Anlage später eher auf 9-10 °dH einstellen? Besten Dank und Grüße!
  12. @Letschinger

    Hallo,
    was an dem Weichwasser nicht gut sein soll weiß ich ja auch nicht, da warte ich noch auf eine Info von Hr. Ackermann
    7 °-8 °dH oder 9 °-10 °dh ist kein relevanter Unterschied. Diese Schwankung ergibt sich schon allein aus der Verschneidearmatur, dem Rohwasser und dem Messverfahren. Das heißt wenn Sie heute genau auf 8 °dH einstellen kann es sein, dass Sie in 2 Monaten 10 °dH messen. Doch dieser Unterschied ist nicht relevant. Wichtig ist das Sie Ihren hohen Härtegrad loswerden und Spülmittel, Waschmittel, Duschbad etc.. sparen sowie Ihre Rohre und Armaturen schonen ...
    • Name:
    • ANDRE
  13. Missverständnis

    ich meine nicht, dass das ausgetauschte Wasser "ungesund" im Sinne von schädlich ist. Es enthält eben nur kein Calcium und Magnesium mehr. Genauso, wie vor dem Trinken von zu viel Heilwasser mit einseitigem Ionengehalt gewarnt wird, verhält es sich mit ausgetauschtem Wasser. Wenn ich z.B. einen Wassersprudeler habe und vorwiegend solches Wasser trinke, fehlt mir ggf. Mg und Ca als Spurenelement und ich habe zu viel Natrium.
    Pflanzen und Fischen geht's genauso.
    Es ist also sicher unschädlich 10,20 oder 100 l von dem Zeug zu trinken, genauso wie im Futter vom amerikanischen Spezialitätenrestaurant keine Giftstoffe enthalten sind. Aber wenn's zu viel ist ist's zu viel.
  14. @Ackermann + Andre

    Hallo H. Ackermann  -  jetzt relativiert sich die ganze Sache. Da haben Sie vollkommen recht: Egal von was, zu viel war noch nie gut.
    Eigentlich ist jetzt fast alles ausgeräumt, bis auf die Sache mit den Cu-Rohren. Vielleicht kann da andere noch was zu sagen. Besten Dank!

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