Außenwand 40 cm Ziegel ohne Keller feucht
BAU-Forum: Keller

Außenwand 40 cm Ziegel ohne Keller feucht

Hallo,
folgende Situation: Habe ein Fachwerkhaus, das bis auf 2 kl. Geölbekeller auf gestampftem Lehm steht. Unter den Außenmauern aus Fachwerk sind bis zu 40 cm Ziegelsteinmauern, die bis unter den Boden reichen. 2 kleine Kreuzgeölbekeller sind vorhanden und trocken.
Das Grundstück hat eine leichte Hanglage. An der tiefen Seite ist eine Wand bis z. 1. OGAbk. aus 40 cm Backstein. (Die anderen 3 Außen-Wände sind Fachwerk und trocken.)
Backsteinwand
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Bitumenbahnen von außen?
Die Backsteinwand ist feucht.
Ein Raum hinter dieser Wand wurde bisher als Waschküche genutzt. Soll nun Wohnzimmer werden, deshalb der Wunsch diese Wand trockenzulegen.
Ist das Vorgehen so korrekt: Ausschachten bis Ziegelmauer aufhört. Dränung legen. und an Wand (bis oberhalb Erdreich) Bitumen?
Bin mir nicht sicher ob die Aussagen für Keller auch für eine Außenwand ohne Keller so gelten?
Besten Dank und viele Grüße
Rainer
  • Name:
  • Rainer Myshrall
  1. Wo ist die feucht?

    Innen oder außen? Innen kann auch Tauwasser sein. Also erst mal heizen und lüften und abwarten was passiert. (Die drei "und" waren Absicht)
  2. Die Wand ist innen leicht feucht und scheint ...

    Die Wand ist innen leicht feucht und scheint aber außen stärker nass zu sein.
    Danke für die schnelle Reaktion.
    Rainer und Pat
  3. Trotzdem abwarten

    Bevor man überflüssige und teure Maßnahme durchführt.
  4. Feuchte Mauern auch durch falsches Lüften

    Foto von Edmund Bromm

    Feuchtigkeitsschäden und Schimmelpilzbildung auf der Innenseite von Außenwänden bewohnter Räume sind immer wieder ein Anlass für kontroverse Meinungen. Ist die Ursache in baulichen Mängeln oder in falschem Verhalten der Bewohner zu suchen? Zu viele Prozesse werden geführt, Streitigkeiten unter den Parteien werden ausgetragen, obwohl in den meisten Fällen eine klare Zuordnung der Fehler möglich ist.
    Häufig wirken beim Auftreten solcher Feuchtigkeitsschäden verschiedene Ursachen zusammen. Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden bewohnter Räume liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zugrunde: Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen so weit ab, dass in der Raumluft enthaltener Dampf auf der Wand zu Wasser kondensiert.
    Abkühleffekt
    Es sollte einem schon bewusst sein, welche Energiemenge eine Außenmauer, die feucht ist, zum Trocknen braucht. Es lässt sich leicht vorstellen, wieviel Energie nötig ist, um einen Liter Wasser durch Kochen zum Verdunsten zu bringen. Es wird Wärmeenergie gebraucht. Im umgekehrten Verhältnis jedoch bei gleicher Menge Energieaufwand steht, wenn eine Fassade entweder durch Regen oder Kondenswasser Feuchtigkeit aufgenommen hat und diese wieder verdunstet. Dabei kühlt die Oberfläche der Außenmauer ab. Ähnliche Effekte können wir an unserem Körper spüren, wenn wir beim Autofahren schwitzen und uns durch Vorbeugen kurz von den Sitzen lösen. Es kommt sofort zu einer starken Abkühlung. Auch hier verdunstet Wasser. Es entsteht die sogenannte Verdunstungskälte.
    Zur Vermeidung solcher Durchfeuchtungen müssen einige Punkte beachtet werden:
    Die Abdichtungen müssen in Ordnung sein
    Die Außenwände müssen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen her geschützt sein. In der Regel geschieht dies durch wasserabweisende Anstriche. Selbstverständlich müssen auch die Anschlüsse der Fenster, Türen und sonstiger Fugen und Öffnungen abgedichtet sein. Durch Fehlstellen eindringendes Wasser kann bis nach innen durchschlagen oder zumindest die Wand teilweise durchfeuchten.
    Feuchte und nasse Baustoffe haben eine wesentlich schlechtere Wärmedämmung als trockene.
    Die Wand kühlt stärker aus.
    Die innere Wandoberfläche darf nicht so weit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von ca. 50 bis 60 % zu Schwitzwasserbildung kommt. Wenn Baustoffe in der Regel den Anforderungen an die Wärmedämmung entsprechen, verändert sich dies jedoch durch schlecht gedämmte Decken oder Deckenauflager. Es kommt zu einer Abkühlung in diesen Bereichen und es entsteht Tauwasser. Dicht vor die Außenwände aufgestellte Möbel, Vorhänge usw. erschweren oder verhindern eine ausreichende Erwärmung der verdeckten Bauteile und somit eine ausreichende Luftumwälzung.
    Die relative Luftfeuchte sollte wie oben erwähnt nicht über 50 bis 60 % ansteigen. Neben der normalen Nutzung, z B. durch Kochen ca. 3 Liter, Baden und Waschen ca. 4 Ltr., Gießen der Pflanzen ca. 1 Ltr., fällt auch durch Atmung und Schwitzen ca. 2 Ltr. durch Mensch und Tier Feuchtigkeit an.
    Messen der Feuchtigkeit
    Woher weiß man nun, welche Feuchtebelastungen in den Räumen sind. Die einfachste Art ist die Messung mit einem Hygrometer. Hier sollte nicht gespart werden, sondern durchaus Geräte verwendet werden, die justiert, d.h. geeicht werden können. Diese Geräte sind im Handel schon ab ca. DM 40,-
    zu erhalten. In Verbindung mit einem guten Thermometer können wir nun ein behagliches und gut funktionsfähiges Raumklima herstellen.
    Richtiges Lüften.
    Auch hier gibt es wieder eine ganze Menge von unklaren Ausdrücken und Erklärungen.
    Was bedeuten z.B. Ausdrücke wie "Stoßlüften", "Dauerlüften", "feuchte- oder temperaturabhängiges (feuchteabhängiges, temperaturabhängiges) Lüften", etc.?
    Im Sommer kann die Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen als im Winter. Z.B. enthält eine 25 ° C warme Luft maximal 25 Gramm Wasser, jedoch nur 4 Gramm bei 0 ° C. Diese 4 Gramm ergeben bei 20 Grad Wärme ca. 35 % relative Luftfeuchte. So ist auch klar, warum wir im Winter in unseren Wohnräumen eine sehr trockene Luft haben. Zwar kann die "verbrauchte" Luft erneuert werden, doch muss durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden. Besonders bei modernen dichtschließenden Fenstern ist ein gezieltes Lüften notwendig.
    Richtig lüften heißt, die Luft auszutauschen und dies abhängig von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.
    Wie lange lüften?
    Der menschliche Körper ist ein sehr gutes "Messgerät". Dadurch kann folgendes Experiment durchgeführt werden: In der Frühe reagieren wir noch sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Stellen Sie sich an die entlegenste Stelle gegenüber dem zu öffnenden Fenster. Nun bittet man jemand, Fenster oder Türe ganz zu öffnen. Das Kippen der Fenster reicht nicht aus. Sobald man empfindet, dass die kalte Luft an einem vorbeistreicht, stoppt man die Zeit. Sie werden überrascht sein, denn es vergehen nur wenige Sekunden, meist handelt es sich um 5  -  10 Sekunden. Hier gebe ich die Empfehlung, das fünf bis zehnfache der Zeit zum Lüften anzusetzen und man kann man davon ausgehen, dass die Luft im wesentlichen ausgetauscht ist. Sicherlich verbleibt noch ein Rest "alter" Luft in den Nischen und den Schränken.
    Nun kann man auch am Hygrometer ablesen, dass die relative Luftfeuchtigkeit in der Regel absinkt und nach einer bestimmten Zeiteinheit wiederum ansteigt. Dies liegt daran, dass in der Regel die kalte Außenluft wenig Feuchtigkeit beinhaltet und im Raum die Temperatur relativ schnell wieder ansteigt. Dies geschieht durch Wärmeabgabe der Wände, Einbauteile und der gelagerten Gegenstände.
    Es sollte keinesfalls länger gelüftet werden, da sonst die Oberflächen und Gegenstände in der Wohnung unnötig abkühlen. All die Energie die zum Fenster hinausgelüftet wird muss wieder nachgeheizt werden.
    Oberstes Gebot, je kürzer um so besser, dafür noch mal wiederholen!
    Eine Beschleunigung des Luftaustausches kann natürlich auch dadurch erreicht werden, indem wir für eine sogenannte Querlüftung sorgen. Dabei kann der Effekt ausgenutzt werden, zwei gegenüberliegende Fenster (oder Türen) zu öffnen. Achten Sie dabei auf evtl. Zugluft, dass keine Scheiben zu Bruch gehen! Bei durchgehenden Treppenhäusern kann auch vom Keller bis zum Dach gelüftet werden. Jedoch sollte auch hier die Kürze entscheidend sein. Die Messung der ausgetauschten Luft kann jedoch auch über empfindliche Thermometer (durch den Temperaturunterschied) nachvollzogen werden.
    Nun dauert es eine Zeit, bis sich die Luft wieder erwärmen und somit auch wiederum Feuchtigkeit aufnehmen kann. Praktische Messungen haben ergeben, dass dies ca. 1/4 bis eine 1/2 Stunde dauert d.h. das nächste Lüften sollte auch davon abhängig gemacht werden.
    Längeres Lüften, wie in der "Fachliteratur" oft zwischen 10 und 15 Minuten angegeben, bedeutet, dass die Gegenstände in den Zimmern und auch die Oberflächen der Wände abkühlen, sodass die Energie durch Heizen wieder nachgeführt werden muss.
    Es gibt sicherlich einige Wohnungen und Häuser, die Dank ihrer Wärmedämmung und der guten Anstriche, etc. sowie dem richtigen Heizen keinerlei Probleme dieser Art haben.
    Schimmelpilze
    In der Regel werden die gesundheitsgefährdenden Wirkungen der Schimmelpilze unterschätzt. Übertriebene und fehlerhaft ausgeführte Wärmedämmmaßnahmen als Reaktion auf die Ölkrisen der letzten Jahre haben Störungen der bauphysikalischen Gegebenheiten in Gebäuden ergeben. Die veränderten Bedürfnisse unserer Gesellschaft haben zu Anhäufungen von Hausrat geführt. Viele Außenwandflächen waren frei, sind jedoch durch moderne Möblierung bis zum letzten Winkel geschlossen und ergeben somit einen guten Polster, der als Wärmedämmung dient. Man bedenke, dass die Schrankwände heute millimetergenau eingepasst werden. Dies betrifft insbesondere Schlafzimmermöbel, z.B. Betten mit dicken Polsterauflagen, ebenso wie Kücheneinbauten, die oben und unten noch mit Passleisten versehen werden.
    Die letzten Fugen werden noch mit elastischen Dichtungsmassen verschlossen.
    Die bauphysikalischen Belange der Wohnungseinrichtungen bleiben dabei unbeachtet. Wen wundert, dass hinter diesen Möbeln die Schimmelpilze wuchern?
    Schimmelpilze wachsen nur in einem bestimmten Klima. Es muss genügend Feuchtigkeit vorhanden sein und die Temperatur sowie das Licht muss "stimmen". Leider sind die medizinischen und physiologischen Gegebenheiten noch nicht genau erforscht. Es muss jedoch davor gewarnt werden, die Schimmelpilze zu unterschätzen. Es sollte auf alle Fälle ein Sachverständiger dazugezogen werden.
    Zusammenfassung
    Wenn es nun soweit ist, dass durch richtiges Lüften immer noch Schäden, d.h. Schimmelpilze, fälschlicherweise auch Stockflecken und Schwärzepilze genannt, oder auch der sogenannte Modergeruch auftauchen, sollte man sich der Fachleute bedienen. Nicht die Fachleute, die sich als sachverständig in der Gesamtthematik nennen, sondern ausgesprochen an den Spezialisten, der über die Handwerkskammer, die Bauinnungen und über die diversen Beratungszentren erfragt werden kann.
  5. Sag ich doch

    Nur kürzer :-)
  6. Danke, aber Raum bisher noch unbewohnt ...

    Danke für die "Lange" Antwort.
    Bisher wurde der Raum aber nicht genutzt, ehemals als Waschküche, aber seit ein paar Jahren leerstehend. Bisher keine Heizung im Raum, also Innentemperatur nur geringfügig höher als Außentemperatur.
    Da das komplette Haus umgebaut wird, war die Frage ob bereits während dem Umbau/Sanierung etwas gegen die feuchte Wand getan werden muss/kann.
    Die nächsten Schrite in diesem Raum sind 20 cm Kies + Betonplatte. Fußbodenheizung und Estrich drauf. (Raum liegt ca. 80 cm unter Niveau der anderen Wohnräume, aber da Hang, ebenerdig im Ausgang). Dann halt nach Vorgabe Heizen. Denke mal das Möbel erst Anfang Winter aufgestellt werden.
    Werden also beobachten ob die Wand durch das Heizen abtrocknet.
    Besten Dank und viele Grüße
    Rainer u. Pat
    • Name:
    • Rainer u. Pat

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