Badewanne auf Estrich  -  oder anders?
BAU-Forum: Ausbauarbeiten

Badewanne auf Estrich  -  oder anders?

Hallo, Fliesenleger und Sanitäter -
momentan sieht es in unserem neuen Bad so aus: der Anhydritestrich liegt, die Badewanne steht auf Füßen auf diesem Estrich und ist an der Wand mit Silikonfuge verkittet.
So.
Jetzt kommt der Fliesenleger, der ja das Teil verkleiden muss, und meint, so gehe es nicht, die Wanne müsse auf dem Rohboden stehen, da der Estrich sonst nachgebe (?)  -  und dann sich immer wieder die Fugen lösen würden. er will jetzt Löcher in den Estrich hauen, und die Wanne dort neu aufbauen -
Nu? Was meint Ihr?
  • Name:
  • Jungbauherr
  1. Auf keinen Fall!

    Im Mehrfamilienhaus (MFH) ist es aus Schallschutztechnischen Gründen Pflicht die Wanne AUF den Estrich zu stellen. Wieso sollten dann bei gleicher Vorgehensweise im Einfamilienhaus plötzlich Fliesenfugen brechen?
    Außer du hast einen Riesen-Whirlpool mit 3000 Liter Fassungsvermögen  -  dann gäbe es tatsächlich ein Gewichtsproblem bei gefüllter Wanne. Aber davon gehe ich nicht aus. Eine "normal" große Badewanne hält normalerweise jeder Estrich aus. Also Architekt/Bauleiter oder notfalls anderen Fliesenleger fragen. Am frichen Estrich würde ich nicht herumklopfen lassen!
    • Name:
    • Frau Gab-1542-För
  2. Badewanne auf Estrich  -  oder anders?

    @ Frau Gab-1542-För ,
    Zitat
    "Im Mehrfamilienhaus (MFH) ist es aus Schallschutztechnischen Gründen Pflicht die Wanne AUF den Estrich zu stellen. " Zitat Ende
    Können Sie mir sagen, auf was Sie sich beziehen?
    Gruß
  3. Bezug auf:

    Architekt (2 unabhängig voneinander!)
    Bauleiter
    Gas/Wasser/Heizungsmonteur (2 unabhängig voneinander)
    Schallschutzbestimmung im MFH
    Gegenfrage:
    Bricht der Estrich durch, wenn ein 240 kg Mann drüberläuft?
    hoffentlich nicht ...
    • Name:
    • Frau Gab-1542-För
  4. Badewanne auf Estrich  -  oder anders?

    Was einige Leutchen den lieben langen Tag so von sich geben, interessiert mich eigentlich weniger.
    Diese Schallschutzbestimmungen, nach denen es Pflicht ist, eine Wanne immer im Mehrfamilienhaus (MFH) auf den Estrich zu stellen dagegen doch sehr.
    Ist das eine Norm?
    Solange unser Kollege mit dem 240 kg. nur über den Estrich läuft, sollte der halten. :-))
    Anders könnte es schon aussehen, wenn er sich in die Ecke stellt. Aber aus dem Alter sollte er bei den Proportionen wohl heraus sein.
    Es gibt auch noch andere Fugen die reißen können als die Fliesenfugen. z.B. Silikonpampe am Wannenrand. Und es gibt bei 240 kg. auch ein Nachgeben der Trittschalldämmung.
    Über evtl. Fußbodenheizung reden wir erst gar nicht.
    @ Fragesteller
    Wannen können durchaus auf den Estrich gestellt werden. Über Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) sollte man sich vorher im klaren sein und das planen lassen. Und Silikon ist keine Wandanschlussdichtung für Wannen.
    Gruß
  5. DIN Norm

    Laut DINAbk. Norm für Mehrfamilienhäuser ist Wert x als höchst möglich erlaubter Schallwert (während des Betriebs) bei Sanitärinstallationen nicht zu überschreiten. Nach Auskunft mehrere Fachleute (siehe vorangegangener Kommentar von mir) ist dieser Schallwert nicht mehr einzuhalten, wenn die Wanne auf den Rohfußboden gestellt wird (trotz schallentkoppelnder Füße u. ä.)
    Den genauen Wert bitte der jeweils aktuell gültigen DIN Fassung entnehmen.
    • Name:
    • Frau Gab-1542-För
  6. DIN für MFH

    kann ich da mal die Nummer haben? danke.
  7. Nachtrag

    DIN 4109 ist wohl z.Z. aktuell verantwortlich dafür
    • Name:
    • Frau Gab-1542-För
  8. Noch etwas zum Nachlesen:

    Zur Verbesserung des Schallschutzes wurde 1994 vom Verein der Deutschen Ingenieure (VDI) die Richtlinie 4100 erarbeitet. Diese VDI Richtlinie 4100 ist nicht baurechtlich eingeführt, wird aber als Stand der Technik angesehen. Sie definiert drei unterschiedliche Qualitäten des baulichen Schallschutzes. Die Schallschutzstufe 1 (SSt I) entspricht den Anforderungen der DINAbk. 4109. Laute Sprache ist demnach "verstehbar", Sprache mit normaler Sprechweise "im Allgemeinen nicht verstehbar" und Gehgeräusche "im Allgemeinen störend". Die Schallschutzstufe 2 (SSt 2) sichert mehr Ruhe zu und wird heute bei normaler Bauausführung mittlerer Art und Güte erreicht. Diese Schallschutzstufe entspricht nicht den Werten der DIN 4109 für erhöhten Schallschutz. Letzterer liegt teilweise nur ein Dezibel über den Mindestanforderungen.
    Bei Streitigkeiten wegen Einhaltung des Schallschutzes beziehen sich die Gerichte auf die DIN 4109 und die VDI 4100. (Eine Überarbeitung liegt als E DIN 4109 10 im Entwurf bereits vor.)
    Und auch:
    6.2 Anforderungen nach DIN 4109/A1
    In > "Tabelle 4 zur DIN 4109/A1:2001-01" werden die Werte für die zulässigen Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen von Geräuschen aus haustechnischen Anlagen beschrieben. Diese Werte gelten als allgemein anerkannten Regeln der Technik (a.a.R.d.T.) und kommen immer dann zum Tragen, wenn keine weitergehenden Vereinbarungen für den erhöhten Schallschutz getroffen wurden.
    Schutzbedürftige Räume im Sinne der DIN 4109 sind:
    l Wohn- und Schlafräume (Wohnräume, Schlafräume)
    l Kinderzimmer
    l Arbeitsräume/Büros
    l Unterrichtsräume/Seminarräume
    Die Anwendung der DIN 4109 erfolgt unabhängig vom Gebäudetyp, jedoch immer bei Vorhandensein von schutzbedürftigen Räumen im Gebäude, z.B. Hotels, Altenwohnheime, Bürogebäude, Seminarzentren usw. Bei Wohnungen findet die DIN 4109/A1 im eigenen Wohnbereich keine Anwendung, sondern nur zu den schutzbedürftigen Räumen fremder Wohnungen.
    Bei Einfamilienhäusern kommt die DIN 4109/A1:2001-01 nicht zur Anwendung. Nach der aktuellen Rechtsprechung hat jedoch der Bauherr eines Einfamilienhauses Anspruch auf einen Mindestschallschutz1 im eigenen Wohnbereich. Deshalb sollten auch im Einfamilienhaus körperschallentkoppelte Systeme eingebaut werden.
    1 Unter Mindestschallschutz verstehen Gerichte den Schallschutz, der ohne erheblichen Mehraufwand zu leisten ist, z.B. Einbau von körperschallentkoppelten Systemen.
    Bei Vereinbarungen über die Planung und Ausführung von schalltechnisch relevanten Installationen wird empfohlen, das zutreffende Regelwerk und den vereinbarten Schallpegel als Zahlenwert schriftlich zu vereinbaren!
    Tabelle 55: Tabelle 4 aus DIN 4109/A1:2001-01 Spalte 1 2 3
    Zeile Geräuschquelle Art des schutzbedürftigen Raumes
    Wohn- und Schlafraum (Wohnraum, Schlafraum) Unterrichts- und Arbeitsraum (Unterrichtsraum, Arbeitsraum)
    Kennzeichneneder Schalldruckpegel in dBAbk. (A)
    1 Wasserinstallationen (Wasserversorgung und Abwasseranlagen gemeinsam) LIn ≤ 301 2 LIn ≤ 351
    2 sonstige haustechnische Anlagen LAFmax ≤ 303 LAFmax ≤ 353
    3 Betriebe tags 6 bis 22 Uhr Lr ≤ 35 Lr ≤ 353
    4 Betriebe nachts 22 bis 6 Uhr Lr ≤ 25 Lr ≤ 353
    1 Einzelne, kurzzeitige Spitzen, die beim Betätigen der Armaturen und Geräte nach Tabelle 6 (Öffnen, Schließen, Umstellen, Unterbrechen u.a.) entstehen, sind z.Z. nicht zu berücksichtigen.
    2 Werkvertragliche Voraussetzungen zur Erfüllung des zulässigen Installationsdruckpegels: Die Ausführungsunterlagen müssen die Anforderungen des Schallschutzes berücksichtigen, d.h. u.a. den Bauteilen müssen die entsprechenden Schallschutznachweise vorliegen. Außerdem muss die verantwortliche Bauleitung benannt und zu einer Teilabnahme vor Verschließen bzw. Verkleiden der Installation hinzugezogen werden. Weitergehende Details regelt das ZVSHK-Merkblatt (zu beziehen durch: Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), Rathausallee 6,53757 St. Augustin).
    3Bei lüftungstechnischen Anlagen sind um 5 dB (A) höhere Werte zulässig, sofern es sich um Dauergeräusche ohne auffällige Einzeltöne handelt.
    • Name:
    • Frau Gab-1542-För
  9. Badewanne auf Estrich  -  oder anders?

    Also Frau Gab-1542-För ,
    ich konnte weder in der DINAbk. 4109/A1 noch in der Richtlinie 4100 nachlesen, dass es unbedingt Pflicht ist, Wannen in Mehrfamilienhaus (MFH) unbedingt immer auf den Estrich zu stellen.
    Zu Ihrem Beitrag in 5:
    Die Industrie ist hier in der Pflicht, neuen Anforderungen nachzukommen. Diese Aufgabe erfüllt sie auch.

    Was soll ich jetzt von Ihren Aussagen halten?

  10. Für großes Geld

    ist i.d.R. alles zu haben ...
    • Name:
    • Frau Gab-1542-För
  11. Darf ich vorsichtig anmerken

    dass die Wanne nicht mit "Silikon an die Wand gekittet" werden soll, sondern mit WANNENANKERN befestigt?

    Apropos Schallschutz:
    Wer hat auch schon mal versucht, einen Sanilötquetscher dazu zu bringen, eine Stahlwanne mit Antidrönmatten zu versehen? ;-)

  12. Badewanne auf Estrich  -  oder anders?

    Das ist nun mal so.
    Wenn ich hohe Ansprüche Stelle, kosten die auch Geld.
    Oder sind Sie der Meinung, dies gilt nur für Leute mit Whirlpool (3000 Liter Fassungsvermögen?
  13. Apropos Schallschutz:

    @ Markus,
    wer hat schon mal einen Estrichfritzen die Trittschalldämmung richtig verlegen sehen? :-))
    Warum dann Gedanken um Schallschutz oder den richtigen Wandanschluss von der Wanne?
    Gruß
  14. Frau Förster-Allwissend ...

    Wannen und Duschen gehören  -  auch in Mehrfamilienhaus (MFH)  -  auf den Rohboden.
    Und dabei ist selbstverständlich der Schallschutz einzuhalten. Was aber kein Problem darstellt  -  nixht bei Altbausanierungen.
    Es ist eine beliebte Unsitte, Wannen auf den Estrich zu stellen  -  mit viele fatalen Folgen.
    Wannenanker helfen da nur bedingt  -  und haben einen anderen Sinn!
    Frau Förster  -  was sind Sie von Beruf  -  ich würd gerne mal mein Halbwissen aus Ihrer Berufssparte anwenden können.
  15. also unsere Wanne kommt auf den Rohfußboden, und ...

    also unsere Wanne kommt auf den Rohfußboden, und zwar deshalb, weil es bequemer ist dann einzusteigen. Bei Befestigung mit Wandankern ist der Schallschutz eh hin. Im anderen Bad steht die Wanne auf dem Estrich und es biegt sich nichts. Die Fugen am Sockel reißen eher weil sich der gesamte Estrich setzt, da muss dann eh nachgearbeitet werden. Btw, was wiegt eigentlich ein Bücherregal an der Wand?
  16. Garnichwahr

    >Bei Befestigung mit Wandankern ist der Schallschutz eh hin.
    wenn man die richtigen Anker & nach Vorschrift einbaut.
    Wanne auf RFBAbk. könnte Komplikationen mit der zweiten Abdichtungsebene mit sich bringen  -  ohne Ablaufmöglichkeit hat man da halt dann ggf. ein Feuchtbiotop drunter ;-)
    Wanne auf Estrich- ich denke schon dass sich da was tut, WENN unter'm Estrich gedämmt sein sollte und / oder da 'ne Fußbodenheizung 'reinkommt ...
    Kurz & gut - hier steht sie auf RFB mit Sekundärer Abdichtung unter'm Estrich & Anschluss an Ablauf d. Bodengleicher Dusche (hoffe ich wenigstenns, dass er zumindest DAS richtig gemacht hat - da war noch so eine komische Manschette übrig, die er  -  zerteilt  -  als Unterlage für die Wannenfüße missbraucht hat. Will lieber nicht weiter drüber nachdenken).
    Achja- und ohne Anker ;-) aber mit Dröhnmatten. Man muss auch mal nachgeben (sie ist ja dreiseitig umwandet).
  17. Profilneurose

    Die hier häufig anzutreffende, nicht zielführende Rechthaberei nervt mitunter gewaltig. Alle wissen was man darf und was man nicht darf. Jedoch wartet man auf vernünftige Lösungsansätze häufig vergebens.
    Ist es nicht so, dass bei sauberer Ausführung beides geht (und zulässig ist)? Unsitte hin oder her, und von einer DINAbk., die dieses verbietet habe ich auch noch nichts gehört!
    Eine m.M. nach gute Lösung ist folgende (unter jedem Fuß):
    1.5 mm Neopren 20x20 cm
    2.6-8 mm Stahlplatte 20x20 cm
    3. vom Hersteller empfohlenes schallentkoppeltes System
    4. Um den Wannenrand die selbstklebenden Entkopplungsstreifen (weiß jetzt nicht wie die genau heißen)
    Ich glaube, jeder hier weis, dass Silikonfugen "Wartungsfugen" sind.
    viele Grüße
    • Name:
    • Herr Ste-030-Bar
  18. Nihil profilisneorosae

    Wenn jemand so viel gequirlten Mist schreibt, wie Fr. För. kann das nicht unwidersprochen stehen bleiben. Schließlich lesen Laien hier, die Frau För für DIE Expertein in Punkto Badewanneneinbau halten könnten.
  19. Ach ja ...

    Die Ausgangfrage ist doch auch klar beantwortet!
    Der, der sagt, Füße auf Rohboden hat recht. EndeGelände!
    Was soll also das Jammern über fehlenden Ratschlag?

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