Hoffentlich bin in diesem Forum richtig. Mein Anliegen ist nämlich ein bisschen kompliziert, sodass ich nicht genau wusste, wo ich es einordnen soll ...
Leider deswegen auch ein bisschen länglich, sorry. Und jetzt los: mein Mann und ich haben Mitte letzten Jahres ein vier Jahre altes Haus in NRW gekauft, bei dem noch einige Restarbeiten zu erledigen sind, unter anderem der Umbau des Vorgartens mit der Einfahrt. Wir hatten einen sehr großen Lichthof rechts (Licht fürs Büro im UGAbk.) und eine sehr schmale Einfahrt links und das Pflaster hatte sich zu Lichthof-Seite schon gesenkt, zudem waren einige Sachen noch sehr provisorisch). Weil wir handwerklich nicht so versiert sind, haben wir einen Bauleiter engagiert (mit Vertrag). Dieser hat einen Gartenbauer empfohlen, der nach einem gemeinsamen Termin ein Vorschlag mit Zeichnung und ein Angebot erstellt hat: ein Teil des Lichthofs sollte überbaut und die Einfahrt dadurch verbreitert werden, der Lichthof verkleinert und neu gestaltet (Trockenmauer) und außerdem ein Mülltonnenstellplatz erstellt werden. 7.600 € brutto Kostenvoranschlag fürs Ganze. Der Kostenvoranschlag wurde vom Bauleiter geprüft. Wir hatten dann nochmals einen Termin, in dem wir ein paar Details besprochen haben. Der Gartenbauer wollte uns ein aktualisiertes Angebot schicken und dann einen Termin für den Umbaubeginn mitteilen. Das Ganze war Mitte Oktober. Drei Wochen später hatten wir dann einen Anruf von unserem Bauleiter auf dem AB, dass die Arbeiten übermorgen (!) beginnen sollen - ein neues Angebot war noch nicht da. Ich habe dann darauf bestanden, dass wir noch eines bekommen - in dem dann aber einer der diskutierten Punkte, nämlich verschiedene Preise für die Abdeckung (Gitter? Glas?) für einen beim Umbau neu entstehenden Lichtschacht nicht aufgeführt war. Hinterher stellte sich dann heraus, dass das Gitter NIE Teil des Angebots gewesen war, obwohl es auf der Zeichnung deutlich zu sehen ist. Meinem Mann und mir war das nicht aufgefallen, ich denke aber, dass der Gartenbauer uns darauf hätte hinweisen können, weil wir einige Zeit über die Ausführung der Abdeckung (Gitter? Glas?) diskutiert hatten. Und dem Bauleiter hätte es ja auch auffallen können. Das Gitter ist dann von einem Schlosser "maßgefertigt" worden.
Der Umbau startete trotzdem wie geplant. Nach Entwurf des Bauleiters haben wir mit dem Gartenbauer einen Werksvertrag (VOBAbk., Einheitspreisvertrag) auf Basis des Angebots abgeschlossen. Dieser sah auch vor, dass wir innerhalb von 24 h die Stundenzettel bekommen und diese auch abzeichnen (haben wir für fast alle Tage gemacht).
Während des Baus tauchten leider ein paar unvorhergesehene Sachen auf: der Kanalanschluss war nicht wie von Gartenbauer und Bauleiter erwartet auf der linken Seite, sondern der rechten Seite des Hauses, sodass das Regenwasser von der neu eingebauten Akkurinne durch den ganzen Vorgarten geleitet und dieser deswegen ausgeschachtet werden musste. Dabei stellte sich auch noch heraus, dass eine der schon vorhandenen Rohrleitungen ein falsches Gefälle aufwies. Weil wir nicht das Risiko eines Wasserschadens im Vorgarten (mit erneuten Ausschachten) eingehen wollten, haben wir auf dieses Rohr neu verlegen lassen.
Angesichts dieser Mehrarbeiten war uns schon klar, dass der Umbau deutlich teurer als geplant werden würde - geschätzt haben wir etwa auf 10.000 €.
Die Fertigstellung des Umbaus war ursprünglich für Ende November 2007 geplant, eine Abschlagsrechnung in Höhe von 5.950 € haben wir Mitte November erhalten und bezahlt.
Nach den ersten Arbeiten kam es aber zu einer Pause, weil der Zaun noch nicht geliefert werden konnte. Diese wurde Mitte Dezember gebaut und Stand heute stehen noch die Pflanzarbeiten aus (Wert etwa 800 €).
Ende März hat der Gartenbauer trotzdem eine "Teil-Schluss-Rechnung" in Höhe von 12.817 € gestellt! Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich das gesehen habe! Unser Bauleiter hat diese Rechnung zuerst erhalten und mit Hilfe der Wiegescheine überprüft - zur Höhe hat er aber kein Wort verloren!
Wir konnten die Überziehung nicht nachvollziehen - Mehrkosten für Entwässerungsarbeiten und zusätzliche Arbeiten belaufen sich auf rund 1.800 €. Wir haben z.B. nicht verstanden, dass im Voranschlag Abfahren von 5 t Aushub angesetzt war, am Ende es aber 35 t waren!
Wir haben dann nach einigem Hin und Herr mit dem Bauleiter einen gemeinsamen Termin mit Gartenbauer und Bauleiter vorgeschlagen, in dem uns als Grund der Mehrkosten erklärt wurde:
- Wegen des Ausschachtens war deutlich mehr Aushub nötig, der Aufgrund der beengten Situation auf unserem Grundstück/Straße abgefahren und dann wieder ersetzt werden musste.
- Ursprünglich war nur das Pflastern eines kleinen Teilstücks von 5 m² vorgesehen. Aus Weisung unseres Bauleiters wurde dann aber die gesamte Einfahrt aufgenommen und neu verlegt (22 m²).
Das stimmt, unserer Meinung nach waren die 5 m² aber etwas sehr knapp kalkuliert, weil schon nach Zeichnung eigentlich klar war, dass mit Anschluss mindestens 10 m² gepflastert werden müssen (ist uns leider auch erst hinterher aufgefallen).
- Weil der Untergrund schlechter als erwartet war, mussten zum Überbau des Lichthofs deutlich höhere Mauerscheiben eingesetzt werden. Hierzu ging ein Zusatzangebot an unseren Bauleiter, das wir aber nie gesehen haben.
- Die unvorhergesehen Rohrarbeiten.
- Und dann noch ein paar Kleinigkeiten (z.B. Spritzschutzstreifen, obwohl er auf der Zeichnung zu sehen war)
Telefonisch hat der Gartenbauer mir auch noch gesagt, dass er unserem Bauleiter gesagt hätte, dass das Ganze "wesentlich teurer" wird. Das kam bei uns aber auch nicht an.
Während des ganzen Gespräches hatte ich den Eindruck, dass unser Bauleiter eher auf der Seite des Gartenbauers stand, als auf unserer und uns einige Male geradzu "in den Rücken" gefallen ist (vielleicht weil er nach tatsächlicher Rechnung und nicht Kostenvoranschlag bezahlt wird?)
Der Gartenbauer war bereit ca. 300 € bei der Rechnung nachzulassen, was wir angesichts der Höhe der Kostenüberschreitung ein bisschen wenig finden ...
Meine Fragen sind nun: War es denn OK, dass wir über die Kostenüberschreitung in dieser Höhe nicht (schriftlich) informiert wurden? Kann man bei der Höhe der Rechnung noch was machen, obwohl wir Stundenzettel unterschrieben haben? Und hat der Bauleiter bei Angebotsprüfung und Kostenkontrolle richtig gearbeitet?
Sollten/müssen wir denn eigentlich noch eine Abnahme des Umbaus machen?
Sollte noch schreiben, dass es an der Arbeit selbst bisher nichts auszusetzen gab - wenn man mal davon absieht, dass der Umbau wegen der ausstehenden Pflanzarbeiteren eigentlich noch nicht abgeschlossen ist. Die Arbeiter waren nett und haben wirklich gut gearbeitet, der Fachbauleiter hat sich allerdings ein bisschen selten sehen lassen.
Ehrlich gesagt, halte ich den abgerechneten Aufwand auch nicht für total unrealistisch (eine genaue 1:1-Kontrolle anhand der Stundenzettel fand ich aber schwierig), aber ich finde, dass man uns bei einer solchen Überschreitung früher hätte informieren sollen. Vielleicht hätten wir dann ein paar Sachen "vereinfacht".
Vielen Dank fürs Lesen und schon im Voraus für die Hilfe.