Murks des Voreigentümers, Rohrschäden durch Wurzeln
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Murks des Voreigentümers, Rohrschäden durch Wurzeln

Statt eine Frage zu stellen, will ich nur meine Erfahrungen schildern und andere Hausbesitzer vor dem gleichen Schicksal bewahren:
An meinem Haus Baujahr. 1984, das ich gebraucht erworben habe, trat eine Verstopfung in der Regenwasserleitung auf. Der sehr berufserfahrene Rohrreiniger stellte rasch fest, dass nicht Laub, sondern Wurzeln die Ursache sind, und zwar 6,5 Meter von der Einführstelle des Druckschlauchs entfernt (beides erwies sich später als richtig). Als Übeltäter zog er eine 8 Meter (!) entfernt stehende mittlere Weide oder eine 6 Meter entfernte kleine Eiche in Betracht (beide noch keine 15 Jahre alt). 8 Meter seien, so seine Erfahrung, für eine Weide ein Klacks. Anhand der Entwässerungspläne sollte dann ein Kanalbaubetrieb die Regenwasserleitung an der mutmaßlichen Stelle freigraben und ersetzen. Die Leitung war aber nicht da verlegt, wo sie hätte sein sollen (der Rohrreiniger dazu später: "Versteh' ich auch nicht, ist aber merkwürdigerweise in 2/3 aller Fälle so"). Vermutlich hatten die Bauherren, die gegen Vollendung der Bauphase arg klamm wurden, ein paar Meter Graben und Rohr durch den Vorgarten sparen wollen und die Leitung stattdessen dicht am Haus verlegt. Schlimme Sache, denn über der Einmündung in den Hauptabwasserkanal war später ein massives Eingangspodest betoniert worden. Der Kanalbauer musste meinen ganzen Vorgarten durchpflügen, bis er schließlich am Haus auf die Regenleitung stieß. Zur Sicherheit wurde noch eine Kamerabefahrung gemacht. Dann musste er das Betonpodest aufwendig abstützen, um bis darunter weiterzugraben. Zum Glück sackte es nicht weg. Es stellte sich schließlich heraus, dass ein dünner Wurzelstrang weit durch das Drainagerohr bis in die Regenleitung gewachsen war und (erst) dort einen dicken Pfropfen gebildet hatte. Alles in allem kostete die Sache rund 7.000,- DM (und viele Nerven), nach Einschätzung eines befreundeten Architekten für den Aufwand ein sehr moderater Preis. Die Wurzeln stammten übrigens von einem unscheinbaren Sträuchlein, keine 1,5 m hoch.
Ich habe daraus die Lehre gezogen, dass
1. gebrauchte Häuser, bei deren Bau krass gespart oder sonst mit Unverstand gemurkst wurde, mit versteckten Fallen aufwarten können, die auch ein Sachverständiger vorher nicht feststellen kann (dafür hätte ich übrigens noch mehr Beispiele) ,
2. ich in Sichtweite aller Leitungen keinen Strauch und Baum mehr pflanze oder wachsen lasse (so leid mir's tut).
  • Name:
  • S. Kipper
  1. Gigantische Kraft der Wurzeln

    Innerhalb von 2 Wochen verschob sich eine Klinker-Stützmauer um mehrere Zentimeter! Bei der Erneuerung der Mauer wurde eine armstarke Wurzel Verursacher gefunden.
    Wenn man einen Baum pflanzt sollte damit rechnen, dass Kronendurchmesser und Wurzel in einem engen Verhältnis stehen.
    Gut, wenn keine (Gas!) Leitungen in diesem Risikobereich verlaufen.
    • Name:
    • LG
  2. Mal 'ne Frage bzgl. Ortung von Abwasserleitungen:

    gibt's da noch nix-X1234Xevtl. Hochfrequenz (= Funk) oder Schallortung?
    Hab nämlich genau das gleiche Problem- dass die Rohre nicht da liegen, wo sie laut plan sein sollten ;-) Wollte einen Sammelschacht bauen :-(
    • Name:
    • Sukram
  3. Ortung von Abwasserleitungen

    Ich weiß nicht, ob es moderne Techniken gibt, die die von mir beauftragten Handwerker nicht haben oder nicht kennen (sollte mich aber etwas wundern, denn der Kanalbaubetrieb macht vor allem größere Objekte, kleine Leitungen wie bei mir sind die Ausnahme). Aber der Rohrreiniger konnte mit der erwähnten Kamerabefahrung schon recht gut ermitteln, wo die Leitung liegt. Dass der Kanalbauer trotzdem meinen Vorgarten durchpflügen musste, lag daran, dass der Rohrreiniger mit der Kamera vom oberirdischen Einlaufpunkt nicht weit kam, weil es steil um die Ecke ging. Erst als die Leitung weiter abwärts vom Kanalbauer gefunden, freigegraben und geöffnet war, konnte die Kamera dort eingesetzt und der weitere Verlauf ermittelt werden. Wie gesagt, für den Rohrreiniger war nach eigenem Bekunden eine alltägliche Erfahrung.
    • Name:
    • S. Kipper
  4. Ortungsversuche von Leitungen mit Metallsuchgerät

    Der Verlauf einer Leitung ist öfter anders als man denkt. Bei Rohren hilft wie oben beschrieben öfter das Kanal-TV.
    Einen Versuch wäre auch ein Metallsuchgerät Wert, wenn es sich um Material handelt, was man damit orten kann.
    Man kann sogar PVC-Rohre orten WENN man z.B. vorher ein entsprechendes Kabel einführt. Allerdings sind der Suchtiefe Grenzen gesetzt. Mit einem der teuersten bei Conrad erhältlichen Metallsuchgeräte (laut Hersteller bis 4 m Tiefe geeignet) konnte man bei meinem getesteten Lehmboden bis ca. 1 m einiges finden, aber die Suchtiefe ist wesentlich von der Bodenbeschaffenheit abhängig.
    • Name:
    • LG

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