Verbesserung eines 5 Jahre alten KFW 110 Hauses
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Verbesserung eines 5 Jahre alten KFW 110 Hauses

Liebe Forumianer,
ich habe im Jahr 2003 ein Haus vom Bauträger bauen lassen, welches laut Energiebedarfsausweis 117 kWh/m²a benötigt :
  • 170 m² Wohnfläche
  • Außenmauer 30 cm YTONG
  • Fenster K Wert 1,1
  • Dach: Standarddämmung (MiWo ca. 18 cm Dick)
  • Gasbrennwert + Kachelofen
  • voll unterkellert
  • Solar f. Brauchwasser (nachträglich)

1.) War das im Jahr 2003 überhaupt nach EnEVAbk. richtig gebaut?
2.) Wenn man nun das Haus energetisch verbessern wollte, wo würde man sinnvollerweise am ehesten ansetzen? WDVSAbk.? Oder sind die Fenster der schwächste Punkt?

  • Name:
  • Thomas L.
  1. Sachverständiger

    zu 1)
    Das erfahren, in dem Sie durch einen Sachverständigen den EnEVAbk.-Nachweis nochmal nach EnEV 2002 mit den tatsächlich eingebauten Materialien und der Anlagentechnik nachrechnen lassen. Die Aussage kann anders nicht getroffen werden.
    zu 2)
    Aus dem Bauch heraus würde ich alle weiteren Maßnahmen an einem Haus von 2003 als unwirtschaftlich bezeichnen.
    Gruß
  2. die "117" kWh/m²a ...

    die "117" kWh/m²a sollten ungefähr der EnEVAbk.-Anforderung aus der Zeit entsprechen, genau kann das hier keiner sagen ohne nachrechnen des EnEV-Nachweises mit den Baukörperkennwerten ...
    ... und wie schon Herr Lott schrieb: ein fast neues Haus energetisch sanieren wäre ziemlicher finanzieller Wahnsinn weil man die ganzen neuen Oberflächen ersetzen würde lange bevor sie die ihnen zugedachte Funktionszeit erfüllt hätten!
    Dafür ist der Unterschied im realen Energieverbrauch in diesem Fall zu gering, wir sprechen ja nicht von einem energiefressenden Altbau!
    Also WDVSAbk. frühestens dann wenn sowieso eine Putzüberarbeitung nötig wäre, Fensterwert ist noch ganz nahe an den aktuellen Fenstern, da lohnt es gar nicht ... Dach extrem aufwändig, nicht ohne Öffnung der Konstruktion möglich ...
    ... wenn zudem schon Solar und Kachelofen umweltfreundlich und kostengünstig Wärme liefern mag man da nicht zu akuten Maßnahmen raten, selbst wenn man selber im Bereich des energiesparenden Bauens unterwegs ist ...
    Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
    Arno Kuschow
  3. Klar will ich nicht sanieren, aber

    ich frage mich, was ist der schwächste Punkte des Hauses. Wenn man für die Fenster K 1,1 ansetzt, und für die Wände einen U Wert von ca. 0,25, , das Dach wahrscheinlich noch besser, .. sind dann wirklich die Fenster wärmetechnisch gesehen fast viermal so schlecht wie der Rest der Hauses?
  4. die U-Werte ...

    die U-Werte der Wand sind eher schlechter, nur einschalig YTONG 30 cm ist nicht der Knaller :-( ... aber egal ...
    Klar, die Fenster haben den schlechtesten U-Wert, jedenfalls nachts, aber das ist nicht so problematisch weil das Fenster somit als erste Bauteil von Kondensatfeuchte heimgesucht werden kann, ohne dass es zu Bauschäden führt. Wenn man jetzt die Fenster bis zum Anschlag optimiert, nichts an den Wänden macht und auch keine kontrollierte Wohnungslüftung hat wird es verstärkt zu Schimmelbildung an den Wänden kommen und zwar zuerst dort wo es geometrische Kältebrücken gibt, das sind dann nämlich die schwächsten Punkte an denen sich notgedrungen die Raumfeuchtigkeit absetzen muss.
    Das ist das klassische Problem von Massivhäusern in denen versucht wird, über die sonstigen Bauteile den Gesamtwert "kaufmännisch" zu optimieren ...
    nur weil die dann das Gesamtproblem nicht verstehen wollen (oder können) ist dann angeblich die luftdichte Bauweise schuld und ganz Planlose rufen dann wieder nach "atmenden Wänden".
    Tenor muss also sein, das Gesamtgebäude zu betrachten und alle Bauteile aufeinander abgestimmt einzusetzen. Das Superfenster im ansonsten mittelprächtigen Bau macht wenig Sinn und birgt ein Bauschadenrisiko :-(
    Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
    Arno Kuschow

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