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Honorar unter HOAI-Mindestsatz?
BAU-Forum: Architekt / Architektur

Honorar unter HOAI-Mindestsatz?

Folgendes beschäfttigt uns: der ansonsten integer, qualifiziert u. sympathisch wirkende Architekt, der für unser Einfamilienhaus einen Vorentwurf macht, rechnet unterhalb der HOAIAbk. ab. Kippt das nicht am Ende die Gewährleistung? Wir (unerfahren) hielten die HOAI für verbindlich. Danke für's Beantworten,
L. Lowen
  • Name:
  • Letitia Lowen
  1. Auch wenn ich fachlich keine Ahnung habe

    trotzdem Danke, dass jemand fragt ob er mehr bezahlen kann als er soll :-) bzw. wenigstens das bezahlen will, was dem Auftragnehmer zusteht, eine erfeuliche Tendenz, ich hoffe es gibt ein gutes Feedback der mitlesenden Architekten!
  2. Hallo Seid doch froh Wir hatten für unser ...

    Hallo! Seid doch froh! Wir hatten für unser Bauvorhaben Kontakt mit zwei Architekten: der eine rechnete streng nach HOAIAbk. ab, der andere hat uns einen Pauschalpreis weiter unter HOAI gemacht. Diese Honorarordnung erleichtert den Architekten (genauso Rechtsanwälten, Steuerberatern etc.) die Argumentation: Wir dürfen halt nicht anders. Andere sind da halt etwas pragmatischer. Sie brauchen oder wollen vielleicht den Auftrag gerne haben und lassen dann auch über den Preis mit sich reden.
    Viele Grüße
    Holger
  3. pragmatisch?

    Foto von Jochen Ebel, Dipl.-Physiker

    Ich halte das eher dafür: in der Not frisst der Teufel Fliegen.

    Aber auch die Bauherren leiden darunter. Ein Planer, der nicht mal den Mindestsatz nehmen kann, hat nicht genügend Geld, um die Büroausrüstung up to date zu halten. Für den Kunden bedeutet das, dass z.B. ggf. nicht die preiswerteste Statiklösung gefunden wird. Oder der Planer versucht durch viele Aufträge zu seinen notwendigen Einnahmen zu kommen, hat dann aber wenig Zeit für den Auftrag.

    Und so blauäugig, dass der Planer bei allen anderen Kunden mindestens den Mindestsatz nimmt, nur ausnahmsweise bei dem gegenwärtigen Kunden nicht, kann doch kein Kunde sein  -  oder?

    Merke: wer an der Planung spart, zahlt ein Mehrfaches davon bei der Ausführung.

  4. Herrn Ebel Hallo Herr Ebel Gerade aus unserer ...

    @Herrn Ebel
    Hallo Herr Ebel,
    Gerade aus unserer Erfahrung mit Architekten heraus, kann ich Ihre Meinung nicht teilen.
    Für mich gibt es da keinen Automatismus: Teurer Architekt gleich gute Planung, gute Büro-Ausstattung, gutes Haus;
    preiswerter Architekt gleich schlechte Planung und magere Büro-Ausstattung, schlechtes Haus.
    Vielleicht ist ein Architekt aufrund mangelnder Aufträge (schlechter Wirtschaftslage, weil er nicht werben darf etc.)
    auf Aufträge angeweisen und ist deshalb bereit auch beim Preis etwas zu machen. Vielleicht kann er das auch ganz gut, weil
    er einfach z.B. kein teures Innestadtbüro mit mehreren Mitarbeitern hat, sondern von zu Hause aus arbeitet, ein kleines Auto fährt, Bescheiden ist etc, wie auch immer.
    Seine Kosten sind vielleicht einfach geringer, warum soll er diesen Kostenvorteil nicht an seinen Kunden weitergeben? Seine Leistung muss deshalb nicht schlechter sein. Vielleicht engagiert er sich sogar besonders weil er auf Empfehlungen hofft.
    Viele Grüße
    Holger
  5. da fehlt noch was:

    nämlich der Spruch: "der ist noch jung, der muss sich reinhängen, der will ins Geschäft kommen".
    ein paar mal fällt jeder drauf rein  -  aus Gutmütigkeit.
    noch ein paar mal mehr  -  das ist dann Dummheit. weil dann muss man für e. notwendiges
    jahreseinkommen streng am Projekt schuften, bis die schwarte kracht, für Investitionen,
    gedankliche Klärung, Fortbildung, Urlaub ist dann irgendwann kein Raum mehr, langfristig
    ist das uninteressant und die Qualität sinkt zwangsläufig.
    selten so ein komplettes missverständnis angemessener Honorare erlebt  -  und auch als
    Tragwerksplaner erlebt man viel ;-)
    tatsächlich ist es so:
    • insbes. EFHAbk. sind überproportional zeitaufwendig
    • die Bindung der Honorare an gesunkene Baukosten verschlechtert den ertrag
    • immer billigere/oftmals schlechtere unternehmen bescheren dem Architekten Mehraufwand/-ärger

    im Einzelfall mag's funktionieren, das hoffe ich auch im Fall der Fragestellerin, aber
    grundsätzlich führt "geiz ist geil" zwingend zu Problemen, die in der Mehrzahl der hier
    gestellten fragen zutage treten.

  6. Was ist angemessen? ...

    Was ist angemessen? diese leidige Diskussion hatten wir gerade im Bezug auf die HOAIAbk. schon öfters. Das Ganze ist doch ein Gesamtproblem der deutschen Bauwirtschaft schlechthin. Wenn Du heute in der Zeitung liest, dass die Preise auf dem Stand von 1995 sind, kann sich jeder an fünf Fingern abzählen wo da gedrückt wird. Und das macht auch vor den Architekten nicht halt. Viele Grüße
  7. ach geh!

    "angemessen"? gar keine Frage! in solch ätherische sphären müssen wir gar nicht
    aufsteigen. es geht um "notwendig"!  -  ohne sozialneiddebatte!
    das ist wie beim Maurergesellen, der 41,65 €/h (oder was auch immer) BRAUCHT!
    da gibt's nichts zu deuteln. wenn die kalkulationsbasis "notwendige stundensätze" nimmer
    funktioniert  -  was dann? ach ja: billigeres Personal ...
    die ersten 2 Bauherren haben mich schon gefragt, wo es überhaupt noch gute (tatsächlich: gute!)
    Baufirmen gibt  -  denn auch die sterben weg :-(
    apropos preisniveau, teils ist das erklärlich: steine in Dünnbettmörtel, Holz im
    automatisierten abbund  -  auch das führt zu Preis-Senkungen.
  8. Statistik

    Foto von Bruno Stubenrauch, Dipl.-Ing. univ.

    " ... dass die Preise auf dem Stand von 1995 sind, ... das macht auch vor den Architekten nicht halt". Wenn die Honorare passend zu den Baupreisen von 1995 bezahlt würden, also nominal gleich, dann kann man sich der Argumentation anschließen. Wir reden dann nur über ein Absinken der Honorare um real 11,5 % (= Anstieg der Lebenshaltungskosten seit 1995). Warum Architekten darüber hinaus weitere Einbußen hinnehmen sollen erschließt sich mir allerdings nicht. Die Löhne und Gehälter sind im gleichen Zeitraum übrigens um nominal 18 % gestiegen.
  9. Ihr seid Witzbolde ...

    Ihr seid Witzbolde "Löhne um 18 % gestiegen" ... Material mindestens um das gleiche. Wie zum Teufel können heute denn Baufirmen zu m²-Preisen von 1.500,00 DM (umgerechnet) bei rd 30 % Preissteigerung anbieten? Antwort: weil gerade bei den Löhnen bis aufs Messer gedrückt wird. Unsere Freunde aus den FNL arbeiten zu Preisen (als SubSub) wo nur noch Geld gedreht wird und von der monatlichen MwSt-Erstattung gelebt wird. Ich bin ja auf Eurer Seite, nur so kann es doch nicht weiter gehen, oder? ...
  10. musst du gucken:

    "was dann? ach ja: billigeres Personal ... " mehr sog i ned!
    und witzig war das noch nie.
  11. Kostensatz

    Foto von Bruno Stubenrauch, Dipl.-Ing. univ.

    @Herr Berger, versuchen Sie doch bitte mal eine Aufstellung zu machen, was Sie! einem Planer als Stundensatz zubilligen und was er von diesem Stundensatz alles bezahlen soll!

    Und wieviel Stunden er im Jahr arbeiten soll?

  12. lasst sie doch machen!

    wer Planung eher als lästiges hindernis sieht und die Einsparmöglichkeiten bei der Baudurchführung Aufgrund durchdachter Planung nicht erkennen mag, hat es eben nicht anders verdient. sollen sie machen! wer bei der Planung spart, zahlt beim bau eben doppelt drauf. sowas spricht sich ja mittlerweile auch wieder rum, BAU.DE und anderen Foren sei Dank! natürlich sind die Honorare kein pappenstiel, aber wohl sehr gut investiert (das Thema wurde hier ja oft diskutiert). wie bruno schon geschrieben hat: das Einfamilienhaus ist  -  besonders bei den heutzutage reichlich vorhandenen Beratungsresistenten Bauherren  -  ein enormer zeitfresser.
    Spaß macht es  -  mit den richtigen Bauherren  -  aber trotzdem, zum Glück sind die ja noch nicht ganz ausgestorben.. : --)
    gerade ruft mich übrigens ein malermeister an, er hat eine Frage zur VOBAbk. und dem Zahlungsziel bei abschlägen. er ist subunternehmer bei einem Bauträger, der bis zur letzten Mahnung wartet und ihn sowieso bis zur letzten Mark ausgequetscht hatte. was auf Dauer bleibt, ist immer neue spreu, nicht der Weizen. so kann es tatsächlich nicht weitergehen. meine Forderung seit eh und je: Bauvorlageberechtigung nur für freischaffende kammermitglieder. Bauträger müssen ihre Planung dann eben auch ganz normal einkaufen  -  zum wohle des Bauherren, aller (!) bauschaffenden und der Baukultur.
  13. HOAI ist verbindlich ...

    HOAI ist verbindlich und Mindestsatz bleibt Mindestsatz!
    Gewährleistung bleibt natürlich erhalten, Sie müssen nur damit rechnen den Mindestsatz noch zahlen zu müssen. Selbst bei der Wahl von "falschen" (niedrigeren) HOAIAbk.-Zonen sind diese nicht verbindlich, wenn sich später rausstellt, dass eine falsch Zone gewählt wurde.
    PS: Preise für Einfamilienhaus-Bauanträge werden derzeit dennoch weit unter HOAI gehandelt!
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