Solar und Holzofen  -  was zuerst?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Solar und Holzofen  -  was zuerst?

Guten Tag,
wir planen eine Verbesserung unserer Heizungsanlage. In das Bestehende System (Gasentralheizung) sollen Pufferspeicher, ca. 8 m² Solaranlage und ein wasserführender Scheitholzofen eingebunden werden, um sowohl die Heizung zu unterstützen als auch das Brauchwasser zu erwärmen.
Die uns vorliegenden Angebote zeigen uns: Alles auf einmal geht nicht. Wir überlegen jetzt, die Anlage sozusagen i zwei Bauabschnitten aufzurüsten.
Also: Zuerst den Pufferspeicher und die entsprechende Steuerung in den Keller und eine der beiden neuen Wärmequellen anschließen, in ein paar Jahren dann die zweite (die technische Machbarkeit ist geklärt).
Die Frage ist: Was zuerst? Ofen oder Solaranlage? Wie würdet ihr das machen? Was raten Experten?
Wichtig zu wissen ist vielleicht, dass wir zumindest in der Anfangsphase das Holz kaufen müssten, ich rechne mit ca. 40-50 €/rm.
Thomas
  • Name:
  • Thomas
  1. das was mehr einspart zuerst!

    moin,
    also wenn das Haus einigermaßen gedämmt ist wird die Heizperiode sich nicht so sehr mit der Leistungszeit der Kollektoren überschneiden, egal wie viele man aufs Dach packt.
    Deshalb zuerst mal den Ofen zusammen mit dem entsprechend vorbereiteten Speicher ... wobei die sinnvolle Kollektorfläche für die solare Brauchwasserversorgung mit 2 bis 5 m² nicht den Etat sprengen sollte in dem Gesamtpaket
    ... wenn das Haus so schlecht gedämmt ist, dass die Kollektoren noch Leistung bringen wenn das Haus schon Heizung braucht?
    dann steckt man das Geld in die Dämmung und nicht in die Kollektoren.
    Solarthermie ist low-tec und sollte entsprechend eingesetzt werden, als billige Ergänzung, nicht als teure Superanlage!
    Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
    Arno Kuschow
  2. Schaue auf http://www.solarkritik.de

    Recherchiere umfangreich auf
  3. Solar muss billig sein und wartungsarm ...

    Solar muss billig sein und wartungsarm das sind die Aussagen die ich aus den solarkritischen links mitnehmen kann und die ich ja auch im ersten Beitrag eindeutig so gemacht habe.
    Die von mir bevorzugten Thermosifon-Solaranlagen kommen ohne jede Pumpe und Regelung aus, sind von daher sowohl in der Investition als auch im Unterhalt unvergleichlich günstiger als gepumpte Anlagen oder Kombi-Systeme. Materialeinsatz klar weniger als die Hälfte der Zahlen in dem Link des Vorbeitrags! Unter 2.000,- € statt über 4.000,- €! ... dann sieht auch das Zahlenspiel der Amortisation anders aus, ohne dass es jemals ein Dukatenesel würde!
    Wenn Sie meinem Link auf die entsprechende Unterseite meiner web-Präsenz folgen werden Sie feststellen, dass ich das dort auch in aller Klarheit ausdrücke. Das ist im übrigen auch kein Geheimnis, nur gibt es eben "den" Kunden der nur das versteht was er gern hören möchte und eine Industrie die diesen "Hörfehler" im Marketing leidlich ausnutzt.
    Und wenn ich betrachte, was alles gekauft wird weil es gerade Mode und/oder chic ist, die Aufpreislisten beim goldenen Kalb Auto oder der Bemusterungswahn bei Hausausstattungen ist das bisschen "Kleingeld" für eine simple Solaranlage schon wieder sehr sinnvoll im Vergleich, immer meine "low-tec-Version" vorausgesetzt! Wenn ich normale massiv gebaute EFHAbk.'s sehe ohne besondere Wärmeschutzmaßnahmen aber mit 5 oder 6 großen Kollektoren auf dem Dach schüttele ich auch den Kopf, wissend, dass nicht funktionieren wird, was Intention des Bauherrn war ...
    Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
    Arno Kuschow
  4. Warum muss Solartechnik billig sein? Einfache Antwort ...

    Weil die Effizienz der Solartechnik in Deutschland so gering ist? Je teurer ein Solarkollektor ist, desto teurer wird die kWh solarerzeugte Wärme. Die Bevölkerung in Deutschland wird durch nicht quantifizierte Begriffe, wie "hocheffizienz" getäuscht, weil die "grünen Ideologen" ein anderen Verständnis von "Hocheffizient" haben. Sie spielen eigentlich mit ihrem Effizienzbegriff in der 8. Liga, gaukeln aber den potentiellen Solarkunden vor, sie würden in der 1. Liga mit ihren angeblich hocheffzienten Solarkollektoren spielen ...
    Aber zum Glück begreifen immer mehr Leute den solaren Schwindel ...
  5. Was zuerst?

    Zuerst  -  das haben Sie vielleicht schon getan  -  sollte man wissen, ob es eine geeignete Fläche für die Kollektoren gibt.
    Dann sollte eine Berechnung für den Heizenergiebedarf nach Abschluss der Dämmungsarbeiten usw. vorliegen.
    Und dann  -  wenn nicht alles zusammen geht, erst das einbauen, was mehr bringt, wie schon gesagt.
    Bei Solaranlagen ist der Wirkungsgrad anders zu bewerten als bei Öfen, die mit Brennstoffen irgendwelcher Art gefüttert werden wollen. Die Sonne scheint nämlich aufs Dach, egal ob ein Kollektor drauf ist oder nicht. So gesehen ist ein gewöhnliches Dach ein Solarkollektor mit Wirkungsgrad Null, und den kann man gegen einen mit einem Wirkungsgrad grösser als Null austauschen (auch wenn der Herr aus der Solarkritikecke das nicht so gerne hört).
    Also lieber beim Wirkungsgrad ein bisschen Abstriche machen, etwas robustes und wartungsarmes montieren, und dafür im Zweifelsfall etwas mehr Kollektorfläche vorsehen  -  die ist nämlich meistens ausreichend vorhanden.
    Bei Stückholzöfen, die ernsthaft zur Heizung beitragen sollen, sollte man das Problem der Brennholzlogistik (und eventuell Aufbereitung) nicht vergessen, weil jedes Jahr große Mengen Holz gelagert und zum Ofen gebracht werden müssen. Wenn der Stapel hinter der Garage ist und man das Holz korbweise durch den Garten und über Treppen ins Wohnzimmer tragen muss, wird das bald lästig.
  6. wann gibt es solare Leistung und wann brauche ich Heizwärme?!

    Die maximale solare Leistung brennt auf das Dach während der Sommermonate in denen das Haus keine Heizlast hat, lediglich die vergleichsweise geringe Aufgabe, das Brauchwasser zu bereiten.
    In der Heizperiode eines gut gedämmten Hauses kommt vom Dach kaum direkt nutzbare Wärme mehr an. Hier hilft also auch keine Vervielfältigung der Kollektorfläche: Mathematikaufgabe 4. Klasse, Multiplikation mit Null bleibt immer Null!
    Die große Kollektorfläche hat dann im Sommer sogar das Problem, dass die erzeugte (beachtliche!) Menge an Wärme nicht abgenommen werden kann, was zu Problemen der Anlage führt.
    Der "vorhandene Kollektor Dach" ist in seiner Größe im Sommer also ein Problem und kein Segen auch bezüglich des sommerlichen Wärmeschutzes.
    Ich bleibe also bei der Empfehlung einer günstigen kompakten Solaranlage womöglich im von mir vorgeschlagenen Thermosifon-Prinzip.
    Im Winter- (Heiz-) Betrieb ist der Ofen auf jeden Fall die bessere Ergänzungsheizung. Klar, muss mit Arbeit fürs Holzmachen und schleppen bezahlt werden, besser als das Geld ins Fitnessstudio zu tragen ;-) ) ) )
    Einfach drüber nachdenken, ob man das will oder es als Last empfindet.
    Trotzdem keine große Solaranlage als wesentlichen Heizungsbestandteil kaufen, siehe oben!
    Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
    Arno Kuschow
    PS: ich gehöre eigentlich nicht zur solarkritischen Ecke, sondern befürworte eine sinnvolle Solarthermienutzung. Aber die Argumente von dogmatischen Solarverfechtern treiben sicher viele mitdenkende Leser in die Arme der Solar"feinde" ... :-(
  7. Nix dogmatisch

    ... aber unsere Anlage macht auch im Winter bei Sonne sehr merklich etwas. Das dürfte aber z.B. für Nebelgebiete anders sein.
    Seit Ende letzter Heizperiode (Mitte März 2008) bis jetzt weniger als 6 rm Stückholz verbraucht, zuzüglich Strom für Pumpen und Steuerung, für 1 Jahr Warmwasser und Heizung, Bausubstanz von 1840, find' ich bei dem Winter für einen 6-Personen-Haushalt gar nicht so schlecht.
  8. @Arno

    deine Aussage ist einfach zu pauschal:
    Weder kommt es grundsätzlich zu Anlageproblemen im Sommer noch bringt die Solaranlage in der Heizperiode fast nichts ...
    Korrekter Planung vorausgesetzt ... und ob die vorhanden ist wage ich bei vielen Anlagen zu bezweifeln.
    Ich stimme dir allerdings zu, dass die Anlage so einfach wie möglich aufgebaut sein soll ...
    Und ich vertrete seit längerem die Meinung, dass ein wasserführender Kaminofen (statt der Solarkollies) die bessere Alternative ist (für uns gewesen wäre), weil hier bei entsprechendem Nutzerverhalten einfach mehr zu machen ist.
    Aber auch hier muss natürlich entsprechend geplant werden.
    Gruß
  9. pauschal ja, aber nicht ganz falsch

    Hallo,
    sicher ist meine Aussage pauschalisierend und es gibt bestimmt immer wieder Lösungsansätze die neu sind.
    Ich habe das auch ein bisschen von meiner Warte aus geschrieben, ich baue normalerweise Energiesparhäuser, KfW bis Passivhaus und da habe ich halt oft den Fall, dass ich keine Heizlast habe bis kurz vor der Null auf dem Thermometer ... und bei uns im Norden gibt es eher selten die strahlenden Winter, sondern mehr die Grauen Nassen wo wenig kommt, irgendwie die Nebeloption :-( da ist genau dann wenn ich Wärme brauche nichts mehr da ... und dann ist der Ofen was richtig schönes ;-) ) ...
    Gruß
    Arno Kuschow

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