Welches Holzschutzmittel und idealer Streichzeitpunkt
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Welches Holzschutzmittel und idealer Streichzeitpunkt

Sehr geehrte Experten,
Wann ist eigentlich der ideale Zeitpunkt, Holzbalkendecken und Sichtdachstuhl zu streichen? Bevor Elektro- und Sanitärinstallateur kommen (die sicher noch Schmutz und Staub produzieren), bevor die putze kommen, bevor der Estrich kommt oder ganz zuletzt zusammen mit den Malerarbeiten?
2. Frage: Welches Holzschutzmittel würden Sie wählen, wenn das Holz so hell und natürlich bleiben soll, wie es im Moment noch ist (dass es im Lauf der Zeit nachdunkeln wird, ist mir schon klar).
Vielen Dank und freundliche Grüße von Ortwin
  • Name:
  • Reg2023-Herr OrtDud
  1. Warum?

    Foto von Martin Malangeri

    Warum jetzt noch mit Holzschutzmittel streichen? Die sind am besten einzubringen, bevor der Dachstuhl zusammengebaut wird. Sie können die wichtigsten Stellen wie Schnittflächen und Auflager kommen noch behandeln, alles andere braucht eher nur selten einen Holzschutz. Gegen das Abdunkeln des Holzes hilft nur ein farbiger Anstrich. Das wäre dann aber per Definition allerdings dann ein Holzpflegemittel oder eine Oberflächenbehandlung und kein Holzschutzmittel. Grüße aus Leipzig von
  2. Vielen Dank Herr Malangeri

    Vielen Dank für ihre Reaktion, Herr Malangeri. Ihre Antwort macht wieder mal den Unterschied zwischen einem blutigen Laien und einem ausgebufften Experten deutlich. Ich meinte natürlich Holzpflegemittel bzw. Oberflächenbehandlung. Die Hölzer liegen gänzlich im Innenbereich, ein farbiger Anstrich kommt für uns nicht in Frage. Auf dem Markt gibt es ja eine Unzahl von Produkte (z.B. Lasur, Lack, Öl, Bienenwachs, etc.) und eine Auswahl fällt wirklich schwer, nicht zuletzt Aufgrund des mangelnden Fachwissens.
    Ich hoffe ich trete Ihnen nicht zu nahe, aber mich würde wirklich interessieren, was Sie persönlich als Fachgröße für ein Produkt (von mir aus können Sie gerne eine Marke nennen) auswählen würden, wenn Sie eine (oder vielleicht sogar ihre eigene?) Holzbalkendecke farblos oberflächenbehandeln/pflegen wollten. Auch die Frage des richtigen Streichzeitpunkts ist für mich wichtig, um zu wissen, wann ich der Verbraucherin meines Gehalts Farbe und Pinsel in die Hand drücken kann.
    Viele Grüße von Ortwin
    • Name:
    • Reg2023-Herr OrtDud
  3. was ist denn mit diesem Volvox-Zeugs?

    Foto von Martin Kempf

    Es gab doch den einen oder anderen experimentell veranlagten Bauherrn hier im Forum, die ihr Holz sogar im Außenbereich naturfarben belassen wollten, und dafür dieses recht teure Volvox-Material benutzten, das wohl mit sehr hochwertigen UV-Absorbern arbeitet. Ich habe bisher noch keine Stimmen gehört, dass das Holz dort vergraut wäre?
  4. Hallo Herr Kempf!

    Die experimentierfreudigen Bauherren waren wir, und das Zeug war wirklich nicht billig.
    Zum Zustand des Holzes: Nach nunmehr knapp zwei Jahren hat das Holz seinen Farbton immer noch "gehalten". Es sieht nicht "angemalt" aus wie viele Lasuren, sondern wirkt tatsächlich fast wie naturbelassen.
    An zwei kleinen Stellen an Sparren auf der Westseite (ist bei uns Wetterseite) haben sich kleine vergraute Stellen eingestellt. Nach Begutachtung durch einen Holzfachmann (ich bin in der glücklichen Lage das einer meiner Nachbarn Tischler und Berufsschullehrer für das Handwerk ist) meinte der das sich wohl durch die Rissbildung in den Sparren (das Holz war wohl nicht trocken genug) kleine Risse in der Lasur gebildet haben und die Lasur dadurch von Feuchtigkeit "unterwandert" wurde. Das ganze ist allerdings lokal begrenzt (Größe etwa A5 Blatt) und wartet auf Ausbesserung.
    Nach allem würden wir unser Außenholz wieder so behandeln. Die sonst in der Nachbarschaft sichtbaren Farbtöne (z.B. "Eiche hell", "Kiefer blond", "Erle" usw.) wirken für meinen Geschmack meist unecht. Außerdem war die Farbe durch die Benutzung eines Lösungsmittels auf irgendeiner Citrusbasis angenehm zu verarbeiten (die Baustelle roch heftigst nach Orangenkuchen :-)). Das muss nicht unbedingt weniger ungesund sein, aber Schwindelanfälle wie nach zu viel Terpentindunst gab es eben nicht.
  5. Danke für die ausgebufften Blumen.

    Foto von Martin Malangeri

    Nochmal: ohne Farbe kein ausreichender Schutz vor Abdunkelung. Das Abdunkeln des Holzes wird durch das UV-Licht verursacht. Wenn ich also keine farbliche Gestaltung wünsche, würde ich die Holzoberflächen unbehandelt lassen, eine Veränderung des natürlichen Farbtons kann ich eh nicht verhindern. Soll das Holz gegen Flecken und Abrieb geschützt werden und auch mal abwischbar sein, dann empfiehlt sich Öl, Öl und Wachs oder eine Öl-Wachs-Emulsion. In jedem Fall aber sollten Mittel verwendet werden, die für Innenräume geeignet sind und über ein RAL-Prüfzeichen verfügen. Mittel aus dem Biobaumarkt, beispielsweise von Leinos oder Livos genießen bei mir als verkappten Ökoschluffi aber auch hohen Stellenwert.
    Grüße
    • Name:
    • MM
  6. Aha.

    Foto von Martin Malangeri

    Das gibt es noch neuere Erfahrungswerte und einen anderen Kenntnisstand.
    • Name:
    • MM
  7. Wir haben eine Holzvergütung aufgetragen

    die das Nachdunkeln verhindern soll  -  bis jetzt scheint das zu funktionieren (Auftrag im Juli 2002  -  die Ahorndielen sind noch kein bisschen gelber geworden und die Lärchendielen sind im Vergleich zu einem unbehandelten Probestück immer noch deutlich heller). Verwendung aber wohl nur im Innenbereich.
    Nicht verwandt/verschwägert/sonst wie-beteiligt.
  8. Ein Ereignis aus der Praxis ...

    Einer unserer frühen Kunden (Blockhaus, vor ca. 8 J.) wollte unbedingt eine Innenlasur auf Bienenwachsbasis. Das war auch gut und schön anzusehen, also alles bestens.
    Nach ca. 3 J. begann dann aber die Oberfläche irgendwie "rau" oder "klebrig" zu werden, nicht wirklich sicht- oder fühlbar (sichtbar, fühlbar), aber ausreichend, dass sich Staub deutlich absetzen konnte.
    (Dass braucht nicht bei allen Prudukten oder heute überhaupt noch so sein, soll nur als Denkanstoß dienen, vielleicht war die Lasur damals auch irgendwie "schlecht".)
  9. Nachschlag zu Volvox:

    Wir waren seinerzeit natürlich auch kritisch. Der Zufall will es aber das bei uns im Ort ein Referenzobjekt steht (großes Blockbohlenhaus) das einige Jahre vor unserem gebaut und mit der selben Lasur behandelt wurde. Ich bin dort vor kurzem noch mal vorbeigefahren und der gute Eindruck von vor 2 Jahren (als wir uns entscheiden mussten) besteht fort.
  10. Vielen Dank an alle Beteiligten

    jetzt bin schon wieder ein bisschen schlauer geworden. das pegma-Zeugs klingt interessant, ist aber sauteuer (erinnert mich sofort an die duo-twin schrauben meiner Wärmedämmung), ich möchte ca. 450 m² behandeln, das haut dann schon kräftig rein. naja, was soll es: wer baut hat ja die Kohle ;-)
    MfG Ortwin
    • Name:
    • Reg2023-Herr OrtDud
  11. @klaus  -  peter Alde  -  in eigener Sache

    Hallo Herr Alde, könnten sie mir den Standort dieses Blockbohlenhauses nennen? ich plane ein EFHAbk. in Holzrahmenbauweise und überlege mir gerade, wie die Fassade aussehen soll. eigentlich hatte ich an faserzementplatten gedacht, diese sind dem Bauherren aber zu teuer. nun nehmen wir evtl. Lärchenholz. da ich eine Graufärbung aber möglichst vermeiden will, käme evtl. dieses volvox-Zeugs in frage. danke und schöne Grüße
    • Name:
    • Herr Rossi
  12. @ kpa

    siehe oben : --)
    • Name:
    • Herr Rossi

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