Reicht Zuluft aus dem Keller für Abluftanlagen?
BAU-Forum: Lüftung

Reicht Zuluft aus dem Keller für Abluftanlagen?

Hallo. Seit unser Altbau renoviert wurde (neue Fenster, Dach gedämmt), gibt es zwar keine Schimmelprobleme, sodass auch nicht zwangsläufig belüftet werden muss, aber wir hätten schon gerne regelmäßig frische Luft. Fensterlüftung bedeutet bei uns jedoch Querlüftung (Reihenhaus), wobei mehr Abgase von der Straßenseite hereinkommen als Frischluft von der Gartenseite. Herr Lott empfahl (im Januar) in diesem Fall eine Abluftanlage mit Frischluftöffnungen in den Wohn- und Schlafräumen (Wohnräumen, Schlafräumen). Doch leider liegen bei uns gerade die Wohn- und Schlafräume (Wohnräume, Schlafräume) auf der Straßenseite (Abgase, Lärm). Deswegen dachte ich als Alternative an eine Luftzufuhr über ein Belüftungsgitter in der Kellerrtür, da der Keller dauerbelüftet ist (mit Gartenluft). Die Frage ist aber, ob dies reichen würde für eine Abluftanlage, bei der die Luft durch Öffnungen in einem ungenutzten Kaminschacht abgesaugt wird (mit je einer Öffnung im 1., 2. und 3. Stock)?
Die Belüftungsfirma kann dies zwar einbauen, aber leider nicht sagen, ob's funktioniert, denn Garantien würde sie nur für die gängigen Systeme geben, bei denen auch die Zuluft mechanisch eingeblasen wird. Dies wäre aber um ein Vielfaches teurer und eine große Umbaumaßnahme mit vielen Rohren im ganzen Haus, also uninteressant.
Kann mir jemand aus der Ferne sagen, ob und wie man bei dem oben beschriebenen Abluftsystem die Luftwechselrate abschätzen kann? Es müssen ja keine gesetzlich vorgeschriebenen Werte erfüllt werden, sondern wir wollen nur die Möglichkeit, zweimal am Tag per Knopfdruck eine nennenswerte Frischluftzufuhr zu bekommen.
  • Name:
  • Gerhard König
  1. nicht den Keller zu viel lüften im Sommer!

    Die Gefahr bei dem Bezug der nachströmenden Luft über den Keller ist, dass der Keller dann im Sommer eine hohe Luftwechselrate aufweist und somit die warme feuchigkeitsgesättigte Sommerluft an den erdkühlen Kellerwänden abgekühlt wird und mit hoher Wahrscheinlichkeit Kondensatfeuchtigkeit dort entstehen wird. Von daher ist also eine definiertere Luftzuführung anzustreben. Genaueres lässt sich aus der Ferne natürlich nicht sagen.
    Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
    Arno Kuschow
  2. Immerhin eine Lüftungsanlage für 3 Jahreszeiten?

    Vielen Dank für die Reaktion, Herr Kuschow.
    Eine Lüftungsanlage für 3 Jahreszeiten wäre immer noch besser als gar keine. Lässt sich denn abschätzen, wie lange die Jahreszeit wäre, in der ich das Lüftungssystem wegen der Kondensation im Keller nicht einsetzen könnte (nur im Hochsommer, oder den ganzen Sommer, oder das ganze Sommerhalbjahr)?
    Dann wollte ich sicherheitshalber noch fragen, ob bei so einer Anlage das Risiko bestehen kann, dass beim Betrieb der Heizung Verbrennungsabgase aus dem Nebenraum angesaugt werden können? Von dem Kellerraum, aus dem die Luft angesaugt werden würde, führt nämlich eine Tür mit einem Belüftungsgitter in den Heizungskeller. Der Heizungskeller selbst ist jedoch zusätzlich belüftet über eine eigene Zuluftöffnung von außen. Der Heizkessel ist an den Kamin angeschlossen, wobei sich aber neben dem Kaminanschluss eine Öffnung im Kamin mit einer Zugregelklappe befindet, die den Kaminabzug verstärkt  -  und zwar wirksam, da seit deren Einbau der Kamin nicht mehr versottet ist. Dies alles funktioniert gut, und bislang jedenfalls hat es noch nie nach Heizungsabgasen gerochen.
    Mit freundlichen Grüßen
    • Name:
    • Gerhard König
  3. Temperatur und Luftfeuchte entscheidend

    Hallo,
    nach meinem Verständnis ist immer dann Obacht geboten, wenn die Außentemperatur die Kellertemperatur übersteigt, denn nur dann ist bei entsprechender Luftfeuchte der Außentemperatur eine Kondensation möglich. Man könnte sich das selber ausrechnen oder aus Tabellen ablesen, wann die in der Außenluft vorhandene Wassermenge entsprechend der Kellertemperatur (oder noch besser die der Kelleraußenwand) den Taupunkt erreicht. Bzgl. der Heizung wäre ich auch vorsichtig, man könnte die Luftschlitze zukleben und zur Sicherheit noch einen Vogelkäfig in den Keller stellen (An die Tierschützer: Das war ein versuchter Witz, bitte nicht ernst nehmen!). Besser wäre auf jeden Fall eine raumluftunabhängige Heizung bzw. eine luftdichte Tür. Ich muss der Vollständigkeit halber erwähnen, dass ich kein Experte oder Installateur bin, lediglich interessierter Bauherr.
    HTH
    Jürgen

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