DANKE an rot-grün :-(
BAU-Forum: Probleme im Mittelstand und Handwerk

DANKE an rot-grün :-(

Berlin (AP) Trotz anhaltender Kritik in den eigenen Reihen will die Koalition die Eigenheimzulage um etwa 3,5 Milliarden € kürzen und nur noch Familien mit Kindern gewähren. SPD und Grüne einigten sich in Berlin endgültig auf die künftige Ausgestaltung der staatlichen Bauhilfe, wie am Donnerstag bekannt wurde. Die Kürzung fällt allerdings nicht ganz so stark aus wie bislang geplant. Kinderlose erhalten künftig keine Bauzulage mehr.
Der Bundesrat muss dem Vorhaben zustimmen. Laut jüngstem Subventionsbericht beträgt das Fördervolumen der Zulage momentan jährlich rund 9,5 Milliarden €. Nach Angaben von Finanzstaatssekretärin Barbara Hendricks soll es auf sechs Milliarden € reduziert werden.
Der Vereinbarung zufolge sollen Familien und Ledige mit Kindern künftig acht Jahre lang einen Fördersockelbetrag von 1.000 € erhalten. Für jeden Sprössling kommen weitere 800 € hinzu, sodass mit einem Mindestbetrag von 1.800 € geplant werden kann. Zwischenzeitlich hatte die Koalition ANZEIGE
mit einer Begrenzung auf maximal 1.200 € geplant. Kinderlose, auf die bisher rund ein Drittel des Fördervolumens entfiel, haben künftig keinen Anspruch auf die Stütze.
Bisher gab es acht Jahre lang jeweils 2.556 € für Neu- und 1.278 für Altbauten und zusätzlich ein "Baukindergeld" von 764 € jährlich. Die Unterscheidung zwischen Alt- und Neubauten (Altbauten, Neubauten) soll aufgehoben werden, die Neuregelung soll zum 1. Januar in Kraft treten. Die Zulage soll künftig rückwirkend gewährt werden, wenn sich bei einem Paar vier Jahre nach Baubeginn oder einem Immobilienkauf Nachwuchs einstellt.
Die Einkommenshöchstgrenzen sollen künftig 70.000 € für Alleinerziehende und 140.000 € für Paare betragen. Sie gelten für einen Zeitraum von zwei Jahren. Dazu kommen 20.000 € pro Kind. Bisher sind es 82.000 € für Alleinstehende und 164.000 € für Eheleute  -  ungeachtet der Frage, ob sie Kinder haben.
Hendricks stellte klar, dass bereits gewährte Zulagen bis zum Ende des Förderzeitraums weiter gezahlt werden sollten. Auch für alle "Erwerbsvorgänge" bei neuem oder bestehendem Wohneigentum bis zum 31. Dezember gelte die alte Zulage-Regelung.
Die Koalition wurde scharf kritisiert. FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms meinte unter Berufung auf fraktionsinterne Rechnungen, die Vorteile dieser Förderung würden "sich konzentrieren auf Familien mit neun Kindern beim Altbau, beim Neubau mit 15 Kindern". Dagegen rechnete der Grünen-Abgeordnete Reinhard Loske vor, dass ein Ehepaar mit zwei Kindern 1999 umgerechnet 2.700 und nach der neuen Regelung 2.600 € monatlich beim Erwerb eines Altbaus erhalte.
Mehrere tausend Demonstranten protestierten während der Bundestagsdebatte mit großen Baumaschinen in der Berliner Innenstadt gegen die Regierungspläne. Die Demonstration führte im Regierungsviertel am Nachmittag zu Verkehrsstaus. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe, der die Demonstration organisiert hatte, sprach von einem "machtvollen Beweis", dass sich die Branche zur Wehr setze.
  • Name:
  • andre w
  1. Was soll eigentlich dieses ständige Gemaule gegen rot-grün?

    Was hätten die anderen denn anders gemacht? Dort wäre als Begründung nur noch dazugekommen, dass man mit "derartigen Altlasten" nicht gerechnet hat. Was von Wahlversprechen zu halten ist sollte jedem einigermaßen routinierten Wähler doch klar sein (ich erinnere nur an das Versprechen der Schwarzen die Deutsche Einheit ohne Mehrbelastungen hinzubekommen, das war auch für einen Wahlsieg gut).
  2. Tja,

    rosige Aussichten für den bereits gebeutelten Bau.
    Ich kenne nicht viele (um nicht zu sagen keine) Familie mit 5 oder 6 Kindern die gebaut oder einen Neubau gekauft hat.
    Die Eigenheimquote in Deutschland wird wohl auch in Zukunft nicht mit dem europäischen Durchschnitt mithalten können.
    Ich fürchte mal die neue Regelung wird zu noch mehr Schwarzarbeit und Billiglösungen führen. Aber noch ist nicht aller Tage Abend.
  3. ist ja richtig, aber ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    wenn sich der H.E. hinstellt und NACH der Wahler erklärt, er müsse erst einmal einen Kassensturz machen, um zu sehen, wieviel Kohle wohl vorhanden ist, dann wird es mir schwummrig.
    Wenn Ich mein Büro in der Art führen würde, dann wäre die Bude längst zu.
    Das Steuer- oder Abgabenerhöhungen notwendig sind und/oder waren weiß Jeder, dass man allerdings so besch ... n wird, war, glaube ich zumindest, den wenigsten klar.
    Die Politik der ruhigen Hand ist zur Untätigkeit verkommen. Der einstige Macher ist zur Marionette der Grünen mutiert. Deren Machthunger zeigt sich in den eigenen Reihen, wo deutlich wird, dass Kuhn und Roth mit aller Gewalt ihre Ämter behalten wollen.
    Gewiss, die Leute um Stoiber und Merkel wären nicht viel besser, aber u.U. die bessere Wahl gewesen. Der Ruck, der durch Deutschland vor 4 Jahren hätte gehen sollen und können, der bleibt nunmehr aus. Stillstand und Rückschritt ist angesagt.
    Kohl angegangen, als er vom Freizeitpark Deutschland sprach, sind es heute dieselben Leute, die vom sozialen Wohlfahrtsstaat sprechen, ob sie damit nun Recht haben oder nicht.
    Wenn man sich alleine die Gesetzgebung der rot-grünen Koalition anschaut, graust es einem. Der Schutz der gerichtlichen Sachverständigen, hier als Helfer des Richters, ist aufgeweicht,
    Verbraucherschutz weiter erhöht, mit der Lizenz zur Drittelfinanzierung der Bauherren. Der Arbeitgeber im Mittelstand wird gemolken wo es geht, die Großindustrie geschützt. Der Arbeitgeber ist ja Besserverdiener (wenn ich alleine dieses Wort höhere, dreht sich mir der Magen um), er kann ja mehr und mehr Abgaben tätigen. Das der aber in Wirklichkeit mit seinem Privatvermögen haftet (auch als GFAbk. einer GmbH ist er mittlerweile in Haftung, weil die sonst keine Kredite mehr bekommt), und oftmals mit weniger im Monat nach Hause kommt, als einer der Helfer in seinem Betrieb, wird geflissendlich übersehen.
    Über Pisa brauchen wir uns nicht noch weiter zu unterhalten, Bildungspolitik ist Ländersache und da hatten bis vor wenigen Jahren die roten ausschließlich das Sagen.
    Nein, ich mecker weiter.
    Grüße an alle roten, grünen, gelben, schwarzen
    Stefan Ibold
  4. wer hat die wohl gewählt?

    Foto von Martin Kempf

    Die Engländer und Franzosen waren es nicht  -  so weit ist es mit europäischer Einheit nicht, dass die unsere Regierung küren. Also müssen es doch wir gewesen sein. Und es kann eigentlich niemand sagen, wir hätten nicht geahnt, was auf uns zukommt  -  schließlich hat die rot-grüne Koalition vier Jahre lang ihren Regierungsstil gezeigt. Und selbst wenn da noch ein Fünkchen Mut und Reformwille da wäre, würde der ganz schnell an den verknöcherten Fronten der Gewerkschaften, der Lobbyisten, der Ewiggestrigen und Standeshüter zerrieben. Also weiterwursteln wie bisher ...
  5. Letzteres ist DAS Grundübel

    in Deutschland.
    Und das unabhängig davon ob Schröder oder Stoiber an der Macht sitzt (haben die wirklich noch die "Macht"?).
    Alle möglichen Lobbyisten, Interessensverbände, Gewerkschaften etc. machen hier Politik. Die Regierung kann nur noch den Weg des kleinsten gemeinsamen Nenners gehen. Das ist Stillstand pur.
    Aber solange es immer noch genügend Leute gibt, die man melken kann, wird so weiter gemacht, egal welche Partei der Mitte grad dran ist.
    Leider wird genau diese Politik irgendwann den extremen Parteien an den demokratischen Rändern Vorschub geben, weil es sonst keiner Partei zugetraut wird, wirklich substanziell etwas zu ändern. Leider.
  6. Die Wirtschaft verstehen

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Die Steigerung der Arbeitsproduktivität als Grundlage der Veränderung zu sehen, erscheint offensichtlich zu viel verlangt.

    Jeder Betrieb will zwar Kosten sparen, wenn aber alle an den Lohnkosten sparen, kann keiner mehr was kaufen.

  7. die lohnkosten

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    machen aber mittlerweile den Hauptposten bei den Kosten der Unternehmen aus. Wenn Sie alleine an die Sondervergünstigungen, Sondertarife, den Kündigungsschutz, die Urlaubsgelder (wofür eigentlich bekommen ich zusätzlich Geld, obwohl ich gar nicht arbeite?) Weihnachtsgratifikationen, Lohnfortzahlungen, um nur ein paar zu nennen, denken, dann sehen Sie wo das größte Einsparpotential steckt.
    Ob das alles und immer richtig ist, will ich mal dahingestellt sein lassen.
    Eines scheint mir aber klar: Mehr Pflichten auch bei den AN sorgt für mehr Wettbewerb untereinander. Und wenn die Arbeitszeiten mal zumindest im Bauhandwerk in Jahresarbeitszeitkonten umgestellt würden, dann hätte das Baugewerbe die Flexibilität, die es braucht, damit im Sommer Geld verdient werden kann.
    Wodurch entstehen denn viele Bauschäden? Im Winter muss auf Teufel komm raus gearbeitet werden , weil die Betriebe eine derart dünne Kapitaldecke haben, dass die 4 Wochen Ausfall nicht mehr verkraften können.
    Nein, hier ist eine einseitige Geschichte  -  Gewerkschaften und Sozialdemokratie  -  entstanden, die nachhaltig kontraproduktiv wird.
    Ich habe bei meinem ersten Beitrag zu diesem Thema eines vergessen: Der moralische Umschwung wäre nach der Wahl der entscheidende Aspekt gewesen. So taumeln wir wieder ins Ungewisse, mit einem Kanzler an der Regierungsmacht, der den Weg nicht findet, einem Superminister, der NRW in den Dunst gefahren hat, einem Verteidigungsminister, der selber nie gedient hat, usw. usw.. Und da sollen ausländische Investoren Vertrauen gewinnen? Dort, wo man sich mit Frankreich zerkracht, wo man mit den USA spielt? Nein, ich würde es nicht.
    Grüße
    Stefan Ibold
  8. Zukunft

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    "Ob das alles und immer richtig ist, will ich mal dahingestellt sein lassen. " Die einzelnen Kostenbestandteile müssen sich durch die Entwicklung der Arbeitsproduktivität ändern. Über diese Änderungen macht sich kaum jemand Gedanken. Die Folge ist Wildwuchs. Besser wäre gesteuert durch geeignete Rahmenbedingungen, denn sowohl der Nettolohn muss steigen als auch die Abgaben  -  und die müssen sogar noch stärker steigen  -  und auch die Arbeitszeit muss sinken!

    Und dahin müssen Vorschläge gemacht werden, die für jedes Unternehmen gut sind  -  und die Wirtschaft insgesamt voranbringen.

    Mein Vorschlag geht dahin, die Abgaben, die z.Z. nur einkommensabhängig sind zusätzlich arbeitszeitabhängig zu machen, sodass bei einer optimalen Arbeitszeit ein maximaler Nettolohn herauskommt. Die Jahresarbeitszeitkonten kommen dann automatisch, wenn die Jahresarbeitszeit als Bemessungsgrundlage genommen würde.

    Man muss überhaupt anfangen, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Z.Z. sind Roboter noch Spielzeug  -  aber ernstzunehmende Experten schätzen das in ca. 30 Jahren die Computer- / Roboterentwicklung so weit fortgeschritten ist, dass der Mensch im Produktionsprozess eigentlich nicht mehr gebraucht wird. Wie soll dann die Wirtschaft laufen, die in der Vergangenheit durch einen Wirtschaftskreislauf in Gang gehalten wird, indem über das Einkommen die produzierten Güter und Dienstleistungen gekauft werden?

    Und die regulative Funktion der Anpassung der Wirtschaft an die Kreislauferfordernisse ist bisher weitgehend über Gewerkschaften und Sozialdemokratie geschehen. Von der Wirtschaft kamen dazu kaum Vorschläge. Auch die Vorschläge des Hartz-Papiers tragen den Stempel des Personaldirektors eines Unternehmens: alle Vorschläge sind optimal darauf gerichtet das jedes einzelne Unternehmen besonders effektiv mit wenigen Kosten produziert  -  aber wer soll denn das kaufen, was produziert wird, wenn die Kaufkraft maximal reduziert wird? Fazit: was für jedes Unternehmen optimal ist, wenn alle anderen nicht optimal arbeiten  -  ist nicht optimal für die Gesamtheit der Unternehmen (und damit für jedes einzelne), wenn alle so effektiv arbeiten. Und diese Übersicht sollte eine Regierung haben  -  und die hat sie nicht!

    Analoges Beispiel: Wenn fast alle Wohnungen offen sind, werden wenige verschlossene Wohnungen sicher nicht beklaut  -  aber wenn alle Wohnungen verschlossen sind, braucht man Polizei.

    Grüße

  9. optimale Arbeitszeit?

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Hallo Herr Ebel, Sie schreiben "Mein Vorschlag geht dahin, die Abgaben, die z.Z. nur einkommensabhängig sind zusätzlich arbeitszeitabhängig zu machen, sodass bei einer optimalen Arbeitszeit ein maximaler Nettolohn herauskommt". Nur zu meinem Verständnis: ist das in etwa gleichzusetzen mit höherer Überstundenbesteuerung, bzw. höherer Besteuerung ab einer bestimmten Jahresarbeitszeit? Guter Gedanke, aber dann müsste der Beschäftigte entscheiden können und Überstunden ohne Sanktionen verweigern können.
  10. etwa

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Wenn die Arbeitslosigkeit sehr gering ist, braucht der einzelne kaum Sanktionen zu fürchten  -  d.h. das Klima ändert sich. 90 Wochenstunden sind selbst heute kaum durchsetzbar aber bis zur 60-Stunden-Woche kommt es schon manchmal.

    Ob man das als Überstundenbesteuerung oder anders bezeichnet ist erst mal gleich  -  es kommt auf den Effekt an. Denn im Verlauf der letzten 150 Jahre hat sich etwas geändert: wenn bei der langen Arbeitszeit kürzer gearbeitet wurde sind nur wenige auf die Idee gekommen außerhalb ihrer offiziellen Arbeitszeit noch mehr zu arbeiten  -  aber jetzt wird langsam die Arbeitszeit so kurz, dass manche (was persönlich verständlich ist) fast einen zweiten Job machen  -  was die Arbeitszeitverkürzung konterkariert.

    Im Einzelnen sind dann also noch viele Einzelfragen zu klären.

  11. killing the Beamtentum

    Stets wird nur über die Umverteilung dessen diskutiert, was erarbeitet wird, aber keiner traut sich, dem gierigen Verwaltungsmoloch den Hahn zuzudrehen.
    Wer soll es auch tun, die Politiker? Sich selbst und dem eigenen Fußvolk den Gürtel enger schnallen? So dum ist dann doch keiner.
    Und so wird auch weiterhin jede zweite Steuermark/-Eurinchen von einem deutschen Beamten aufgefressen.
    Dann platzt mir der Kragen, wenn ich von "Meister Verdi" höre, dass gegen eine Nullrunde angekämpft werden soll. Damit steht der Mann doch voll im Freien. Hat dem noch keiner erzählt, dass es in der Berliner Privatwirtschaft (z.B. Baugewerbe) in den letzten 5 Jahren nur Nullrunden gegeben hat und dass es schon lange kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld) mehr gibt in der Berliner Bauwirtschaft?
    Aber was red ich eigentlich Würden wir s anders machen, wenn wir Beamte oder Politiker wären. Alles nehmen, was man bekommen kann und wenn es geht auch noch steuerfrei.
    Scheißega, was wir in 4 Jahren wählen, die Erde dreht sich weiter, der Ball ist rund und Politiker halten sich sowieso an kein Wahlversprechen. Sie glaubens nicht? Fragen Sie 4 Millionen "Arbeitsunwillige".
  12. die gewerkschaften ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    ... sind nun die schlechtesten Bediener der Wirtschaft. Sich selber haben sich nicht in den Griff bekommen, s. Neue Heimat und CoOp. Als Arbeitgeber sind die eine Katastrophe, sehr schnell mit Kündigungen dabei und rücksichtslos. Oder glaubt Ihr etwa, dass die Fusion von ÖTV und den anderen Teilen zu Verdi ohne Abbau von Arbeitsplätzen vonstatten gegangen ist? Das würde ja keine Kosten sparen.
    Anderes Beispiel: ein in Zahlungsnot geratenes Unternehmen sollte durch den Insolvenzverwalter gerettet werden. Die AN waren sich einig und wollten auf 20 % Lohn verzichten. Da kommt dann der Betriebsrat und erklärt, dass das nicht gehen würde und er (der Betriebsrat) das nicht mitmachen würde. Konsequenz: der Laden ist dicht, 250 MA auf der Straße und bekommen 65 % des Lohnes, den sie zuletzt gehabt haben. Welche tolles Geschäft des Betriebsrates.
    Und wenn ich mir überlege, dass so ein Betriebsrat Anspruch auf ein eigenes Büro hat, die unproduktiven Arbeitszeiten voll bezahlt bekommt, einen wetaus höheren Kündigungsschutz genießt, dann gehe ich echt auf die Barrikaden. Mit welcher Begründung ist das so? eine Verkürzung der Arbeitszeit ist ebenfalls Schwachsinn. Beispiel Wolfsburg, wo handwerksbetriebe die MA ausgebildet haben, die wechseln dann zu dem ZweiBuchstabenAutohersteller, Arbeiten dort 30 Stunden und haben anschließend Zeit, sich auf "ihren" Baustellen zu tummeln und den Handwerkern die Arbeit wegzunehmen. Tolle Geschichte : ((
    Eben weil der Mensch so unzuverlässig ist, Urlaub hat, Krank feiert und sonst auch mal nen schlechten Tag erwischt, eben deshalb werden Produktionsabläufe automatisiert. Ein Roboter braucht keinen Urlaub.
    Welches Unternehmen soll den neue MA einstellen, wenn es diese anschließend nicht flexibel einsetzen kann? Es ist doch völlig klar, dass das Hartz-Papier aus Sicht eines Unternehmens erstellt werden muss, wie sonst soll die Firma Deutschland am laufen zu halten sein? Mit unseren sich selbst beschäftigenden Beamten? Wohl gemerkt, ich meine hier ausdrücklich nicht die Polizei, Feuerwehr und sonstige wirklich unterbezahlten dafür aber hart arbeitende Menschen, sondern die, die sich selber verwalten.
    Stichwort Lohnnebenkosten: Die Krankenkassen jammern. Mensch  -  die haben einen derartig teuren Verwaltungsapparat aufgebaut, dass sie den nicht mehr bezahlen können. Zu viele und zu teuere Verwalter. Und genauso ist es in der Verwaltung der Firma Deutschland. Da werden mal eben Staatsekretäre aus politischen und nicht aus arbeitstechnischen Gründen ausgetauscht. Jeder von denen hat natürlich einen Anspruch auf Übergangsgelder und Renten, da werden Ministerposten hin und hergeschoben, ohne dass sich mal einer Gedanken um die Kosten macht.
    Ach, was reg ich mich auf : ((
    Grüße
    Stefan Ibold
  13. Einige Fragen

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    @Herr Ibold, wer soll denn etwas kaufen, wenn er kaum Geld hat? Werden die Produkte einer Firma etwa nur von den Mitarbeitern der Firma gekauft? Wenn eine Firma jemanden nicht braucht, schmeißt sie ihn raus. Glauben Sie etwa die Firma Deutschland würde laufen, wenn Sie alle Arbeitslosen rausschmeißen? Ganz abgesehen wo sollen die denn hin? Da fallen die Arbeitslosen ganz als Käufer aus, also wird weniger produziert und es gibt wieder neue Arbeitslose. Wann soll die Spirale enden? Warum ist in den entwickelten Industrieländern unabhängig von der Bevölkerungszahl die Arbeitslosenrate ähnlich? (Aber mit echter Statistik  -  wenn Sie einen Teil der Arbeitslosen in Form von Gefängniskost versorgen, sind das z.B. trotzdem Arbeitslose.)

    Das auch woanders viel im Argen liegt, ist doch kein Grund sich keine Gedanken über die Grundlagen zu machen!

  14. tja

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    Herr Ebel, klar ist das ein Problem. Wenn ich kein Geld habe, dann kann ich auch nichts kaufen.
    Die Frage ist: warum habe ich kein Geld? Ich habe keine Arbeit! Warum habe ich keine Arbeit? Weil die Firma, in der ich jahrelang tätig war, insolvent ist.
    Warum ist die Firma insolvent? So  -  und nun kommen die tollsten Theorien.
    1. Das Management war Mist. Der /die hat / haben doch bloß immer rausgesogen. Wie soll dann der Laden auch laufen? Anmerkung: woher will der Meinungsäußerer das wissen? Vielleicht hat der Mittelständler als Chef privat gehaftet und hat in den letzten Monaten deutlich weniger Geld zur Verfügung gehabt als seine Arbeitnehmer!
    2. Betrachten Sie noch einmal mein tatsächlich geschehenes Beispiel.
    3. Alle Betriebe sind auf Aufträge angewiesen. Hat man nun einen kleinen Kundenstamm, mit dem die gesamten Umsätze erbracht werden, dann ist der Ausfall schon eines Kunden (etwa durch Insolvenz, mit den dazugehörigen Verlust des Geldes ) eine Katastrophe. Klassisches Beispiel sind hier für mich immer wieder Dentallabore, die sehr wenige Kunden haben, die ihnen die Audfträge bringen. Fällt nur 1 Zahnarzt aus, sind die Folgen fatal. Der Betrieb hat plötzlich eine Überkapazität. Um den Rest des Betriebes nicht zu gefährden, müsste das Management die Betriebsgröße den Gegebenheiten anpassen. Frage: wie soll er das realisieren? Stattdessen werden die Leute mit durchgezogen, evtl. zu Lasten der anderen.
    Nein, Arbeitslose sollen nicht rausgeschmissen werden. Es kann auch nicht sein, dass sich jeder Arbeitslose selbständig macht. Das ist Illusion. Aber man sollte auch berücksichtigen, dass es einen gewissen Missbrauch schon gibt. Beispiel: Familie mit zwei Kindern im Alter von 5 und 3 Jahren. Mama hat an sich einen Anspruch auf ihren alten Job. Die Firma gibt es aber nicht mehr. Also meldet sich Mama arbeitsuchend oder arbeitslos. Und nun kommt der Haken  -  an sich will Mam aber gar nicht arbeiten, weil Papa hat ausreichendes Einkommen. Mama bekommt trotzdem Aluminium. Hmm  -  ist das richtig?
    Ich bin davon überzeugt, dass wenn sich die Bedingungen in Deutschland dahingehend ändern, dass die Betriebe flexibler auf Situationen reagieren könnten, dass die staatlich verordneten Abgaben gesenkt werden, dass der Schwarzarbeit der Mitarbeiter mit allen Konsequenzen der Garaus gemacht wird, um nur ein paar Beispiele zu nennen, dann wird es in D wieder vorangehen können.
    Eine Beschäftigung nur um der Beschäftigung willen, will sagen "wir haben keine Arbeitslosen" so ala DDR, wird es auch nicht bringen, wie man ja eindrucksvoll erkennen konnte.
    Und dann sollten sich so ein paar Leute Gedanken machen, ob die alten 620 Mark-Jobs nicht doch etwas hatten.
    Und noch eines: wenn es den Betrieben einigermaßen gut geht, dann müssen nicht überzogene Forderungen seitens der Gewerkschaften das Pflänzlein sofort wieder zerstören. Die Gewerkschaften haben sich in Zielsetzung und deren Umsetzung lange überholt und sind m.e. in der vorhandenen Form abslout überflüssig und in Sachen Firma Deutschland geschäftsschädigend.
    So wird die von Ihnen angesprochene Spirale nie unterbrochen.
    Grüße
    Stefan Ibold
  15. Gewerkschaften

    denen geht's oft sowieso nur noch um Pfründe sichern. Leider.
    Sie mein Beispiel (real erlebt) am Ende meines Beitrags:
  16. Produktion und Verbrauch

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    @Herr Ibold, was Sie schildern sind die Auswirkungen, dass die notwendige Anpassung nicht durch geeignete Rahmenbedingungen richtig läuft. Wenn Sie die Arbeitszeit je Beschäftigten in den vergangenen 150 Jahren ansehen, werden Sie sehen, dass die Arbeitszeit laufend gesunken ist. Und nur auf diese Art ist einigermaßen die Übereinstimmung zwischen schnell steigender Arbeitsproduktivität und bedeutend langsamer steigendem Verbrauch zu erreichen. Ein Reden über die Steigerung der Arbeitszeit ist also nur Ausdruck der nicht verstandenen Grundlagen oder der Versuch, die anderen für dumm zu verkaufen.

    Siehe z.B. Miegel, M. (IWG Bonn): Arbeitslosigkeit in Deutschland  -  Folge unzureichender Anpassung an sich ändernde wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedingungen. 222 Seiten. War mal als pdf-Datei im Internet zu laden. Die Analyse darin war richtig  -  mit den Schlussfolgerungen gehe ich größtenteils nicht mit.

  17. Noch nen Vorschlag

    zur arbeitszeitabhängigen Besteuerung:
    Damit sich der Arbeitnehmer nicht "wehren" muss, könnte man doch einfach dem Arbeitgeber für Überstunden doch auch mehr Abgaben auferlegen. Dann würde der evtl. doch über eine Neueinstellung nachdenken ...
    Gruß Roland
  18. Überstunden

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    dazu ein wieder konkretes und tatsächliches Ereignis.
    Arbeitgeber erhält Großauftrag. Da dieser innerhalb von 6 Monaten abgewickelt sein muss, die Kapazität des Betriebes damit im Bereich der Normalarbeitszeit ausgelastet wenn nicht sogar überlastet äre, bespricht er mit der Belegschaft das Thema Überstunden. Die einigen sich und der Auftrag kann abgewickelt werden. Die MA werden großzügig entgeltet. Der Betriebsrat ist zufrieden, obwohl er lieber eine Neueinstellung gesehen hätte.
    Nach relativ kurzer Zeit bekommt das Unternehmen einen Folgeauftrag, der wiederum Überstunden erfordern würde. Der Arbeitgeber beschließt aber, lieber drei neue Mitarbeiter einzustellen. Überstunden werden dadurch überflüssig, aber Arbeitsplätze sind geschafft.
    Der Betriebsrat mokiert sich nun darüber, dass seine Kollegen aber jetzt keine Möglichkeit mehr hätten, durch Überstunden ihr Einkommen aufzubessern.
    Soviel zum Thema Überstunden, entgelt und der Logig der Gewerkschaftsvertreter.
    Herr Ebel, sind es denn die Unternehmen, die ständig Erleichterungen in das Leben der Menschen bringen oder sind es die Menschen, in diesem Fall die Konsumenten, die Erleichterungen haben wollen. Nehmen wir das Beispiel Ziegeleindeckungen. Hier gibt es einen neuen Größenwahn: Im Normalfall werden bei einem m² Ziegel 15 Stk benötigt. Das kostet beim Eindecken Zeit, weil ich mehr Ziegel bewegen muss, als da wäre der Höhentransport etc.
    Bei Betondachsteinen benötige ich 10 Dachsteine/m² und damit weniger Zeit, kann also günstiger anbieten, was den Käufer erfreut. Damit die Ziegelindustrie wettbewerbsfähig bleibt, werden neue Tonziegel kreiirt, bei denen ich nur noch 8 Stk/m² brauche. Die müssen dann gem. BBG auch ein Maximalgewicht haben oder  -  und nun kommt es  -  es müssen entsprechende Hebewerkzeuge vorhanden sein. Die wiederum werden so gebaut, dass ich damit nicht nur die Mamutziegel eindecken kann, sondern so, dass auch kleiner Ziegle schneller verarbeitet werden können. Damit spart man Zeit und evtl. einen MA und bleibt im Wettbewerb.
    Was will ich damit sagen? Solange es Möglichkeiten der Vereinfachung von Arbeitsabläufen gibt, diese teilweise gesetzlich vorgegeben werden, um den MA vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren, solange wird es das Problem mit der Einsparung von MA geben. Und mal ehrlich: Wie oft erleben wir es hier m Forum, dass Preise angezweifelt, Arbeitszeiten bei Lohnaufträgen zu lang empfunden werden? Wie oft erleben wir hier, dass billig und preiswert in einen Topf geworfen werden?
    Denn das ist die nächste Spirale: einer muss zwangsweise beginnen, die Preise zu senke, andere ziehen nach. Ergebnis = schlechtere Qualität für geringes Geld, der Kunde scheint aber zufrieden, weil er sich schämt zuzugeben, dass er im Grunde eine schlechtes Geschäft gemacht hat.
    UNter diesen Anforderungen oder Bedingungen, wie sollen denn da Ihre Rahmenbedingungen aussehen? Was könnte Ihrer Meinung nach dahingehend geändert werden, dass wir eine größere Anzahl von Menschen in den Arbeitsprozess bringen können?
    Und noch eines dürfen Sie bei den Überlegungen nicht vergessen: Im Moment stehen die letzten geburtenstarken Jahrgänge auf der Straße. In 15 Jahren sind die im Ruhestand. Dann wird sich die Situation ändern. Das ist dann allerdings unabhängig von der Politik, sondern ndas ist Biologie.
    Und wir haben noch ein Problem: Betrachten Sie doch nur einmal die Urlaubsgewohnheiten der Bevölkerung. Da wird nach Malle, Ibizza, GranCanaria, Lanzarote, und Gott weiß wohin geflogen, aber in D macht kaum einer Urlaub. Und in den deutschen Urlaubsort sind die Bedingungen im Hotel, den Gaststäten überwiegend in fremden Händen. Und die machen das gut, weil fleißig.
    Gehen Sie mal in die Niederlande und dann auf einem Sonntag in ein Cafe. Sie werden überaus freundlich bedient, man freut sich, dass Gäste kommen. Gehen Sie mal in D auf einem Montag in ein Kaufhaus  -  so kurz vor 18:00 Uhr  -  und versuchen mit einer so "vermatschten Figur wie meiner" eine Hose zu kaufen. Der Gesichtsausdruck ist klasse "Oh Gott, Kunde droht mit Auftrag und das kurz vor Feierabend".
    Will sagen: in vielen Bereichen muss sich auch mal die Einstellung der Menschen ändern.
    Und ein letzter Aspekt ist die überaus schwachsinnige Berufsberatung einiger Arbeitsämter und anderen Beratungshelfer.
    Alleine, was Studiengänge angeht.
    So, genug geschwafelt :) )
    Grüße
    Stefan Ibold
  19. Ergänzungen

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    @Herr Roland: "Damit sich der Arbeitnehmer nicht "wehren" muss, könnte man doch einfach dem Arbeitgeber für Überstunden doch auch mehr Abgaben auferlegen. " Das funktioniert nicht, weil der MA dann vielleicht an mehreren Arbeitsstellen kürzer arbeitet. Ganz abgesehen von der Realisierung  -  siehe Schwarzarbeit.
    @Herr Ibold ich kann allem zustimmen, was Sie schreiben. Trotzdem ein paar Bemerkungen: " ... sind es denn die Unternehmen, die ständig Erleichterungen in das Leben der Menschen bringen oder sind es die Menschen, in diesem Fall die Konsumenten, die Erleichterungen haben wollen. " Alles beides ist richtig, wenn auch bei den Unternehmen meistens nicht die Absicht "Erleichterungen in das Leben der Menschen zu bringen", sondern attraktiver als die Konkurrenz für den Kunden zu sein die Haupttriebfeder ist (aber beides deckt sich oft). Jeder Kunde will natürlich preiswert einkaufen  -  woher soll die Mehrheit der Kunden wissen, das der billige Anbieter oft ein Scharlatan ist. Aber staatliche Kontrolle wollen Sie ja sicher nicht einführen?

    "Solange es Möglichkeiten der Vereinfachung von Arbeitsabläufen gibt, ..., solange wird es das Problem mit der Einsparung von MA geben. " Diese Möglichkeiten wird es immer geben  -  unabhängig von den konkreten Gründen. Das ist nämlich u.a. die Ursache für die Steigerung der Arbeitsproduktivität.

    Es sind nicht mehr Dächer zu decken (besonders wenn die Leute kein Geld für weitere Einfamilienhaus haben) auch wenn es schneller geht. Also bleibt nur übrig die die Arbeitszeit zu senken  -  entweder bei jedem oder einige müssen arbeitslos werden. Aber da die Konkurrenz bei kürzerer Arbeitszeit die Preise senken wird, bleibt Ihnen auch nicht anderes übrig  -  die Frage ist, wer zuerst Pleite macht. Erst wenn auch bei der Konkurrenz kürzer gearbeitet wird sind wieder gleiche Konkurrenzbedingungen. Erst bei Verringerung der Abgaben (durch staatliche Vorgaben) wird der MA trotz kürzerer AZ einen gleichen oder höheren Nettolohn haben.

  20. Der Lohn gehört für mich zur Würde des Menschen

    Es gibt 2 Gegenwerte, für den ein Mensch seine Arbeitsleistung zur Verfügung stellt. Der Preis, den der Arbeitende selbst erzielt und der Preis, den der Empfänger der Arbeitsleistung bezahlen muss.
    Der Lohn für die hingegebene Arbeitsleistung gehört für mich zur Würde des Menschen. Deshalb gehört auch gesetzlich ein Mindestlohn für jeden Arbeitenden Menschen festgelegt. In Frankreich ist dies z.B. der SMIC der sich im Moment so bei 6,8xEuro p. Stunde bewegt. Wer sich einen Arbeitnehmer zu diesem Preis nicht leisten will, der soll seine Arbeit selbst machen, bzw. muss seine unternehmerische Tätigkeit einstellen. Da alle an diese Mindestlöhne gebunden sind wird es Wettbewerbsverzerrungen durch Preisdumping mit Sklavenlöhnen nicht mehr geben. Da die Anwerbung von Sklaven dann nicht mehr interessant ist, wird es vermehrte Nachfrage nach Nichtsklaven geben. Kommen mehr Leute in Arbeit, gibt es eine breitere Bemessungsgrundlage und Zahlungen in die Sozialsysteme. Die Beiträge zu diesen Systemen könnten sinken und damit auch die Stundenlöhne für den Endverbraucher. Sinkende Preise mehr Aufträge, mehr Aufträge mehr Nachfrage nach Arbeit, mehr Arbeit breitere ... und und und.
    Dazu noch einen Pflichtbeitrag für Jedermann bei den Sozialversicherungen, Leistungen nach Schadenfreiheitstabelle und Grundbildungsniveau z.B. bei der Versicherung, ein Steuersystem angelehnt an das Uldall-Modell, Rentenbeginn nach 45 Beitragsjahren (schlecht z.B. für manchen amtierenden Bundesminister ;-)) usw. usw ...
    mein Deutschland sähe anders aus ;-)
  21. soweit die Theorie

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    doch nun zur leider gängigen Praxis:
    Auch ich würde einen Mindestlohn unterstützen. Und hier ist wieder mein berühmtes ABER -
    Solange es Menschen gibt, die sich Nebenberuflich verhuhren, aus eigenem Antrieb (Schwarzarbeit), solange diese Menschen  -  und das passiert gerade auf dem Bau sehr sehr häufig  -  sich während der Schwarzarbeit verletzen, sich am nächsten Morgen zur Firma quälen, dort einen Arbeitsunfall vortäuschen und dann auf Kosten der Allgemeinheit krank feiern, solange wird es Menschen geben, denen das völlig egal ist, ob es eine Mindestlohn gibt.
    Solange die Deutschen billig und preiswert nicht auseinander halten können oder wollen, solange wird es Menschen geben, die die Billigbedürfnisse befriedigen wollen und auch können.
    Aber zu einem Beispiel, das nicht in den unteren Lohngruppen anzuordnen ist:
    Ein öbuvAbk. SV hat die Verpflichtung, sich ständig weiterzubilden. Dieses ist m.E. eine ganz wichtige Aufgabe, um den ständig geänderten Ausführungen, Gesetzestexten und Vorschriften, Normen, etc. überhaupt einigermaßen Herr zu werden. Aber  -  das koste nicht unerheblich Geld. Einmal für die Lehrgangsgebühren selber, jeder, der mal in Raesfeld war weiß, da muss man kräftig abdrücken, und dann muss man ja auch noch die Zeit berechnen, in denen der SV selber nicht arbeiten kann.
    Gehen wir also davon aus, dass der SV ein hochqualifizierten Fachmann auf seinem Gebiet ist. Was meinen Sie denn, wie der entgeltet wird? Der bekommt bei Gericht weniger, als ein Geselle in der Firma, geschweige denn einer bei der Schwarzarbeit. Und der Geselle hat noch nicht einmal das Haftungsrisiko.
    Sie sehen also, eine Gerechtigkeit, wo jede Leistung adäquat entgeltet wird, gibt es nicht. Das ist und wird ein Traum bleiben.
    Aber wer gibt den Rahmen vor?
    ein Beispiel: Der Gesetzgeber hat wieder einmal in seiner unglaublichen Weisheit ein Verbraucherschutzgesetz herausgebracht. Hier das Schuldrecht. Das muss man sich mal genauer durchlesen, dann wird einem klar, dass eine Person wie ich nicht einmal mehr sein Auto an Privat verkaufen kann, ohne dass man in einer gewaltigen Haftungsfalle steckt. Das Risiko geht voll zu Lasten des Veräußerers. Das mag ja an sich noch nachvollziehbar sein, nur wird dem Beschi ... Tür und Tor geöffent.
    Und es geht weiter: Heute Morgen steht bei uns im Käseblatt, dass die Brauerreien die Bierpreise erhöhen werden. Als Grund werden die Maut und die gestiegenen Energiekosten angegeben.
    Die Krankenkassenbeiträger werden steigen, die Rentenbeiträge sollten mit der Ökosteuer stabil bleiben, welch ein Traum. Und immer wieder werden die sog. Besserverdiener zur Kasse gebeten.
    Wer ist denn bitte Besserverdiener?
    Nach dem Einfachverständnis von rot-grün = jeder Selbständige.
    Leistung wird in Deutschland bestraft und nicht belohnt.
    Die Rechte der Gewerkschaften, die ungeniert in betriebliche Abläufe eingreifen, und im Falle der Schieflage jegliche Verantwortung von sich weisen, sind zu weitreichend. Konsens ist sicher wichtig, aber nicht wirklich gefragt.
    Nein, solange da nicht ein Rundumschlag wie vor einigen Jahren in den Niederlanden kommt, solange wurschtelt rot-grün mit den verbohrten Künastschen Ideologien weiter, deckelt die Ministerin für Krankheit die Entgelte für Zahnersatz, obwohl die Zahntechniker wirklich sich eine verschnupfte denn einer goldenen Nase verdienen, gibt es einen Superminister Clement, der NRW als Schrotthaufen hinterlässt und froh ist, dem Steinbrück die Bürde auflasten zu können, damit er (Clement) keine Verantwortung übernehmen muss.
    Und solange es unsere Idole wie J.W. Mölle ..., der kölsche Klüngel, und wie sie alle heißen, uns vormachen, wie man schwarze Kohle macht, solange kann ich nur hoffen, dass das FA keine neuen MA einstellen kann, damit ich auch etwas davon haben kann :) )
    Grüße
    Stefan Ibold
  22. Niedriglohn

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Das ist die große Täuschung. Es wird uns versucht einzureden, dass es so etwas wie Niedriglohnarbeit etwas natürliches ist. Das ist absoluter Humbug. Niedriglohnstellen gibt es nur, weil sich Manche nicht scheuen jemanden zu Hungerlöhnen einzustellen und es anderseits Menschen gibt, die sich zu Hungerlöhnen prostituieren  -  weil Ihnen oft nichts anderes übrig bleibt. (Ein Beispiel, dass das so ist, sind die Prostituierten selber: in Krisenzeiten, wo auch Freiern das Geld knapp ist, gibt es mehr Prostituierte als umgekehrt). Und Frankreich beweist ja, das Mindestlöhne gehen.

    Die richtigen Konsequenz aus der realen Situation (Bedürfnisse, Möglichkeiten, Arbeitsproduktivität usw.) zu ziehen, hat bis jetzt keine Regierung geschafft (weder SPD noch CDU). Alles ist Gewurschtel und Flickschusterei, wo ein Loch aufgerissen wird, um ein anders zu stopfen. Ein schlüssiges Gesamtkonzept existiert nicht und jedes Pflaster wird uns von der einen Seite als der letzte Schrei verkauft und von der anderen Seite als der größte Humbug bezeichnet  -  und wenn die Regierungsverantwortung wechselt ändert sich nur die Person die Schrei bzw. Humbug sagt (mit gewissen unwesentlichen Unterschieden).


Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN