Klappt diese Vorstellung von Heizung und Warmwasserbereitung?
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Klappt diese Vorstellung von Heizung und Warmwasserbereitung?

Hallo,
meine Familie und ich möchten ein Häuschen bauen. Es soll im Prinzip ein Holzständerwand Haus werden, ohne Keller, quasi Fertigbau aber eben sehr energiebewusst und ökologisch. Wir wollen nicht zwingend ein Passivhaus haben (brauchen kein Zertifikat oder sowas) aber es soll schon sehr stark gedämmt sein und eben so wenig wie möglich Energie benötigen um Warmwasser und Heizung zu befeuern.
Wir planen ein Pultdachhaus mit 2 Etagen und ca. 160-180 m². Wir haben zurzeit folgendes im Kopf:
Solaranlage auf dem Dach zur Brauchwasseraufbereitung, zenrale kontrollierte Belüftung mit Wärmerückgewinnung (evtl. Zehnder), sowie einem Plewa Schornsteinofen mit Pelletmodul zur Unterstützung der Heizung. Fußbodenheizung ist ebenso geplant.
Frage: bekommen wir denn damit überhaupt die Fußbodenheizung "warm"? Der Plewaofen hat eine Wassertasche und heizt natürlich das Wasser auf, aber das ist doch das Trinkwasser und nicht die Bodenheizung? Oder ist das alles in einem großen Bottich?
Da hapert es bei mir noch mit dem Verständnis. Auch fragen wir uns wie der Plewaofen in der Übergangszeit den Standort aufheizt, wenn über ihn das Warmwasser bereitet werden muss.
Und wie warm macht eine zehnder ComfoAir Anlage die Räume wirklich? Wenn die Fußbodenheizung ausgeschaltet ist, sind die Füße doch trotzdem kalt ...
da gibt es also noch große Lücken und die Systeme sind zahlreich.
Würde mich freuen, wenn ihr helfen könntet :-)
Vielen Dank,
Markus
  • Name:
  • Markus
  1. Wenn das mit ökologish ernst gemeint ist,

    dann plane keine 180 m² sondern deutlich weniger! Gut geplant (Architekt) macht aus weniger Fläche mehr Nutzen (oder habt ihr fünf Kinder?)  -  mal abgesehen, das auch jeder m² nicht nur bezahlt, sondern auch geputzt werden muss. Aber was sollt, kein Wort zum Sonntages ist ja bereits Montag :-) und wenn einer klotzen will, dann tut er das auch
    Zur Frage. Erstmal wie soll die Fußbodenheizung befeuert werden? Wenn Gas, dann ist Solar Brauchwasser so richtig unrentabel, vergiss es. Bei Pellets/Öl/Wärmepumpe kann das anders sein, da die Anlage dann wegen ein bisschen WW erstmal den Kessel heizen muss und wenn euer Standort das hergibt und in der Übergangszeit genug Sonne scheint (Berlin ist z.B. meist bedeckt, da bringt es nix) kann eine Solare Heizungsunterstützung was bringen. Wärmepumpe ist eh eine ökologische Mogelpackung: ca. 25 % Strom d.h. Primärenergieverbrauch ist gleich wie wenn du Gas verfeuerst und für WW ist der Wirkungsgrad noch schlechter wegen der höheren Temperatur, wegen der Stromtarife kann es momentan aber etwas günstiger sein als Gas. Lüftung mit WRG lohnt, mach das.
    Was prinzipielles zu Ofen mit Wassertasche, Pellets: Die erwärmen einen Kessel, der Wärmetauscher besitzt, über die dann der Warmwasserkessel und die Heizung betreiben.
  2. Hallo Markus, das hört sich teilweise richtig an ...

    Hallo Markus, das hört sich teilweise richtig an aber es stimmt, da ist noch einiges durcheinander beim Verständnis der Systeme, das kann hier im Forum zwar ein Stück weit geradegerückt werden, ein fachlich versierter Planer sollte das aber am Ende sinnvoll koordinieren damit die Systeme miteinander und nicht nebeneinander oder gegeneinander arbeiten!
    Die Lüftungsanlage mit WRG kann sinnvoll die Wärmeverluste beim lüften minimieren, aber normalerweise nicht wirklich heizen weil Luft ein sehr dünnes Medium ist mit dem man bei lüftungstechnisch sinnvollen Luftmengen und Geschwindigkeiten keine echte Wärme ins Haus bringt.
    Deshalb ist der Ansatz mit dem echten Heizungssystem und Wasserführung der Wärme auch absolut richtig! Das mache ich sogar im Passivhaus so weil mir praktischer Nutzen und Komfort über dogmatisches Denken geht!
    Der Ofen mit Wassertasche heizt natürlich nicht das Brauchwasser, sondern das Heizungswasser und es biete sich dann an, das mit einem großen Pufferspeicher zu kombinieren in den auch die Solaranlage hineinarbeitet. In diesem Pufferspeicher kann dann zum Beispiel im oberen Bereich eine eingeschlossene "Blase" in Form eines Trinkwassertanks sein oder ein Trinkwasserwärmetauscher. Die Heizungsverteilung holt sich dann direkt das Speicherwasser für die Heizungsverteilung. Damit die Solaranlage überhaupt eine Chance hat, bei der Heizungsunterstützung mitzuwirken müsste man auf jeden Fall eine Niedertemperatur-Flächenheizung vorsehen.
    Bei dem Pultdach ist natürlich der Zwiespalt, dass man einerseits das Haus für die Sonne nach Süden öffnen will für die solaren Wärmegewinne, andererseits die Solarkollektoren nach Süden ausgerichtet sein müssen ... wohin aber die Fläche des Pultdaches nicht zeigt :-( ... Also entweder Solar auf die Südfassade oder über ein Gegenpult nachdenken, dass eine Süd-Dachfläche enthält, und sei es als schattenspendendes Vordach vor der Südfassade.
    Wenn Solar nur Brauchwasser machen soll und nicht in die Heizung eingebunden werden soll kann man zum Beispiel auch ein Thermosifon-System nehmen, siehe meinen Link dazu.
    Man könnte auch eine Wärmerückgewinnungsanlage mit Wärmepumpe sinnvoll mit dem Ofen zusammenführen, das würde die ansonsten notwendige Elektro-Ergänzungsheizung in Form eines Heizstabes im Speicher vermeiden helfen ... weil es kann ja immer mal sein, dass niemand zum befeuern da ist.
    Die Solarintegration ist bei der Ofenversion übrigens fast Pflicht weil man sonst auch im höchsten Sommer den Ofen anschmeißen müsste fürs Warmwasser ... und der gibt immer einen guten Anteil seiner Wärme auch direkt ins Zimmer ab. Das kann im Juli oder August ganz schön lästig sein ;-))
    Ach ja, von der Leistung her reicht bei einem guten Holzrahmenbau mit entsprechender Dämmung und luftdichter Bauweise die Leistung eines Ofens auf jeden Fall aus!
    Für mehr Info steh ich gern zur Verfügung, einfach mal auf meine Seiten und links schauen!
    Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
    Arno Kuschow

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN