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Erneuerung Dachstuhl: 2 Expertenmeinungen zur Ausführung ...
BAU-Forum: Dach

Erneuerung Dachstuhl: 2 Expertenmeinungen zur Ausführung ...

Liebe Foriker.
Im Rahmen einer anstehenden Komplettsanierung eines Daches (inkl. Dachstuhl) habe ich prinzipiell 2 unterschiedliche Ausführungsvarianten angeboten bekommen. Welche Vor- / Nachteile (Vorteile, Nachteile) könnten sich ergeben?
Objekt: älteres, einfaches Bauernhaus. Außenmaße ca. 6 x 11 m, Mauerwerk ca. 40 cm Bruchstein / Sandstein.
Bisheriges Dach ohne Kniestock, Sparren ohne Schwelle jeweils auf den Deckenbalken aufgesetzt. Mittelpfetten, keine Firstpfette. Dachneigung ca. 45 °. neben den äußeren Giebelwänden geibt es noch eine Wand ca. in der Mitte des Hauses.
Das alte Dach soll kpl. abgerissen werden, incl. der defekten Giebelwände. Diese werden neu erstelt.
Variante 1 sieht einen Dachstuhl mit Fuß und Firstpfette vor. Die Pfetten werden an den aüsseren Giebelwänden gelagert und im Innenraum an der Stelle abgestützt, wo vorher die Wand war.
Variante 2 sieht einen Dachstuhl ohne First oder Mittelpfetten vor, es Solen auch keine Stützen gestellt werden. Die "Aussteifung" wird über Zugbänder (später im Dielenboden verlaufend) zwischen den Fußpunkten der Sparren erzielt. Vorteil wäre ein Dachraum ohne jegliche störenden Stützen.
Das Dach soll mit Aufsparrendämmung (160 mm Holzweichfaserplatte) ausgeführt werden.
Soweit so gut.
Bei Variante 1 wurde empfohlen einen Ringanker betonieren zu lassen. bei Variante 2 könne dies entfallen.
Wie sehen Sie diese beiden Möglichkeiten?
MfG
Axel Franke
  • Name:
  • franke
  1. never ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    change a running System, but ask your Statiker.
    Will sagen, der und nur der kann Ihnen sagen was technisch machbar ist. Die Aufsparrendämmung bringt m.W.n. auch noch zusätzlich Gewicht in die Aktion. Hier müssen Sie auch darauf achten, dass in der Planungsphase die Luftdichtigkeit bereits mitgeplant wird.
    Der freie Bodenraum mit dadurch offenen Gestaltungsmöglichkeiten reizt schon.
    Grüße
    Stefan Ibold
  2. Statiker klar, aber ...

    Hallo, Herr Ibold.
    Danke für die prompte Antwort;-).
    Die Sache mit dem "running System" ist auch einer meiner Lieblingssprüche. leider ist das "running System" derzeit ziemlich lahm. Außerdem soll ja isoliert werden, also in jedem Fall neue Lasten.
    gerechnet wurde bisher noch nichts, aber der Architekt / Statiker hat sich die Sache angesehen. Als Vorgehensweise wurde vereinbart, dass seitens des Zimmermanns eine Statik für den Dachstuhl kommt, der Statiker daraufhin das restliche Gebäude überprüft.
    Die Überlegungen für diesen Umbau laufen seit längerem, bisher wurde halt von Ringanker ausgegangen mit "klassischem" Dachstuhl.
    Die Lösung mit den Zugbändern wurde erst gestern von einer Zimerei / Dachdeckerei vorgeschlagen. Statiker muss noch informiert werden.
    Der Charme ist halt Einsparung des Ringankers und keine Stützen im Dahraum.
    MfG
    Axel Franke
    • Name:
    • Axel Franke
  3. jetzt wird's aber Zeit ...

    um mal wieder gar zu eleganten Planern (Architekt/Statiker) in den nacken zu springen!
    dachstuhlstatik vom Zimmerer? na super! deutet ja auf eine tolle Berufsauffassung
    der "planenden Kollegen" hin.
    auf wessen Mist ist den jetzt eigentlich diese superidee mit dem "statikzimmerer"
    gewachsen?
    will sich der Statiker  -  bezahlte  -  Leistungen sparen?
    will der Architekt e. durchgängige Planung verhindern?
    will der Bauherr seine Planer nicht bezahlen?
    allein 2 so divergente dachsysteme  -  mit jeweiligen vor- und Nachteilen  -  zu
    diskutieren, ohne "intern" schon irgendwas abgestimmt zu haben, deutet ja auf
    merkwürdige Beziehungen der beteiligten untereinander hin.
    immerhin  -  zumindest der Zimmerer könnte hier (hoffentlich) die positive Ausnahme
    darstellen: die Idee, auf Pfetten zu verzichten, ist so schlecht nicht :-)
    ob's aber wirklich Sinn macht?
    für e. intensive Nutzung wird der Dachboden eh zu klein sein.
    pro/contra Ringbalken ist i.ü. unabhängig von Pfetten- / Sparrendach (Pfettendach, Sparrendach).
    das ist e. frage der Aussteifung  -  dazu soll sich der statikus äußern!
  4. wieso in den Nacken sprineg?

    ich persönlich finde eine derartige Vorgehensweise nicht so schlecht.
    Klar, ein Bauwerk ist eine sehr komplexe Sache, Planung und Ausführung ein iterativer Prozess unter Einbindung unterschiedlichster Gewerke.
    Aber warum sollte denn ein Zimmermann keine Statik für den von ihm geplanten Dachstuhl erstellen können? Er ist doch schließlich für die Bemessung verantwortlich, oder? Wenn es nur eine Sanierung ohe Nutzungsänderung / Umbau wäre, dann wird das i.a. ohne Hinzuziehung eines Architekten gemacht. In solch einem Fall steht der Zimmermann ja auch in der Verantwortung.
    Zur durchgängigen Planung: Es handelt sich um eine Renovierung / Sanierung, nicht um einen Neubau. Der Architekt ist der Auffassung, dass in diesem Fall der Zimmermann (welcher über sehr gute Referenzen verfügt) am besten beurteilen könne, wie ein neuer Dachstuhl eingebaut werden kann. Die Kombi Dachstuhl / Altbestand solle dann nochmals vom Statiker überprüft werden.
    Wie gesagt, mir leuchtete diese Argumentation ein.
    Wie auch immer: Diese Diskussion hilft jetzt nicht wirklich weiter. Mich interessieren die prinzipiellen Vor- / Nachteile (Vorteile, Nachteile) der jeweiligen Ausführungen.
    ist z.B. bei der Zugband-Version ein Anheben des Dachstuhls um die Stärke einer großzügigen Fußpfette möglich, oder verbietet sich das systembedingt? Wie sieht eigentlich so ein Zugband aus?
    Bei der Ringankervariante kommt halt der Dachstuhl um Ringanker + Fußpfette höher als bisher, was ich nicht so schlecht fand.
    Gibt es sonstige, konstruktionsbedingte Punkte die wissenswert wären?
    Bzw. die mir als Bauherr bei dem nun folgenden Diskussions- und Entscheidungsprozess (Diskussionsprozess, Entscheidungsprozess) hilfreich sein könnten?
    Dies sind die Fragen, die mich hier bewegen. Möchte halt nicht völlig unvorbereitet in die Diskussionen gehen.
    MfG
    Axel Franke
    • Name:
    • Axel Franke
  5. Stabilitätsreserven

    Foto von Jochen Ebel, Dipl.-Physiker

    Das dem Zimmerer noch nichts eingestürzt ist (evtl. konnte die Schuld jemand anders zugeschoben werden? Oder hat es genügend lange gedauert?) sagt nichts über die Stabilitätsreserven aus. Ein Zugband kann nur die Spreizwirkung der Dachlast aufnehmen. Aber dazu kommen noch die Windkräfte z.B. als Druck, die das Haus aufnehmen muss und die kein Zugband (wie schon der Name Zug.. zeigt) aufnehmen kann. Und welche Windkräfte anzusetzen sind usw.. Wenn der Zimmermann eine kompltte Statik kann, für was brauchen Sie dann einen Statiker? Oder anders herum (richtig), wenn ein Statiker tätig werden soll dann soll er sich darauf einlassen einen wesentlichen Teil der Statik einfach zu übernehmen und soll trotzdem die Verantwortung zu tragen?
  6. Die beiden Herren setzen sich einfach zusammen <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/wink.png" title=";-)" alt=";-)" width="15" height="15">)

    hallo.
    Momentan geht es so weiter:
    Die Zugbandalternative ist vom Tisch wg. fehleder Möglichkeit einen "Minikniestock" zu realisieren.
    Der soll aber ausgeführt werden, da der Dachraum ohnehin sehr klein ist, Wird zwar nur 2x als Schlafzimmer genutzt, aber dennoch ...
    Also: 1/2 Steinreihe oberhalb Auflager der vorh. Holzbalkendecke, darauf Ringanker (in 36-er U-Schalen), dann Pfettendach. Die erf. Stützen können in noch zu erstellende Leichtbautrennwände integriert werden. Da nur eine Giebelwand neu erstellt wird, werden mehrere Fachwerkkonstruktionen zur Ableitung der Querkräfte ausgeführt.
    Das ist eine Lösung, mit der ich sehr gut leben kann. Im übrigen haben sich Statiker und Zimmermann kurz getroffen und Ihre Vorstellungen abgeglichen. Scheinbar weniger problemlos als bisher vermutet..
    MfG
    Axel Franke
    • Name:
    • axel franke
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