Tollenbrink  -  Eine weitere Ziegelphysikalische Posse?
BAU-Forum: Bauphysik

Tollenbrink  -  Eine weitere Ziegelphysikalische Posse?

Hier ist meine Auswertung der von Herrn Ebel im Beitrag Bauphysik 122 angesprochenen Tabelle (siehe

sowie

Sie ist aber ganz anders geworden, als die von Herrn Ebel. Obwohl ich dessen Herangehensweise rein rechnerisch nachvollziehen konnte und dabei auch numerisch zu den gleichen Ergebnissen gekommen bin, kommt man, wie man es auch dreht und wendet, nicht an der Tatsache vorbei, dass nur die Jahressummen der Heizkosten vorliegen und sonst nichts.
Aus welchen Anteilen sich diese im Einzelnen zusammensetzen, bleibt im Verborgenen, was vom Autor (siehe

) ja wohl auch beabsichtigt ist. Denn er will ja gerade seinen Lesern suggerieren, dass eine rechnerische Untersuchung nicht nur keinen Sinn macht, sondern sogar verwerfliche Augenwischerei sei, weil die Heizkosten, ob mit oder ohne Dämmung, ja letztendlich sowieso gleich bleiben würden. Und diese Suggestion erzielt natürlich nur dann Ihre Wirkung, wenn die Daten unvollständig und verstümmelt angegeben werden, sodass sie sich einer statistischen Analyse entziehen. Dass der Autor dabei taktisch geschickt die Urängste seiner Leserschaft vor mathematischen Formeln anspricht, ist bezeichnend nicht nur für sein Niveau, sondern auch für sein Interesse an der Aufklärung energetischer Ursache-Wirkungsprinzipien.
Meine Herangehensweise war jedoch zunächst ähnlich, wie die von Herrn Ebel. Ich habe die drei Vektoren der Heizkosten (H1, H2, H3, Ziffern 1,2, 3 für das jeweilige Gebäude) additiv in jeweils einem klimabedingten Anteil (K1, K2, K3), einem Gebäudebedingten Anteil (G1, G2, G3) und einem nutzungsbedingten Anteil (N1, N2, N3) aufgeteilt. Ob das betriebswirtschaftlich und physikalisch präzise genug ist, sei einmal dahingestellt. Folgendes Gleichungssystem ist dann jeweils für die Zeit vor und für die Zeit nach der Dämm-Maßnahme aufzustellen und nach den unbekannten Vektoren K1-K3, G1-G3 und N1-N3 aufzulösen. Dabei enthält jeder Vektor 12 bzw. 10 Werte für die Zeit vor bzw. nach der Dämmung. H1 = K1 + G1 + N1 (Haus 2 A)
H2 = K2 + G2 + N2 (Haus 4)
H3 = K3 + G3 + N3 (Haus 6) Wenn dann im Vektor G3, d.h. im Gebäudebedingten Anteil von Hausnummer 6, eine signifikante Veränderung nach der Dämm-Maßnahme festzustellen wäre, könnte man diese als den gesuchten Einfluss der Dämmung interpretieren und bewerten. Aber es dürfte natürlich unmöglich sein, ein so stark unterbestimmtes Gleichungssystem zu lösen. Auch wenn man versucht das Gleichungssystem zu vereinfachen, indem man K1 = K2 = K3 = K und G1 = G2 = G3 = G setzt, was legitim ist, da bei tatsächlich vergleichbaren Gebäuden die Einflüsse des Klimas und des Gebäudes auf die Heizkosten bei jedem Gebäude identisch sein müssten, ist die Lage nicht rosiger. Denn es sind immer noch sehr viel mehr Unbekannte zu ermitteln, als Bestimmungsgleichungen vorhanden sind. Und so viele Nebenbedingungen, korrelierende Skalarprodukte, Lagrangesche Multiplikatoren und regularisierende Funktionale hat die Trickkiste der linearen Algebra gar nicht zu bieten, wie man hier zusätzlich einfügen müsste. Außerdem könnte man so viele Zusätze wahrscheinlich auch nicht mehr sinnvoll physikalisch begründen. Daher habe ich einen ganz anderen Weg beschritten. Ich habe das Problem einfach mal geographisch-soziologisch angepackt. Das hat mit Mathematik zwar nicht mehr viel tun und ist auch sicherlich recht fragwürdig, aber es könnte zumindest Hinweise auf die Lösung des Rätsels geben, warum die Heizkosten bei allen Häusern auch nach der Dämmung nahezu gleich hoch sind (siehe erster Link).
Als erstes habe ich in meinen CD-Luftbildatlas (D-Sat3) geschaut und ein Luftbild von dem Straßenzug Tollenbrink in Hannover rauskopiert (siehe zweiter Link, JPG, 80 kB, Norden ist oben). Aus dem Luftbild allein konnte ich aber nicht auf die Hausnummern schließen. Auch aus diversen Internet-Stadtplänen von Hannover nicht (siehe

). Aber zumindest konnte ich dort sehen, dass die Hausnummern im Uhrzeigersinn ansteigen (Variation der Hausnummern von 2 bis 28). Und die geraden Hausnummern liegen üblicherweise in ansteigender Richtung auf der rechten Straßenseite, d.h. hier also innerhalb des Straßenrings. Die gesuchten Gebäude mit den Hausnummern 2 A, 4 und 6 konnten also nur entweder die drei kleineren Gebäude bei 6,8 und 10 Uhr oder die drei größeren Gebäude bei 11,13 und 16 Uhr innerhalb des Straßenrings sein.
Meine Vermutung war, dass es die drei kleineren Gebäude bei 6,8 und 10 Uhr sind. Und zwar wegen der Gebäudegröße und weil Dach und Fassade des 10-Uhr-Gebäudes leicht andersfarbig sind, womit dies wohl das nachträglich gedämmte Gebäude mit der Hausnummer 6 sein dürfte.
In

wird zwar suggeriert, dass die Gebäude 2 A, 4 und 6 identisch seien, u.a. auch weil sie fast gleiche Wohnflächen von rund 3200 m² aufweisen. Aber spätestens beim Betrachten des Luftbilds wird deutlich, das diese Gebäude nicht wirklich identisch, ja noch nicht einmal vergleichbar sind. Denn allein schon ihre Grundrisse sind unterschiedlich zueinander und unterschiedlich zur Nordachse orientiert. Damit sind ihre Eigenverschattungen, die gegenseitigen Einstrahlwinkel und die Haupt-Windangriffsflächen unterschiedlich. Außerdem sind die flachen Verbindungsgebäude jeweils anders angeschlossen.
Für das o.g. Gleichungssystem bedeutet das: Die Vektoren K1-K3 und G1-G3 dürfen nicht gleichgesetzt werden, da die Einflüsse des Klimas und des Gebäudes auf die Heizkosten nicht vergleichbar sind. Denn die Gebäude selbst sind ja schon gar nicht vergleichbar und reagieren damit jeweils auch unterschiedlich auf das Klima.
Um zu prüfen, ob meine Vermutung mit den drei kleineren Gebäuden stimmte, musste ich nur noch herausfinden, ob in den Gebäuden 2 A, 4 und 6 ungefähr halb so viele Wohnungen sind, wie in den anderen drei Gebäuden, da diese nach dem Luftbild in etwa doppelte Höhe haben. Bei rund 3200 m² Wohnfläche sollten in jedem der Gebäude 2 A, 4 und 6 rund 30-40 Wohnungen a rund 100 m² sein.
Dazu habe ich meine klickTel-Telefonbuch-CD Mai 2001 befragt und die Anzahl der jeweils unterschiedlichen Namen unter den Hausnummern ausgewertet (siehe dritter Link, erste Spalten der Tabelle). Und unter den Hausnummern 2 A, 4 und 6 waren tatsächlich je rund 30 Namen zu finden, unter den Hausnummern 14,18 und 24 je rund doppelt so viele.
Und was jetzt kommt, ist der soziologische Aspekt der Angelegenheit. Es ist aber nur eine Vermutung von mir, die nichts beweist, denn ich bin kein Fachmann für so etwas. Beim Abzählen der Namen ist mir aufgefallen, dass im gedämmten Gebäude mit der Hausnummer 6 der Anteil "Ur-Teutonisch" klingender Namen signifikant kleiner war, als in den anderen beiden Gebäuden (nur 57 % statt fast 100 %, siehe die letzte Spalte meiner Tabelle). Da dieser Eindruck von mir völlig subjektiv ist, bitte ich jeden, mal in seiner Telefonbuch-CD nachzuschauen (auch in älteren Ausgaben), ob er da zum gleichen Ergebnis kommt. Diese Namensverteilung dürfte zwar ganz bestimmt nicht repräsentativ für den gesamten Zeitraum bis zurück zum Jahr 1976 sein, kann aber eventuell einen Hinweis auf die Wohnstruktur in dieser Straße für die letzten Jahre geben. Nämlich dass z.B. in den Häusern 2 A und 4 die Eigentumswohnungen besser Betuchter liegen, während im Haus 6 eventuell sozialgebundene Wohnungen sind?
Daher Stelle ich die folgenden Fragen zur Diskussion:

  1. Ist diese Namensverteilung nur eine verblüffende Scheinkorrelation?
  2. Ist die Vermutung berechtigt, dass im o.g. Gleichungssystem die Werte des Vektors N3 daher auch signifikant größer sind, als die von N1 und N2?
  3. Ist die Erklärung plausibel, dass die unterschiedlichen Einflüsse der Gebäudenutzung in Verbindung mit den unterschiedlichen Klima- und Gebäudebedingten Einflüssen den Einfluss der Dämm-Maßnahme kompensiert haben?
  4. Ist damit auch der unter

zu findende Beweis für die "Nutzlosigkeit von Dämmungen" als weitere Ziegelphysikalische Posse entlarvt?

  1. Weiß zufällig jemand, ob

    die flachen Neben- bzw. Verbindungsgebäude, die im Luftbild zu sehen sind, zu den Häusern 2 A, 4 und 6 gehören? Liest vielleicht jemand mit, der dort in der Nähe wohnt und weiterhelfen kann?
  2. Tollenbrink

    Foto von Jochen Ebel, Dipl.-Physiker

    Es handelt sich um 6-geschossige Wohnhäuser mit 6-geschossigen Seitenflügeln, 24 Wohnungen, Flachdach und 3-geschossigen Verbindungsbauten mit 9 oder 12 Wohnungen? Davor stehen Laubbäume, die im Winter weitgehend durchsichtig sind.
    Die Häuser scheinen fast gleich ausgerichtet. Da die Uhrzeit der Aufnahme dürfte dann so gegen 18 Uhr sein. Die höheren Häuser nördlich spielen also mit ihren Schatten für die betrachteten Häuser also keine Rolle. Die Verbindungsbauten stehen in verschiedenen Richtungen, wie Herr Reick schon geschrieben hat. Ist deren Heizverbrauch auch enthalten, müsste der Sonneneinfluss erheblich anders sein, da die Hauptbauten die Zusatzbauten unterschiedlich beschatten. Haus 6? hat eine ganz andere Dachfarbe, damit ist sicherlich auch ein unterschiedliches Absorptionsverhalten verbunden.
    @Herr Reick. Die Zusammenfassung der Vektoren von Temperatur, Sonne, Wind, Regen usw. zu einem Klimavektor erscheint mir bedenklich. Wind, Regen usw. sind sicher zu vernachlässigen? , aber das ist sicherlich unerheblich, da der Gebäudeanteil sicherlich konstant ist, sodass Ihr K z.B. mehr der Temperaturanteil und G mehr der Sonnenanteil sein könnte. Die Vektoren Temperatur und Sonne dürfen sicherlich für jedes Gebäude gleich gesetzt, wenn  -  und das könnte eine Frage sein  -  die Heizperiode gleich ist. Die Umgebungstemperaturen sind bei allen Gebäuden sicherlich kaum unterschiedlich. Der Sonnenvektor könnte wegen des Richtungscharakters der Sonnenstrahlung unterschiedlich sein, aber evtl. dürfte sich das wegen des Laufs der Sonne ausgleichen. Dagegen kann der Faktor mit dem der Temperaturvektor und der Sonnenvektor auf den Heizvektor eingehen ggf. unterschiedlich sein.
    Die Vektoren selbst zu bestimmen, habe ich nach kurzen Versuch aufgegeben, da zu wenig sinnvolle Bedingungen gegeben sind.
    Der Zufallsanteil im Heizungsvektor könnte bei allen Gebäuden gleich sein. Aber der Temperatur- und Sonnenvektor könnten anders sein, wenn die Bewohner je nach Herkunftsland eine andere Zimmertemperatur einstellen, d.h. der Mittelwert der Zimmertemperaturen in den 3 Gebäuden nicht gleich ist, sodass sich die Heizperioden unterscheiden.
  3. Wenn die flachen Verbindungsgebäude dazu gehören,

    (übrigens Danke für den Hinweis) sind doch die Südfassaden von Haus 4 und 6 weitaus größer als die von Haus 2 A (siehe erster Link). Und ein Teil des nördlich von Haus 2 A liegenden Dachs des Verbindungsgebäudes ist um die Mittagszeit herum stets verschattet. Von "identischen" Gebäuden zu sprechen ist also recht fragwürdig.
    Ein weitere Ungereimtheit:
    Von 1978 bis 1983 sind die Heizkosten von Haus 4 stets die höchsten. Sie sind im Mittel 2,5 % (bezogen auf Haus 4) höher als die von Haus 2 A und 6 (siehe zweiter Link). Ab 1985 sind sie plötzlich stets die niedrigsten. Sie liegen jetzt im Mittel 8,2 % unter denen von Haus 2 A und 6. D.h. dort tritt eine Veränderung der Heizkosten um fast 11 % ein!
    Und diese Veränderung kann ja wohl nur auf den Einfluss der Gebäudenutzung zurückgeführt werden. Denn baulich kann sich ja nichts verändert haben. Sonst wäre die Behauptung "alle Häuser seien identisch" ja nicht mehr haltbar.
    Also irgendwas stimmt doch da nicht! Warum geht z.B. die Grafik (siehe dritter Link) nur auf Haus 2 A und 6 ein? Weiß der Autor dieser Grafik vielleicht etwas über die Häuser, das er seinen Lesern nicht verraten will?
  4. Hier gibt es noch ein paar Bilder

    die der Energiesparer in einer selbstlosen Aktion Geschossen hat.
  5. Die Daten sind doch witzlos!

    Foto von Ralf Sparwel

    Hallo Leute
    Ich habe bereits vor schätzungsweise 2 Jahren mal eine E-Mail an Herrn Fischer geschickt, da Heizkosten in DM /m² für solche Auswertungen nicht aussagefähig sind. Man weiß nicht zu welchem Preis der Brennstoff eingekauft wurde das kann allein schon nur durch verschieden Zeiten des Einkaufes bei Heizöl z.B. Schwankung von über 10 % zwischen den Häuseren auslösen. Das die Jahre dann nicht mehr untereinander vergleichbar sind ergibt sich von selbst.
    Vergleichbar können nur KWh Angaben sein! Wobei dann als nächstes die Nutzer Gewohnheit nicht zu unterschätzen sind!
    Oft bemerkter Effekt bei einer Sanierung, Aufgrund der besseren Dämmung, (oder Heiztechnik) wird weniger auf das Sparen geachtet da man ja jetzt ein "sparsameres Haus" hat.
    Ein Teil der Verbesserung wird durch mehr Lüften oder aber durch höhere Innentemperatur aufgefressen.
    MfG Ralf Sparwel
  6. Stimmt eigentlich. Aber warum die absoluten Heizkosten in den Jahren 1980-85 so hoch

    und danach viel niedriger sind, lässt sich z.B. mit der Energiepreisentwicklung in Deutschland erklären. Ich habe eine Tabelle der Kohlenwirtschaft (siehe erste beiden Links) gefunden und diese ausgewertet.
    Meine erste Grafik (siehe dritter Link) stellt die Werte dieser Tabelle dar. Dabei habe ich die letzten vier Spalten nicht berücksichtigt, da in den Häusern wohl kaum mit Braunkohlenbriketts oder -staub geheizt wird. Beim Heizöl S habe ich nur die erste Spalte (2 % S, a) ) ausgewertet. Die Grafik zeigt, dass in den Jahren 1980 bis 1985 die Energiepreise bei allen Energieträgern recht hoch waren. Angegeben sind die Preise in der Einheit DM/ (t SKE), was Deutsche Mark pro Tonne Steinkohleneinheit bedeutet (1 (t SKE) = 29,3076 GJ = 8,141 MWh).
    Um die Preise miteinander vergleichen zu können, habe ich sie dann jeweils auf ihren Mittelwert in der Hochpreisphase von 1980-85 bezogen und in meiner zweiten Grafik als relative Energiepreisänderung dargestellt (siehe vierter Link). Man sieht, dass sich bei allen Energieträgern die Preise nach 1985 in etwa halbiert haben.
    Zum Vergleich habe ich schließlich die relative Energiepreisänderung der relativen Heizkostenänderung der drei Tollenbrink-Gebäude gegenübergestellt. Dazu habe ich die Heizkosten der Gebäude ebenfalls auf ihren jeweiligen Mittelwert in der Hochpreisphase von 1980-85 bezogen und für alle drei Gebäude Jahresmittelwerte errechnet. Diese habe ich in meiner dritten Grafik als blaue Kurve dargestellt (siehe letzter Link). Da ich nicht weiß, welcher Energieträger zur Beheizung verwendet wurde, habe ich aus den 8 Energieträger-Kurven ebenfalls Jahresmittelwerte errechnet und als rote Kurve dargestellt.
    Ein Vergleich der blauen und roten Kurve zeigt, dass zwischen Heizkosten und Energiepreis ein sehr enger Zusammenhang besteht. Etwas anderes wäre auch verwunderlich. Der Korrelationskoeffizient beträgt hier übrigens 0,88.
    Bevor man also die Tollenbrink-Daten weiter auswertet, sollte man mittels der tatsächlichen Energiepreise (ich habe hier ja nur grobe Mittelwerte angenommen) auf die Heizenergie umrechnen und ausschließlich diese betrachten. Alles andere ist scheint mir nicht zielführend.
    Auf das Hannoveraner Klima gehe ich in meinem nächsten Beitrag ein.
  7. von Herrn Lange: Schätzwerte Tollenbrink

    Hier noch ein paar (vermutlich recht ungenaue) Schätzwerte auf Basis der diversen Bilder (Tollenbrink, nur 6-stöckiges Gebäude, ohne Anbauten).
    Dachfläche 350 m²
    Fassadenlänge 120 m
    Fassadenhöhe 17 m
    Volumen 6000 m³
    Fassadenfläche 2000 m²
    Anteil ungedämmter Balkon 50 % (?)
    Anteil gedämmte Fassadenfläche 50 % (?)
    Anteil Fenster 20 %
    Anteil gedämmte Fassadenfläche ohne Fenster 40 % = 800 m²
    Bei DM 25.000 Heizkosten und davon 60 % (?) = DM 15.000 für die Fassade (Rest Dach, Lüftungsverluste, Warmwasser (?) ) ergeben sich Heizkosten von etwa DM 7.50 pro m² Fassade, entsprechend einem k-Wert von etwa 1 W/m²K. Wird dieser k-Wert durch Dämmung halbiert, so sollte man ca. DM 3.75 pro m² * 800 m² = DM 3000 pro Jahr sparen. Diese Ersparnis würden grob die 15-fache Investitionsumme rechtfertigen, also DM 45.000. Warum wurde das 20-fache investiert, knapp eine Million, mit vielleicht DM 60.000 Zinsen und Tilgung pro Jahr -- mehr als das doppelte der Heizkosten, oder DM 2.000 pro Mieter und Jahr bei 30 (?) Mietern?
    Ansonsten stechen noch die Heizkosten von Haus 4 (ungedämmt) relativ zu den Heizkosten von Haus 2a (ungedämmt) hervor: In den 90er Jahren waren diese um 10 % niedriger als in den 80er Jahren, wie auch Energiesparer schon anmerkte. Insofern ist die grundlegende Hypothese -- dass die Häuser, abgesehen von der Dämmung von Haus 6, vergleichbar sind -- offensichtlich nicht haltbar. Es liegen vielmehr wohl noch andere, nicht weiter erklärte, Einflussfaktoren vor (deren Auswirkungen in der gleichen Größenordnung liegen, wie der erwartete Effekt der Dämmung, um die 10 %), ohne deren Kenntnis eine wissenschaftliche Auswertung bzw. Interpretation schwer fällt.
    Ich habe mal versuchsweise den unbekannten Einfluss auf Haus 4 angenähert, indem ich alle Verbrauchswerte von Haus 4 ab 1986 durch 0.91 geteilt habe.
    Das gab folgende Verbräuche (relativ zum Jahresmittel):
    Jahr --- Haus2a --- Haus4--- Haus6
    1977----1.03----0.97----1.00
    1978----1.00----1.02----0.98
    1979----0.98----1.01----1.01
    1980----0.97----1.02----1.01
    1981----1.00----1.02----0.99
    1982----1.00----1.02----0.98
    1983----1.00----1.02----0.98
    1984----1.01----1.01----0.99
    1985----0.99----0.99----1.02
    1986----0.98----1.02----0.99
    1987----1.00----1.01----1.00
    1988----0.98----1.03----0.99

    1990----1.01----1.03----0.96
    1991----1.04----1.02----0.94
    1992----1.01----1.02----0.97
    1993----1.00----1.01----0.99
    1994----1.03----0.99----0.98
    1995----1.01----0.99----1.00
    1996----1.02----0.98----1.00
    1997----1.00----1.00----1.00
    1998----1.01----0.99----0.99
    Dann habe ich die Varianz (Erwartungswert, Teilen durch N-1 = 2!) eines jeden jährlichen Datentripletts berechnet. Die mittlere Varianz liegt bei lediglich 2.3 %!
    (Daher liefern auch im Vergleich zu Herrn Ebels Vorhersagemodell für Haus6 die simplen Vorhersagen "Haus6 = Haus2" oder Haus6 = Haus4" oder Haus6= (Haus2+Haus4) /2 ähnlich gute Vorhersagen, Vorhersagefehler unter 3 %!)
    Am ehesten fällt noch Haus 6 (gedämmt) mit unterdurchschnittlichen Verbräuchen in den Jahren 1990 und 1991 aus dem Raster. Wäre es ein mögliches Szenario, dass die Dämmung sehr schnell feucht/unwirksam wurde?
    Hinweis: Dieser Beitrag stammt nicht von mir, sondern von Herrn Lange (lange42@gmx.de ). Er hat ihn mir per Email zugeschickt und mich gebeten, ihn hier einzustellen.

  8. Possierliche Hypothesen sind das,

    die Herr Reick uns zumutet. Fragen, die nun offen sind:
    1. Halten Teutonen mehr Kälte in der Wohnung aus? Also zäh wie Juchtenleder?
    2. Produzieren arme Nichtteutonen mehr Feuchte (Spaghettikochen, Wohndichte, Badeorgien, Urwaldanpflanzung, usw.), die nun weggelüftet werden muss auf Kosten der schönen Dämmersparnis?
    3. Lieben Nichtteutonen mehr die Natur und heizen deswegen zum daueroffenen Fenster raus?
    4. Oder wolle die nur viel wärmere Buden, um nicht am Heimweh zu erfrieren?
    Das müssen Sie schon beantworten, lieber Herr Reick. Ich wusste ja gar nicht, was gerade Sie für ein Sensibelchen sind. Nun rücken Sie wenigstens Ihre Theorie des volks- und sozialschichtspezifischen Heizverhaltens noch raus, wo Sie nun diesbezügliche Daten erhoben haben, die hier Aussagen zulassen.
    Bitte die ganze Wahrheit. Wir wollen das dann ernsthaft prüfen. Und nicht wieder kneifen!
  9. Sehr geehrter Herr Prof. Partsch,

    bitte stoppen Sie auch diesen Beitrag. Vielen Dank
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