Lage des Dampfbremspapiers im Wandaufbau bei Passivhaus
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden
Lage des Dampfbremspapiers im Wandaufbau bei Passivhaus
wir wollen ein Passivhaus bauen.
Ein Anbieter mit sehr viel Passivhauserfahrung hat uns folgenden Wandaufbau angeboten:
Aufbau von außen nach innen:
Außenputz,
100 mm Holzfaserplatte als Putzträger,
60 mm Holzfaserplatte,
240 mm Holzrahmenkonstruktion (Konstruktionsvollholz KVH) mit dazwischenliegender 240 mm Zellulosedämmung,
0,2 mm Dampfbremspapier,
12,5 mm Gipsfaserplatte.
Die Elektroinstallationsdosen und -leitunge durchstoßen angeblich das Dampfbremspapier nicht.
Wenn ich den Wandaufbau richtig verstanden habe, dann dient das Dampfbremspapier als Dampfbremse und auch als Luftdichtebene.
Mir macht nun Sorge, dass ich mit jedem Nagel und Dübel (Wandschränke Küche, Regale, Bilder usw ...) in der Außenwand die Luftdichtung durchlöchere. Es wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut, die die Luftfeuchtigkeit stark senkt. Trotzdem habe ich bedenken, dass durch die Löcher in der Dampfbremse über die Jahre immer wieder Feuchtigkeit eindringt und Schäden an der Zellulosedämmung entstehen.
Mache ich mir in diesem Punkt unnötige Sorgen?
-
sei ehrlich:
den Quatsch haste dir zu ehren des heutigen nationalfeiertags selbst überlegt?
das ist so hahnebüchen daneben - herzlichen Glückwunsch)
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Leider nichts mit April April! Wandaufbau ist Fakt!
Danke für die schnelle Antwort,
erster April hin oder her, der Wandaufbau ist tatsächlich so und inzwischen der Standard bei meinem Anbieter!
Was ist nun genau so hahnebüchen daneben? -
Nur mal so eine Frage
zur Statik: Welche der Bekleidungsschichten übernimmt denn hier die statische Aussteifung zur Herstellung der Scheibenwirkung bei den Außenwänden? Die Holzfaserplatte außen, die GK-Platte innen oder das Dampfbremspapier? -
Das ist doch egal ...
Das ist doch egal das ist sein Standard! So, pöh!- ichwillsmilies*
-
da muss ein Missverständnis vorliegen!
Anders kann ich mir das auch nicht erklären.
Erst mal fehlt ganz offensichtlich eine aussteifende Ebene, außer die 60 mm Platte ist was anderes als eine normale Holzfaserplatte ...
und dann wird bei der Ansage des nichtdurchstoßens der Elektroleitungen sicher die 240 mm Ebene unterteilt sein in eine Hauptebene und eine Installationsebene. Ist ja anders rein geometrisch gar nicht möglich.
Lassen Sie sich das doch mal von Ihrer Baufirma skizzieren wie das aussieht.
Zum Thema nageln und schrauben in die Wand gibt es natürlich auch insgesamt bessere Alternativen, ich benutze zum Beispiel immer zur Raumseite hin eine doppelte Beplankung, im Normalfall OSBAbk. + GKB und Stelle so sicher, dass jede Schraube oder Nagel, jeder Küchenschrank an der Wand auch ohne Dübel hält! ... und dahinter ist erst mal 45 mm Installationsebene, dann die Dampfsperre (oder Bremse, wie auch immer, bauphysikalisch korrekter Ausdruck ist Dampfsperre) als Pappe wie zum Beispiel proclima db+ oder halt PE-Folie, dann erst die Tragkonstruktion mit Dämmausfachung 195 oder 240 mm.
Zwar ist die Gipsfaserplatte fester als eine Gipskartonplatte was oftmals als Argument benutzt wird für die einlagige Benutzung einer derartigen Platte, trotzdem brauchen Sie da immer noch einen Dübel, vielleicht sogar einen Klappdübel den Sie erst mal tief in das Loch hineinstecken müssen was definitiv nicht gut ist für eine Dampfsperre und luftdichte Ebene.
Noch eine Anmerkung zur Verwendung von Cellulose bei derartigen Dämmstärken: das ist durchaus kritisch, weil bei derartigen Wandstärken die Einblasdämmung bei normalem Einblasdruck trotz gegenteiliger Zusagen der Hersteller dazu neigt zusammenzusacken. Das Verhältnis Eigengewicht zu Verkrallung mit den anschließenden Flächen und intern funktioniert dann offensichtlich nicht mehr so wie es soll. Das lässt sich dann nur über einen grenzwertigen Einblasdruck und höhere Dichte des Materials in der Wand verhindern. Sobald ein Verarbeiter den geringsten Fehler macht geht es möglicherweise schief!
Ich schreibe das nicht als grundloser Cellulosehasser, sondern aus konkreter schmerzhafter Erfahrung an einem eigenen Projekt wo das trotz zweifellos kompetentem und sehr etabliertem Einblasbetrieb so passiert ist und nur mit viel Extraaufwand wieder behoben werden konnte. Glücklicherweise während der Bauphase aufgefallen und nicht unerkannt verbaut!
Luftdichtheit sollten Sie auf jeden Fall baubegleitend prüfen und optimieren lassen, siehe links!
Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
Arno Kuschow -
Hallo Herr Tilgner, Hallo Herr Kuschow, vielen Dank ...
Hallo Herr Tilgner, Hallo Herr Kuschow,
vielen Dank für Ihre Beiträge!
Ich möchte meinen Anbieter hier im Forum nicht öffentlich an den Pranger stellen. Deshalb habe ich den Link zum Wandaufbau direkt an Ihre E-Mailadresse gesendet. -
Seite gesehen ...
Seite gesehen und nichts anderes gefunden als das was Sie hier geschrieben haben. Hatte ja auch schon ausführlich direkt geantwortet. Der Aufbau ist in meinen Augen mindestens "geizig" und funktioniert nur wenn genau definierte Elektro-Leerrohre und Dosen schon vorher mit der Dampfbremse verklebt werden. Macht das bauen unflexibel und es geht nicht wirklich fehlerfrei.
Klar, jede Ebene mit Bauplatten kostet Geld aber es muss schon ordentlich sein.
Bitte auch Vorsicht mit der dort beschrieben reinen Lüftungsheizung. Das ist ein gefährlicher Passivhausdogmatismus und führt viele gutgläubige Bauherren ins Unglück weil man sich genau "passivhaustauglich verhalten" muss, damit es überhaupt irgendwie funktioniert, ggf. halt mit dickem Pulli! einfach mal im Hautechnikdialog schauen nach Lüftungsheizung, das quillt über von Katastrofenberichten und Tränen!
Gruß
Arno Kuschow -
sooo ..
wer jetzt noch den dritten spasspunkt an der Konstruktion bemerkt, bekommt
von mir ein gummibärle. versprochen -
für ein Gummibärle ...
für ein Gummibärle vertief ich mich nicht unnütz in schlechte Konzepte. Das lohnt sich nicht und am Ende färbt noch was ab!
Also raus mit der Sprache Herr Sollacher!) )
Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
Arno Kuschow -
und dann
schicken wir Ihnen eine ganze Tüte!
Grüße -
die Holzfaserplatte als Putzträger ist (zu dick und) nicht hinterlüftet ...
die Holzfaserplatte als Putzträger ist (zu dick und) nicht hinterlüftet ...
Krieg ich die Gummibärchen?
Gruß -
weiß nicht, glaub nicht ...
dass es die Holzfaserplatte sein soll, die ist ja auch überhaupt nicht definiert in Qualität und Ausführung ...
die darf aber schon dick sein, um die Kältebrücke des Ständerwerks zu überdecken und insgesamt die Dämmung der Wand zu optimieren ... und dann darf die Platte auch nicht hinterlüftet sein ...
also immer noch offen, wo der letzte Spaßfaktor sein soll ...
Gruß
Arno Kuschow -
Gefallen hätte mir die Wand ...
mit Installationsebene innen und einer dicken Holzfaserplatte direkt auf den Ständern, Hinterlüftung, dünne Putzträgerplatte (aus welchem Material auch immer) ...
Bei dem vorgegebenen Wandaufbau sehe ich die Gefahr dass bei einer Feuchtebelastung die Feuchtigkeit vom Putz weitergegeben wird ...
Gruß -
aaah ..
nr 13 ... nein, nicht dr. house, sondern .. eben!
kleiner Tipp: Vorentwurf und diskussionspapiere zu DINAbk. 68800 ..
fast genauso spannend: die WDVSAbk.-Befestigung.
passt doch zur innen (nicht) Beplankung und zum statischen Konzept.
habe ich "Konzept" geschrieben? oooh ..
aber bestimmt funktioniert in Wirklichkeit alles und ist sowieso ganz anders. -
Einen habe ich noch!
Ich denke auch mir als Laien ist jetzt klar, dass der Wandaufbau meines ersten Anbieters hier keine Gnade findet.
Der Wandaufbau meines momentanen Favoriten sieht so aus:
Aufbau von außen nach innen:
Außenputz,
40 mm Steico Protect als Putzträgerplatte WLG 045,
360 mm Steico-Holzständer dazischen Holzfasereinblasdämmung Steico Zell WLG 040,
15 mm OSBAbk.-Platte als aussteifende Ebene, Stöße luftdicht verklebt,
60 mm Installationsebene mit Steinwolle WLG 040 gedämmt,
12,5 mm Gipsfaserplatte.
Was halten die Leute vom Fach davon? -
hmmm ..
lecker
nee, lecker ist anders, da habe ich schon noch weitere Anforderungen, aber
zumindest rein formal kann man sagen: alles drin, alles dran.
warum bringst'n sowas nicht gleich daher?
ach so, ja .. der Preis -
ne, eine der Preis unterscheidet sich kaum.
Im Vordergrund stand zunächst mal wie lange und wie viele Passivhäuser bereits gebaut wurden. Und da kann mein erster Anbieter wirklich einiges aufweisen. Noch dazu einen ganzen Sack von zufriedenen Kunden und wirklich funktonierender Passivhäuser - Ist ja scheinbar nicht selbstverständlich. Aus diesem Grund sollte der Anbieter auch möglichst viele Gewerke übernehmen. Im Internet ist ja einiges darüber zu lesen, wie eine solide Grundlage durch nachträglichen Murks und Unwissenheit kaputt gemacht wurde. Besonders Lüftung/Heizung und Luftdichtheit. -
das sieht schon anders aus!
natürlich hat jeder an den Ausführungen der Mitbewerber was zu mäkeln, jeder hat ja auch andere Schwerpunkte und Sichtweisen auf die Dinge ... aber der Aufbau ist scheinbar solide ... wie schon gesagt, ich habe "als gebranntes Kind" Bedenken bei Schütt- oder Einblasdämmungen großer Dicke, lässt sich aber mit dem richtigen Knowhow wahrscheinlich richtig hinbringen.
Und ich bin Fan der doppelten Beplankung ganz innen wegen der narrensicheren Befestigung von allem mittels einfacher Spaxschrauben ohne Dübel, der absoluten Rissfreiheit doppelter Beplankungen sowie der daraus resultierenden besseren Eigenschaften beim Schallschutz und sommerlichem Wärmeschutz ... wobei sich der genannte Aufbau diesbezüglich sicher sehen lassen kann mit der relativ schweren Dämmung ...
Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
Arno Kuschow -
Vielen Dank und noch ein letzter Wunsch
Die meisten Beiträge haben mir wirklich weitergeholfen, und mich vielleicht auch vor einem teuren Fehler bewahrt.
Mein Dank gilt besonders Herrn Kuschow und natürlich auch Herrn Sollacher, aber nur wenn er auch noch ein paar seiner für mich Laien wirklich kryptischen Bemerkungen auflöst
Ganz nach Dr. House, man muss nicht nett sein, aber das Problem sollte man schon lösen. -
zu viel ..
... verlangt
wir sind hier nicht am princeton-plainsboro und auch die planerische grundaufgabe
(s. meine sig., z.B.kann von hier nicht erfüllt werden, genauso wenig kann und mag
ich nachhilfe in modernem Holzbau geben - das können Verkäufer soooviel besser : -D
von hier aus kann man gelegentlich den Finger auf echte oder vermeintliche
wunden legen - die echte Wundversorgung müssen die machen, die dafür
zuständig sind.
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