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Wärmedämmung von 1998  -  wie weit ist das von der aktuellen Technologie entfernt?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Wärmedämmung von 1998  -  wie weit ist das von der aktuellen Technologie entfernt?

Wir sind gerade auf der Suche nach einem fertigen Haus bzw. einem Grundstück zwecks Neubau. Nun haben wir ein Angebot für ein Haus aus dem Jahre 1998.
Mich würde mal interessieren, wie die Wärmedämmung von damals in Bezug auf die aktuellen Technologien bzw. Wärmeschutzverordnungen zu sehen ist!?
In den Bauunterlagen steht:
24 cm Poroton Hlz/10 cm WDAbk./3,5 cm Luft/11,5 cm Verblen.
Die Verblendung ist mit Klinkern gemacht.
Da die Grundfläche des Hauses recht groß ist, befürchten wir, dass man dort übermäßig Heizen muss (Fußbodenheizung), wenn die Dämmung nicht ausreichend ist. Was bedeutet der beschriebene Wandaufbau? Ist das auch heute noch üblich oder nach den neuesten Vorschriften gar nicht mehr zulässig?
Wäre für Meinungen/Hinweise sehr dankbar!
  • Name:
  • Rudi
  1. Hallo Rudi,

    der Wandaufbau klingt nicht schlecht, wenn er denn auch so ausgeführt wurde.
    Die Wände sind aber nicht alles. Sie machen nur ca. 25 % der Warmeverluste aus.
    Dachdämmung, Bodendämmung und Fenster und Anlagentechnik haben mehr Einfluss. Hat das Objekt auch einen Keller?
    Du solltest Dir aber in jedem Fall vom Käufer den Energiepass oder die Wärmebedarfsberechnung vorlegen lassen.
    Nimm Dir für die Objektbesichtigung einen Fachmann mit!
    Grüße aus Thüringen
  2. Da braucht man nicht diskutieren ...

    Da braucht man nicht diskutieren das Haus ist wärmedämmtechnisch alt. Und wenn es nach den zukünftigen Verordnungen geht uralt. Ab 2016 steinalt. Nach dem Rest frag ich lieber erst gar nicht ... :-))
  3. Dämmstandard der WSVO 95

    Für ein Haus von 1998 war ein Wärmeschutznachweis entsprechend der WSVO 1995 erforderlich. Man kann sagen, dass aus Sicht von Damals die Wärmeschutzverordnung 1995 schon recht "sportliche" Anforderungen an die Gebäudedämmung hatte. Es ist so, dass Häuser, die nach der WSVO 1995 geplant und gebaut wurden, oder ggf. etwas besser als WSVO 95 gebaut wurden, oft die Anforderungen an den Transmissionswärmeverlust über die Hüllflächenbauteile noch bis zur EnEVAbk. 2007 einhalten können.
    Bei der Anlagentechnik sieht es da etwas anders aus. In der Regel wird ein Haus, welches z.B. einen zu der Zeit üblichen Niedertemperaturkessel hat, die Anforderungen der EnEV an den Primärenergiebedarf nicht erfüllen. Trotzdem kann der Heizenergieverbrauch moderat sein.
    Für Sie als Kaufinteressent ist es sinnvoll, sich den Wärmeschutznachweis des Hauses zu besorgen. Ich meine nicht nur den Energieausweis, obwohl der Ihnen auch vorgelegt werden muss, sondern die ursprüngliche Wärmeschutzberechnung. Dann nehmen Sie eine Immobilienkaufberatung (bieten viele Architekten und Ingenieure an) in Anspruch und schauen sich mit dem Sachverständigen die Unterlagen an. Auch alle sonstigen Bau- und Ausführungsunterlagen sollte der Verkäufer zugänglich machen. Der Sachverständige kann dann das, was geplant wurde bewerten und vor Ort auf übereinstimmende Bauausführung und evtl. bauliche Mängel prüfen.
  4. Grundfläche

    Ach, und noch:
    Da die Grunfläche recht groß ist, wie Sie schreiben, kann das Haus durchaus ein günstiges Verhältnis A/V (wärmeübertragende Umfassungsfläche/beheiztes Volumen) haben.
    Es kommt auch nicht nur auf die Außenwände an, sondern auch auf alle übrigen wärmeübertragenden Flächen, Baufehler, Wärmebrücken, Haustechnik, sodass eine generelle Feststellung, ob gut oder schlecht hier nicht möglich ist. Sie können hier Formulierungen wie "uralt, steinalt" wie von Herrn Berg erhalten, aber auch Meinungen wie "noch brauchbar, gar nicht so schlecht" etc. erhalten. Das hilft Ihnen nichts für Ihre Kaufentscheidung. Sachverständiges Beratung vor Ort einzuholen ist das einzig seriöse, was man da raten kann.
  5. Herr Lott ...

    Herr Lott rechnerische Tricks wie AV-Verhältnis helfen dem Frager nicht weiter. Seine Heizkosten werden es beweisen. Genauso wie dieses DINAbk.-gerechte Benutzerverhalten.
    Die Frage war doch eindeutig: entspricht dieser Wandaufbau dem heutigen Standard? Nein, tut er nicht. Punkt.
    Phrasen daherzubrabbeln bringt gar nix. Auch nicht dieses ewige suchen-Sie-nen-Ingenieur-Zeug.
    Das muss irgendwann auch mal ein deutscher Ingenieur begreifen.
    Und alle wissen, was die geplante EnEVAbk. 2012 bringen wird. verschließen Sie doch nicht immer die Augen vor diesen Tatsachen. Oder gehören Sie zu der Zunft, die mit allen rechnerischen Tricks versucht eine Butze schönzurechnen?
  6. rechnerische Tricks?

    Also wer z.B. A/V-Verhältnis einen Rechentrick nennt, der hat wohl noch nie selbst einen EnEVAbk.-Nachweis aufgestellt.
    Das wird mir von Ihnen alles zu überspitzt und zu einseitig dargestellt. Es gibt noch einen großen Meinungsanteil zur Bauweise, EnEV, Wärmedämmung und Co. was zwischen Jaskulski und der Schwedenhausfraktion liegt. Und der U-Wert nur der Außenwand ist nur ein Faktor, der in die energetische Bewertung einer Immobilie eingeht.
  7. Erfahrungswerte

    Hallo,
    reine Laien-Erfahrung: Reihenmittelhaus Baujahr 2002 nach WSVO 95 mit ebenfalls 10 cm Dämmmaterial auf Kalksandstein, 110 Quadratmeter Wohnfläche, unter 50 € für Gas pro Monat bei sparsamer Raumwärme und guter Dachdämmung ...
    Aber genau für solche Fragen ist der Energieausweis ja doch erfunden worden, schauen Sie sich den doch mal an und fragen dann hier weiter.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wilfried
  8. luftdicht eingepackt?

    (:) Wie wohnlich ist das 1998er Haus: Lüftet man es über Fenster oder wird es über Rohre zwangsgelüftet, so wie neugebaute Häuser.
  9. alle Bauteile + Technik betrachten ...

    alle Bauteile + Technik betrachten war ja eigentlich schon Tenor wenn man die sinnhaften Teile zusammenschnipselt ;-))
    Der Außenwandaufbau ist für die Zeit des Baus relativ gut, damals hätte wahrscheinlich auch KS (praktisch ohne Dämmwirkung) plus die 10 cm Wärmedämmung gereicht für die Norm, die relative Wärmedämmeigenschaft des Poroton ist also schon ein Plus.
    Viel wichtiger ist aber noch die Dämmung und vor allem luftdichte Ausführung der Dampfsperre im Dach. Da kann deutlich mehr Wärme durchgehen, lässt sich ggf. per Luftdichtheitsprüfung  -  Blower-Door-Test  -  für relativ kleines Geld prüfen bevor man blind kauft.
    Dazu kommt noch die Qualität der Fenster, ältere Iso-Scheiben haben einen U-Wert von 3,0 und das ging über die Zeit auf 1,5 vor ein paar Jahren bis zu 0,6 aktuell. Bei großen Gasflächen liegen da Welten zwischen den jeweiligen Enegieverbräuchen.
    Es kann also aktuell niemand eine verbindliche Äußerung machen, wobei es tendenziell relativ gut aussieht, aber auf jeden Fall ein Stück schlechter als die aktuelle Anforderung, aber damit müssen Sie immer rechnen wenn Sie ein Haus kaufen, dass zu älteren gesetzlichen Bedingungen gebaut wurde, zulässig ist es weil Bestand, "nach neuesten Vorschriften gar nicht mehr zulässig" liest sich ansonsten so, als sollten Sie da betrogen werden  -  was bestimmt nicht der Fall ist!
    Ob es jetzt besser ist, ein neues Haus mit ganz aktueller oder nochmals besserer Dämmung und Technik zu bauen bis hin zum Passivhaus oder aber eine Gebrauchtimmobilie mit Kompromissen im Wärmeschutz ist am Ende eine Preisfrage und auch eine Ihres persönlichen Anspruchs. Die Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen und ist auch immer eine Wette auf die Zukunft (wie werden sich Energiepreise entwickeln?)
    Gruß
    Arno Kuschow
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