Wie lässt sich das Klangerlebnis im Musikzimmer beeinflussen?
Wie lässt sich das Klangerlebnis im Musikzimmer beeinflussen?
Gleich ob Sie ein Musikzimmer für eigenes Musizieren oder für die Einrichtung einer Hi-Fi Anlage nutzen, das Klangerlebnis hängt entscheidend von der Akustik ab. Auch die besten Geräte und Lautsprecher nützen nicht viel, wenn die akustischen Voraussetzungen für ihre Wirkung nicht gegeben sind. Wie kommt das Klangerlebnis also zustande und um welche akustischen Voraussetzungen geht es?
Für das Klangerlebnis wesentliche Ergebnisse der Raumakustik
Ihr Hörerlebnis wird letztlich von Schallwellen erzeugt, die als Luftschwingungen am Trommelfell in Ihrem Ohr wirken.
Von einer Schallquelle aus werden diese Schallwellen auf verschiedenen Wegen an das Trommelfell übertragen. Der Direktschall breitet sich von der Quelle in gerader Linie zum Ohr aus. Dazu wirkt aber auch der Nachhall, also Schallwellen, die von festen Objekten reflektiert werden. Das sind im Fall eines Musikzimmers hauptsächlich Wände, der Boden und die Decke.
Eigenschaften des Nachhalls
- Die reflektierte Schall muss eine längere Strecke zurücklegen als der Direktschall und kommt deshalb später am Ohr an. Daraus ergibt sich, dass Ihr Hörerlebnis von Ihrem Standort im Raum abhängt, weil sich mit dem Standort die Laufzeiten der Schallwellen ändern.
- Eine unregelmäßig geformte Fläche wirft den Schall in verschiedene Richtungen zurück. Zwischen der Form eines Wandbelags und bestimmten akustischen Wirkungen lässt sich ein Zusammenhang herstellen, der mathematisch behandelt werden kann.
- Das menschliche Ohr nimmt Töne mit Frequenzen zwischen 20 Hertz und 20 Kilohertz war, also über einen Bereich von drei Größenordnungen. Die Schallwellen über diesen Frequenzbereich werden von derselben Fläche unterschiedlich reflektiert. Das bedeutet, dass der Nachhall von der Tonhöhe abhängig ist. Für ein Musikzimmer werden also zum Beispiel Bässe gesondert berücksichtigt.
Alle diese Punkte führen zur Feststellung, dass es eine optimale Lösung für den ganzen Raum nicht geben kann. Auch für einen bestimmten Ort des Hörers ist eine exakte Lösung kaum zu ermitteln, weil die Schallausbreitung mit mehreren Reflexionen sehr aufwendig zu modellieren ist.
Methoden für die Gestaltung der Akustik eines Raums
Mit einer solchen Gestaltung soll ein Raum wie ein Musikzimmer so gestaltet werden, dass das Hörerlebnis nach den gewünschten Kriterien optimiert wird.
Die Maße des Raums sind für die Akustik wichtig, aber in aller Regel bereits vorgegeben. Darüber hinaus ist das wesentlichste akustische Gestaltungsmittel das Anbringen von Belägen auf Decken und Wänden. Gerade in einem Musikzimmer ist das naheliegend, weil hier im Gegensatz zu einem Wohnraum das Aussehen dieser Beläge eine weniger große Rolle spielt als der akustische Effekt.
In der Praxis wird die Gestaltung oft darauf hinauslaufen, verschiedene Flächen provisorisch mit solchen Belägen zu versehen und das Hörerlebnis zu testen. Messungen des Nachhalls sind möglich und auf jeden Fall dann angezeigt, wenn sich mit eigenen Versuchen keine befriedigende Lösung finden lässt.
Für eigene Versuche können Sie von den folgenden Beobachtungen ausgehen
- Harte Oberflächen wie Beton oder Fliesen reflektieren Schall besonders stark und erzeugen so viel Nachhall. Gar kein Nachhall ist für ein Musikzimmer nicht wünschenswert, aber üblicherweise wird er für ein gutes Hörerlebnis gedämpft werden müssen.
- Die Wirkungen von Belägen hängen sowohl von der Form als auch vom Material ab. Schaumstoff schluckt viel mehr Schall als harte Flächen und reflektiert viel weniger. Der Akustikschaumstoff von Easy-noisecontrol.de absorbiert Schall durch Polyesterfasern.
- Neben den akustischen Wirkungen eines Belags spielen auch seine mechanischen Eigenschaften eine Rolle. Schaumstoff ist relativ weich und empfindlich gegen Berührungen, die auch in einem Musikzimmer nicht ganz vermieden werden können. Polyesterfasern sind erheblich widerstandsfähiger und müssen deshalb weniger oft ausgetauscht werden.
- Es wird immer wieder empfohlen, akustisch wirksame Beläge hinter Lautsprechern anzubringen. Das ist nicht unbedingt sinnvoll, denn Lautsprecher strahlen nur wenig Schall nach hinten ab.
Fazit
Für eine gute Akustik im Musikzimmer stehen akustisch wirksame Beläge als Gestaltungsmittel zur Verfügung. Bei Bedarf können Sie Fachleute für Messungen engagieren, um diese Mittel zielgerichtet einsetzen zu können. Alternativ dazu ist es auch möglich, kleinere Flächen zuzuschneiden und selbst zu experimentieren. Auch wenn Sie sich letztlich auf fachmännischen Rat stützen möchten, sind eigene Experimente auf jeden Fall interessant und werden Ihr Verständnis für akustische Fragen vertiefen.
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