Sandigen alten Mörtel verfestigen.
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Sandigen alten Mörtel verfestigen.

Hallo, in einem Altbau (ca. 1934 ) bestehen die Mauerfugen aus einem sehr sandigen Mörtel. Mit der Bohrmaschine ein Loch für einen Dübel zu bohren gelingt zu gefühlten 60-70 % nicht, da man sofort nur in losen Sand bohrt. auch ein tieferes Bohren trifft oft keinen Stein, es bleibt nur Sand, sodass man sich fragt wovon das Haus zusammengehalten wird.

Meine Idee und Frage: Gibt es eine (chemische oder mineralische ) Flüssigkeit, mit der ganze Wandabschnitte getränkt werden, die dann aushärtet und den alten sandigen Mörtel wieder fest werden lässt?

Mit "tränken" meine ich ein Verfahren, ähnlich wie bei der Mauerbehandlung gegen aufsteigende Feuchtigkeit (Wasserbarriere ). Dabei werden in geringem Abstand Löcher in die Wand gebohrt und durch diese wird eine Flüssigkeit ins Mauerwerk gedrückt, die dann bis in die Tiefe der Mauer einsickert (Kapillarwirkung ).

Mit der richtigen Chemie müsste sich das Sandmörtelproblem doch auf ähnliche Weise lösen lassen ...

Alle Hinweise, die ich bisher bekommen habe beschreiben ein auskratzen das alten Mörtels, der dann duch neuen Mörtel ersetzt wird. Das wäre extrem aufwändig und würde ja auch nicht bis ganz in die Tiefe des Mauerwerks wirken. Der (alte ) Mörtel ist ja vorhanden, er muss nur wieder fest werden ... Wer weiß Rat? Danke schon mal!

  1. Sie wollen Bauchemie

    in jede einzelne Lagerfuge der Außenwände füllen? Viel Spaß mit den Lösemitteln, die Ihnen dann über Jahre in die Raumluft ausgasen!

    Warum eigentlich die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme? Wollen Sie das Haus um ein Geschoss aufstocken und vermissen die dafür nötige Tragfähigkeit? Oder, gibt es Schäden im Haus, die auf Verlust der Tragfähigkeit schließen lassen?

    Wenn es nur um einzelne Bohrlöcher geht, dann nutzen Sie doch einfach Injektionsdübel.

  2. Sandigen alten Mörtel

    Man kann den Sand aus den Lagerfugen relativ einfach mit einem Haken auskratzen und das Mauerwerk mit einem zementhaltigen Putz versehen.

    3 oder 4 cm Tiefe ist völlig ausreichend.

    Das dürfte ausreichende Festigkeit in das Mauerwerk bringen.

    Probleme kann es geben wenn das Mauerwerk über Jahrzehnte der Witterung ausgesetzt war. Dann wird der Putz vermutlich nicht ausreichend haften. Aber zumindest in den Fugen sollte er ausreichend haften. Das muss man ausprobieren.

    Wenn Bedenken bestehen, dass das Mauerwerk mit den ausgekratzten Fugen ausreichend standsicher ist, macht man die Arbeit in einzelnen Abschnitten.

  3. Kaliwasserglas oder 2 K PU

    Foto von wiki

    An sich müssten auf Kaliwasserglas basierende Injektionsmittel zur Verfestigung funktionieren. Hierzu sollten Sie sich aber direkt an die Hersteller (z.B. Remmers, Kreidezeit, Hahne, Ruberstein) wenden.

    Ein Problem sind außerdem die zur Niederdruck-Injektion notwendigen Maschinen und Packer, die ein "Laie" erst kaufen müsste.

  4. Danke für die Hinweise

    Danke schon mal für die ersten Ideen. Was ich meine sollte im Idealfall für den "Laien" anwendbar sein.

    Der Gedanke (den ich meine ) geht in Richtung Flüssigdübel, nur dass die Flüssigkeit vergleichbar dünnflüssig wie Wasser sein soll.

    Man Stelle sich vor, eine neue Fußleiste in einem Raum anzubringen. Dazu muss mindestens alle 50 cm ein Dübel gesetzt werden. Wenn man dann mindestens bei jeder zweiten Bohrung nur auf losen Sand trifft, ist der Wahnsinn nicht weit :-) Flüssigdübel für jedes einzelne Bohrloch wäre extrem teuer und immer wieder aufs Neue aufwändig. Zumal es so viel Sand ist, dass ein Flüssigdübel evtl. auch nicht genug Haltefläche bietet (wie flüssig ist die Flüssigkeit beim Flüssigdübel?) wird die weiträümig vom Sand aufgesaugt. Oder ist das eher eine etwas zähe Paste, die sich verteilt? Dann nützt es nichts.

    Scheinbar gibt es nichts direkt bekanntes auf dem Markt, was mich aber wundert. das Problem sollte in vielen Altbauten existieren. Und eine Lösung dafür, die nicht einer Gebäudesanierung gleicht sollte es doch geben, meine ich ...

    Dem Mörtel fehlt ja "nur" das, was normalerweise die feste Bindung zwischen den Sandkörnchen erzeugt. Es müsste sich doch nachträglich wieder hinzufügen lassen. Vielleicht bin ich ja auf eine Marktlücke gestoßen ...

  5. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten

    Foto von Josef Schrage

    für die Befestigung von Fußleisten.

    Was Sie da als "Wahnsinn" beschreiben zeigt Ihre umfassende Ahnungslosigkeit. Daher auch kein Vorschlag meinerseits, da zwecklos. Sorry!

  6. Früher

    wurden Sockelleisten genagelt und in meinem Haus wurden alle Sockelleisten mit Montagekleber aus der Kartusche geklebt.

    Oder sandet Ihr Putz auch?!

  7. ehrliches Mitgefühl

    ich hatte das auch mal vor Jahren in eieinem Altbau. 3,75 m hohe Decken und Verzweiflung bei den Sockelleisten. Den Putz kann man oberflächlich verfestigen (Tiefgrund), sie müssen ja nur unten einen schmalen Streifen einstreichen. Wenn Nageln oder Schrauben nur zu Wutausbrüchen führt (war bei mir so ;-)), würde ich auch Montagekleber nehmen. Wenn dann die Leisten aber mal ab müssen, heißt das unten neu verputzen. Erschwerend kommt ja noch dazu, dass die Wände alles andere als gerade und eben sind. Zu Injektionsdübeln am besten mal im WWW suchen, da gibt es auch Videos. Preise mal in der Bucht prüfen, hält sich auch im Rahmen wenn man nicht gerade die Kleinstpackungen aus dem Baumarkt kauft. Die Konsistenz ist eher wie zäher Brei, wird ja mit eiere Kartusche eingespritzt. Und mit einem 6er Dübel wird das auch nix, je sandiger die Fuge desto größer. Unsere Väter und Großväter haben da großzügig gebohrt, ein Holz reingekloppt und darauf genagelt oder geschraubt :-)
  8. Tiefengrund und Spachtelmasse

    Foto von wiki

    Wir haben in unserem Haus ein ähnliches Problem. Aber nicht in den Mörtelfugen, sondern im sehr sandigen Unterputz.

    Ich habe die Löcher 4 mm größer "gebohrt" und mit einer 50 cm3 Spritze und dünnem aufgestecktem Schlauch Tiefengrund eingebracht. Am nächsten Tag wurden die Löcher mit Gips-basierter Spachtelmasse (ich habe K.. f Unif ... verwendet, ist etwas härter) verfüllt und die Dübel in die nasse Masse eingesteckt.

    Nach Aushärtung haben bei mir bis jetzt alle Schrauben perfekt gehalten.

    Unbedingt beachten: Da ja hinter den Dübeln KEIN Hohlraum mehr besteht, dürfen die Schrauben nur so lang sein wie die innere Länge des Dübels ist. Sonst brechen sie ab (leidvolle Erfahrung).

    P. S: Wenn es schnell gehen soll, kann man auch ein dünnflüssiges (dünner als Wasser) 1 K PU-"Harz" verwenden (wie Voss Chemie G4). Dabei entstehen aber starke Lösungsmitteldämpfe.


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