Dämmung einer alten Fertighaus Außenwand
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Dämmung einer alten Fertighaus Außenwand

Wir sind im Begriff uns ein altes Fertighaus aus dem Jahr 1965 zukaufen. Da die Isolationswerte diese Gebäude dem Stand von damals entsprechen, denke ich sollten wir Dämmmaßnahmen durchführen. Da der Außenputz sich noch in einem sehr guten Zustand befindet und wir im Innenbereich viele neue Elektroleitungen, Wasser-, Heizungsrohre selbst neu verlegen wollen, dachte ich wir bringen von innen Rigipsplatten (inklusive Styroporbelag) an und können so mit wenig Aufwand die neuen Installationen einfach dahinter verschwinden lassen.
Der alte Wandaufbau wurde mir folgenderweise geschildert (von Außen nach Innen):? mm Außenputz, 40 mm Sauerkrautplatte (Zementfaser?), 80 mm Ständerwerk + Dämmung, 11 mm Rigipsplatte
Auf diese innere Rigipsplatte wollte ich nun die Installationen anbringen und anschließend die neue Rigipsplatte (inklusive Styropor) ohne Luftspalt aufbringen. In einigen Jahren wenn es die Finanzen dann wieder erlauben, würden wir natürlich auch eine vernünftige Dämmung von außen vornehmen aber das ist zurzeit wegen der Finanzen nicht möglich.
Nun aber zu den Fragen:
1. Ist diese erste vorläufige Dämmung von innen OK oder muss ich dadurch langfristig mit Schäden rechnen? Oder auf was muss ich achten?
2. Ein Bekannter hat mich darauf hingewiesen das ich mit der zweiten Dämmaktion (ebenfalls Styropor oder ähnliches Produkt) eventuell Probleme einhandeln könnte. Da ich durch die Isolation mit Styropor von beiden Seiten den Transport von Feuchtigkeit stark einschränke und so Feuchtigkeit die in die Wand gerät nicht mehr entweichen könne. Was ist da dran?
3. Was würden sie vorschlagen, zum Thema Dämmung unter Berücksichtigung das ich auch die Neuinstallationen noch in der Wand verschwinden lassen muss? Als letzter Hinweis, wir möchten die Wände anschließend verputzen und nicht tapezieren.
Schon mal vorab Danke für all Tipps
  1. Suchen und lesen,

    heißt es wohl. Die Stichworte für die Suchfunktion könnten zunächst 'Innendämmung' oder 'Taupunkt' sein. Da haben schon viele Fachleute mehr geschrieben, als ich Ihnen als Laie erklären könnte.
    Nur zum Bedenken für Ihre Installationsplanung: 5 cm mehr Wandaufbau innen können sich für den Raumeindruck ganz schön bemerkbar machen, auch wenn man das erstmal nicht glauben kann.
    Gruß
    Volker
  2. Dampfbremse ...?

    Ihr Bekannter hat Recht verwenden Sie zur Innenwand hin besser eine "atmungsaktivere" Dämmung als dass es für Styropor der Fall ist. Verwenden Sie besser die gute alte Steinwolle. Steinwolle ist unverrottbar und gegen Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer resistent. Die energetische Amortisationszeit liegt bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,04 W/m*K zwischen 1,5 und 13 Monaten. Für die Steinwolle im Vergleich zur Mineralwolle spricht auch ein geringerer Anteil an KunstHarzbinder (Phenolformaldehyd-Harz). Der Gewichtsanteil ist bei Glaswolle ca. 4 mal so hoch, entsprechend sind dann auch die zu erwartenden Formaldehyd-Konzentrationen im Innenraum. Beim Kauf von Steinwolle-Dämmstoffen ist auf Produkte mit dem Hinweis "KI 40" zu achten.
    Ich hoffe Ihnen damit weitergeholfen zu haben. MfG Dieter Müller
  3. @ Dieter

    Nicht sehr hilfreich, diese Werbung für Steinwolle bei dem erkennbaren Wissenstand des Fragestellers. Dann versuch ich's mal als Laie:
    1. Ziemlich wahrscheinlich, sie sollten bei einer Innendämmung meines Wissens immer eine =>Dampfsperre / Dampfbremse vorsehen, da sonst erwärmte Luft aus dem Innenraum durch den Temperaturabfall in der Wand gegenüber außen bei Erreichen des =>Taupunktes als Feuchtigkeit kondensiert. Wenn das in der Ebene des Holz (?) -Ständerwerks passiert ist das fürs Holz sehr ungesund. Der Wandaufbau hat ziemlich viele verschiedene Komponenten, eine Berechnung des Taupunkts wäre evtl. ratsam.
    2. Mit zweite Dämmung ist vermutlich die spätere Außendämmung gemeint, sofern 1. beachtet wird, gibt es keinen Feuchtetransport durch die Wand und sie könnten dafür auch ruhig das billigere PS nehmen. :-)
    3. Leider auch keine bessere Idee :-(
    Die Lösung von H. Müller ist als Innendämmung machbar, wenn der bisherige Wandaufbau als ausreichend diffusionsoffen einzustufen ist. Dazu fehlt mir sowieso schon das Wissen und den Fachleuten wohl nähere Angaben zur Wand: z.B. welcher Außenputz, welche Dämmung im Ständerwerk, Folie unter Rigips
    Der Vorteil von Laienbeiträgen wie diesem: Wenn's ganz falsch ist, meldet sich meist ein Fachmann, der es zerreißt ...
    Gruß
    Volker
  4. Taupunkt, usw

    Danke schon mal für die ersten Tipps aber ich hätte da noch ein paar Fragen.
    Ich habe ja den Wandaufbau grob beschrieben, leider habe ich keinen weiteren Information darüber und kann auch zurzeit die Wand nicht öffnen um weitere Details über die Art der Dämmung zu erfahren.
    Aber bei dem jetzigen Wandaufbau muss sich wohl der Taupunkt sowieso im Ständerwerk + Dämmung befinden, da weder der Außenputz+Zementfaserplatte noch die innere Rigipsplatte die fantastischen Dämmwerte haben könnten um den Taupunkt in sich zu verschieben!
    Also was soll sich ändern wenn ich diese weitere Dämmung von innen aufbringe? Der Taupunkt wird sich wohl innerhalb von Ständerwerk + Dämmung etwas mehr in Richtung Innenbereich verschieben.
    Was soll ich jetzt tun? Die Dämmmaßnahmen später lediglich von außen vornehmen? Oder welche Alternativen bieten sich noch?
    • Name:
    • Alexander Suelzle
  5. Taupunkt, usw

    Danke schon mal für die ersten Tipps aber ich hätte da noch ein paar Fragen.
    Ich habe ja den Wandaufbau grob beschrieben, leider habe ich keinen weiteren Information darüber und kann auch zurzeit die Wand nicht öffnen um weitere Details über die Art der Dämmung zu erfahren.
    Aber bei dem jetzigen Wandaufbau muss sich wohl der Taupunkt sowieso im Ständerwerk + Dämmung befinden, da weder der Außenputz+Zementfaserplatte noch die innere Rigipsplatte die fantastischen Dämmwerte haben könnten um den Taupunkt in sich zu verschieben!
    Also was soll sich ändern wenn ich diese weitere Dämmung von innen aufbringe? Der Taupunkt wird sich wohl innerhalb von Ständerwerk + Dämmung etwas mehr in Richtung Innenbereich verschieben.
    Was soll ich jetzt tun? Die Dämmmaßnahmen später lediglich von außen vornehmen? Oder welche Alternativen bieten sich noch?
    • Name:
    • Alexander Suelzle
  6. zurück zu 1. ;-)

    ..., 1. Satz.
    mangels Kristallkugel und aus Erfahrung glaube ich nicht an den Wandaufbau -
    allerdings stammte "mein" ältestes Fertighaus (bzw. dessen Sanierung) von 70
    oder 72  -  da wurden bereits Folien, Spanplatten, res. -fh. -leime, leckere
    Imprägnierungen und viel bauliche Kreativität eingesetzt ;-)
    an die "geplante" (oder eher gewünschte/gewollte/erhoffte?) "Innensanierung"
    glaube ich auch nicht.
    also nochmal: Beitrag 1,1. Satz.
  7. Richtig Fuschen ;-)

    Hallo Alexander Suelzle,
    "Wenn es denn unbedingt sein muss" mit diesen Styropor-GKT, ich würde zunächst mal schauen, ob die Plattengröße überhaupt zu der Rahmenkonstruktion im Untergrund passt.
    Bei diesen Styro-kaschierten Platten ist ein bisschen das Problem, dass das Styropor dem Anzug der Schraube nachgibt, sich die Schraube nicht komplett einsenkt bzw. im Versuch die Schraube zum Einsenken zu bekommen, die Platte ausbricht. Besonders ungünstig ist, wenn diese Platten auf eine sehr schmale Lattenkonstruktion geschraubt werden, also die Platte nicht vollflächig aufliegt, sondern nur auf einem schmalen Rand aufliegt.
    Da die neuen Platten aber, so wie ich verstehe, auf einer glatten Fläche anliegen werden, ist die Gefahr nicht so groß. Zudem könnten die Schrauben bei den 80 er-Balken auch schön weit vom Rand weg sitzen.
    Neben den senkrechten Balken, sollte aber auch die Möglichkeit bestehen die Platten horizontal zu verschrauben (oben/unten/Plattenmitte/bzw. imDrittel-Abstand).
    WENN das alles gegeben ist, und finanziell nicht mehr machbar ist, DANN könnte man sich vielleicht auf so ein gewisses Abenteuer einlassen  -  mit allen Risiken.
    Evtl. wäre ein gewisser Schutz gegen Kondensatbildung in der Wand, wenn man die neuen Platten wohnraumseitig mit einer Dampf-abdichtenden Farbe streicht (lediglich Bauherren-Theorie/Phantasie.
    Wenn Sie aber eh mit Konterlatten/Balken arbeiten müssten, dann könnte man vielleicht einen eher erfolgversprechenden Aufbau machen. (Dämmwolle/dampfdichte Folie/GKT)
    Viel Erfolg und Grüße von

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