wir sind dabei, ein Haus (ca. 140-150 m²) für unsere Familie zu planen und haben uns lange Zeit mit Grundrissen etc. auseinander gesetzt. Da wir mit der WK-Hamburg (öffentliche Förderung) bauen möchten, gibt es nun die Vorgabe, "ein System zur kontrollierten Lüftung (Abluft über Küche und Bäder, Zuluft in den Wohn- und Schlafräumen - von Hand einstellbar) zu installieren, das in der Lage ist, den hygienisch erforderlichen Luftaustausch (Mindestluftwechsel 0,5-fach/h) sicherzustellen. Hierbei ist auf geringsten regelbaren Stromverbrauch zu achten. " (Quelle:
Zu einem solchen System habe ich einige Fragen:
Bei einem zentralen System wird die Luft durch lange Kanäle geführt. Auch wenn es meistens wohl nicht der Fall sein wird - es ist wohl nicht völlig auszuschließen, dass durch Kondensation in diesen Kanälen Feuchtigkeit entsteht und in diesem Klima Keime ihren Nährboden finden. Wie kann ein solches Kanalsystem dann gereinigt werden? Ein Architekt sagte mir etwas von Heißluft. Ist dies eine ausreichend wirksame Methode?
Der Schallschutz ist uns besonders wichtig und dieser wird bei der Grundrissgestaltung und der Konstruktion des Hauses entsprechend berücksichtigt. Nun scheint mir die Lüftungsanlage in dieser Hinsicht mehrere potentielle Schwachstellen zu beinhalten:
- Der Schallschutz wird durch die notwendigen Überströmöffnungen (ich habe was von 1-2 cm Türspalt gelesen) doch weitgehend zerstört. Türen sind ja sowieso das schwächste Glied bei der Schalldämmung im Haus - nun muss ich sogar Durchlässe vorsehen?
Gibt es keine Lösung, welche die Anforderungen der Lüftung mit der des Schallschutzes verbinden kann?
Mir fielen da nur zur Lösung ein:
1. Eine Anlage mit Zuführung von Frischluft und Absaugung von Abluft in jedem einzelnen Raum ein - das dürfte jedoch wohl ziemlich teuer werden, oder ... (vielleicht kann jemand die Kosten einer solchen Anlage in Relation zu einer "konventionellen" stellen?)
2. Eine dezentrale Versorgung jedes Raums - neben der großen Anzahl der notwendigen Geräte stört mich dabei auch die "Verunstaltung" der Fassade durch die vielen Öffnungen.
3. Daraus ergibt sich vielleicht ja auch noch eine dritte Lösungsmöglichkeit: Aufrechterhaltung der Schalldämmung in den wichtigen Räumen (vor allem im Arbeitszimmer/Büro), durch Verwendung einer zusätzlichen dezentralen Anlage nur für diesen Raum ... Macht das Sinn? Spricht was dagegen?
- Der Schallschutz macht mir jedoch auch auf einer anderen Seite Sorgen: Die Zuluft wird allen Wohn- und Schlafräumen (Wohnräumen, Schlafräumen) gemeinsam zugeführt. Die dazu verwendeten Kanäle sollten - nach Auskunft eines Architekten - mit Heißluft gereinigt werden können, um anfallende Keime zu beseitigen. Daher können - nach seiner Aussage - nur spezielle Schalldämmelemente zur Vermeidung des Telefonieeffekts zwischen den Räumen verwendet werden, die diese Reinigungsweise nicht behindern. Ich würde gerne mehr darüber erfahren, wie gut die Schalldämmung zwischen Räumen (z.B. benachbarten Kinderzimmern) gestaltet werden kann (gibt es irgendwo eine Darstellung der Schalldämmwerte bezogen auf die Frequenz?) und auf was dort insbesondere zu achten ist.
Geringe Luft-Feuchtigkeit im Winter?
Bei der Lektüre verschiedenster Forum-Beiträge bin ich immer wieder über Berichte gestolpert, dass durch den Einsatz einer Lüftungsanlage im Winter eine unangenehm geringe Luftfeuchtigkeit in den Räumen vorhanden ist, dem dann mit skurrilen (Wäsche im Wohnzimmer trocknen ...) oder energieverschwendenden Methoden (Luftbefeuchtungsgerät) entgegengewirkt werden sollte. Sind dies Einzelfälle oder ist dies eine "typische Nebenwirkung" einer Lüftungsanlage? Hängt dies nur mit einer zu hoch eingestellten Luftwechselrate zusammen? Sind Lüftungsanlagen mit Feuchtigkeitsrückgewinnung notwendig, um derartige Effekte zu vermeiden? Gibt es große regionale Unterschiede der Luftfeuchtigkeit im Winter (z.B. zwischen Hamburg und München), die derartige Effekte hier im Norden nicht erwarten ließen? Ein Architekt sagte mir zu diesem Thema nur, dass derartige Fälle bei den Bewohnern von Häusern mit Lüftungsanlagen bislang nicht aufgetreten seien. Also alles nur ein Hirngespinst ...?
Empfehlungen?
Auf dem Markt der Lüftungsanlagen gibt es ein fast unüberschaubares Angebot. Gibt es Empfehlungen für besonders gute (zuverlässig, effektiv, günstig bzw. preiswert) Geräte für unsere Anwendung (Einzelhaus mit ca. 140-150 m² Wohnfläche)?
Den Ökolüfter finde ich (zumindest evtl. für das Büro - für ein ganzes Haus kann ich mir ein System aus z.B. drei Ökolüftern z.Z. kaum vorstellen) auch sehr interessant - allerdings würde ich ihn gerne mal "in Aktion" erleben - gibt es jemand, der das Gerät im Hamburger Raum eingebaut hat und bei dem ich es einmal anschauen dürfte?
Soweit meine Fragen. Ich hoffe, dass ich diese detailliert genug erläutern konnte. Bereits im Voraus vielen Dank für Ihre Hinweise und Erläuterungen!
MfG C. Zielberg