Vor- und Nachteil (Vorteil, Nachteil) Kappendecke-Filigrandecke?
BAU-Forum: Kosten- und flächensparendes Bauen

Vor- und Nachteil (Vorteil, Nachteil) Kappendecke-Filigrandecke?

Hallo,
habe hier schon einiges gelesen, das meiste zu Filigrandecken
(z.B. vornässen, Betonnachbehandlung, Risse etc..)
Jedoch nicht zu Neubauten mit Kappendecken, die wenn kurze Bauzeiten, sprich niedrige Arbeitskosten, verbunden mit Schnellbausweise (Bezugvertig in 6 Monaten oder weniger) und
danke vorgefertigter Einhängeziegel, die Feuchtigkeit (Beton bindet ja bis zu 28 Tagen ab) eine Vorteil vorweisen würden.
Warum gibt es also in Neubauten keine/kaum Kappendecken?
welche Nachteile überwiegen die Vorteile?
Vielen Dank
Sven Neumann
  1. kappendecke?

    Hallo erstmal,
    meinen sie die klassische kappendecke, die sie meist in alten Häusern oder stallgebäuden finden? Stahlträger und gemauerte Bims- bzw. Ziegelkappe?
    oder wegen mir auch hourdis-Platten (gibt es die überhaupt noch?)?
    ansonsten meinen sie wahrscheinlich eher Ziegel- oder bimshohlblockeinhängedecken.
    Vorteile: geringeres Eigengewicht, Eigenleistungen möglich
    Nachteile: Spannweiten durch Zulassungen beschränkt (so um die 4.50 aus dem steggreif), aufbeton bzw. bei den gitterträgern trotzdem erforderlich, größere gesamtrohbaudicke, Unterbekleidung erforderlich (z.B. in Trockenbau), unterzüge etc. bisschen schwierig manchmal in der Anordnung (meist werden da Stahlträger einbetoniert), bei mir zu hause hat mal eine Maus mit Familie drin gewohnt, manche Bauherren haben Angst vor Wasser in diesen decken und viel mehr fällt mir spontan auch nicht ein.
  2. Jepp

    Ja, genauso in der Art.
    Bestand Kappendecke mit je ca. 73 cm Spannweite je Träger, lagern auf 24er Vollziegelmauern, Nutzung seit Bau als landwirtschaftlicher Nebengebäude.
    (mit erhöhter Lastannahme, oder sowas)
    Umbau/Neubau weiß nicht wann (in 3-4 Jahren vielleicht, wenn nicht möglich, dann bleibt es so wie es ist)
    Habe nebenbei von den 62,5 Wienerberger Einhängeziegeln gehört,
    deshalb die Frage.
    Im Gegensatz zum Wienerberger System wollte ich eben die Stahlträger für eine längere Spannweite als Möglichkeit in Betracht ziehen.
    Schallschutz spielt, da Nutzung des Gesamtkomplex (ca. 17 m*19 m) ,
    als Einfamilienhaus keine große Rolle.
  3. auch wenn ...

    auch wenn Schallschutz keine große rolle spielt, sollte das ganze örtlich von einem Statiker (dies ist ein immer wiederkehrender rat) untersucht werden.
    aus der Entfernung ist das jetzt so auch nicht zu beurteilen.
    prinipiell geht es natürlich, wenn der zustand der Decke i.o. ist und die schriftlichen nachweise funktionieren.
    MfG
    (oder wollten sie einhängeziegel zwischen Stahlträger packen?)
  4. Kappendecke

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Ihr Beitrag ist nicht eindeutig, was gemeint ist. Liegen die Stahlträger der Kappendecke auf der 24er Mauer auf oder ist die Kappendicke 24 cm? Wie hoch ist die Stichhöhe der Kappe? In der Regel findet man in der Landwirtschaft erheblich dünnere Kappen.
  5. Herr Nau Das mit dem Statiker hinzuziehen ist ...

    @Herr Nau,
    Das mit dem Statiker hinzuziehen ist bekannt, das mt dem Bauantrag auch-X1234Xdie Decke allein ist nicht das alleine Problem.
    Statt Keller gibt es noch z.B. 2 Jauchegruben, Mauerwerksrisse und ähnliches.
    Jetzt heißt es grob zu planen, wenn ich es mir nicht leisten kann, bleibt es so wie es ist.
    Grob gerechnet bei 1500 € pro m² Neubau bei dem Gebäudetrakt und Gesamt-Dachstuhländerung kommt man in Preisregionen, wo man lieber den Kotten weiter verkommen lässt und sich eine Einliegerwohnung zulegt und für den Rest die Füße hochlegt.
    Stress kann ich mir auch einfacher machen.
    @Herrn Ebel
    Die Träger liegen auf einem 24er Vollziegelmauerwerk.
    Den Durchmesser der Decke schätze ich bei 20 cm.
    Schwemmbetonsteine und Estrich.
  6. Bauernhof

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Wenn ich das richtig verstehe, haben Sie einen alten Bauernhof mit Kappendecke und wollen das als Einfamilienhaus umnutzen. Wenn Ihre Angaben stimmen, könnte sich der Aufwand in Grenzen halten. Außerdem erhebt sich die Frage wieviel Sie selbst machen wollen und in welcher Zeit. Wollen Sie einen Teilbereich schon bewohnen und nach und nach umbauen oder?

    Ich spreche etwas aus Erfahrung, wir hatten jetzt gerad so eine Umplanung, wo der Bauherr auch viel selbst machen will. Aber die Kappendecke (ca. 6 cm Ziegelhöhe) war nicht für die Wohnraumbelastung geeignet. Die Kappendecke blieb zwar drin und der neue Fußboden steht auf den Kappenträgern, aber es waren noch 2 Träger notwendig.

    Also was Sie brauchen ist eine komplette Umbauplanung. Wie es dann weiter geht hängt ganz stark von Ihren Wünschen ab. Und die Umbauplanung kann hier kaum im Forum gemacht werden, höchstens nützliche Tipps. Denn das geht weiter, wie ist der Dachstuhl usw.

    Es könnte sein das auch das Bauamt Unterlagen haben will, wenn das zum Dauerwohnen zugelassen werden soll. Ohne Planung wird Ihr Vorhaben sehr zum VaBanque-Spiel.

  7. und da hat ...

    und da hat Herr ebel völlig recht.
  8. nicht nur fürs Forum wäre es zu viel,

    nicht nur fürs Forum wär es zu viel und nicht durchführbar, auch für Einige die es besser wissen müssten.
    (Anspielung an den einen TV-Beitrag kürzlich über ein Projekt bei Bielefeld)
    Ich habe ja auch nur ein Bruchteil beschrieben, nicht das Ihr denkt, dass das so einfach wäre.
    Der Raum unter der Kappendecke wurde als Stall benutzt, da kann sich ja wohl jeder vorstellen, was da im Boden und in den Wänden sitzen kann.
    Selbst angenommen, das würde in der Minimalausstattung hinhauen, und man würde es in Erwägung ziehen zwecks Dämmung/Optik/Nostalgie das Gebäude komplett noch einmal zu verklinkern. Bei der Größenordnung müsste ich mir nen 2. Schuppen für Klinker bauen, um Steine des selben Brandes bis zur Verarbeitung trocken zu lagern.
    Die Kosten für das Fundament/Änderung des Dachüberstandes/Dämmung etc.. kann keiner mehr aufbringen.
    Würde ich das Haus verkaufen wollen, müsste ich noch Geld für den Abriss mitbringen. Die Banken und Immobilienhaie würden sich freuen.
    Wenn ich es weiter vor sich hin gammeln lasse, habe ich am wenigsten Ärger. Eigentlich ein Synonym für die aktuelle Lage Deutschlands, aber ich schweife ab.
    Aber erstmal vielen Dank, wenn ich mal anfangen sollte, und dieses Forum ist immer noch da, sage ich mal Hallo.
    Sven Neumann
  9. aber nochmal zurück

    zur Ausgangsfrage.
    Warum gibt es heute diese Kappendecke nicht mehr?
    Zu teuer, zu unmodern oder wie?
  10. nicht einfach zu mauern

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Unter die Kappe muss eine Form, die die Kappe hält, bis der Mörtel abgebunden ist. Evtl. müssen noch Zugstangen rein um die Horizontalkräfte aufzunehmen. Insgesamt heute teurer als moderne Lösungen.
  11. und oder auch?

    Das die früher im Bogen gemauert wurden ist mir schon klar,
    bei mir im Wohntrakt, sind die Schwemmbetonsteine fast waagerecht vermauert, beim Stall ist Putz drunter.
    Erfüllt der Wienerberger Einhängeziegel nicht den selben Zweck? bei kürzerer Spannweite?
  12. Ich merke schon ...

    Hallo,
    ich merke schon, das wenn man auf die Selberbauerschiene gestellt wird, es schweigsam wird.
    Deshalb und weil ich nicht in Zukunft ständig hier nachschauen kann und möchte, schließe ich den Diskussionsbeitrag.
    Das Prinzip halte ich weiterhin für simpel und ausbaufähig.
    Schade das es kein vereinfachtes Berechnungsverfahren für die Stahlträger gibt, ähnlich in der DINAbk. 1053 Mauerwerksbau.
    Noch einen schönen Sonntag
    Sven Neuman

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