30 Jahre altes Holz-Wochenendhaus - welche Probleme kann es geben
BAU-Forum: Holzschutz, Holzschäden, Holzsanierung
30 Jahre altes Holz-Wochenendhaus - welche Probleme kann es geben
wir planen ein Wochenendholzhaus, Baujahr 1968, zu kaufen. Wir wollen dort ständig wohnen.
1. Welche Schäden können an solchen Holzhäusern auftreten, worauf muss man achten.
2. Der jetzige Besitzer hat von innen eine Dämmung auf die alte Holzinnenverkleidung aufgebracht. Der Wandaufbau sieht laut Aussage jetzt folgerndermaßen aus (von außen nach innen): Holz - Dämmung (Glaswolle) - Holzplatte - Luftraum - Profilholz - dann neu drauf: Dämmung (Styropor) - Luft - Dampfsperre - Rigips war das eine sinnvolle Maßnahme, können Probleme damit auftreten.
3. Außerdem ist unklar, ob die alte innere Holzverkleidung eventuell mit schadstoffbelasteten Holzschutzmitteln behandelt wurde. Wäre durch die Dämmmaßnahme auch gleichzeitig eine eventuelle Ausgasung der Schadstoffe gestoppt? Oder könnten später Probleme auftreten und man müsste die ganze Verkleidung wieder rausreißen? Welche Möglichkeiten gibt es, festzustellen mit welchen Mitteln die alte Holzverkleidung behandelt wurde?
4. Gilt die EnEVAbk. eigentlich auch für Wochenendhäuser. Vielen Dank für Ihre Antworten
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Holzschutzmittel
waren damals häufig mit Pentachlorphenol (PCP) und Lindan zubereitet. Als erster Hinweis reicht es da, eine Mischprobe untersuchen zu lassen (Späne aus verschiedenen Räumen von verschiedenen Stellen). Erst wenn eine Belastung festgestellt werden sollte wird's kompliziert.
Dann reicht u.U. auch das Rausreißen der Holzverkleidung nicht aus, weil alle möglichen Materialien durch Adsorption sekundär verunreinigt worden sind.Weiterführende Links:
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Mögliche Probleme
Probleme können sich sicherlich aus der - aus nachhaltiger Konstruktionserkenntnis sicherlich nicht optimalen Baumaßnahme der beschriebenen nachträglichen Dämmung eventuell im Bereich Feuchtigkeitsverhalten ergeben -
wir empfehlen grundsätzlich vor allem im Innenbereich die Verwendung diffusionsoffener, nachhaltiger Dämmstoffe (Schafwolle, Hanf, Flachs, Holzweichfaser ...).
Bezüglich Holzschutzmittel und eventuell problematischer Schadstoffbelastungen empfehle ich grundsätzlich vor dem Kauf eines Hauses dieses Jahrganges eine Formaldehyd, Schimmel und Holzschutzmittel - Raumluftprüfung (Adressen von wirklich kompetenten Fachinstituten aus Ihrer Region empfehlen wir gerne ...)
Obwohl es auch hierfür teilweise bereits sehr erfolgreiche Saniermöglichkeiten gibt (z.B. Schadstoffvlies kairatin bei Formaldehyd und PCP) erstehen aus allen Saniermaßnahmen nicht unerhebliche Mehrkosten.
Die nachträglichen Dämmmaßnahmen jedenfalls bilden keinen Schutz gegen potentielle Schadstoffemissionen aus den Holzbauteilen ...Weiterführende Links:
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Probleme können sehr viele auftreten!
Hallo Sabine,
Probleme können massiv auftreten (müssen aber nicht!). Um das wirklich feststellen zu können, sollten Sie einen erfahrenen Fachmann beiziehen. Es ist auch für Fachleute schwierig, nur bei einer Besichtigung sämtliche Problemzonen eines Holzhauses festzustellen.
Den Wandaufbau z.B. sollte man sich vor Ort genauer ansehen; das kann durchaus funktionieren, es kann jedoch auch sein, dass die Dampfsperre nicht gut verlegt ist, oder beschädigt ist, dann gibt es Kondensprobleme.
Ansehen muss man sich auch auf jeden Fall die Dachkonstruktion, bzw. den Anschluss zum Erdreich.
Die evtl. möglichen Schadstoffe sind ja bereits in den vorangegangenen Beiträgen besprochen worden.
Als Tipp: Geben Sie lieber ein paar € für eine gute unabhängige Beratung aus, als dass Sie hinterher u.U. große Probleme und Streitigkeiten haben; (letztendlich hilft ein professioneller Rat auch bei der Preisfeststellung!).
Adressen gibt es beim DHBV, bzw. bei der Zimmermeisterinnung;
diverse Forumsteilnehmer (wenn Sie das Forum durchstöbern, werden Sie immer wieder auf die selben Namen treffen) sind auf diesem Gebiet durchaus kompetent.
Hoffe, ich habe Ihnen geholfen,
Gruß aus Salzburg