langfristige Erhaltungskosten Holzbau vs. Massivbau
BAU-Forum: Holzbau

langfristige Erhaltungskosten Holzbau vs. Massivbau

Hallo Holzbauexperten, Hallo Holzhausbesitzer,
kommendes Jahr wollen wir einen Neubau auf einem kleinen Grundstück wagen. Bei kritischer Abwägung sämtlicher uns bekannter Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) würden wir  -  der zeitiger Stand  -  eine Holz-Ständerbauweise mit folgendem Aufbau wählen:
Aufbau von innen nach außen
  • Gipsbeplankung oder individuelle Raumgestaltung
  • Installationsebene gedämmt
  • Living Board Platte 16 mm (Luftdichtung)
  • Ständerwerk 200 mm gedämmt
  • Holzfaserplatte (diffusionsoffene Winddichtungsebene)
  • Putzfassade

Nun hat man uns erzählt, dass der Erhaltungsaufwand bzw. der Sanierungsaufwand, sofern nötig für ein Haus in Holzbauweise erheblich höher sei, als dies für ein Haus in Massivbauweise wäre.
Meine Frage an die Holzbauexperten:
Sind für die Erhaltung eines Hauses in Holzbauweise spezifische Arbeiten nötig, um das Haus dauerhaft  -  also innerhalb der kommenden 50 Jahre  -  zu erhalten? (Wir sprechen nicht über Anstriche der Fassade) Welches "Horrorszenario" gibt es für Holzhäuser, das bei Massivbau nicht ins Gewicht fällt?
(Wasserschaden, Schimmel, ...?)
Meine Frage an die Holzhausbesitzer:
Welche Arbeiten sind in den vergangenen Jahren an Erhaltungsarbeiten angefallen  -  außer Fassade streichen?
Würde uns wirklich helfen!
Danke im Voraus
Guido Graf

  • Name:
  • Guido Graf
  1. Meine Bitte an die einschlägig bekannten Forumsteilnehmer: Behrescht euch

    es wurde ausschließlich nur nach Erfahrungen von Hausbesitzern gefragt, die eine Holzrahmenkonstruktion bewohnen! Nicht der übliche Senf der Leute, die diese Konstruktion (inklusiver eventueller schwedischer Varianten) protegieren oder ablehnen. Erspart uns das übliche Gelaber, Bitte! Wenn der Fragesteller die üblichen Kommentare lesen will bemühe er bitte die Suche  -  er wird fündig werden!
  2. Also ob Du es nun glaubst oder nicht ...

    Also ob Du es nun glaubst oder nicht wir wohnen in eieinem Holzhaus, Stode WOHNT in eieinem Holzhaus ... :-))
  3. Wenn ich geahnt hätte, ...

    Wenn ich geahnt hätte, welche "Experten" hier Antworten, hätte ich mir meine konkrete Frage wohl sparen können. Bitte nur noch Antworten auf meine Frage  -  und macht Eure Streitigkeiten doch bitte anderswo aus. Danke
  4. dito, ...

    wenn auch kein HRB ...
    Gruß
  5. Außerdem:

    Die erste angesprochene Gruppe waren die "Holzbauexperten", Herr Kuner. Möchten Sie hier den Zensor spielen? Sie müssen doch nicht immer so bissig auf das Thema "Holzhaus" reagieren  -  niemand von uns kann etwas dafür, wenn Sie ein bisschen neidisch sein sollten. Ja nun, immer wenn Sie etwas zum Thema geäußert haben, werfe ich eine kurzen Blick auf Ihr eigenes Haus und bin Ihnen dann nicht mehr böse. So, das war jetzt genauso unsachlich wie Ihr, wie nannten Sie Aussagen anderer Menschen, "Gelaber". Sie erlauben wohl, dass ich mich nun auf die Frage konzentrieren möchte.
  6. kommen wir zur Frage zurück ...

    ich könnte mir vorstellen, dass bei einer schleichenden Undichtigkeit (Wasser, Abwasser oder Dusche) und dementsprechend langer Einwirkungszeit die Schäden an einem Holzhaus größer sein können ... möglicherweise wird aber auch durch die Bauweise so eine Undichtigkeit schneller erkannt.
    Ich könnte mir auch vorstellen, dass bei Fehlern in der Planung und Ausführung beim Schallschutz die Auswirkungen beim Holzhaus gravierender sind. Allerdings hatten wir letztens im anderen Forum einen Faden, in dem der miese Schallschutz in einem massiven Haus besprochen wurde, weil da, so wie es sich darstellte, so ziemlich alles falsch gamacht wurde, was möglich war ...
    Wenn bei Planung und Ausführung keine Fehler gemacht wurden steht ein Holzhaus einem massiven Bau in nichts nach.
    Im konkreten Fall (deinem Haus) wäre aber das eine oder andere am Wandaufbau noch zu hinterfragen ...
  7. Vergleich Holzhaus  -  Massivhaus, wenige Beispiele

    Erhaltungsaufwand: Zunächst muss man zwischen der Konstruktion und der Fassade unterscheiden. Wenn Sie die Konstruktion meinen, nein, da gibt es keinen Unterschied und in beiden Fällen normalerweise keine Horrorszenarien. Beide Wandsysteme können, Qualität und bauphysikalisch richtige Ausführung vorausgesetzt, beinahe ewig halten, wenn sie vor dem Wetter und vor mechanischen Einflüssen geschützt werden. Das ist die Aufgabe der Fassade. Nebenbei, Holzfassaden gibt es auch vor massiven Mauern, wenn auch selten.
    Um ein Holzhaus handelt es sich also dann, wenn die tragende Konstruktion aus Holz ist. Die kann verputzt oder verklinkert sein. Ich habe manchmal Bauinteressenten gefragt, was sie glaubten, woraus die Wände eines üblichen Fertighauses bestünden. Oft war Schulterzucken die Antwort. Unter einem Holzhaus stellen sich die Leute ein Haus mit Holzfassade vor und sonst nichts. Also:
    Eine Holzfassade, wenn sie nicht aus Lärche oder einem anderen wasserresistenten Holz besteht, muss durch ein geeignetes Anstrichsystem geschützt werden. Und je nach örtlichem Klima, vor allem aber je nach verwendetem Anstrichmaterial und -Aufbau muss dann irgendwann ein weiterer Anstrich erfolgen, nach 5, nach 10, nach 15 oder manchmal sogar erst nach 20 Jahren. Wir waren im Februar 1990 in unser neues Holzhaus eingezogen. Die Fassade hatten wir mit einer weniger geeigneten Acrylfarbe gestrichen. 2009 haben wir die Fassade neu gestrichen. Aber auch eine Putzfassade muss irgendwann gstrichen werden. Vielleicht etwas seltener, ich bin kein Putzexperte. Aber eine Putzfassade sieht nach 5 oder 10 Jahren oft schmutziger aus als eine Holzfassade.
    Was auch erwähnt werden sollte: Eine Holzfassade ist mechanisch ungleich solider und stabiler als eine Putzschicht. Theoretischer Vorteil von Putz: Der Putzträger stellt gleichzeitig eine Wärmedämmschicht dar. Die aber ist bei einer massiven Wand auch dringend nötig.
    Insbesondere eine Holzrahmenkonstruktion birgt bereits vergleichsweise mehr als genug Dämmung in sich und benötigt keinen sog. "Vollwärmeschutz" mehr. Dieser Begriff allein ist eigentlich ein Armutszeugnis für das Gesamtsystem. Er wird als quasi werbungsinduzierte Wortschöpfung immer noch verwendet, denn die Anbieter haben wohl keine andere Wahl.
    Die Verblendfassade (gebrannter Klinker oder Kalksandstein) ist, wenn man keine Holzfassade möchte, eine tolle Sache, denn bei ihr gibt es keinerlei Erhaltungsaufwand. Auch die Schutzfunktion für die Wandkonstruktion, egal welcher, ist über jeden Zweifel erhaben. Nachteil: Sie stellt die teuerste Lösung dar.
    Noch ein paar Bemerkungen zu worst-case-Szenarien:
    Beim großen Hochwasser in Ostdeutschland 1997 sah man spektakuläre Bilder. So hatte sich ein Holzfertighaus verselbstständigt. Es war einfach im Ganzen weggeschwommen und auf einer Kuhweide gelandet! Das konnte mit einem Massivhaus nicht passieren. Massivhäuser waren nur eingestürzt, gleich mehrere.
    Aber wie ist das mit den Wasserschäden? Kann man nicht eine mit Dämmwolle gefüllte Holzrahmenwand gleich wegwerfen, wenn sie richtig nassgeworden ist, vielleicht sogar schon nach einem Löscheinsatz der Feuerwehr? Auf der Website des deutschen Fertighausverbandes fand ich neulich die Erläuterung, dass eine solche Wand viel leichter, schneller und billiger wieder saniert werden könne als eine nässegeschädigte massive Wand. Na ja, aber bei einer massiven Wand ist wahrscheinlich eine längere Einwirkungszeit des Wassers erforderlich, bis ernste Schäden eintreten. Möglicherweise ist aber ein Putzaufbau ganz schnell hin, fast so schnell wie bei der Holzbauweise die Gipsbauplatten. Um ehrlich zu sein, ich würde generell kein Haus auf hochwassergefährdeten Grund bauen.
    Was gibt es noch? Erdbeben. Nicht überall in Deutschland, aber in weiten Gebieten eben doch. Und dort wiederum würde ich ebenso generell nur eine Holzkonstruktion hinsetzen. Die hiesigen Massivhäuser fallen zwar auch nicht gleich in sich zusammen, wenn es mal wackelt, aber es hatte in den vergangenen Jahren schon viele ernste Schäden an Massivwänden und massenweise Putzschäden vor allem in Baden Württemberg gegeben. Dagegen soll kein einziges Holzhaus beschädigt worden sein. Neulich hat sich in Christchurch in Neuseeland ein Erdbeben ereignet, das mindestens so schwer wie das auf Haiti gewesen sein soll. Kein einziges Haus ist eingestürzt, nur ein Mensch starb am Herzinfarkt. Grund (nicht für den Herzinfarkt): Alle Häuser waren auf Grund einer Vorschrift zum erdbebensicheren Bauen aus Holz erbaut. Auch in Istanbul gibt es ein altes Viertel, dass irgendwann extra wegen der Erdbebengefahr nur aus Holz errichtet worden war. Übrigens ist in Haiti auch eine Siedlung stehengeblieben. Sie besteht aus Holzhäusern. Und nach dem schweren Erdbenen im japanischen Kobe erhielten mehrere schwedische Haushersteller Aufträge für den Bau einer größeren Anzahl neuer Fertighäuser.
    Was gibt es noch? Es kommt immer wieder mal vor, dass ein Fahrzeug aus einer Kurve getragen wird und im Wohnzimmer eines dort dich an der Straße stehenden Hauses landet. Vor wenigen Jahren passierte dies einem Lkw. Ich sah das Foto in der Zeitung. Die Front des Fahrzeuges hatte die Wand an der Ecke leicht eingedrückt, dort war der Lkw zum Stehen gekommen. Es handelte sich um ein Holzhaus.
    Um zum Schluss nochmal auf eine Bemerkung des Hr. Kuner zurück zu kommen, schwedische Holzhäuser sind ein bisschen mehr als nur eine "Variante" des Holzbaues. Sie sind, soweit von der Holzrahmenbauweise die Rede ist, eher das Original (und von erheblich besserer Holzqualität), auf das alle modernen Holzrahmen- oder -tafelhäuser (Holzrahmenhäuser, Holztafelhäuser) zurückgehen, wenn auch auf dem Umweg über das amerikanische timber frame. Aber das war auch nicht vom Himmel gefallen. Allein in Schweden gibt es hunderte alter oder uralter Holzrahmenhäuser bis zu einem Alter von gut 400 Jahren, denen man ihr Alter oft gar nicht ansieht. Was übrigens außer mit einem guten Dach eben mit einer guten und gepflegten Fassade zu tun hat. In der Schweiz gibt es jahrhundertealte Blockhäuser bei den Bergbauern, und Deutschland kennt ebenfalls hunderte von gut erhaltenen sehr alten Holzhäusern. Ja, die Fachwerkhäuser natürlich. Ich musste lächeln, als neulich im Fernsehen der Bürgermeister einer kleinen Gemeinde mit einem alten Fachwerkkern stolz von den alten "Mauern" sprach. Der wusste nicht mehr, dass die Holzgefache ursprünglich keineswegs mit Steinen ausgefüllt waren, sondern mit einer Lehm-Stroh-Schichtung, die bereits eine Wärmedämmung darstellte. Es handelt sich um tragende Holzwände, nichts Mauer! Soll ich weiter machen? Lieber nicht? Na gut! Das würde dann wirklich zu lang. Obwohl, mir fällt noch viel ein, vom Thema Feuer bis zur Umwelt. Aber ich möchte alle, die mich nicht verstehen oder verstehen wollen, höflich um Nachsicht dafür bitten, dass ich meine ungeschminkte Sichtweise präsentiere. Das hat übrigens überhaupt nichts mit Werbung zu tun. Ich denke einfach so. Ich habe schon so gedacht, als ich beruflich noch etwas ganz anderes gemacht habe. Aber ich hatte auch meine frühe Kindheit in einem Holzhaus in Schweden verbracht und später Steinhäuser in Deutschland kennengelernt. Ich kann besonders das Wohngefühl sehr gut vergleichen. Es unterscheidet sich deutlich, und das ist nicht nur meine Erfahrung.
  8. Unter der Voraussetzung ...

    einer der Bauweise entsprechenden Planung und einer üblich sorgsamen Nutzung und Pflege des Hauses gibt es keine wesentlichen Unterschiede im Unterhaltungsaufwand zwischen MW und HRB.
    Nur auf eines sollte hingewiesen werden: Holz (so sagte mein alter Polier immer) ist nicht in der Gewerkschaft, es arbeitet immer. Das passiert nicht immer völlig geräuschlos.

    @ Herr Kuner
    In D gibt es das hohe Gut der Redefreiheit! Wer das nicht achtet  -  naja.

  9. Ich bewohne eins ...

    Baujahr 1840; es steht noch.
    Entscheidend für lange Lebensdauer ist allein der konstruktive Holzschutz (anständige Vordächer, Mauersockel ausreichend über Erdoberkante hinaufgezogen, Wetterschutz an Schlagregenseite, ausreichend dicke Bretterschalungen, um die häufigsten Problemzonen zu nennen).
    Suchen Sie ein Holzbauunternehmen mit ausreichend Erfahrung (Referenzen!); denn es gibt viele Details, die man falsch machen kann und die dann den Holzbau als Ganzes in Verruf bringen.
  10. "Zweck eindeutig erkennbar"?

    Herr Paulsen, was für ein niedliches Hüttchen haben Sie denn da fotografiert? Ich rate mal, um was es sich handeln könnte:
    Unterstand eines vorgeschobenen Beobachtungspostens der Schweizer Heimatverteidigung. Oder?
  11. Falsch ...

    >>Suchen Sie ein Holzbauunternehmen mit ausreichend Erfahrung <<
    Statt dessen muss es heißen:
    Suchen Sie sich einen Planer und einen Tragwerksplaner mit Ahnung vom Holzrahmenbau.
    ;-)
  12. Apropos "Holz arbeitet immer"

    Nö, Holz KANN zwar arbeiten, gutes Holz tut dies jedoch nur kurze Zeit. Wenn man es auch noch gut behandelt. Nur Holz, das man schlecht behandelt, arbeitet länger und manchmal deutlich vernehmbar. Was die Gewerkschaft dazu sagt, habe ich noch nicht erfahren können. Also:
    Besonders beim Holzrahmenhaus mit seinem skelettartigen Aufbau und den ergänzenden Beplankungen sind die einzelnen Tafeln ("statische Scheiben") in sich so fest, dass die einzelnen Hölzer darin gar keine Chance haben, sich groß noch zu verbiegen. Gleichzeitig behält das Ganze aber eine gewisse Elastizität, wodurch die oben erwähnten Widerstände auch gegen sehr große mechanische Kräfte zu erklären sind. Die Grundstatik der Hölzer stammt ja aus der Natur, und die konnte in dieser Hinsicht von der Technik noch nicht gleichwertig imitiert werden. Aber man arbeitet daran, speziell was die entstehenden Verdickungen (Reparaturstellen) an beschädigten Baumverzweigungen betrifft. Der Maschinenbau interessiert sich besonders dafür.
    Wenn ein solches Haus aufgestellt wird, dann setzt es sich normalerweise etwa drei Wochen lang. Es macht sich so auch auf einer nicht ganz so ebenen Bodenplatte sozusagen bequem. Danach sollte sich nichts mehr bewegen. Tut es das doch, dann gibt es mehrere mögliche Erklärungen:
    Das Holz ist zu frisch oder auf Spannung eingebaut (manchmal Problem besonders bei Dächern) oder die Bodenplatte ist zu wellig, was bei den üblichen komplett vor Ort gebauten Platten fast immer der Fall ist. Deshalb sollen die Wände ja auch unterkeilt werden, um die Höhenunterschiede auszugleichen. Die Zukunft gehört jedoch den hochentwickelten sog. "Thermofundamenten" schwedischen Typs, die auch bei uns immer häufiger verwendet werden, inzwischen aus deutscher Produktion. Dabei werden Fertigteile als verlorene Schalungen mit innenliegender Dämmung verwendet, die sehr präzise passen. Der Estrich kann entfallen, da die noch feuchte Betonoberfläche sorgfältig geglättet wird und sich unter dem Beton eine starke Wärmedämmschicht befindet. Deshalb benötigt man in Skandinavien keine Unterkeilung, sondern die Wandschwellen passen absolut dicht auf die Platte, zumal sie außerdem mit expandierenden Dichtstreifen verlegt werden. Ein solches Haus geht sofort in Rente, um im Bild zu bleiben. Es arbeitet nicht mehr. Jedenfalls nicht so, dass man es bemerkt.
  13. Schwierig!

    "Suchen Sie sich einen Planer und einen Tragwerksplaner mit Ahnung vom Holzrahmenbau. "
    Das ist in Deutschland aber nicht so leicht, so lange der Holzbau noch so wenig verbreitet ist. Umgekehrt ist es nämlich oft nicht nur einfacher, sondern auch sicherer:
    Ein gutes Holzbauunternehmen zu finden, ist nicht so schwer. Und dann kann man doch sicher sein, dass der eingesetzte Planer (Ich spreche mal nicht vom Haus von der Stange) die Materie kennt. Über den Tragwerksplaner muss man sich dabei doch schon gar keine Gedanken machen. Die Konstruktion samt Detailzeichnungen 1:50 kommt immer vom Hersteller bzw. dem von ihm beauftragten Ingenieurbüro. Ich denke dabei an das Beispiel des sehr renommierten Ing. -Büros Bjerking in Uppsala, dessen Statiker Zulassungen für Deutschland besitzen. Die konstruieren für einige Fertighaushersteller speziell für den deutschen Markt, d.h. gemäß den entsprechenden Vorschriften. Größere Hersteller haben ihre eigenen Abteilungen. Das wird bei deutschen oder österreichischen Herstellern oder beim kleinen örtlichen Holzbaunternehmen nicht anders laufen. Die haben alle ihre Leute, mit denen sie erprobt zusammearbeiten, so wie die Architekten auch ihre Handwerker haben, die sie kennen.
  14. Naja ...

    dann sprechen wir mal von schwedischen Herstellern, die ihre Detailzeichnungen aus Kostengründen in Indien fertigen lassen.
    Oder aussteifenden Gipskartonplatten. Oder oder oder ...
    Und so wenige Planer und TWP mit sehr guten Holzbaukenntnissen gibt es auch nicht.
    Ich kenne alleine schon 3 Holzbau-sattelfeste TWP und 4 Planer, die sich hervorragend mit HRB auskennen oder fast nur auf dem Gebiet tätig sind.
  15. Ja, nur ...

    Der Holzbauinteressent kennt sie doch in der Regel nicht. Dass es sie gibt, steht ja außer Zweifel. Für den Laien ist es halt einfacher, sich direkt an einen spezialisierten Holzbaubetrieb zu wenden.
    Übrigens sind mir keine aussteifenden GKPen bekannt, auch kein Hersteller, der so arbeiten würde. Ob und wer Zeichnungen in Indien anfertigen lässt, ist mir ebenfalls unbekannt. Ich halte dies aber für äußerst unwahrscheinlich. Was soll das bringen? Die Zeichnungen müssen doch vom Konstrukteur angefertigt werden, und der hat eine Software dafür, auch für die Statik. Und die bezieht sich immer auf die hauseigene Konstruktion von Wand, Decke und Dach. Was soll denn da sinnvoll außer Haus gemacht werden?
    Ist das nicht vielleicht nur ein Gerücht? Ich meine, Gerüchte werden in der Branche ja gern gestreut, meist von der Massivbaulobby. So hörte ich mal Jemanden mit dem Brustton der Überzeugung sagen, die ganzen Schwedenhäuser würden sich alle nach rechts verdrehen. Aber das Tragische daran war, dieser dreiste Lügner war gar kein Massivhausfritze, sondern ein Verkäufer von norwegischen Häusern, *lach! Ausgerechnet! Wo die doch so gut wie immer mit durchschnittlich schwächeren Werten als die schwedischen Häuser abfielen. Man darf in diesem Haifischbecken beileibe nicht alles glauben!
  16. Oh man ...

    Oh man Du und Deine gelb-blaue Brille ... :-))
    1. ist es kein Gerücht, sondern Tatsache. Und da sind Namen darunter, da hättest du nicht mal im Traum dran gedacht. Aussteifung. Rauskopiert aus einer x-beliebigen Hersteller-Seite: nun können wir mal raten, wo da die Scheibe ist:
    1.22 mm träfasad 6.0,2 mm plastfolie
    2.28 mm spikläkt 7.45 mm Regel + isolering
    3.50 mm fasadskiva/isolering 8.11 mm OSBAbk.-skiva
    4. vindpapp 9.13 mm Gips
    5.170 mm Regel + isolering
    Nämlich nicht da, wo sie hingehört. Wobei man zugeben muss, dass GK eine Zulassung als aussteifende Scheibe hat, wenn sie unter Industriebedingungen eingebaut wird. Es ist also noch nicht mal was anrüchiges. Was denn davon auf dem Bauplatz übrig bleibt, ist dabei eine andere Geschichte ...
  17. Muss ich jetzt einen Schwedischkurs belegen ...?

    • G*
  18. Oh nein, jetzt nicht Du auch noch!

    Erstens habe ich keine gelb-blaue Brille, sondern eine blau-gelbe. Oder würdest Du den Läufer unter den Bodenbelag legen?
    Zweitens ist dieser Aufbau, was die Aussteifung betrifft, bei mehreren Herstellern aktuell, er ist auch zugelassen und er funktioniert, sonst würde es nicht gemacht. Nur die 50 mm Fassadenplatte ist mir neu. Die benötigt man doch höchstens als Putzträgerplatte, aber was soll die hinter einer Holzschalung, woran ist diese überhaupt befestigt? Mal das Ganze auf deutsch:
    1.22 mm Holzfassade (Anm: : d.h. also Nut und Feder oder Z-Panel, keine Boden-Deckel-Schalung)
    2.28 mm Lattung
    3.50 mm Fassadenplatte/Isolierung (Anm. : Holzweichfaserplatte?)
    4. Windschutzpappe
    5.170 mm Holzriegel mit Isolierung
    6.0,2 mm PE-Folie
    7.45 mm Holzriegel mit Isolierung
    8.11 mm OSBAbk.-Platte
    9.13 mm Gipskartonplatte
    Wo die Scheibe ist? Das ist natürlich die OSB-Platte. Was erzählt Ihr für Märchen von GK? Und da dieser Aufbau für Dich und Ralf offenbar so neu ist, will ich gleich das Rätsel lösen. Die 45 mm Riegel der Installationsebene sitzen nämlich nicht quer zu den 170 mm Stielen, also horizontal, nein, sie sitzen genau bündig davor, nämlich vertikal, mit der PE-Folie dazwischen. Aus genau diesem Grunde darf die OSB-Platte da sitzen, wo sie sitzt. Daran hat sich noch kein einziger Statiker gestört. Im Gegenteil, diese Lösung ist RAL-zertifiziert (Eksjöhus)!
    Aber manche Forumsdiskutanten finden immer ein Haar in der Suppe. Einmal sollen angeblich die Thermofundamente nicht funktionieren (nein, nicht Deine Position, Rüdiger), obwohl sie dies nachgewiesener Maßen seit vielen Jahren vieltausendfach tun, dann wieder haben einige Diskutanten etwas an ihnen nicht vollständig bekannten oder von ihnen nicht verstandenen Wandaufbauten herumzukritteln. Ich kann mich auch noch an eine heiße Diskussion über die Frage erinnern, ob das schwedische Nageln/Schießen der Fassadenbretter nicht Murks sei und der Rost an der Fassade herunterliefe. Es gab Einzelne, die behaupteten diesen Unsinn als feststehende Wahrheit. Für sie mussten zwingend Edelstahlschrauben verwendet werden. Die sind dann mit ihren dicken Köpfen schön auffällig und versauen eine farbige Holzfassade optisch gründlich. Leute, schwedische Holzhausbauer wissen (so gut wie alle), was sie tun. Aber Deutsche akzeptieren selten fremde Vorbilder, sie wollen alles selber neu erfinden und auch alle Fehler selber machen. Wenn Argumente fehlen, wird die DINAbk.-Peitsche gezeigt. Die imponiert mir schon lange nicht mehr und ist auch noch nicht einmal zuständig.
  19. Holzhäuschen ...

    Lieber Herr Stodenberg,
    das ist ein Selbstbau zu Erleichterungszwecken. Ohne Statiker, ohne Tragwerksplaner, ohne betonierte Bodenplatte, steht schon ein paar Jahre und tut das hoffentlich noch lange.
    Kennt man das in Schweden nicht?
    @ Hr. Dühlmeyer: Hier, wo der Holzbau eine lange Tradition hat, reicht es und ist es üblich, entweder über einen lokalen Architekten oder einen Fachbetrieb im Massivholzbau einzusteigen. Die kennen sich alle, und wenn es um normale Dimensionen geht, liegen auch reichlich Erfahrungswerte für die Bemessung von Bauteilen vor. Viele Ausführungsdetails werden auf der Baustelle direkt vom Zimmermann zum Bauherrn besprochen, und als Bauherr tut man gut daran, auf den Meister zu hören. Es ginge dem Zimmermann sehr gegen die Ehre, sich jedes Detail von einem Planer vorgeben zu müssen.
    Ein weiterer Vorteil ist, dass alle vom selben Tal sind, und wenn da ein Unternehmer verrufen wird, er hätte ein Haus gebaut, was nicht sicher steht, dann kann der wegziehen, und zwar sehr weit weg. Kunden findet der so rasch jedenfalls keine mehr.
    Das mag auf den ersten Blick etwas teuere werden, als wenn man sich das Haus von einer polnischen oder ukrainischen Truppe im Akkord zusammenklopfen lässt, aber die Qualität stimmt. Außerdem will das einheimische Gewerbe auch leben.
  20. Hej Jens!

    Ich Grüße Sie mal ausnahmsweise auf schwedische Art. Ihren Beitrag finde ich toll! Allerdings scheinen Sie mich tatsächlich ernstgenommen zu haben, *g. Natürlich weiß ich, was das für ein Häuschen ist. Und in Schweden ist so etwas auch bekannt. Wir hatten Anfang der 50er Jahre so eines im Garten stehen, ebenfalls mit Herz in der Tür, allerdings in falunrot mit weißen Kanten. Schwedische Klohäuschen sind eben immer etwas Besonderes, *gg.
  21. Wandaufbau

    Die Hauptfrage sollte somit geklärt sein, danke. Beim Wandaufbau gibt es ja scheinbar unterschiedliche Philosophien. Was soll denn an dem, von mir geschilderten Wandaufbau nicht in Ordnung sein?
  22. Wandaufbau f

    Ich finde gar keine kritische Äußerung über den in der Eingangsfrage vorgestellten Wandaufbau, und ich habe auch nichts daran auszusetzen.
  23. Na gut

    Die innere Beplankung würde ich vielleicht mit Gipsfaserplatte statt Gipskartonplatte machen, damit man leichter etwas dran befestigen kann. Oder noch besser OSBAbk. plus GKP.
  24. Wandaufbau  -  kritisch hinterfragt:

    "Wenn bei Planung und Ausführung keine Fehler gemacht wurden steht ein Holzhaus einem massiven Bau in nichts nach.
    Im konkreten Fall (deinem Haus) wäre aber das eine oder andere am Wandaufbau noch zu hinterfragen ... " (Bernhard Furch)
    Deswegen frage ich nochmal nach. Die Problematik mit den Befestigungen habe ich auch schon angesprochen. Dafür sollte es eine Lösung geben ...
    Danke Guido Graf
  25. Wandaufbau

    von innen nach außen:
    GKP (auf OSBAbk. ggf, wie Torsten)
    gedämmte Installationsebene
    OSB
    Ständerwerk mit Dämmung (Mifa o.ä.)
    Winddichtigkeitsfolie
    Abstand (Lattung ...) Hinterlüftung
    Putzträgerplatte (nicht aus Holzwerkstoffen)
  26. Nu hör aber auf ...

    Nu hör aber auf vieltausendfach erprobt, i love me dead. Vor 10 Jahren wussten die Schweden noch nicht mal, wie das Wort Installationsebene geschrieben wird, und nun kommst Du und sagst quasi, die hätten es erfunden?
    Übrigens: das Wort liggande ist Dir hoffentlich ein Begriff, oder?
    Und die 50er Platte findest du bei:

    die, allerdings, schon seit mehreren Jahren ...

  27. Was"n jetzt los?

    Der Thread war tot. Biste mit Verspätung aufgewacht? So, dann mal zur Sache:
    "vieltausendfach erprobt": Worauf bezog sich meine betr., d.h. ähnliche Bemerkung? Richtig, auf die Thermofundamente. Was hat das mit dem Thema "Installationsebene" zu tun? Richtig, nichts!
    Und wo habe ich geschrieben, die Schweden hätten die Installationsebene erfunden? Richtig, nirgendwo! Was hatte denn wirklich geschrieben? Richtig, dass die Schweden das Thermofundament erfunden haben. Stimmt diese Behauptung? Richtig, sie stimmt!
    Warum fragst Du mich nach dem Wort "liggande" (liegend)? Der einzige, der hier liegt, bin ich, nämlich vor Lachen, wenn die Diskussion in diesem Stil weitergeführt werden sollte. Von "liggande" ist in dem Wandaufbau, den Du selbst gepostet hattest, an keiner Stelle die Rede, und ich hatte ja wohl deutlich erläutert, dass die Installationsebene bei diesem Aufbau aus "staende" Stielen gebildet wird. Nur so ist es nämlich regelgerecht. Ich hatte einen konkreten Hersteller genannt, der diese Konstruktion aufweist und damit in Deutschland RAL-zertifiziert ist.
    Vorschlag: Bevor Du erneut in die Tasten haust, schlaf erstmal drüber, OK?

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