Heizleisten  -  geringere Kesselkapazität erforderlich?
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Heizleisten  -  geringere Kesselkapazität erforderlich?

bei den Anbietern von Heizleisten (Google: Heizleisten) habe ich gelesen, dass 20-30 % (je nach Hersteller) weniger Heizleistung benötigt würden, da sich durch die Heizleisten die Wände erwärmen, was zu Strahlungsheizung führt. Damit sei es ein anderes Prinzip als normale Heizkörper und würde entsprechende Einsparungen bringen.
ich bin dabei mich für einen neuen Gas-Brennwertkessel zu entscheiden und frage mich, ob ich nun einfach 20 % der erforderlichen Kesselleistung abziehen darf.
Habe seit 16 Jahren Heizleisten und kann aber nicht beurteilen, ob diese weniger Leistung erfordern.
(um 2-3 Grad geringere Raumtemperatur als in anderen Häusern ist aber möglich)
  1. Wohlfühltemperatur und Heizleistung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Ganz knirsch sollte man die Heizung nicht auslegen. Ist sowieso nicht möglich, da es nicht Wärmequellen mit beliebigen Heizleistungen gibt  -  sondern nur eine relativ grobe Stufung.

    Dazu kommt, dass die Nutzer alle verschiedene Ansprüche an die Temperatur haben, die sich zu verschiedenen Zeiten auch noch verändern. Die maximale Heizleistung wird nur bei maximaler Kälte ohne Sonne gebraucht.

    Die gefühlte Temperatur ist etwa der Mittelwert zwischen der Temperatur der Raumumschließungsflächen und der Lufttemperatur. Wenn die Luft die Wände heizt, ist die Lufttemperatur höher und die Wände kühler. Wird die Luft von der Wand erwärmt ist es umgekehrt. Der Transmissionswärmeverlust ist also im ersten Fall geringer als im zweiten (dazu kommt noch, dass die die Temperatur an der Heizfläche der Wandheizung in der Wand höher ist als die Oberflächentemperatur der Wand innen). Beim Lüftungswärmeverlust ist es umgekehrt. In der Regel könnte also der Heizbedarf bei der Wandheizung etwas höher sein.

  2. 20 % bedeutet,

    dass sie z.B. statt einem 10 kW Brenner einen 8 kW Brenner benötigen  -  der Unterschied ist marginal. Wenn sie sich für einen Brenner entscheiden sollten sie andere Kriterien berücksichtigen. Wie ist der Modulationsgrad  -  sie benötigen die allermeiste Zeit im Jahr wesentlich weniger Heizleistung. Finden sie einen Heizungsmonteur, dem sie vertrauen können (viele haben nämlcich Null Ahnung von Heizleisten) UND der ein von ihnen gewünschtes Model führt  -  ist gar nicht so einfach. Vielleicht ist es auch ein Kriterium wie schnell der Brenner das Brauchwasser erwärmen können soll. Wenn sie da anspruchsvoll sind, könnte schon ein stärkeres Model angemessen sein.
    Wenn sie einen schicken Brenner mit Edelstahl Brennkammer, gutem Modulationsgrad und einen Monteur finden, der das Ding standardmäßig einbaut (Hintergrund, im Schadensfall sollte er die Ersatzteile halt nicht erst bestellen müssen, dann wird's nämlich kalt bei ihnen) dann wird ihnen das Kriterium 8 oder 10 kW nicht mehr so wichtig sein, wetten?

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