Diese Suchbegriffe sind im Text markiert: Silikon

Kondenswasser an Fensterinnenseite trotz geringer Raumfeuchte
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

Kondenswasser an Fensterinnenseite trotz geringer Raumfeuchte

Wohnen seit 2010 in einem Holzhaus in Holzständerbauweise mit Zellulosedämmung und Wandheizung (eingeputzt in Lehm). Verbaut wurden 2-fach Standard Iso  -  Holzfenster. Das Problem was sich nun bei Außen-Temperaturen im Minusbereich zeigt, ist dass es zu starker Kondenswasserbildung an den Rändern der Fensterscheiben kommt. Es wird regelmäßig intensiv Stoßgelüftet (tagsüber, vor Zubettgehen, nach Aufstehen ...) Parallel dazu min. 3x täglich Kondensatabwischen.
Es wurde folgendes unternommen:

1. Temperatur und Feuchtaufzeichnungen in verschiedenen Räumlichkeiten (mehrere Tage über kalibrierten Datenlogger)

2. Wämebildaufnahmen innen, an Gebäudehülle (e=0,94) und Fenstern (e=0,85)

Zu 1. Es zeigt sich, dass die rel. Feuchte von 45 % bei 18-19 °C Raumtemperatur nicht überschritten wird.
Zu 2. Es zeigt sich, dass insbesondere die Grenzflächentemperaturen an der Unterkante der Fenster deutlich unter dem Taupunkt liegt (4  -  7 °C). => Als Resümee habe ich gezogen, dass unser Gebäude bei Minustemperaturen außen und den Normbedingungen von 20 °C und 50 % rF innen nicht ohne erhebliche Menge an Kondensat an den 2-fach Standard-Isogläser bewohnbar ist. Daher meine Frage an die Experten: Hätte mich nicht der Architekt darauf aufmerksam machen müssen, dass Flächenheizung in Kombination mit extrem gut dämmenden Wandelementen nicht vereinbar sind mit Standard-2-fach Isofenstern? Dreifachfenster wären weder kostentechnisch, noch Aufgrund des geringen g-Werts (resp. Lichtdurchlässigkeit) in Frage gekommen, aber im Nachhinein hätte man doch auf die Möglichkeit von dem Verbau von hochwertigen Glasabstandshalter den sog. "warmen Kanten" hinweisen müssen, oder?! Nachdem die Gewährleistungsfrist noch läuft, wäre ich um jeden Rat dankbar, welche Chancen ich habe, auf eine Abstellmaßnahme zu pochen:

  • Austausch Bestands-Fenster gegen Fenster mit warmer Kante
  • Nachinstallation von Fensterheizsystem
  • Entschädigung für das notwendige Abwischen und etwaigen Silikonfugenaustausch nach wenigen Jahren (Aufgrund von Stock)

...?

Anhang:

Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Tom
  1. Da ...

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    Da passt was nicht. Wenn ich hoch wärmedämmende Wände habe, wieso verbaut man dann  -  relativ zu den Wänden  -  "schlechtes" 1,1er Glas? Die Temperatur im Raum ist zu niedrig, auf 21 °  -  22 ° sollten Sie schon heizen. Die Temperatur am Fenster ist zu gering. Hier wäre zu prüfen, warum das so ist. wenn im Raum knapp 20 °C sind, dürfen es am Fenster nicht 7 °C sein, da passt was nicht. Dreischeibenglas würde die Situation geringfügig verbessern, mit warmer Kante sowieso, ich glaube aber nicht dass Sie damit alle Probleme erschlagen hätten. Allein die warme Kante hätte bei den Messdaten und Wassermengen kaum Vorteile, Wasser gäbe es da immer noch. Wieso kommt Dreifachiso kostentechnisch nicht in Frage? Die Aufpreise "rechnen" sich, der g-Wert muss, bei "vernünftigem" Glas (Weißglas) nicht schlechter sein. Kann das sein dass bei der Fensterwahl der Preis ausschlaggebend war und dies zu Lasten der technischen Erfordernisse oder hat Sie keiner beraten? Im Altbau lasse ich mir 1,1er Glas ja noch gefallen, nicht aber im Neubau, wo Energiesparen angesagt und mit relativ geringen Kosten für zig Jahre wirkungsvoll umsetzbar ist.
  2. Ergänzend ...

    Foto von Jürgen Sieber, Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger

    Ergänzend ich hatte schon mal einen ähnlichen Fall, bei dem  -  bedingt durch die Wandheizung  -  die Oberflächentemperatur im Bereich vor den Fenstern unterhalb der Raumtemperatur lag. Was dazu führte, dass die Glasoberfläche stärker auskühlte als üblich. Zusätzlich war die Partial-Druckverteilung im Gebäude mit einem starken Gefälle versehen. In den Griff bekam man das nur, in die Lüftungsanlage von der kleinsten Stufe auf die mittlere Stufe gestellt wurde.

    Ich gehe davon aus, dass Ihr Haus ebenfalls über eine Lüftungsanlage besitzt. Gruß Jürgen Sieber

  3. letztes Bild

    ... sieht nach viel zu geringem Glaseinstand aus. Ich kann mich aber auch täuschen. Hier sollten die Fensterprofis (Hr. Sieber und Hr. Ries) vielleicht nochmal draufschauen. Das ergänzt vielleicht die Problematik der fehlenden "warmen Kante".

    Hinweis zur Thermografie: Glas und insbesondere Glasränder machen zwar schöne bunte Bilder. Wenn Sie aber tatsächlich Oberflächentemperaturen der Verglasung ermitteln wollen, geht nichts über ein Kontaktthermometer.

    Ansonsten schreit die Thermografie der Zimmerdecke im Bereich der Balkenauflager und der Dachschrägenanschluss der Kehlbalkendecke nach einem Blower-Door-Test (BDT). Da sind scheinbar einige Details sehr knapp bemessen und andere mit wenig Aufwand ausgeführt worden.

  4. Blower-Door-Test (BDT)

    Ein Blower-Door-Test wurde durchgeführt - der Wert 0,71 . Nachträglich habe ich an den Kellerfenstern noch ein paar Undichtigkeiten entdeckt, d.h. die Fenster waren nicht ideal eingestellt. Ich vermute, dass wir sonst einen deutlich besseren Wert noch erreicht hätten. Den Unterschied in den Thermografiebildern der Wände und Übergänge zur Decke ist optisch zwar gut erkennbar, aber ist der Temperaturunterschied nicht ganz so gravierend?! Die erste Antwort seitens Architekten: dies sei unkritisch, da weit weg vom Taupunkt und das sei konstruktionsbedingt durch die Holzsteher ... Hm? Es gibt keine Lüftungsanlage, das ist auch der Grund warum wir so oft Stoßlüften. Der Kaminofen hat im Übrigen eine separate Außenluft-Zuführung. Mit dem Fenstereinstand  -  ist damit gemeint, wie tief der Isolierglasverbund in den Rahmen eintaucht? Das sieht schon recht knapplich aus  -  werde noch ein Bild davon einstellen ...
  5. Bild Fenstereinstand

    anbei noch ein Bild des Fenstereinstands ...

    Anhang:

    • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Antwort "Bild Fenstereinstand" auf die Frage "Kondenswasser an Fensterinnenseite trotz geringer Raumfeuchte" im BAU-Forum "Fenster und Außentüren"
    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  6. Sie haben wahrscheinlich ein sehr großes Problem ...

    Sie haben wahrscheinlich ein sehr großes Problem wie meine Vorschreiber bereits allesamt angedeutet haben ...

    Erstens: handelt es sich bei Ihrem Fenster wohl um ein 68er Holzfenster (auch IV68 mm genannt), wie ich auf dem Foto erkenne. Wenn auch mit sehr schmalen Glasleisten, wäre auch schon 2010 ein Drei-Wärmeschutzglas in diesem Profil möglich gewesen, mit warmer Kante und etwa Ug=0,8. Der Aufpreis für dieses Glas betrug auch 2010 nur etwa 15-30 € je Quadratmeter Fensteraußenmaß. Das dürfte das Budget nicht gesprengt haben, oder? Klug wäre es da schon gewesen, auf ein Fenster mit 78 mm oder 88 mm Bautiefe zurückzugreifen. Da wären auch noch viel bessere Gläser möglich gewesen.

    Zweitens: genau wie meine Vorschreiber bin ich der Meinung, dass die Fehlplanung nicht nur beim Fenster, sondern insgesamt bei der Beheizung Ihres Gebäudes insbesondere der Lenkung der Wärmestrahlung liegt. Aufgrund Ihrer durchgegebenen Daten, wären die Probleme mit einem besseren Fenster zwar gemildert, aber nicht mit Sicherheit ausgeschlossen.

    Drittens: der Beschlag, den Sie an den Scheiben sehen, ist nicht das einzige Kondensat. Mit großer Sicherheit befindet sich im Glasfalz, also dem Bereich hinter den Glashalteleisten unterhalb der Glasscheibe ebenfalls Feuchtigkeit. Luftfeuchte, die über die Fugen der Glasleisten (s. Gehrungsstöße der Glasleisten) eindringt und sich niederschlägt an dem "kalten" Rand des Glases, dem Aluminiumabstandhalter des Glases, der eigentlich seit Jahren nicht mehr verwendet werden sollte.

    Sie können sicherlich das vergammelte Silikon am Glasrand austauschen lassen, aber wollen Sie das alle zwei Jahre machen?

    Ich denke, Sie sollten denjenigen Fragen, der das ganze geplant hat, den haben Sie schließlich dafür bezahlt. Die Luft am Fenster ist einfach zu kalt.

    Mir erschließt sich sowieso nicht, warum man 2010 hochwärmedämmende Wandelemente verwendet, in die man dann Fenster mit einem Uw-Wert von 1,3 (wahrscheinlich eher 1,4 oder 1,5) einbaut und das in einen Neubau. Das ist in etwa so, wenn man in den Elektronikmarkt heute geht und verlangt einen Computer mit der Leistung wie vor 10 Jahren.

    Wer hat Sie da bloß beraten?

    Viele Grüße vom Fensterfachmann

Antworten oder Benachrichtigung einstellen

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Interne Fundstellen

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl interner Fundstellen und Links zu "Kondenswasser, Fensterinnenseite". Weiter unten können Sie die Suche mit eigenen Suchbegriffen verfeinern und weitere Fundstellen entdecken.

  1. BAU-Forum - Fenster und Außentüren - 13933: Kondenswasser an Fensterinnenseite trotz geringer Raumfeuchte
  2. BAU-Forum - Fenster und Außentüren - Kunststoff- oder Holzfenster (Kunststofffenster, Holzfenster)!
  3. BAU-Forum - Fenster und Außentüren - Kondenswasser an der Fensterinnenseite
  4. BAU-Forum - Fenster und Außentüren - Dachschrägenfenster
  5. BAU-Forum - Fenster und Außentüren - Kondenswasserbildung zwischen Fensterflügel u. Rahmen
  6. BAU-Forum - Modernisierung / Sanierung / Bauschäden - Gefrorenes Kondenswasser an Fensterinnenseiten trotz Heizung
  7. Bauchecklisten und Bauprüflisten - Drainage / Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit
  8. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Wärmepumpe / Verteilerkasten in einem Raum
  9. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Bodenablauf im Heizungsraum für Pelletheizkessel?
  10. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Solaranlage  -  worauf bei Hersteller achten?

Interne Suche verfeinern: Weitere Suchbegriffe eingeben und mehr zu "Kondenswasser, Fensterinnenseite" finden

Geben Sie eigene Suchbegriffe ein, um die interne Suche zu verfeinern und noch mehr passende Fundstellen zu "Kondenswasser, Fensterinnenseite" oder verwandten Themen zu finden.