habe Eure Beiträge zum Dachaufbau mit großem Interesse gelesen und dennoch offene Fragen. (Ich bitte um Nachsicht, dass ich etwas ausführlicher werden muss) Mein Dachaufbau (ziegelgedecktes Steildach 45 °) von außen nach innen :
- - diffusionsoffene Schalungsbahn sd = 0,15 auf Rauschalung d = 18 mm;
- - Zwischensparrendämmung d = 16 cm aus Glaswolle WLG 040 ohne Hinterlüftung;
- - Untersparrendämmung d = 5 cm aus Glaswolle WLG 035;
- - Dampfbremse ISOVER Vario KM Klimamembran sd = 0,2 ... 5,0 (feuchtevariabel); -
- - darunter auf Lattung mit d = 30 mm Abstand Rigips d = 10 mm
Die Dampfbremse wurde in Kenntnis der Probleme sehr sorgfältig angebracht und alle relevante Stellen (Wandanschluss, Überlappung der Bahnen, Leitungsdurchführungen, Treppenleiter zum Dachraum) sorgfältigst abgedichtet. Für die technisch einwandfreie Ausführung verbürge ich mich. Um die Treppenleiter zum Dachraum als Schwachstelle auszuschließen wurde ein abgedichteter Deckel darüber gebaut. Mit diesem Aufbau habe ich jedoch im Winter massive Feuchteprobleme. Die Feuchte steigt im schrägen Dach an der Unterseite der Rauschalung in den Dachraum hoch. Die am stärksten feuchtebelastete Stellen befinden sich am oberen Ende der Zwischensparrendämmung, und zwar gleichmäßig in allen Sparrenfeldern auf beiden Dachseiten. Ein Nachbarhaus in identischer Ausführung jedoch mit einer Schalungsbahn sd = 0,02 hat diese Probleme nicht. Meine Fragen :
- Hat (te) jemand mit gleichartigem Dachaufbau ebensolche Probleme? Wie wurden sie gelöst? Was ist die beste Lösung?
- Kann ein zu geringer Abstand der sd-Werte die Ursache der Probleme sein? Wie groß muss das Gefälle der sd-Werte von innen nach außen mindestens sein, damit diese Konstruktion in jedem Falle funktioniert?
- An anderer Stelle (nicht ISOVER) fand ich für Polyamidfolien bei 70 % rel. Feuchte einen sd-Wert von ca. 0,8. Das dürfte für Vario KM m.E. aus technischen Gründen ebenfalls mehr oder weniger zutreffen. Die rel. Feuchte in unseren Wohnräumen beträgt während der Heizperiode ca. 50 bis 65 %. Die Sperrwirkung der Folie müsste also noch gegeben sein? Sehe ich das richtig?
- ISOVER Vario KM Klimamembran wird vom Hersteller als "intelligent" bezeichnet, da sie
lt. Herstellerangaben bei höherer Feuchte ihre Poren öffnet (sd wird also kleiner).
Nach verschiedenen Lit. -Stellen scheinen die Hersteller solcher Klimafolien davon auszugehen, dass in der Umgebung der Dampfbremse im Sommer eine höhere Luftfeuchte herrscht als im Winter. Gibt es für diese Annahme eine sachliche Begründung? Inzwischen bezweifle ich das nämlich.
- Kann es sein, dass bestimmte Witterungsverhältnisse (z.B. Nebel) ausreichen, die zuvor funktionierende Sperrwirkung dauerhaft auszuhebeln?
Herzlichen Dank für Eure Antworten.