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Dampfbremse/Hinterlüftung bei Altbau (-Denkmal)?
BAU-Forum: Dach

Dampfbremse/Hinterlüftung bei Altbau (-Denkmal)?

Hallo Forum,
ich habe ein paar Verständnis-Probleme zu den unterschiedlichlichen Ansichten, die bezüglich der Ausführung von Dachdämmungen in den Beiträgen im Forum vorkommen. Zunächst habe ich die für mein Dach zutreffende Konfiguration hier noch nicht gesehen, außerdem sind ja immer wieder mal gegensätzliche Meinungen zu lesen. Ich hoffe, von euch zumindest einige Anregungen zu bekommen, mit denen ich mein Vorhaben möglichst "nachhaltig" ;-) realisieren kann. Bitte entschuldigt, wenn ich mich ungenau Ausdrücke. Auch die fachliche Terminologie ist mir noch nicht geläufig, bitte um nachsicht. Ach ja, auch das Formatieren dieser Nachricht scheint mir Probleme zu bereite, das mit dem Zeilenumbruch klappt irgend wie nicht wie ich will ...
Ich möchte bei meinem Altbau das Steildach (45 °) zunächst im Wohnbereich (OGAbk.-Decke, OG-Dach) dämmen. Im Obergeschoss sind Dachschrägen (Kniestock 1,2 m hoch) mit Gauben vorhanden, die bisher keine Dämmung aufweisen. Die Decke zum Speicher ist dort ohne, in anderen Zimmern (zumindest teilweise) mit Fehlboden und Schlackenfüllung ausgeführt. Der Speicher hat keinerlei Dämmung. Ich möchte nun Decke und Dachschrägen dämmen, das Dach vielleicht später. Der Übergang Treppenhaus/Speicher ist relativ groß und ungedämmt.
Der bisherige Aufbau des Daches wie folgt (von außen nach innen):
.- (Kunst) Schiefer
.- "Teerpappe" (Unterspann-Bahn oder so?)
  • Vollschalung Holz, ca. 2,5 cm dick
  • Dachsparren 12,5*10,5
  • im Wohnbereich innen abschließende Vollschalung Holz 1.5 cm
  • im Speicher frei liegende Sparren/Außenschalung

Die Decke zwischen OG und Speicher oben/unten ist mit Holzbretter auf Tragbalken, bei Dachschrägen ohne Dämmung, andere Zimmer mit Fehlboden u. Schlackenschüttung.
Im letzten Winter war ein Raum mit Dachschräge und ohne Innenschale (habe ich abgenommen) teilweise beheizt, und es hat sich gezeigt, dass durch die Außenschale durch einige Löcher der vorhandenene Nägel der Schindeln (oder vielleicht mal gezogene Nägel?) Luftfeuchtigkeit kondensiert und gefroren ist. An ein oder zwei Stellen scheint die Teerpappe auch lichtdurchlässig zu sein, also nicht ganz dicht. Der selbe Raum war vorher jahrelang mit E-Speicher beheizt, als Küche genutzt, die Schräge mit Innenschalung, Schilf/Mörtel und Fichtenpaneelen belegt, und hat keine nach Freilegung keine Feuchteschäden gezeigt.
Wie dämme ich das jetzt am "besten"? Meine Ansprüche sind bezügl. der Dämmleistung nicht sooo hoch, ich möchte mich aus Platzgründen auf Zwischensparren-Dämmung beschränken. Verordnungen nehme ich zur Kenntnis, haben aber keine Priorität (Bauenkmal, kann/will also auch nicht beliebig verändern). Ein Raum mit Dachschräge wird Badezimmer.
Soweit ich bisher glaube verstanden zu habe ist der vorhandene Aufbau mit Schiefer auf Teerpappe auf Vollschalung _ohne_ Hinterlüftung schlecht bzw. die Pappe zu viel, oder?
Meine ursprüngliche Idee war, von innen auf die Außenschale/Sparren eine Dampfbreme aufzubringen, Zwischensparren-Dämmmaterial (Mineralwolle), wieder Dampfbremse innen und dann die Innenschale (wieder das vorhandene Holz oder eine Faserplatte), also keine Hinterlüftung. Das Problem scheint mir aber dabei in der Außenschale zu liegen, die dann vermutlich zwischen den zwei Dampfbremsen vergammeln wird, dito die Sparren. Da ich sowieso schon außen die Teerpappe habe brauche ich doch zum Schutz der Schalung/Sparren eigentlich keine weitere Hinterlüftung, oder?
Könnte man sich vorstellen die bestehenden Schalungen innen/außen einfach nur mit einzublasenden Dämmstoffen (z.B. Isofloc) auszufüllen? Also keine zusätzliche Dampfbremse? Ein Restaurator hat mir das vor dem Hintergrund empfohlen, dass die (Zellulose) Flocken mit Holz-Innenschalung alle eventuell aufkommenden Feuchtigkeiten aufnehmen können ohne gleich abzusaufen und sie wieder abgeben können, die Konstruktion auch keinen Schaden durch fehlende Hinterlüftung nehmen kann. Was meint ihr dazu?
Ein Punkt, der mich gegen Dampfbremsen einnimmt, ist das Problem der Dichtheit, die häufig, auch trotz großen Aufwands, nicht wirklich gegeben ist. Und kleine Undichtigkeiten haben dann große Wirkung, wenn das System auf theoretische Dichte ausgelegt wird.
Soweit zunächst, vielleicht fällt mir ja noch was ein, insbesondere wenn ich die ein oder andere Antwort sehe.
TIA (thanks in advance)

  • Name:
  • Gerhard Kroder
  1. ohne die Konstruktion wirklich zu kennen

    nur ganz kurz :
    die Luft- und Dampfsperre (Luftsperre, Dampfsperre) gehört ganz nach unten in den warmen Bereich und muss, wenn keine Überlüftung der Dämmung geplant und/oder möglich ist, wirklich 100 %'ig sein. Dies ist im Altbau insbesondere im Anschluss bzw. über den Innentrennwänden / Schächten etc. gar nicht so einfach.
    Zellulosedämmungen haben den Vorteil und den Nachteil, dass sie hygroskompisch sind, ohne 100 %'ig sichere Luftsperre würd ich sie nicht einbauen, sonst hat der Restaurator bald wieder zu tun,
    ob das Faserzementdach ohne Hinterlüftung in Verbindung mit der Teerpappe/Unterspannbahn in sich und in Verbindung mit einer Vollsparrendämmung sicher funktioniert, ist nur vor Ort zu klären, ebenfalls ob eine Unterlüftung der Dachdeckung möglich ist, sinnvoll ist sie in jedem Fall.
    Im Link finden Sie erste Infos zu den Themen.
    MfG
  2. hmm

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    auf eine Hinterlüftung der Eindeckung können Sie m.E. im hier vorliegenden Fall verzichten, weil  -  da hinterlüftet eh nichts. Das Eindeckmaterial ist zur Raumseite hin von der Unterdeckung abgeschnitten, da kann also schon einmal nichts passieren.
    Die erforderliche Luftdichtigkeit wurde durch die alte Schilf/Lehmkonstruktion erreicht. Von daher gehe ich von Trennwänden aus, die keine Luftschichten enthalten, die sich nachteilig auswirken können.
    Eine Dampfbremse unterhalb der Schalung und oberhalb der Dämmebene ist grundlegend verkehrt. Da macht schon die Unterdeckung evtl. Probs.
    Eine Dampfbremse raumseitig der Dämmung macht Sinn. ABER  -  die Luftdichtigkeit ist absolutes Muss. Nachzuweisen anhand eines Glaserdiagramms wäre der erforderliche Sperrwert der Dampfbremse.
    Es kann auch schon bei einem Sperrwert von ca. 2,5 m funzen.
    ABER  -  niemals ohne eine Ortsbesichtigung feststehende Angaben machend, kann ich Ihnen nur raten, sich einen Fachmann hinzuzuziehen.
    MfG
    Stefan Ibold
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