Terrassenplanung (Dämmung, Höhe und Aufbau)
BAU-Forum: Balkon und Terrasse

Terrassenplanung (Dämmung, Höhe und Aufbau)

Foto von Martin Outl

Ich bin auf der Suche nach einer vernünftigen Lösungsbeschreibung für unsere Terrassenplanung.
Die Südwestterrasse soll ca. zur Hälfte überdacht im Hausrücksprung (unterhalb und oberhalb sind "warme Räume") und zur anderen Hälfte auf der Decke eines kalten Kellerraumes liegen.
Insbesondere möchte ich für den Bauträger vorgeben und klären:
  • Wie erreichen wir einen möglichst gleichhohen Fußboden (Belagsoberkante) für innen (Küche mit Fußbodenheizung und Fliesen) und für außen (Terrasse mit Holzbelag  -  oder auch gefliest, wenn machbar)?
  • Wie ist die richtige Wärmedämmung (nach unten)?
  • Wie ist der richtige Schichtaufbau und wie die passenden Übergänge?

Ich habe im Forum gestöbert und auch die ellenlange Diskussion zu einem ähnlichen Fall durchgearbeitet.
Die Quintessenz von diesem Fall (

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Der beschriebene Aufbau (von unten nach oben) ist eine Mindestanforderung an Qualität.
0. Betonplatte
1. Voranstrich zur Haftungsverbesserung (Bitumenemulsion oder lösungsmittelhaltiger Anstrich)
2. als Dampfsperre Schweißbahn mit 200 g Glasgewebeeinlage und Aluband (G200 S4 + AL)
(punktweise aufgeschweißte Nähte und Stöße vollflächig)
3. trittfeste Wärmedämmung aus extrudiertem Polystyrol (Styrodur), mit PU-Kleber nach Vorschrift streifenweise verklebt
(ausgelegt für Punktbelastung: weitere lastenverteilende Maßnahmen sind normalerweise NICHT erforderlich.)
4. Trennlage über der Wärmedämmung aus V13 ("billige Pappe") grobbesandet, lose verlegt
+ als Hitzeschutz für Extruderschaum
+ als mechanischer Schutz gegen Rissbildung in der Abdichtung bei Punktbelastung von oben
5.4 mm dicke Polymerbitumen-Schweißbahn mit 200 g Glasgewebeeinlage (PYE G 200 S4) lose verlegt,
(Nähte und Stöße vollflächig verschweißt)
6. Wandanschluss Blech (Abwicklung: 13 cm als Klebeflansch, 20 cm als Anschlusshöhe)
Die erste Lage der Abdichtung wird einschl. der Trennlage bis an das Mauerwerk, unterhalb des WA-Blechs geführt.
Das Blech selber wird zweilagig im Versatz mit Zuschnittstreifen eingedichtet.
7.5 mm dicke Polymerbitumen-Schweißbahn mit 250 g Polyesterfaservlies-Einlage (PYE PV 250 S5) beschiefert, vollflächig aufgeschweißt

Im Fall von Plattenbelag:
8. Plattenbelag, mind 40/40/4 auf Mörtelsäckchen verlegt.
9. Im Bereich der Tür eine Roste anordnen, damit kann man die Anschlusshöhe auf 5 cm "herunterschrauben".

Im Fall von Holzbelag (hier folgt meine Laienbeschreibung):
8. feine Kiesschicht (oder Split?) als Trägergrund
9. Holzträgerbohlen (X cm * X cm) (in Wasserabflussrichtung) waagrecht aufgelagert im Kiesbett
10. Querträger-Holz-Lattung (X cm * X cm) (verschraubt oder lose aufliegend)
11. Belagsholzbretter (ca. 10 cm * 3 cm) (von unten) mit Querträger verschraubt
=========
Es gab noch folgende Hinweise, zu denen ich Rückfragen habe:
=> "Bitte Bahnen bei Anschlüssen trennen und über Keile führen. "
Was heißt hier "über Keile führen"? Ist das mehr als oben beschrieben?
=> "einen Streifen Pappe am äußeren Rand der waagerechten Blechbahn als Gleitlager zwischen Blech und Dämmung. "
Ist dies mit obigen Aufbau (3-6) nicht schon enthalten?
======
Meine weiteren Fragen Stelle ich lieber erst, wenn das obige soweit klar und bestätigt wird.

  1. gut aufgepasst

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    1-11 sehr gut :)
    Zu den Fragen:
    1. Über Keil fürhen nur dann , wenn der Wandanschluss bituminös sein soll.
    2. Es handelt sich um einen Schleppstreifen, der verhindern soll, dass sich die Kante des Blechs in die Abdichtung drückt und diese beschädigt.
    3. voranstrich auf den Blechen nicht vergessen.
    Grüße
    Stefan Ibold
  2. schnelle Bestätigung und Frage nach Aufbauhöhen / Machbarkeit

    Foto von Stefan Ibold

    @Stefan Ibold: VIELEN Dank für die schnelle Bestätigung und die ergänzenden Erklärungen!

    Dann schon mal meine weitergehenden Fragen:
    1. Wenn die Betonbodenplatte durchgehend von innen nach außen in gleicher Höhe verläuft, reicht dann die Höhe des Fußbodenaufbaus (innen = ca. 15 cm für Fußbodenheizung inkl. Belag) aus, um auf gleicher Höhe außen den Terrassenbelag zu erhalten (gehen wir mal von Holzbelag aus  -  da ist die wasserführende Schicht ja unterhalb, oder?).
    Also, wie verteilen sich die ca. 15 cm Höhe außen auf den Aufbau?
    Wie und wo erreichen wir gleichzeitig ein Gefälle der wasserführenden Schicht, um das Regenwasser / Schneewasser ca. 2-3 Meter horizontal abführen zu können (da käme dann ein Abfluss in den Boden)?

    Bei einem Steinplattenbelag kommt man wohl nicht an einer Abflussrinne vor der Terrassentür aus, oder? Und das ist dann auch noch schwierig genug, oder? (Die Terrassentür liegt im überdachten Rücksprungbereich  -  unterhalb ist ein "warmer" Raum = Hauseingang)

  3. Übergange der Wärmedämmung

    Foto von Stefan Ibold

    Ich schließe hier noch zwei Folgefragen an:
    1. Wie ist der Übergang zur seitlichen Perimeterdämmung?
    Die Terrasse ist begrenzt durch den unterliegenden Kellerbereich, der zumindest teilweise mit Perimeterdämmung seitlich gedämmt wird. Mein Vorschlag wäre, die horizontale Wärmedämmung auf der Terrasse schließt lückenlos an die senkrechte Perimeterdämmung an. Macht das Sinn?

    2. Wie ist der Aufbau im ungedämmten Bereich und der Übergang?
    Da ein unterliegender Kellerraum kalt ist, brauchte dort drüber auf der Terrasse (ca. 10 m²) keine Wärmedämmung sein. Dazu habe ich selber zwei Vorschläge:
    + A: Dämmung und Aufbau einfach durchziehen, obwohl dort keine Wärmedämmung nötig wäre.
    + B: statt Dämmmaterial billiges Ersatzmaterial (welches?) mit gleichen mechanischen Eigenschaften verwenden.
    Welche Lösung macht da Sinn und warum?

  4. Übergang Terrasse zum verputzten Mauerwerk nach unten

    Foto von Stefan Ibold

    Die Terrasse endet am Rand des unterhalbliegenden, außenverputzten Kellerraumes (auf der Südseite) von der Seite sichtbar. Daher die Frage:
    + Wie ist der Übergang an der Kante zum nach unten hin verputzten Mauerwerk?
    Mein Vorschlag wäre: Am Rand eine kleine blechbewährte Attika einbauen  -  als Basis einen Holzbalken auf den Betonrand 'schrauben' oder statt Holz dort ca. 10 cm Mauerstein aufmauern.
    Und ansonsten den Terrassenanschluss an der Attika wie beim vertikalem Wandanschluss vorsehen. Die Blechbewährung der Attika hat kleines Gefälle zur Terrasse und eine Abtroffkante auf der Außenmauerseite.
    Oder welche Lösung ist da angesagt. Dies müsste doch eine Standardfall sein?
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