Diese Suchbegriffe sind im Text markiert: Wandheizung

Ich habe die Fachleute gefragt
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Ich habe die Fachleute gefragt

Hallo an die Experten,
vor kurzem habe ich ein Haus aus den 30 er-Jahren erstanden. Der Architekt meines Vertrauens und ich waren durch lange Suchphase und nicht nur einem Objekt, das sich kurz vor Notartermin aus der Reichweite begab, gut vorbereitet. Ich hatte mich anlässlich der verschiedenen Objekte im Vorfeld informiert, mein Architekt und ich die entsprechenden Diskussionen geführt. Eigentlich schien alles klar.
Jetzt, wo es konkret wird, überfällt mich eine Flut von widersprüchlichen Informationen/Forderungen.
Eigentlich hatten wir vor, das Haus 'behutsam' zu sanieren. Das angedachte Konzept: neue Fenster, Dach-Isolierung und wenn möglich (wir sind in der Prüfphase) Keller-Isolierung. Von einer Fassaden-Isolierung hatten wir Abstand genommen. Stattdessen auf Sole-Wasser-Wärmepumpe gesetzt, verbunden mit Fußbodenheizung (Raumhöhe lässt das gut zu, gesamte Haustechnik muss erneuert werden) und Photovoltaik.
Zu dem Haus gehört ein Architekt, der es bereits im Auftrag der Eigentümer begutachtet hatte und wirklich, das möchte ich sehr betonen, uns sehr bei der Entscheidungsfindung geholfen hat. Zu mir gehört eine Art Familienarchitekt, der vor Jahren einmal ein Projekt mit mir durchgezogen hat. Er kam aus zwei Gründen für dieses Vorhaben nicht mehr in Frage: räumliche Distanz und eine Abneigung gegen Bauleitung. Hoffentlich war das jetzt verständlich: es sind insgesamt 3 Architekten.
Beide zuletzt erwähnten Architekten mitsamt ihrem Anhang (Verkäufer/Familie) stellen sich jetzt vehement gegen unser Grundkonzept. Zunächst habe ich die Ruhe bewahrt und bin auf eine Messe gegangen. Das wurde noch schlimmer. Aussagen waren diametral entgegengesetzt.
Erfahrungsberichte im Internet sind auch wenig hilfreich: von begeistert bis horrende Stromkosten findet man alles, was in Frage kommt. Also habe ich Bücher gekauft und gewälzt, aber auch da sind die Aussagen widersprüchlich.
Jetzt steht der Großkampftag an: Bestandsaufnahme mit Handwerkern aus allen betroffenen Bereichen, Statiker und selbstverständlich Architekt. Jetzt stehe ich vor der Wahl: Augen zu und durch oder Augen auf und noch mehr Verwirrung. Ich habe mich für 2. Variante entschieden. Ich bin mir inzwischen bewusst, dass es ein Experimentierfeld ist und werde niemanden für seine Meinung verhaften. Aber ich wäre dankbar für Erfahrungsberichte und subjektive Einschätzungen.
Meine Prioritäten:
  • Unabhängigkeit von Gas- und Ölpreisen, dafür würde ich entsprechende Investition in Kauf nehmen. Dabei gehe ich von deutlich steigenden Kosten in beiden Bereichen aus, das heutige Niveau (bei heutiger 'Normaltechnik') ist tragbar.
  • keine Experimente, die mich jahrelang auf Trab halten.
  • kein Schimmel! (aus Erfahrung)
  • Schlafzimmer bisher immer ungeheizt mit gekipptem Fenster (Nebenhöhlen und Ohren sind seither in Ordnung)
  • Skepsis gegenüber Vollisolierung, da seit einigen Jahren in voll-isoliertem Neubau ohne Belüftungsanlage lebend. Kaminofen bei eBay verkauft, weil eines Abends kurz vor Kreislaufkollaps: niemand hatte uns gesagt, dass wenigstens ein Fenster geöffnet sein sollte.
  • keine Möglichkeit zur regelmäßigen Stoßlüftung wegen häufiger längerer Abwesenheit.
  • die Optik des Hauses besitzt Elemente, die durch eine Fassaden-Isolierung verloren gingen. Ich könnte darauf verzichten, aber aus historischen und lokalen Begebenheiten nur sehr ungern (wird so etwas heute überhaupt noch geschätzt?).

So, das waren viele Worte. Ich hoffe, mein Anliegen wurde deutlich: Experten wurden gefragt, Prioritäten bekannt gegeben, Ergebnisse sind widersprüchlich. Ich hoffe auf weitere Argumente und Erfahrungen, die mir den Weg der Entscheidung etwas erleichtern. Und damit kein falscher Eindruck entsteht: ich Stelle die Motivation der beteiligten Architekten in keinster Weise in Frage! Vielmehr habe ich das Gefühl, dass wir uns alle auf neuen Wegen befinden. Für jeden Hinweis, was zu beachten wäre auf diesem oder jenem Weg wäre ich sehr dankbar.
MfG

  • leider muss ich anonym bleiben, denn die Veröffentlichung des Namens ohne Ort füllte mir Briefkasten und Telefonleitung. Damit meine ich nicht dieses Forum, überhaupt nicht. Es sind Mitleser, die mich phischen würden.
  1. wow ... viel, viel Text.

    wow ... viel, viel Text.
    Jetzt mal eine provokante Frage: Warum wollen Sie zuerst aufwendig heizen, wenn Sie die Heizenergie, mangels Dämmung der Außenwände, an die "Umwelt verteilen"?

    Neue Fenster ohne Dämmung der Außenwände kann "nach hinten los gehen". In der Regel sind Fenster die kältesten Flächen eines Raumes. Kühlt sich nun warme Luft an den kühlen Fensterflächen ab, fällt Tauwasser aus. Hat man eine hohe Luftfeuchte und es fällt sehr viel Tauwasser aus, ist dies optisch am Fenster sichtbar und man öffnet das Fenster zum Lüften. Baut man nun sehr gut dämmende Fenster ein, ohne die Außenwände zu dämmen, kann es passieren, dass sich die kältesten Punkte des Raumes auf Putzflächen (in der Regel die Fensterlaibungen) verschiebt. Das bedeutet keine optische Kontrolle bei Tauwasseranfall und in der Regel vermindertes Lüften (da man ja nicht darauf aufmerksam gemacht wird).
    Schimmel kann nur entstehen, wenn sich warme Luft an kühlen Flächen abkühlt. Hier also Tauwasser anfällt. Tauwasser fällt an, da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte Luft. Kühlt sich warme Luft also ab, ist irgendwann der Punkt erreicht, wo die Luft überschüssiges Wasser abgeben muss.
    Sind die Wände gedämmt und es liegen also hohe Oberflächentemperaturen vor, fällt auch kein Tauwasser aus.
    Man kann also sagen, dass eine Dämmung bzw. eine hohe Oberflächentemperatur der Innenwandfläche der beste Schutz gegen Schimmel sind.

    Übrigens: "Skepsis gegenüber Vollisolierung, da seit einigen Jahren in voll-isoliertem Neubau ohne Belüftungsanlage lebend. Kaminofen bei eBay verkauft, weil eines Abends kurz vor Kreislaufkollaps: niemand hatte uns gesagt, dass wenigstens ein Fenster geöffnet sein sollte. "
    Wer hat Ihnen denn das erzählt? Warum sollte man zuerst heizen, wenn man es dann wieder "verlüftet".

  2. nur meine Meinung

    auch wenn Herr Ulrich in allem Recht hat, muss man doch den Wunsch des Bauherrn, die Außenfassade im Urzustand zu belassen, akzeptieren.
    Was bleibt dann?
    Die Problematik, welche von Herrn Ulrich angesprochen wurde, muss man in den Griff bekommen. Entweder in Teilbereichen Wandheizungen, kontrollierte Ab/Zuluft mit Wärmetauscher etc.
    Muss gerechnet werden.
    Sole/Wasser Wärmepumpe ist schon mal gut, in Verbindung mit Wandflächenheizung bzw. Fußbodenheizung eigentlich ideal.
    Photovoltaik komplettiert das ganze, ist aber von den Primärkosten schweineteuer.
    Hier wäre wirklich eine Haustechnikprofi gefordert, um die kganze Kiste so auszulegen, dass im Winter mit Wärmepumpe und Photovoltaik der Heizwärmebedarf voll abgedeckt werden kann (oder im Jahresmittel mit Einspeisevergütung), und ein Tauwasserausfall vermieden wird.
    Technisch ist das sicher möglich, bei hohen Decken sowieso.
    Gruß Christian
    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  3. Danke

    Hallo und vielen Dank für die Antworten.
    Herr Ulrich, Ihre Frage ist nicht provokant. Ich habe gestern weiter geforscht, mich im Bekanntenkreis herumgehört und wieder stellte sich heraus, dass das Dämmen älterer Häuser nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Es werden Fenster gekippt, weil Stoßlüften nicht ausreicht. Oder zentrale Lüftungsanlagen verwendet, die dann die Geräusche aus einem Zimmer in's nächste transportieren.
    Da lande ich schnell bei Ihrer letzten Frage: Warum sollte man zuerst heizen, wenn man es dann wieder "verlüftet". Oder anders formuliert: wozu alles voll isolieren, um dann teure Anlagen zu installieren, die es wieder verlüften. Und Strom kosten. Und exakt abgestimmt werden müssen.
    Bei einem hervorragend sanierten Haus, von dem ich dachte, es sei voll isoliert, stellte sich gestern heraus, dass die Fassaden-Isolierung bewusst nicht auf 100 % gemacht wurde. Wenn ich es richtig verstanden habe (Bauherr und ich sind beide Laien): ca. 7 cm atmungsaktives Material.
    Zum geöffneten Fenster: das haben mir der Schornsteinfeger und der Arzt erklärt. Der Kaminofen entzieht dem Raum Sauerstoff. Wenn kein Fenster geöffnet ist, hat der Mensch weniger zum atmen. Ähnlich ist die Dunstabzugshauben in voll-isolierten Häusern. Der Schornsteinfeger sprach von einem 'schwierigen Lernprozess'.
    Christian: herzlichen Dank für das genaue Lesen meines Textes ;-). Jetzt verstehe ich, warum mein Architekt das Thema Wandheizung angehen möchte.
    Die kontrollierte Zu/Abluft mit Wärmetauscher: sind das diese zentralen Belüftungsanlagen, oder könnte man das dezentral an den problematischen Stellen machen?
    Haustechnikprofi: wo findet man einen? Ich habe gestern die "Energiepass"-Berater durchgegangen und festgestellt, dass deren Niveau doch sehr unterschiedlich ist und sie oft an ein System/eine Firma gebunden sind. Das ist nicht problematisch, aber wenn ich Alternativen anspreche, sind sie entweder ratlos oder bringen Argumente, die ich nicht nachvollziehen kann.
    Allein das Thema Sole-Wasser-Wärmepumpe scheint umstrittener zu sein, als ich dachte. Mir schwirrt schon der Kopf vor lauter Splitter-Inverter-Brunnenwasser- und sonstigen Alternativen.
    Die Photovoltaik hatten wir ähnlich angedacht: mit Jahresmittel der Einspeisung. Die Renditerechnungen sind mit heutigen Preisen, ich gehe in der Zukunft von steigenden Energiepreisen aus  -  mit der Einspeisung bin ich davon einigermaßen unabhängig.
    Ich fasse meinen bisherigen Erkenntnisstand zusammen: so einfach und selbstverständlich sind die allseits propagierten Sanierungen nicht. Will man es richtig machen, muss alles sorgfältig abgestimmt sein und kann teurer werden, als so mancher Fassadensanierungs-Kostenrechner im Internet es vorrechnet.
    Da rückt die Alternative 'Abriss und Neubau' leider wieder näher.
    MfG und nochmals herzlichen Dank.
  4. So ein bisschen sprechen Sie in Rätseln. Bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt ...

    So ein bisschen sprechen Sie in Rätseln. Bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt ...
    Sie schreiben: "Bei einem hervorragend sanierten Haus, von dem ich dachte, es sei voll isoliert, stellte sich gestern heraus, dass die Fassaden-Isolierung bewusst nicht auf 100 % gemacht wurde. Wenn ich es richtig verstanden habe (Bauherr und ich sind beide Laien): ca. 7 cm atmungsaktives Material. "
    Was stellen Sie sich unter "atmungsaktivem" Material vor? Ich möchte nur endlich mal begreifen, was sich die Leute da so drunter vorstellen. Beschreiben Sie es doch bitte mal mit Ihren Worten ... und wozu das Ganze gut sein soll!?
    Welchen Grund hat der Bauherr angegeben, dass er seine Wand nicht 100 % gedämmt hat (was immer das heißen mag?).
    Sorry, ich möchte Ihnen nur helfen, dass Sie aus diesem "Wald an Halbwissen" herausfinden.
    Was ich ja interessant finde, dass Sie die Fassade nicht verändern möchten, andererseits über Abriss reden ...
  5. Zusatzfrage: " ... dass das Dämmen älterer Häuser nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Es werden Fenster gekippt, weil Stoßlüften nicht ausreicht. "

    Zusatzfrage: " ... dass das Dämmen älterer Häuser nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Es werden Fenster gekippt, weil Stoßlüften nicht ausreicht. "
    Für WAS nicht ausreicht?
  6. Danke für Ihre Fragen

    Um Ihnen die Option Abriss zu verdeutlichen: es macht keinen Sinn, Unsummen von Geld und Technik in eine Sanierung zu stecken, der im Zweifel auch noch optisch verhunzt wird.
    Zur Dämmung habe ich mich weiter eingelesen. Wie so oft im Leben ist die Konzentration auf ein Kriterium zwar einfacher, bringt nicht die richtige Lösung (siehe Option Abriss).
    Dämmungs-Fürsprecher argumentieren auf einer Prämisse: Wärme geht durch Mauern/Fenster/Dach aus dem Haus. Das misst der k-Wert, das zeigen uns Bilder der Infrarot-Kameras, richtig?
    Wenn ich ältere Architekturbücher lese, sehe ich Begriffe wie "Speicherfähigkeit" und "Sorptionseigenschaften". Auffällig daran: nicht nur von innen nach außen, sondern auch von außen nach innen. Wieviel Sonnenwärme speichert ein Wärmeverbunddämmsystem und gibt sie nach innen ab?
    Ein wenig scheint mir die Entwicklung der Häusersanierung mit der technischen Entwicklung von Sportschuhen vergleichbar. Um Schweißfüße zu verhindern, werden aufwendige 'atmungsaktive' Materialien entwickelt. Das sind in der Sanierung die kontrollierten Lüftungsanlagen.
    Wenn ich Fahrrad fahre, brauche ich kein Plastik-T-Shirt mit neuestem Stand der Technik und entsprechendes Turbo-Deo. Ich kann wunderbar mit Baumwoll-Shirts leben.
    Ich hoffe, meinen Wald hiermit gut erhalten zu haben  -  sowas ist heutzutage wichtig, oder nicht?
    MfG
  7. Also, beantwortet haben Sie eigentlich keine meiner Fragen ...

    Also, beantwortet haben Sie eigentlich keine meiner Fragen ...
    Aber gut, wenn Sie denken mit dem bisher erworbenen Wissen leben zu können, ist das Ihre Meinung, die ich wohl akzeptieren muss.
    Nur noch mal als Anregung:
    Sommer = viel Sonnenenergie = große Aufheizung der Wandoberfläche = bei ungedämmter Wand, große Aufheizung des Innenraumes
    Winter = sehr wenig Sonnenenergie = minimale Aufheizung der Wandoberfläche (an Nordfassaden soll sich die Sonne übrigens überhaupt nicht blicken lassen, habe ich mir sagen lassen und die Tage sollen im Winter wohl sehr kurz sein :-) =
    keine Abgabe von Energie an die Innenräume
  8. Die Anregung

    Hallo Herr Ulrich,
    danke für die Anregung.
    Wenden wir uns dem Süden zu: Das heutige Rezept eines Niedrigenergie-Hauses sind große Fensterflächen im Süden, richtig? Um den von Ihnen beschriebenen Effekt zu vermeiden, werden Verschattungs- und Belüftungssysteme angeboten. Denn in einem vollgedämmten Haus kann von der Hitze nichts mehr raus.
    Meine 'herkömmliche' Wand ist ja nicht voll durchlässig, wie in Ihrem Modell angenommen. Wenn ich die älteren Bücher richtig verstehe, gibt es eine sogenannte Speicherfähigkeit. Im Sommer: warme Tage, kühle Nächte  -  Wände als Puffer der Temperaturschwankungen?
    Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr habe ich den Eindruck, dass es nicht ausreicht, kalte Winter und heiße Sommer zu betrachten, sondern die Schwankungen. In meinem aktuell voll-gedämmten Neubau mit großen Fensterflächen im Süden erlebe ich auch im Winter die Sonne als 'Energiespender', nicht selten in einem Ausmaß, dass verschattet werden muss. Da bin ich dann für die im Norden fehlende Sonne richtig dankbar.
    Auch das von Ihnen beschriebene Fenster-Wand-Szenario werde ich noch einmal überdenken. Ist die Wand wirklich immer kälter als das Fenster, wenn man alle Faktoren berücksichtigt?
    MfG
  9. ja was denn nun ...?

    ja was denn nun ...?
    Das von Ihnen zitierte Niedrigenergiehaus ist natürlich gedämmt, wie sonst kann es diesen Standard erreichen?
    Es ist also in keinster Weise mit dem von Ihnen hier am Anfang vorgestelltem alten, ungedämmtem, sanierungswürdigem Altbau vergleichbar.
    So eine Speicherfähigkeit ist schon nicht schlecht. Ich geh mal davon aus, dass 99,9 % aller Deutschen, die nicht unmittelbar an einer Fernverkehrsstraße wohnen, im Sommer mit offenem Fenster schlafen, gerade um diese kühleren Nächte zu nutzen. Nach Ihrer Darstellung müssten diese Leute dann noch zusätzlich durch diese gespeicherte Wärmeenergie schwitzen? :-)
    Selbstverständlich bringt die Sonne auch im Winter, in den paar Sunden die sie scheint, Energie über Fensterflächen in's Haus, wenn das Haus allerdings ungenügend gedämmt ist, wiegen diese Gewinne die Verluste bei weitem nicht auf.
    Das von Ihnen beschriebene Niedrigenergiehaus mit den Fensterflächen gen Süden ist daher ein gutes Beispiel, denn man hat eine gedämmte Hülle und solare Gewinne.
    "Ist die Wand wirklich immer kälter als das Fenster, wenn man alle Faktoren berücksichtigt? " Also, so wie die Frage gestellt ist, gehen bei mir sofort alle Alarmanlagen an :-)
    Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen z.B. mit geometrischen, stofflichen, konvektiven Wärmebrücken, wo die Fenster nicht die kälteste Fläche des Hauses darstellen.
    Ich formuliere es mal so: In der Regel ist ein Fenster die kälteste Fläche eines Raumes.
  10. Sorry für die falsche Antwort ...

    Sorry für die falsche Antwort ich hatte 'Aktualisieren' gedrückt, jetzt ist die alte Antwort noch einmal erschienen.
    Herr Ulrich, es tut mir leid, wenn meine Gedanken bei Ihnen Alarmglocken auslösen. Der Zahl Ihrer Smileys nach zu urteilen, scheinen Sie sich ja ansonsten bestens zu amüsieren. Darf ich fragen, welche Art Experte Sie sind?
    Wir schlafen auch bei geöffnetem Fenster, nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über. Seit der Arzt uns dazu 'verdonnerte', sind wir seltener bei ihm. Aber das Schlafzimmer kann in unserer Planung nicht Ausgangspunkt sein, es gibt viel mehr Räume mit ganz anderen Anforderungen.
    Vielleicht haben Sie mich nicht richtig verstanden: auch im Winter bietet die Sonne im aktuellen Haus (Südfenster) =>zu viel<= solare Gewinne, vom Sommer ganz zu schweigen.
    Ich habe dieser Tage weiter gewühlt, es gibt Schimmelprobleme zu Hauf in voll sanierten Häusern. Und in neu erstellten Passiv- oder Niedrigenergiehäusern (Passivhäusern, Niedrigenergiehäusern). Websites von Innungen und Ministerien predigen den Einbau von Belüftungsanlagen. Vielleicht bin ich inzwischen zu alt, um alles der vom Menschen geschaffenen Technik anzuvertrauen. Wärmepumpe scheint mir ein bewährtes System mit plausiblen Umweltaspekten zu sein. Die ganze Dämm-Geschichte ist mir noch nicht so plausibel.
    Zu den Fenstern  -  ich hatte mich auf Ihre erste Antwort bezogen. Habe ich da etwas falsch verstanden?
    MfG
  11. "Ich habe dieser Tage weiter gewühlt, es gibt Schimmelprobleme zu Hauf in voll sanierten Häusern. Und in neu erstellten Passiv- oder Niedrigenergiehäusern (Passivhäusern, Niedrigenergiehäusern). "

    "Ich habe dieser Tage weiter gewühlt, es gibt Schimmelprobleme zu Hauf in voll sanierten Häusern. Und in neu erstellten Passiv- oder Niedrigenergiehäusern (Passivhäusern, Niedrigenergiehäusern). "
    Wie ich oben schon schrieb, kann an einer ausreichend gedämmten Wand bzw. fachgerechter Planung und Ausführung der Arbeiten kein Schimmel entstehen, da die Innenwandtemperatur sehr hoch ist und so kein Tauwasser ausfallen kann. Wo kein Tauwasser, auch kein Schimmel ...
    Aufsteigende Feuchtigkeit bzw. Undichtigkeiten vernachlässige ich mal.
    Sie fragen mich, ob ich mich amüsiere? Ja, Gott sei Dank! Wenn hier nur stinklangweilige Sachen und Kommentare kommen würden, hätte das zur Folge, dass man das Forum zumachen müsste. :-)
    Wo wir bei bewährten Systemen sind: Das Wärmedämm-Verbundsystem feiert dieses Jahr übrigens 50. Geburtstag ...
  12. dann will ich mich auch mal etwas äußern ...

    Foto von Martin Kempf

    zum einen bin ich als Maler und SV nicht selten mit verschimmelten Wohnungen konfrontiert, zum anderen habe ich auch eine recht alte Hütte (BJ 1879) ohne WDVSAbk..
    Aus meiner Praxis als Maler und SV: Ich wurde in den letzten Jahren nicht zu einem einzigen Schimmelschaden bestellt, bei dem ein Wärmedämmverbundsystem vorhanden war. Bei ausnahmslos allen Schimmelschäden musste ich zu niedrige Oberflächentemperaturen und oftmals zusätzlich erhöhte Raumfeuchte als Ursache für den Schimmelbefall feststellen. Die meisten Schäden wären durch Dämmung der Wände außen oder innen vermeidbar gewesen, lediglich in einem Fall im letzten Winter erinnere ich mich an eine Wohnung im EGAbk. einer umgebauten und umgenutzten ehemaligen Scheune, die schlicht an den Außenmauern zum Boden hin recht viel Wärme verlor, wo ich mit einer Außendämmung nicht weitergekommen wäre. Ich habe in diesem Fall zu Sockelleistenheizung (Heizleisten) geraten.
    Das erstmal vorweg zu der Meinung, dass es "Schimmelprobleme zu Hauf in voll sanierte Häusern" gäbe. Kann ich so nicht bestätigen. Ich finde die Schimmelprobleme eigentlich in den ungedämmten Häusern, meistens im Schlafzimmerbereich, der gerne kühler oder unbeheizt bleiben soll.
    Zum eigenen Haus muss ich sagen: man muss mit viel Fingerspitzengefühl rangehen, wenn man im Altbau ohne Außendämmung innen dauerhaft schimmelfrei bleiben will. Bis auf einen Raum (mein Büro) habe ich auch mittlerweile alle anderen Außenwände der Räume mit Innendämmung versehen. Innendämmung funktioniert durchaus, wenn sie richtig gemacht wird, ist aber wesentlich schadensträchtiger, was Schimmel oder echte Substanz angeht (Balkenköpfe bei Holzbalkendecken), als eine Außendämmung  -  daher muss sowas sauber durchdacht und ausgeführt werden. Zusätzlich (das ist purer Luxus, nicht unbedingt erforderlich um schimmelfrei zu leben) habe ich noch eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Luftwärmepumpe, um die Zuluft noch etwas mehr zu heizen oder kühlen, wenn es denn Not tut. Nachdem die Sommer aber ab und zu einfach zu brutal für meine Südseitigen Massivwände und mein bisschen Innendämmung waren, habe ich im Erdgeschoss eine festinstallierte Klimaanlage und im OGAbk. noch ein Mobiles Klimagerät. Ich gebe zu, es ist übelste Energieverschwendung und es wäre sicher ökologischer, außen 10 cm Styropor draufzukleben ... naja.
    Kommen wir mal zu Ihrer Hütte. Wenn ich sowas wie Ihr Haus umzubauen hätte, würde ich eigentlich so vorgehen: Wärmepumpe und Fußbodenheizung ist mir sehr sympathisch. Fußbodenheizung habe ich im Erdgeschoss, sehr angenehm. Ich für meinen Teil würde aber nicht alleine bei der Fußbodenheizung bleiben, wenn ich die Wände weder innen noch außen dämmen wollte, sondern würde entweder an den Außenwänden noch Heizleisten oder Wandheizung (dürfte wahrscheinlich deutlich teurer sein) anbringen. Auf die Art vermeide ich Zugerscheinungen wegen kalter Außenwände und zusätzlich bekomme ich die Schimmelgefahr in den Griff.
    Wärmepumpe hätte ich auch noch gerne, allein die Nachzahlung der letzten Gasrechnung lässt mich über kurz oder lang an sowas denken.
    Und wenn sie gern kalt schlafen, kein Problem  -  dann würde ich das Schlafzimmer eben zum Außenbereich gehörig einplanen. Die Innenwände des Schlafzimmers, die an Wohnräume grenzen, würde ich mit Depron-Untertapeten bekleben, damit aus den angrenzenden Räumen nicht zu viel Wärme abfließt. Und was sie vermeiden sollten, um Schimmelbildung im Schlafzimmer auszuschließen, das ist die Schlafzimmertür zu den beheizten Bereichen offenstehen zu lassen. Am besten wäre natürlich so eine richtig dichte Tür mit so einem großen Hebel, wie die Metzger sie an den Kühlräumen des Schlachthauses haben, aber ich glaube, es ist nicht jedermanns Sache ... die Gedanken an die Schlachtbank beim Schlafengehen könnten doch die Träume prägen ...
Antworten oder Benachrichtigung einstellen

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Interne Fundstellen

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl interner Fundstellen und Links zu "Fachmann, Fenster". Weiter unten können Sie die Suche mit eigenen Suchbegriffen verfeinern und weitere Fundstellen entdecken.

  1. Bauchecklisten und Bauprüflisten - Drainage / Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit
  2. Bauchecklisten und Bauprüflisten - Dachdeckerarbeiten
  3. Homepage-Service - Homepage-Inhaber stellen sich vor - #
  4. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Austausch und Zusammenfassung von zwei Heizungsanlagen und Umrüstung auf Pellets
  5. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Kein KfW40 mit WP?
  6. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Wärmepumpe oder Blockheizkraftwerk?
  7. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Neubau ohne Gasanschluss
  8. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Wie rüstet man am geschicktesten Solaranlage nach?
  9. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Gas mit Solar
  10. BAU-Forum - Nutzung alternativer Energieformen - Kachelofen mit Wärmetauscher/Lüftungsanlage/LWZ303

Interne Suche verfeinern: Weitere Suchbegriffe eingeben und mehr zu "Fachmann, Fenster" finden

Geben Sie eigene Suchbegriffe ein, um die interne Suche zu verfeinern und noch mehr passende Fundstellen zu "Fachmann, Fenster" oder verwandten Themen zu finden.

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN