Backsteinwand d=26 cm, wie innen isolieren?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Backsteinwand d=26 cm, wie innen isolieren?

Wir haben ein 130 Jahre altes Backsteinhaus in Niedersachsen. Die Außenwände sind lediglich 25-26 cm Backstein, wie sieht ein idealer Wandaufbau aus? Geplant ist jetzt: Außen die Backsteinwand so zu lassen (Optik), dann 5 cm Luftschicht (mit unten 30 cm über Boden Hinterlüftungsschlitze), dann 5 cm Glaswolle, dann 11,5 cm YTONG und ganz innen 5 mm Putz.
Ist das OK? Muss ich eine Z-Folie einsetzten, (bekomme ich die überhaupt in die Backsteinwand?
Gruß H. Heitmüller
  • Name:
  • Hubertus Heitmüller
  1. Statiker

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Sicherheitshalber sollte ein Statiker Ihren Aufbau rechnen. Ihre Innenwand hat ja Gewicht. Und je nach Konstruktion könnten Probleme sein.

    Wohin soll der Lüftungsschlitz sein  -  in Richtung Wohnräume. Da hätte ich Bedenken.

    Mit freundlichen Grüßen

  2. Wenn schon Innendämmung

    dann würde ich da schon einen Aufbau mit Dampfsperre nehmen.
    Mein Vorschlag von außen:
    26 cm Backstein+Innenaltputz
    bis zu 140 mm Mineralwolle
    10-15 mm OSBAbk. mit verklebten Stoßfugen als Dampfbremse (bitte rechnen lassen, evtl. muss da eine Dampfsperrfolie drauf)
    50 mm Installationsebene
    12.5 mm Gipskarton
    Da bekommen Sie mehr Dämmung unter und haben weniger statische Probleme.
    Allerdings müssen Sie wissen, dass bei Innendämmung generell Wärmebrücken im Bereich von Innenwänden und Decken auftreten, was an Zimmerecken zu Kondensat/Schimmel führen kann. Abhilfe wäre z.B. Innenwände und Decken bis 60 cm von der Außenwand mitzudämmen, aber wr mag das schon machen (Optik/Raumverlust)
    Falls Ihr "Lüftungsschlitz" zum Innenraum hin gehen sollte, vergessen Sie den lieber gleich! Erstens verlieren Sie da viel Wärme, zweitens werden Sie Ihre Backsteinwand und die Mineralwolle wunderbar damit einnässen.
    Gruß Roland
  3. Mal anders

    Leider lässt sich das Tauwasserverhalten von Innendämmungen mit dem Glaserverfahren nur unzureichend überprüfen, da bei Wänden in der Regel Materialen zum Einsatz kommen die hygroskopisch sind. Dies ist beim Mauerwerk, beim Putz und auch bei einigen Dämmstoffen der Fall. Eine Berücksichtigung findet diese Eigenschaft beim Glaserverfahren allerdings nicht.
    Praktische Untersuchungen am Energie und Umweltzentrum in Springe bei Hannover haben ergeben, dass eine Innendämmung auch bei einer relativ diffusionsdichten Konstruktion, wie einer Bruchsteinwand, Dampfbremsen mit sd-Werten von ca. 2 m, die Schadensfreiheit einer Konstruktion sichern und gleichzeitig den größtmöglichen Schutz vor außerplanmäßigem Feuchteeintag. Die OSBAbk.-Platten werden hier auf jeden Fall reichen, auch wenn nach dem Glaser-Verfahren der Tauwasserausfall in der Konstruktion während der Sommermonate nicht wieder abgeführt werden kann (aber Glaser kann eben nicht alles).
    Backsteinwände sind da natürlich diff. -offenener, aber es gilt natürlich das gleiche.
    Folgende Voraussetzungen sollten für eine Innendämmung geschaffen werden:
    • auf der Innenseite muss vollflächig eine Putzschicht vorhanden sein. Diese darf nicht mit diffusionsdichten Stoffen verschlossen sein. Fliesen z.B. müssen bei einer Innendämmung entfernt werden.

    Die Putzschicht hat bei einer Innenwanddämmung zwei Funktionen. Zum einen stellt sie die Luftdichtheit her  -  die Dämmung kann nicht von Wind durchströmt werden, der durch Fugen oder Ritzen im Mauerwerk in die Konstruktion eindringt. Zum anderen schützt sie die Wärmedämmung vor Feuchtigkeitsbelastung durch Schlagregen.

    • der Dämmstoff muss vollflächig am Mauerwerk anliegen, damit Luftbewegung zwischen dem Mauerwerk und der Dämmung verhindert wird.
    • weiterhin sind Dämmstoffe zu verwenden, die einen ausreichenden Schutz vor Schimmelbildung durch eine hohe Porenluftfeuchte von über 90 % an der Grenzschicht zwischen Mauer und Grenzschicht längere Zeit standhalten können.

    Von Vorteil ist hier ein Dämmstoff, der eingeblasen wird, da dieser alle Hohlräume verfüllt. Zellulose bietet diese Eigenschaft und ist darüber hinaus auch feuchteunempfindlich.
    Wichtig ist natürlich bei alten Außenwänden, dass diese auch mit einer horizontalen Sperre versehen sind, damit aufsteigende Feuchtigkeit nicht Mauerwerk und Dämmung durchfeuchtet.
    Grüße

  4. Vielen Dank Das sind mehr Infos als ich ...

    Vielen Dank Das sind mehr Infos als ich dachte!

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