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Durchschlagende Klinkerfugen?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Durchschlagende Klinkerfugen?

Liebe Experten,
ich habe ein Problem mit einem Neubau, entschuldigen Sie die evtl. teilweise laienhafte Ausdrucksweise:
es geht um ein Zweifamilienhaus, verklinkert mit einem harten Klinker im 2 DF Format, Kerndämmung, nachträglich verfugt.
Nach extremen Regen mit Sturm kommt an der Hauptwetterseite in den Rollladenkästen der Kellerwohnung, die unter einem Balkon liegt (getrennte Betonplatte, aber auch auf Vollmauerwerk aufliegend) immer wieder Wasser an, das dann auch in die Wohnung eindringt! Fensterlaibungen im Erd- und Kellergeschoss mussten schon neu verputzt werden, weil der Gipsputz abgefault war.
Nachdem der Balkon mal separat geflutet wurde und kein Wasser unten durch kam, sind wir nun bei dem Ergebnis, dass es dann wohl an der Fassade liegt.
Hinter dem Klinker ist es feucht, die Fugen sind regelrecht vollgesaugt mit Wasser. Vermutung: die Fuge schlägt durch.
Angeblich ist beim Klinkern mit Z-Folie etc. alles korrekt ausgeführt worden.
Offene Stoßfugen zur Entwässerung sind nicht vorhanden, nur kleine Lüftungsgitter, aus denen Wasser aber wahrscheinlich nicht austreten kann.
So, der Bauträger möchte nun den Klinker imprägnieren. Dann könne kein Wasser mehr eintreten und das Problem sei gelöst. Laut Bauträger gäbe es keine Möglichkeit, dass das Wasser sonst irgendwie wieder austreten könnte.
Nur, muss nicht viel mehr ein weiteres Problem im Bereich Z-Folie, Entwässerung vorliegen und demnach auch behoben werden? Aber wie?
Was halten Sie von imprägnieren? Ist es nicht besser die Fugen herauszuschneiden und neu zumachen?
Bitte um Anregungen aller Art ...
Danke!
Ute Höynck
  • Name:
  • Ute Höynck
  1. Vorsicht!

    Imprägnieren als Verzweiflungstat, also ohne die genaue Ursache analysiert zu haben, ist fahrlässig!
    Lassen Sie das einen unabhängigen FACHMANN anschauen ...
    Aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehen, haben Sie noch etwas Geduld ...
  2. Imprägnierung ist klasse Idee

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    damit wird die noch vorhandene Feuchtigkeit eingeschlossen und kann nicht mehr raus. Auch später kann "durch irgendwelche Öffnungen" eingetragene Feuchtigkeit nicht mehr raus. Mit Glück werden die Klinker ein neues Design erhalten, wenn Sie im Winter schalenweise abplatzen.
    Das war ziemlich bissig, gebe ich zu. Die Ursache ist woanders zu suchen. Schildern Sie mal dem Klinkerhersteller Ihr Problem und fragen Sie ob er "objektbezogen" den Einsatz von Imprägnieren genehmigt und den Einsatz des Mittels in seien Produkthaftung mit aufnimmt für die Gewährleistung. (Der wird den berühmten Teufel tun)
    Wie wäre es mit einem Sachverständigen?
    • Name:
  3. Ist schon da.

    Gute Frage, Frau Höynck. Herr Fahrenkrog meinte, es sei eine klasse Idee die Fassade zu imprägnieren aus der Sicht des Bauträgers. Angenommen, Sie würden sich darauf einlassen, wird wahrscheinlich die Situation erst einmal besser, es sei denn es kommen bald noch mehr Stürme als in der letzten Zeit. Der Bauträger spekuliert darauf, dass die Fassade jedenfalls solange so trocken bleibt und es innen keine Durchfeuchtungen gibt bis die Gewährleistungsfrist abgelaufen ist. Außerdem ist das in Ihrem Fall eine rel. billige Methode. Nur, was passiert mit der Dämmung? Nasse Dämmung dämmt nicht, sondern gammelt im Verborgenen vor sich hin. Kommen noch mehr Stürme (werden sie wohl oder übel), kann auch die Hydrophobierung durchschlagen werden. Die Feuchtigkeit kann dann nicht mehr durch Kapillartransport an der Außenseite verdunsten, sondern muss sich erst an der Innenseite der hydrophobierten Zone (ca. 2 cm tief) in den dampfförmigen Zustand verwandeln. Da dauert die Austrocknung eben bedeutend länger und ob die Dämmung dann auch noch austrocknet? Lösungsansatz (ich hör den Bauträger schon bis hierher mit den Zähnen knirschen): Gerüst stellen, abplanen mit Regenschutzdach, Fugen aufschneiden, 1/2 Jahr austrocknen lassen, (Hausratversicherung informieren wg. erhöhtem Einbruchsrisiko), neu verfugen. Vorher an mind. 2 Stellen Fassade öffnen und Feuchtegehalt messen lassen, damit keiner hinterher behaupten kann, es sei ja schon viel Trockener geworden, wenn noch immer das Wasser herausläuft. Dabei die Z-Folien kontrollieren. Entwässerungsöffnungen nach DINAbk. 1053-1 einbauen lassen. Wenn die jetzt fehlen, ist das ein erheblicher Mangel! Falls Sie in Norddeutschland wohnen und noch Geld haben: Fragen Sie, ob der Bauträger den Abbruch der Verblendschale und noch einiges mehr übernimmt und lassen Sie sich eine neue mit Hinterlüftung bauen. Mit der jetzigen werden Sie wahrscheinlich ewig Ärger haben.
  4. War natürlich

    Foto von Dr. Hartmut Dietrich

    bitter ironisch gemeint (mein Beiitrag).
    • Name:
  5. Die DIN 1053 sagt zwar ...

    In Außenschalen dürfen glasierte Steine oder Steine mit Oberflächenbeschichtungen nur verwendet werden, wenn deren Frostwiderstandsfähigkeit unter erhöhter Beanspruchung geprüft wurde und auch dieses nur mit hierfür zugelassener Dämmung. Somit ist die DINAbk. nicht gegen diese Konstruktion.
    Aber toll finde ich die Verbindung zwischen Hartbrandsteinen und Kerndämmung nicht.
    Fakt ist, Regenwasser schlägt unter Staudruck immer durch die Verblenderschale, sei es durch die Haarrisse Verblender / Fuge. Hierzu kommt noch die in der Regel zu hart Erstellte Fuge Bzw. Mörtelbett. Das durchgeschlagene Wasser, soll dann an der Rückseite Verblender bis zur Z-Folie (im Fußpunkt oder über Öffnungen) hinab laufen und dort an den Entwässerung / Lüftungsschlitze austreten. (nebenbei: Richtig eingebaute Lüftungsgitter erfüllen diesen Zweck). Wenn nun also, wie auch immer Wasser, irgendwo anders austritt als durch diese Entwässerungsschlitze, stimmt etwas mit der Konstruktion nicht. Eine Versiegelung der Verblendung, hier stimme ich meinen Vorschreibern zu, ist genau das Falscheste was getan werden könnte. Ferner, bezweifele ich die Aussage des Generalunternehmer, das die Z-Folie im Fußpunkt Richtig Erstellt wurde. Die wird nämlich in 98 % der Fälle falsch und mit den falschen Materialien Erstellt. Fakt ist: hier muss ein Gutachter im Maurerhandwerk ran. Die Gewerksbenennung steht außer Frage. Globalgutachter sind hier fehl am Platz.
    MfG
    Mark A. Carden
  6. Aua

    Schönen Dank für das Aufmerksam machen auf diesen Thread Herr Dietrich!
    Aber in einem stimme ich Ihnen nicht überein. Fugen aufschneiden? Davon werden die nicht besser und später bekommt man die Fugenfarbe nie wieder hin. Also Totalabriss! Aber wie stellt man den durch unter Wasser setzten eines Balkons fest ob der auch wirklich dicht ist? Ob da ein Stararchitekt am Ende Fugen mit Einstand gemacht hat, weil es so schön aussieht?
    Grüße
  7. mit besser

    mein ich, dass beim Aufschneiden der Klinker beschädigt wird.
  8. Danke erst einmal

    Hallo Experten,
    vielen Dank erst einmal für die bisherigen Beiträge.
    Ich sitze fast nur noch vor BAU.DE und gucke nach Lösungshinweisen, man lernt eine Menge dazu.
    Ein Gutachter von der Handwerkskammer (Bauschlichtungsverfahren) war schon da. Er sah das Problem in dem Zinkblech in der Fensternut, da würde das Wasser durchtreten und unten rauskommen.
    Es wurden neue Zinkbleche angebracht und mit Silikon abgespritzt.
    Vor dieser Maßnahme kam bei 2-stündiger Bewässerung des Balkons mit einem Schlauch unten Wasser an, danach nicht mehr!
    Nach dem nächsten Sturmregen war unten aber wieder Wassereinbruch. Kann der Balkon somit ausgeschlossen werden?
    Fest steht, dass es hinter dem Klinker nach Sturmregen feucht (aber nicht nass) ist. Die Fugen sind vollgesaugt.
    Nun habe ich BAU.DE nach Z-Folie durchforstet. Wie muss die Z-Folie im Fensterlaibungsbereich beschaffen bzw. angebracht sein? Bei mir liegt hinter dem Klinker eine L-Folie, die aber kein Gefälle zu den Lüftungsgittern hat, eher beulig ist, sodass sich darauf Wasser gut stauen könnte und dann links und rechts an den Fensterlaibungen runterließen könnte. An den Laibungen ist nur eine Trennfolie zwischen Mauerwerk und Klinker. Die Fensterlaibungen befinden sich genau in dem Bereich, wo unter dem Balkon im Keller das Wasser ankommt.
    Wie kann man denn Z-Folie nachträglich korrekt verlegen? Muss da nicht wirklich ein Abriss her oder geht das mit abstützen, wie ich nun auch schon mal in einem Beitrag gelesen habe?
    Ich habe auch Beiträge zu Wasser in Rollladenkästen gefunden, kommt auch meinem Problem nahe.
    Für Ideen jeder Art bin ich dankbar ...
    Was ist denn Fugeneinstand?
    Viele Grüße
    Ute Höynck
    • Name:
    • Ute Höynck
  9. Ich bin immer noch der Meinung,

    dass es an der Z-Folie im Bereich der Terrasse liegen könnte. Auch dieser Punkt ist wie ein Fußpunkt Auszubilden. Er ist ja auch einer. Die Möglichkeit, das durchgeschlagenes Wasser hinterseitig die Verblendung herunterläuft, über den Punkt einer nicht vorhandenen oder Fehlerhaft ausgeführten Z-Folie den Weg über die Trennfuge zwischen Balkon und Betondecke findet, ist gegeben. Hierbei nützt es nichts, die Wandanschluss Terrasse/zur aufgehenden Wand zu Verbessern, wie geschehen. Falsch ist diese Vermutung trotzdem nicht, da sehr oft eben auch diese Punkte undicht sind. Weitere Punkte könnten falsch ausgebildete Abdeckungen der Fensterbänke, oder fehlende Abdichtung im Bereich Fensteranschläge sein. Aber das Wasser darf eben keinen Weg nach innen finden. Es muss immer hinter der Verblendung ablaufen. Auch ist eine Richtig gewählte Dämmung, nicht hydrophob.
    Mein Tipp: lassen Sie die Z-Folie im Bereich des Balkons kontrollieren, wenn denn das Schadensbild eben unter diesen Entsteht.
    Zur Frage der beuligen Z-Folie über Öffnungen. Die Z-Folie muss soweit an den Rändern der Öffnungen überstehen, dass hier ablaufendes Wasser nach unten angeführt wird. Sie darf somit keinen Weg in Rollladenkästen oder zu den Leibungen finden. Ferner müssen im Bereich über den Z-Folien Entwässerungsschlitze vorhanden sein. Die Leibungsanschläge der Verblendung, müssen mittels Dämmung und Folien gegen Feuchtigkeitsweitergabe und Wärmebrücken geschützt werden. Gleiches gilt für unter Fensterbänke, wenn diese nicht aus wasserundurchlässigem Material (Aluminium, Zink, Kupfer bestehen)
    PS: Auch Z-Folien können unter hohen Aufwand, mit Qualifizierten Fachpersonal nachträglich eingebaut werden. Wie das geht, möchte ich aber nicht mitteilen, weil ich keine Anleitung für dann evtl. Mit Gefährdungen verbundenen Fehlerhafter Ausführung geben möchte. Helfen ja, Do it you self Anleitungen Nein.
  10. Z-Folie nachträglich?

    Danke Herr Caden für Ihre Ausführungen.
    Mit Do-it yourself liegen Sie bei mir ganz verkehrt. Ich kann da gar nichts machen, suche nur nach Lösungen, was ich meinem Bauträger mit seiner Imprägnierungs-Idee entgegen setzen kann.
    Mit der nachtäglichen Erneuerung der Z-Folie war das nur eine Nachfrage was die Experten meinen, ob das mit Abstützen des Klinkers oder wie auch immer geht oder ob alles abgerissen werden muss.
    Da gab es einen für mich sehr interessanten Beitrag von MB wo jemand auch das Problem hatte, das wohl laut Gutachter hinter dem Dachüberstand das Wasser durchkommen sollte, welcher mit Silikon abgespritzt werden sollte und dann unten auch der Klinker meterweise abgenommen werden sollte und dann die Z-Folie neugemacht werden sollte.
    MB schrieb, dass er so einen Sanierungsvorschlag bei Gericht erfolgreich abgelehnt hätte. Leider kam dann kein weiterer Beitrag, was sonst passieren sollte ...
    • Name:
    • Ute Höynck
  11. Es ist immer eine Frage des Gesamten Bildes

    Wie stellt sich die Verblendung insgesamt da, Vollfugigkeit, nach den Regeln der Technik ausgeführte Sperrungen auch über den Fenstern etc.
    Technisch ist es Möglich, eine Verblendung zu unterfangen und die Streifenweise zurückzubauen und die Z-Folie mit genügend Überlappungen und den Regeln der Technik entsprechend Herzustellen. Wir haben bei 0,5 m Grundwasser ein Schuhaus unterfangen und Nachträglich Unterkellert. Technisch ist Ihre Unterfangung somit kein Problem ... wenn es Richtig gemacht wird. Schräge Abstützungen oder zu viel Vertrauen in das Material, ist sicherlich nicht das Richtige Mittel. Ich denke das, das Problem welches Herr MB geschildert hat, anders gelagert war, als ich Ihr Problem verstehen musste.
    Wenn sich aber, bei einer Eingehenden Begutachtung herrausstellen sollte, das so viel Falsch gemacht wurde, dass auch über und unter den Öffnungen, zu andere Anschlüssen und Durchbindenden Bauteilen hin Murk gemacht wurde, kann es Tatsächlich zu einen komplettabbruch kommen.
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