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Diffusionsoffener Wandaufbau: Tapeten?
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Diffusionsoffener Wandaufbau: Tapeten?

Hallo
ist bei einem Haus in Holzständerbauweise mit diffusionsoffenen Wandaufbau beim Tapezieren etwas zu beachten? Aus Budgetgründen sind verputzte Innenwände leider nicht drin. Spachtelarbeiten in Eigenleistung nicht so perfekt geworden, dass man Wände direkt streichen könnte.
Müssen die Tapeten bestimmte Anforderungen erfüllen?
Wenn ja, welche sind das und wie kann man die beim Tapetenkauf sicher feststellen, dass die ausgesuchte Tapete die Anforderungen erfüllt? (mir bekannte Kennzeichnungen: waschbeständig, hoch-waschbeständig, scheuerfest ...)
Gibt es besonders empfehlenswerte Tapeten (Vlies, Papier, Raufaser etc.)?
Für alle Tipps aufgeschlossen.
Besten Dank
  • Name:
  • Klaus
  1. Tapeten können amdiffusionsoffenen Wandaufbau nichts kaputmachen

    Die Regel sagt nach außen immer diffusionsoffener. Da können sie kleben was sie wollen (wenn sie die Tapeten nicht auf die Außenwände kleben, wär ja auch mal was :-)
    Die Kennzeichnungen: waschbeständig, hoch-waschbeständig, scheuerfest beziehen sich nur auf die Scheuerfestigkeit der Tapete. Hat also eher damit zu tun, wo sie eingesetzt wird. Raufaser ist halt schick, weil man sie öfters überstreichen kann (Kü, Flur); Papiertapeten wenn der angebotene Aufdruck gefällt und selbermalen nichts ist (Wohn-, Schlafzimmer); Glasfasertapeten, wenn man Angst um die Standsicherheit der Wand hat :-) ... DEIN GESCHMACK ENTSCHEIDET
  2. Eine gute Lösung: das Malervlies

    Erfahrungsgemäß treten bei Holzständerwänden auch nach längerer Zeit noch Spannungen in der Wandoberfläche auf. Bei der Verwendung von Papier- oder Raufasertapeten besteht deshalb die Gefahr der nachträglichen Rissbildung.
    Eine sichere und preiswerte Lösung ist der Einsatz eines Glasdekogewebes, z.B. eines Malervlieses mit glatter Oberfläche.
    Dieses Gewebe besteht aus Glasfasergarn, es ist dimensionsstabil (quillt nicht auf) und wird trocken in den frischen Leim gedrückt und angebürstet. Es nimmt wegen seiner Materialstruktur Zugspannungen auf. Deshalb ist es auch zur Überbrückung von kleinen Rissen geeignet.
    Die Oberfläche des Malervlieses ist sehr fein. Es ist bestens geeignet zum Beschichten von Decken und Wänden, die anschließend mit glatten Anstrichen oder mit einer Spachteltechnik versehen werden sollen.
  3. wer lässt denn hier die Verkäufer rein! GP!

    ich finde diese unseriöse aufdringliche Art sollte nicht unterstützt werden.
    zumal die Nachteile hier unterschlagen werden.
    wenn hier jemand sensibel für einen diffussionsoffenen Aufbau einer Holzwand eine Oberfläche nachfragt, sollte man zumindest versuchsweise sachargumenten den vorzug gewähren.
    mit welchem Kleber wird üblicherweise Vlies geklebt? mit dispersionsKleber!
    mit welcher Wandfarbe wird üblicherweise Vlies beschichtet? mit Dispersionsfarbe!
    => unseriöse Beratung?
    beides wird unterschlagen und ist deswegen Verkaufsberatung! schau her  -  so macht man das  -  ich verkaufe dir das!
    klaus, der Frager, schreibt aus budgetgründen und wegen der erreichten Oberfläche soll tapeziert werden!
    Vlies ist bekanntlich die teuerste Tapete! (locker Faktor 2 bis 3 zur Raufaser)
    und dann noch glatte Anstriche oder gar Spachteltechnik auf dem Vlies zu empfehlen ist schlicht fies! das ist Verführung statt Beratung!
    nun bin ich nicht jemand, der behauptet, man könne im wohnhaus den geringeren Dampfdurchgang bei Dispersionen erfühlen. nur sollte man zumindest fair informieren und nicht geil verkaufen wollen
  4. Aber, aber, ...

    Das ist ja gerade das Schöne an einem Forum: ein Problem wird unter mehreren Gesichtspunkten betrachtet, und letztendlich entscheidet der sehr mündige Fragesteller, was er daraus macht.
    Einen entscheidenden Vorteil haben die Verkäufer: sie operieren mit ganz konkreten Zahlen. Das von Koll. Blücher geschätzte Verhältnis von Raufaser mittlerer Körnung + Metylan Tapetenkleister zu Malervlies + Dispersionskleber beträgt genau 1:2,56. Für 300 m² Innenwände kostet das Material für die Variante 1 150,00 € und für die Variante 2 genau 384,00 €. Bei den genannten Qualitätsunterschieden kann nun der Bauherr abwägen, ob ihm die Sache den Mehraufwand in Höhe von 234,00 € Wert ist.
    Und wenn er dann das Malervlies noch mit einer Silikat-Innenfarbe streicht (wie übrigens von uns empfohlen), bleibt beim Diffusionswiderstand der Unterschied zwischen Tapetenkleister und Dispersionskleber übrig, und der sollte nicht das entscheidende Kriterium sein.
  5. Hr. Blücher

    Hallo und vielen Dank für die Beiträge
    @ Hr. Blücher
    da Sie von den Aufbau (innen nach außen: GKP 125, OSBAbk. 150, Isoflock 600, OSB 150, Isolfock 1800, Holzweichfaserplatte 4000, min. Außenputz) das meiste Verständnis aufbringen, die Frage:
    wenn ich Decken mit Raufaser normal tapeziere und dann mit Wandfarbe (innraumfarbe z.B. von alpi ...) streiche, das gleiche bei den Wänden von ein paar untergeordneten Räumen, andere Wände mit Papierprägetapete tapeziere und ggfl. streiche und andere (wie z.B. Wohnzimmer) mit Vliestapete tapeziere, kann man dadurch tatsächlich den beschriebenen Wandaufbau diffussionsundurchlässig machen bzw. verschlechtern?
    Über Antwort würde ich mich freuen
    • Name:
    • klaus
  6. wohl aber!

    so einfach geht das nicht, Herr dannemann!
    sie informieren nicht, sondern wollen ihren geldsack schwerer machen. hätten sie geschrieben was es für Möglichkeiten gibt, und mit Hinweis auf Diffusion verglichen gäbe es keinen Grund zu meckern () nur machen sie eine schnelle verkausfssession draus. und das nervt. da kommen sie mit banalitäten wie der strapazierte mündige bürgerentscheid nicht raus. Ich werfe ihnen gerade vor nicht zu informieren! wie soll da eine mündige Entscheidung fallen?
    ich wusste auch nicht dass wir Kollegen wären  -  ich verkaufe keine Farben, Lichtschächte und betonhalbzeug. der Vergleich von materialpreisen alleine macht die Sache nicht seriöser.
    1. ernüchternd:

    diffusionswerte im Vergleich (sd-Wert)
    silikatanstriche 0,01 m
    dispersionsanstriche und Kleber 1,4 m
    trotz der großen unterschiede, ich schrieb bereits oben, gehöre ich nicht zu den dogmatikern, die meinen diese Unterschiede im Raumklima bemerken zu können. im Bad dagegen sieht man beim offneren anstrichaufbau deutlich weniger Kondensat. nur würde mir das al Entscheidungskriterium nicht ausreichen.
    wichtiger finde ich zu informieren -- deswegen das janze

  7. @bluecher

    Foto von Oliver Kettig

    Ich ahne, der Link wird sie würgen machen. Aber werfen Sie doch mal einen Blick auf die dort publizierte Tabelle von SDAbk.-Werten. Sind die realistisch?!

    Grüße

  8. klare Worte?

    Vielen Dank Hr. Blücher,
    dass Sie auf meinen Beitrag Antworten.
    Schade, dass mehr als 2/3 Ihres Beitrages sich mit Hr. Danneman's Antwort beschäftigt.
    Es wäre hilfreicher, dass wenn Sie Informationen für wichtig erachten, diese in Ihrem Beitrag als Kernaussage ausführlicher erörtern würden und nicht nur kurz anreißen.
    Möchte keine persönliche Kritik üben, sondern als User des Forums nur Feedback bringen.
    • Name:
    • Klaus
  9. ät o. kettig

    sorry  -  ich kann das mit den korrekten werten im Moment nicht prüfen, weil ich im "falschen" Büro sitze, meine Angaben sind aus dem Gedächtnis gemacht. am Donnerstag habe ich da bessere karten ... meine Angaben sind ja bezüglich silikaten offenbar richtig. bei den Dispersionen läge ich arg daneben! das muss ich dann offen halten!
    nur klaus, meine Aussage zu deiner Frage verändert sich dahingehend nicht. Ich befürworte deinen sensiblen Umgang, meine aber dass du im alltäglichen keinen spürbaren Unterschied bemerken wirst. es wäre möglich bei silikatischen Anstrichen weniger fogging zu bekommen.
    zurück zum Ursprung: ich würde statt der tapetenaktion meine schleifgiraffe auspacken und mit einem groben pad deinen "kunstspachtel" einfach plan abtragen, Kleinigkeiten beispachteln und wenn du eher eine putzoberfläche bevorzugst eine quarzgefüllte dispersionssilikatfarbe mit der bürste auftragen. das schaut dann handwerklich ausgeführt passend zu deiner sonstigen sorgsamen Materialwahl aus und schont den Geldbeutel. die gk sind hoffentlich sauber verlegt und ohne kreuzfugen etc. ... und danke für den korrekturlauf ;-)
    HTH
  10. Kind schon in Brunnen gefallen?

    Hallo
    vielen Dank Hr. Blücher.
    Die GKP sind ohne Kreuzfugen angebracht. Spachtelarbeiten mit Bewährungsstreifen auf allen Stößen und Wand/Decken-Fugen, Eckschienen an allen Fensterlaibungen und Eckschienen mit Gewebeeinlagen in allen Zimmerecken. Gespachtelt mit Uniflo.. und abgeschliffen mit Flexgiraffe. Per Hand nachgeschliffen.
    Jetzt evtl. das Problem.
    ALLE (!) Wände und Decken bereits mit decotro ... Tapetenwechselgrund gestrichen (an Decken farblos; an den meisten Wänden weiße Grundierung). Bereits bei der Grundierung kann man leichte Unebenheiten sehen. Befürchtung dass diese auch noch bei einem Anstrich zu sehen wären unbegründet?
    Decken in Schlafräumen mit Raufaser tapeziert (decotro.. Spezialkleber mit Kraftverstärker decotr ... Wand/Bordürenkleber) und mit weißer Innenraumfarbe (alpi ...) 2 x gestrichen
    Sollte ich die anderen Zimmerdecken doch besser anders tapezieren/streichen?
    Im Bad habe ich Fliesen und min. Innenputz geplant.
    Ist ein Anstrich wie Sie Ihn beschrieben haben (... quarzgefüllte dispersionssilikatfarbe mit der bürste ...) auf die bereits grundierten GKP noch möglich? Eine Armierung mit Vlies ist bei diesem Anstrich nicht notwendig?
    Gruß
    • Name:
    • Klaus
  11. nee

    Kinder fallen nicht so schnell in den Brunnen :-)
    scheint doch alles ganz ordentlich zu laufen  -  steckt evtl. ein perfektionist dahinter?
    ob Farbe auf tapetenwechselgrund geht ist eine Frage des produkts! meist sind die t. Grundierungen nichts anderes als wässriger Tiefengrund. da sollte ein Anstrich kein Problem sein. weitere Auskünfte erteilt die Hotline des Herstellers.
    spezialkleister hat dispersionsanteile, aus meiner Sicht kein schaden.
    wenn die gk Stöße bewehrt und breitflächig verspachtelt sind empfiehlt sich als finish Spachtelung ein fertigspachtel aus dem Eimer, der lässt sich besonders gut ausschleifen. zu Kontrolle vor dem grundieren die Flächen mit einem baustrahler ausleuchten (streiflicht!) und nacharbeiten, dann sollte der perfekteste zufrieden sein ...
  12. System nicht durchgängig?

    "die Geister die ich rief"
    ich denke, dass der "ökologischen" Wandaufbau mit meiner Tapetengrundfarbe, Spezialkleister und Dispersionsfarbe (von Prisma) nun sowieso nicht mehr systemdurchgängig ist, da die Produkte alle Kunstharzanteile enthalten. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob ich mit den Einsatz von Silikatfarben da noch großartig was gut machen würde. Zumal Silikatfarben fast doppelt so teuer sind und das Budget sowieso schon strapaziert genug ist.
    Also doch die Tapetenktion durchziehen, warten dass das Haus ein paar Jahre "arbeiten" kann (immer schön lüften, versteht sich) und dann nach und nach, Raum für Raum anfangen und mineralische Wandbeläge aufbringen?
    • Name:
    • Klaus
  13. erfahrungsgemäß!

    ... ist erst mal für langelange Zeit Ruhe -- denn, wenn du in deiner perfektionistischen eigenheimhütte erst mal drin bist siehst du unvewartet die Welt drum rum, und entdeckst welch schöne Dinge man abseits von diffussion und Kunstharz noch machen kann :-)
    die Welt ist doch auch organisch gebunden  -  also habe dich nicht so :-)
    (leise und im ernst: im tapetengrund ist kein Kunstharz, es sei denn du bezeichnest Acrylate und wasserlösliche additive als Kunstharz! und dann bei der Schichtdicke -- Schwamm drüber..)
  14. und so sehe ich das jetzt auch!

    ... den Wandbelag den ich mit Tapete und Farbe aufbringe wird das Haus nicht hermetisch versiegeln, sodass es langsam anfängt zu verschimmeln. Und bei regelmäßigen Lüften (wir wohnen ländlich) werde ich glaube ich gesund genug wohnen.
    Danke für die Hilfestellungen
    • Name:
    • klaus
  15. gerne

    :-)
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