Hallo Experten,
ich ärgere mich schon eine ganze Weile weil bei der Planung mit unserem Architekten mehr und mehr Fehler auftreten, die in meinem Augen Planungsfehler sind und ich daher nicht schlüssig bin, ob ich für diese Sachen aufkommen muss oder nicht. Kurze Schilderung:
A) Die Kosten für den Dachdecker waren laut dem Kostenplan mit 9.500 € angegeben. Nach den ersten Angeboten stellte sich heraus, dass das niemals hinhauen kann, wir lagen bei ca. 15.000 € - Laut eigener Aussage des Architekten, habe er sich bei der Berechnung der Dachfläche um die Hälfte zu meinen Ungunsten vertan. Wir begannen Leistungen zu streichen (wie das Anbringen eines Schneefanggitters), um die Angebote auf den geschätzten Wert von 9.500 € herabzudrücken. Natürlich ging das nicht, von ca. 15.000 € sind wir bis etwa 13.500 € gekommen.
Daraufhin bot mir der Architekt später an, die Bauleitung statt für 4.000 € - für 500 € zu machen. Später konnte ich noch ein besseres Angebot bei einem Dachdecker erzielen von 12.000 € - damit ist uns bei dem Gewerk kein direkter finanzieller Schaden entstanden, wohl aber dadurch, dass mir für mehr oder weniger dasselbe Geld Leistungen fehlen.
B) Bei der Kalkulation für den Rohbau hat der Architekt die Filigrandecke (Decke vom Erdgeschoss zum Obergeschoss) "vergessen". Sie war in der Kalkulation auf "Alternativ" gesetzt und damit nicht eingerechnet. Bemerkt wurde es wieder einmal, als die viel zu hohen Angebote eintrafen. Schaden etwa: 4.000 € - Wir setzten uns ca. 1 - 2 Stunden hin und strichen solange andere Leistungen, bis wir die Gesamtsumme der Angebot um etwa diese 4.000 € reduziert hatten (u.a. wurde das Haus tiefer gesetzt, um u.a. Schotter zu sparen usw ...) => Nach meiner Meinung habe ich quasi den Fehler voll selber finanziert, ich habe zwar nicht 4.000 € mehr bezahlt, aber ich bekomme ja in der Höhe weniger Leistungen ...
C) Rohbau die 2,- Wir machten ein Zugeständnis an den Rohbauer, dass er die Steine im Erdgeschoss oben zur Decke hin nicht schneiden müsse, weil das ein riesen Aufwand ist. Dafür mussten wir den Aufpreis der Steine nicht zahlen (alles nach Absprache mit dem Architekten) - Dieser vergaß bei der Fensterfirma diesen Punkt jedoch und ordnete dem bewusst an, die Fenster nach Plan zu fertigen und nicht nach dem Maß, welches vor Ort schon genommen worden war. Damit entsteht uns nun ein Schaden, der noch nicht beziffert ist, da wir die Fenster untermauern müssen (10 cm wurde die Decke nämlich durch diese Aktion angehoben) und auch oberhalb der Fenster haben wir quasi ein Loch, was ausgefüllt werden muss.
D) Rohbau die 3,- Angeblich wurde zwischen dem Rohbauer und dem Architekten eine Absprache getroffen, dass im Obergeschoss eine Reihe mehr gemauert wird. Der genaue Grund ist mir nicht bekannt, angeblich habe es etwas damit zu tun, dass es sonst Probleme mit dem Dachstuhl gegeben hätte. Mit mir wurde das im Verlauf nicht abgesprochen, sondern ich wurde erst nachher durch Zufall informiert bei der Abnahme mit dem Rohbauer. Dieser meinte, dass diese Mehrleistungen und das Verlegen zusätzlicher Rohrleitungen (die nicht im LVAbk. waren) den Vorteil des weggelassenen Schornsteins komplett aufheben würde (wir hatten ursprünglich vor einen Kamin zu bauen, aber aus Kostengründen und dagegen entschieden und auch den Schornstein weggelassen, um Geld zu sparen) - Schaden demnach knapp 2.400 €
E) Zimmerer - wie mir der Architekt letzten Montag mitteilte, solle ich 900 € netto beim Zimmerer nachzahlen. 300 € davon sind berechtigt, da wir besseres Holz für den Dachstuhl gewünscht haben. Weiterhin sind Kosten entstanden für 2 zusätzliche Stahlträger entstanden, die aus statischen Gründen wohl notwendig waren (waren nicht im LV enthalten) - müsste demnach also ein Planungsfehler sein, nach meiner Meinung. Weiterhin wurde für die Schalung des Daches nicht wie berechnet und ausgeschrieben 25 m² Material verbraucht, sondern ganze 47 m², was fast das Doppelte ist. In meinen Augen ein extremer Planungsfehler.
Wie kann ich mich hier verhalten, an welchen Punkten kann ich zu Recht die Zahlung verweigern, wo nicht?
Hilfe hierzu und auch Tipps, wie ich mich verhalten sollte, ist sehr erwünscht!
Grüße
Martin
Bundesland: Thüringen
Fehler vom Architekten - hinnehmen ja/nein?
BAU-Forum: Architekt / Architektur
Fehler vom Architekten - hinnehmen ja/nein?
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Aus Baurecht-ratgeber
"So kommt eine Kostenbeteiligung beispielsweise bei sogenannten Sowieso-Kosten in Betracht. Kann man als Auftragnehmer nämlich nachweisen, dass mit den anstehenden Mangelbeseitigungsarbeiten Leistungen ausgeführt werden, die bei der ursprünglichen Leistungserbringung als vergütungspflichtige Nachtragsleistung sowieso angefallen wären, um ein mangelfreies Werk herzustellen, dann sind diese Kosten vom Auftraggeber zu übernehmen. "
Zitat Ende.Ich fasse zusammen: Pech gehabt.
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Viele Möglichkeiten
Es kommt bei allem auf den Vertrag an. Wenn der Planungsvertrag eine verbindliche Obergrenze der Baukosten der Baukosten enthält, dann sind die Mehrkosten Planungsfehler.Des weiteren sind die Kosten, die durch Nachträglichkeit entstehen, vom Verursacher zu tragen. Wenn z.B. Durchbrüche bei Decken zu machen sind, die bei fehlerfreier Planung schon kostenfrei vorhanden gewesen wären, ...
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