Auch wenn ich hier nur über zwei Wochen gemittelt habe, stimmt mich das Ergebnis mehr als nachdenklich:
- Im Sommerbetrieb verbrauche ich auf's Jahr gemittelt ca. 2,1 Tonne Pellets. Also *nur* für die Aufbereitung und Vorhaltung des warmen Wassers.
- Legt man einen Wirkungsgrad des Kessels von 90 % zugrunde und geht von einem Pelletsenergiegehalt von ca. 5 kWh / kg aus, dann sind das ca. 9.400 kWh / a für's Warmwasser. Das ist auch bei einer 5 köpfigen Familie etwa doppelt so viel wie üblich.
- Ganz grob ist verschwindet also eine Tonne Pellets pro Jahr irgendwo im Nirwana.
Um den Ursachen auf die Spur zu kommen, habe ich mit der EuroPellet Software ETAMon ein paar Parameter protokolliert, ein Snapshot davon findet sich unter
Man erkennt folgendes:
- Der abgebildete Zeitraum sind 28 Stunden. Auf der x-Achse ist die Uhrzeit aufgetragen. Die y-Achse hat vier verschiedene Einheitenskalen - je nach visualisiertem Parameter muss man sich die richtige Skala suchen.
- Der Kessel läuft zweimal am Tag. Einmal morgens um ca. 7:00 und einmal am Nachmittag.
- Der Puffer bleibt immer zwischen ca. 55 °C und 60 °C warm, da er durch das Boilerladen miterwärmt wird. Natürlich ist diese Wärme im Puffer im Sommer *völlig* nutzlos. Interpoliert man die Kurven von "Puffer oben" und "Puffer unten", so ergibt sich eine Abkühlung des Puffers von etwas mehr als 5 °C pro Tag (lila ist Puffer oben und grau ist Puffer unten). Wenn man diesen Wärmeverlust bei einem 750 Liter Puffer in kg Pellets umrechnet dann gehen alleine für Pufferverluste ca. 350 kg Pellets pro Jahr drauf.
- Nun zum Boiler (schwarze Kurve). Man sieht, dass dieser sich ab und zu treppenförmig abkühlt. Dies liegt an der Zirkulationspumpe, die meistens 3 mal pro Stunde jeweils 3 min lang läuft (rosa Zacken ganz unten). Aber auch zu Zeiten, wenn die Zirkulation aus ist und bei uns niemand Wasser verbraucht (0:00-6:00) kühlt sich der Boiler dramatisch ab. Interpoliert man das so verliert der Boiler 12 °/Tag ohne Verbrauch. Das sind ebenfalls ca. 350 kg Pellets pro Jahr.
Summiert man die Verluste:
- Geht man davon aus das der Wirkungsgrad des Kessels bei ca. 90 % liegt, so folgt daraus dass man Aufgrund der Verluste von Puffer und Boiler ca. 800 kg Pellets im Jahr zusätzlich verbrennen muss. Da ich bislang die Zirkulation noch nicht berücksichtigt haben, die ich mal mit 200 kg/Jahr ansetze, ergibt sich also genau die Tonne Pellets, die wir unerwartet mehrverbrauchen. Die Ursachen für die verschwundene Tonne sind also gefunden ...
Stellen sich mir aber die Fragen:
- Sind diese wie ich finde recht dramatischen Verluste üblich oder ist hier mit der Isolierung des Puffers bzw. Boilers etwas faul? Die Leitungen sind alle isoliert.
- Gibt es eine einfache Methode, den Pufferabstrahlverlust direkt zu messen?
- Rechnet man bei einem Preis von 155 EUR/Tonne das auf eine geschätzte Laufzeit von 15 Jahren, dann gehen einem so 2.300 € flöten. Für weniger als die Hälfte sollten sich doch gescheite Dämmungen herstellen lassen. Der Brauchwasserbehälter (ein Wolf BWS 300) hat eine PURAbk. Schale, die eigentlich vernünftig aussieht. Der Puffer, ein Fröling P750 hat nur eine Schaumstoffhülle, der ich nicht viel zutraue ...
Viele Grüße!