Holzpellet-Heizungen
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Holzpellet-Heizungen

Morgäähhn!
Wir sind gerade bei einen Streifzug durch die Angebote diverser Lieferanten für Holzpelletkessel. Das Angebot ist ja sehr reichhaltig und einige Firmen werden auch hier im Forum erwähnt/gelobt/empfohlen etc. Bei Preisvergleichen (Listenpreise) wird aber doch recht schnell klar, dass
1. erhebliche Preisunterschiede vorhanden sind, und
2. die hochpreisigen Fa. (Fröhling, Rennergy, etc.) auch meist deutlich bessere Schadstoffemissionen haben, was ja auch für eine gute Verbrennungsregelung spricht.
Meine Frage ist nun wie kann man anhand dieser Daten Objektiv verschiedene Kessel gegenüberstellen?
Das der Wirkungsgrad alleine nicht entscheidend ist ist mir inzwischen auch klar aber auf welche Dinge sollte man gezielt achten?
Ich habe z.B. den Kessel SBS granular II gesehen der einen Wirkungsgrad von ca. 93 % (sowohl Voll- als auch Teillast (Volllast, Teillast)) hat und dessen Emissionen im Vergleich IMHO als gut-befriedigend einzustufen sind.
Mit einem Listenpreis von knapp 5000 € netto inkl. Förderschnecke ist dieses Gerät aber geradezu spottbilig. Gibt es Erfahrungswerte zu diesem Gerät?
Dass soll es dann mal für den Anfang sein,
und dann natürlich noch ein frohes Fest.
Gruß
R. Wolf
  • Name:
  • Ronny Wolf
  1. Wie schon öfters hier geschrieben

    ist es mit Pelletheizung ähnlich wie mit Autos.
    Fahren tun alle und geben "Wärme" ab.
    Und wie beim Auto würden Sie wohl manches Auto lieber haben wollen und manche Marke eher weniger.
    Stichworte:
    • Extras: z.B. Rücklaufanhebung integriert oder extra mit Umschaltverntil (= zusätzliche Komponente + Strom).
    • Steuerung. Nur für Pellets oder auch gleich für die restlichen Dinge einer Heizung, ggf. mehrere Heizkreise und Solaranlage
    • Wartung. Wo ist der nächste Kundendienst?
    • Installation: Hat Ihr Heizungsbauer diese Anlage schon mal eingebaut?
    • Automatische Reinigung und "verständliche" Fehlermeldungen
    • Mit Schnecke oder Saugsystem?
    • Welcher Kessel, welches System (Unterschub, Drehrost oder von "oben fallend".

    Und so müssen Sie auch selber entscheiden. Technische Werte die im "Labor" erreicht werden sind das eine. Praxis das andere.
    Tipp: Sprechen Sie mit Leuten und besichtigen Sie bestehende Anlage. Fragen Sie "Ehrlich" nach deren Meinung und auch über Störungen etc.
    Im Großraum Stuttgart lade ich Sie gerne zu Besichtigung ein. Einfach eine E-Mail.
    Welchen Ich habe, siehe div. Beiträge hier oder auf meine Homepage

  2. Danke für das Angebot.

    Danke für das Angebot, wie ich ihrer Homepage entnehmen konnte haben sie einen ÖkoFEN. Beim stöbern auf deren Seite habe ich einen Pelletskessel mit Brennwerttechnik entdeckt, kennt den schon jemand? Macht die Anschaffung Sinn oder ist diese Technik erst in den Kinderschuhen (zumindest bei Pelletheizungen?
    siehe Link unten:
    Gruß
    R. Wolf
  3. Persönliche Meinung dazu ...

    ich kenn den Kessel nicht, da dieser wohl sehr neu ist.
    Brenntwerttechnik wird bei Gas/Öl als wohl sinnvoll erachtet.
    Meine 2 Fragen wären nun:
    Was kostet diese Technik mehr im Vergleich zur "normalen".
    Wie viele "Ersparnis" bzw. Mehrwert/Nutzungsgrad (an Wärme) bringt sowas.
    Und wann amortisiert sich das. Kurzum: Wie viele Pellets kann ich für den Mehrpreis kaufen.
    Und dann müssen Sie für sich entscheiden.
    Ist ähnlich wie bei Dämmung. Ab wieviel Dämmstärke steigen die Kosten Überpropertional im Vergleich zur noch eingesparten Energie.
    50 cm Styropor-Dämmung führt auch bei einem Betonhaus zum "Passivhaus". Nur ob ich das wirklich will?
  4. Sind halt nur Herstellerangeben

    aber laut ÖkoFEN soll der Aufpreis bei 800 € liegen.
    Durch Absenkung der Abgastemperatur auf ca. 30 °C kann allerdings auf einen Schornstein verzichtet werden (Edelstahlrohr wie bei Gas ist ausreichend). Die Verbesserung des Wirkungsgrads soll ca. 10-15 % betragen und liegt laut BLT Wieselburg bei 103 % bei Voll- und 99 % bei Teillast.
    Mit dem aktuellen Pelletspreis hochgerechnet, würde sich die Anlage sich also nach ca. 10 Jahren amortisiert haben.
    weitere Infos (auch zum Listenpreis):

    Gruß
    R. Wolf

  5. Wirkungsgrad über 100 %?

    Hallo Leute,
    da würde ja jeder andere blöd sein, oder?
    Solche Angaben sind doch Schwachsinn.
    Wenn ich vorne 100 % reinschiebe zwischen drin trotzdem Verluste
    habe und dann am Schluss mehr als 100 % rauskommen.
    Wo bekomme ich so eine Supermaschine? Da lässt sich doch Geld
    machen.
    Nun Spaß beiseite.
    Bei einem Brennwertgerät werden vielleicht ein bis drei % mehr
    rausgeholt und das bei einer Technik die nicht sehr simpel
    aufgebaut ist, und wo mit sehr aggresiven Abgasen gearbeitet
    wird.
    Würde ich die Finger davon lassen.
    Meines Wissens werden auch von diesen Geräten nicht viele installiert.
    Gruß,
    Josef
  6. Ja, Wirkungsgrad über 100 % ist möglich

    natürlich nicht in der Praxis aber in der Berechnung.
    Ich weiß nicht mehr wie es gerechent wird (ggf. mal bei Google schauen), aber da kann dann schon mehr als 100 % rauskommen.
    Liegt also an der Rechnung. Unlogisch ist das natürlich schon. Aber scheint überall so gerechnet zu werden.
    Die Praxis ist aber die, dass dann Kondensat anfällt, welches entsorgt werden muss. Das ist wohl ein Hauptpunkt. Und dass die Systeme zumindest bei ÖL/Gas aufwändiger sind.
    Kann sein, dass dies bei Pellets etwas einfacher ist.
  7. Wirkungsgrad

    • Zu Erfahrungen mit SBS kann ich nichts beitragen. Das Ding habe ich aber schon gesehen, zumindest als SBS Granular. Granular II sieht auf den ersten Blick für mich genauso aus, obwohl es da sicher irgendwelche Modifikationen gibt. Ist ein Pelletskessel der ersten Generation mit keinem für Pellets spezialisierten kleinem Brennraum, keiner Lambdasonde und einem einfachen Fallstufensystem als Zuführung. Der Granular I hat laut "Marktübersicht Pelletskessel" vom BIZ nur eine manuelle Reinigung der Rauchgaswärmetauscher.

    Natürlich kostet ein Granular auch entsprechend weniger, es bleibt eben Leistung gegen Geld.

    • Nun zur zweiten und interessanten Frage, ob man einen Kessel nun wirklich Aufgrund seiner Messwerte beurteilen kann?

    Die Antwort von mir ist ja, aber eben nicht ausschließlich. Meine persönliche Prioritätenliste ist wie folgt:

    1. Zuverlässigkeit

    Nichts ist schlimmer als häufige Ausfälle

    • Gute Messwerte

    Hier ist mir der CO-Wert bei Teillast wichtig. Er drückt aus, wie optimal (d.h. vollständig) die Verbrennung abläuft und ob der Brennraum auch tatsächlich für Pellets optimal gestaltet ist.
    Der Wirkungsgrad ist mir nicht ganz so wichtig. Er hängt stark davon ab, wie heiß die Abgase noch sind. Hat man z.B. eine Abgastemperatur von 80 °C, dann ist der Wirkungsgrad deutlich höher als bei einer Abgastemperatur von 110 °C. Mit 80 °C wird man allerdings kaum lange Freude an seiner Heizung haben, da der Kamin versottet. Also sind Wirkungsgrade ohne Angabe der Abgastemperatur kaum vergleichbar.

    • Lambdasonde

    Gute Messwerte sagen aus, dass ein Kessel unter optimalen Prüfstandbedingungen optimal funktioniert. Allerdings sind die Einbausituationen in unseren Häusern höchst verschieden und auch die Bedingungen wie wechselnde Außentemperatur (und deshalb höchst unterschiedlicher Kaminzug) schwanken. Man benötigt daher also eine Kontrolle der Verbrennung, damit diese wieder im optimalen Betriebspunkt abläuft. Genau dies erreicht man mit der Lambdasonde.

    • Komfort

    Hier fällt vieles darunter: Eine Aschekomprimierung und außen liegende Ascheschublade sorgt für eine leichtere und sauberere Entsorgung der anfallenden Asche. Ein Drehrost vermeidet Schlacke, die man sonst abkratzen muss. Eine kombinierte Saug- / Schneckenförderung sorgt dafür, dass nur einmal am Tag Pellets gefördert werden und die Anlage nachts ruhiger ist. usw. Wie man also sieht, sind Messwerte sehr wichtig aber nicht alles.

    • Zur Brennwerttechnik von ÖkoFEN:
    • Bei der Definition des Wirkungsgrads ging man davon aus dass die Abgase als Gas abgeführt werden und es zu keiner Kondensation des bei der Verbrennung reichlich anfallenden Wassers kommt.

    Bei der Brennwerttechnik kondensiert jedoch das im Abgas enthaltene Wassergas, was Kondensationsenergie freisetzt und zu Wirkungsgraden über 100 % führt.

    • ÖkoFEN hat hier tatsächlich Neuland betreten und ich finde diese Technik überaus faszinierend. So wie es aussieht, haben sie dem normalen Kessel, den ich nicht besonders fortschrittlich finde, einen Wärmetauscher nachgeschaltet, in dem die Rauchgase kondensieren. Dies ist sicher wesentlich aufwänder als bei Gas oder Öl, da bei Holzpellets auch einiges an Asche im Abgas ist. Aus diesem Grund muss man den Wärmetauscher soweit ich weiß auch ans Wassernetz anschließen, da ab und zu automatisch die Asche ausgespült wird.
    • Problematisch finde ich den Satz auf ihrer Website "Voraussetzung für die Brennwertnutzung ist eine niedrige Rücklauftemperatrur von möglichst unter 30 °C". Das ist bei mir (Heizkörper) eigentlich nie der Fall und auch irreal. Wer allerdings eine Fußbodenheizung (FBHAbk.) verwendet, für den sollte diese Bedingung erfüllbar sein.

    Ob dieser Wärmetauscher zuverlässig funktioniert, weiß ich nicht. Ganz sicher ist es ein schönes Stück Innovation. Wenn man durch diese Technik einen Schornstein einsparen kann, dann hat sich die Investition wohl schon sofort bezahlt gemacht. Viele Grüße!

  8. Überaus interessant

    hier hat man also die von NT-Ölkesseln bekannte Strathegie angewendet ... und wenn das Teil zusätzlich an ein LAS anschließbar ist, dürfte auch einiges kondensieren, wenn die Rücklauftempertur über der Taupunkttemperatur liegt ...
    gleich Infos angefordert  -  aber eigentlich ist so ein Nachbrenner an jedem beliebigem Pelletianer einsetzbar ...
  9. Nach einem Jahr ...

    sind für mich die folgenden Punkte prioritär:
    1. Zuverlässigkeit. Der "Spielzeugeffekt" am Anfang weicht dem simplen Bedarf "es muss funktionieren".
    2. Komfort. Irgendwann will man nicht mehr jeden Tag in den Keller und nachsehen/einstellen/nachfüllen/abwischen/ ausleeren ... z.B. verbrennt mein Fröling EuroPellet offenbar so effizient, dass die Asche meiner 4 t Jahresverbrauch in 2 Aschekästen passt. Also 2x/Jahr ausleeren. Das geht.
    3. Service. Suchen Sie sich einen Heizungsbauer/Hersteller, der Erfahrung hat und vorbeikommt, wenn mal etwas defekt ist. Lassen Sie sich Referenzen in Ihrer Gegend geben und fragen Sie dort nach.
    Das Thema Messwerte tritt für mich in den Hintergrund. Unter dem Strich wird es keine dramatischen Unterschiede geben.
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