Terrassenüberdachung
BAU-Forum: Wintergarten

Terrassenüberdachung

Ich habe eine südostorientierte Terrasse (15 m²), die aber wegen Zugluft nur an wenigen Tagen im Jahr nutzbar ist. Ich plane, diese mit einer Einfachlösung zu verglasen.
Konstruktion: Leimholz, Dach: Stegdoppelplatten, Wände und Türen: Schwedische Aluschiebeelemente (Willab oder Santex, mit Energieglas (Einscheibenglas bedampft, K-Wert 3,1) ), Boden: Holzbelag oder Terrassenplatten.
Wer hat Erfahrungen mit einer ähnlichen Konstruktion?
Ist das Kondensatproblem in den Griff zu bekommen?
Kühlt mir der Raum im Frühjahr/Herbst abends zu schnell aus?
  • Name:
  • Riester
  1. Nicht zu Wohnraumzwecken geeignet.

    Hallo Herr Riester,
    Bei der von Ihnen geplanten Baumaßnahme müssen Sie mit verstärkter Kondensatbildung im Innenbereich des angedachten Terrassenüberbaus rechnen. Die von Ihnen beschriebenen Materialkomponenten führen auf Grund Ihrer schlechten Wärmedurchganszahl zu einer schnellen Anpassung äußerer Temperaturveränderung auf der Rauminnenseite. Dies bedeute das sowohl die Rahmenkonstruktion, wie auch die Bedachung einem schnellen Abkühlungsprozess bei verändertem Außenklima unterliegt. Daraus resultierende Kondensatprobleme sind faktisch nicht vermeidbar. In additiver Weise verstärkt sich das Problem zusätzlich durch eine nicht vorhandene Beheizung Ihrer Terrasse.
    Entsprechend ist der von Ihnen evtl. angedachte Aufenthalt auf Ihrer Terrasse zu Wohnrauzwecken auf Grund einer sehr schnellen Abkühlung nur bedingt möglich. Sollte die geplante Baumaßnahme wie von Ihnen beschrieben, ausgeführt werden, achten Sie unbedingt auf korrosionsbeständige Materialien.
    MfG Dipl. Ing. (FH) Karl Kress
  2. Kondensat im Dachbereich?

    Vielen Dank Herr Kress für die prompte Antwort.
    Hier einige weitere Fragen:
    Ist bei Verwendung von 16 mm Stegdoppelplatten auch mit Kondensat im Dachbereich zu rechnen?
    Wie ist dies konstruktiv am Wandübergang in den Griff zu bekommen (Ableitung)?
    Bringt ein nach unten isolierter Estrich mit einem dunklen Terracotta-Belag ausreichend Pufferkapazität, um in der Übergangszeit auch abends mal draußen sitzen zu können?
    Haben Sie Erfahrung mit den angesprochenen schwedischen Wandelementen, insbesondere dem "Energieglas"?
    Danke und Gruß
    Richard Riester
    • Name:
    • Riester
  3. Rahmenausbildung mit Wandanschluss sollte Feuchtigkeitsbeständig sein

    Guten Tag Herr Riester,
    bei der Verwendung der von Ihnen angesprochenen Doppelstegplatten müssen Sie bei der geplanten Bauweise mit verstärktem Konedensatanfall rechnen. Bitte beachten Sie, dass anfallende Feuchtigkeit möglichst kontrolliert nach außen abgeführt wird. Fragen Sie Ihren Lieferanten nach einer entsprechend unteren Traufausbildung im Dachrinnenanschluss-Bereich. Den Bodenbelag sollten Sie möglichst aus Steingut herstellen. Abtropfendes Konensat verursacht hier keine großen Schäden. Einen gewissen Wärmespeicher erhalten Sie dabei zusätzlich. (Verlängert den angenehmen Aufenthalt in kühleren Abendstunden  -  Boden als Wärmespeicher) Ansonsten empfehle ich Ihnen bei der Überbauung Ihres Balkons die Konstruktionsprinzipien eines zu wohnraumzwecken gebauten Wintergartens zu beachten. Dies gilt ganz besonders auch für einen schlagregen-dichten Wandanschluss des Daches und der Fassade. Leider erlebe ich immer wieder dass gerade bei einer eingeschränkten Nutzung einer Balkonüberbauung (Pseudo-Wintergarten) auf wichtige Anschlussdetails verzichtet wird und somit Feuchtigkeitsschäden am Baukörper vorprogrammiert sind. In diesem Zusammenhang wiederhole ich noch einmal, dass die sogenannten schwedischen Elemente nur eine eingeschrängt Nutzung zu Wohnraumzwecken zulassen.
    Bei einem U-Wert (k-Wert von 3,1 Wm2 k) im Glasbereich tritte in der kälteren Jahreszeit bereits beim Öffnen der Balkontüre Kondensat an den raumseitigen Glasflächen bzw. Doppelstegplatten auf. Für die Rahmenkonstruktion gilt dabei dasselbe. Lassen Sie sich evtl. noch ein alternativ Angebot über eine Wärmegdämmte Balkonüberbauung anbieten. Bei einem nicht zu großen Preisunterschied wäre das auf alle Fälle eine Überlegung Wert.
    MfG Dipl. Ing. (FH) Karl Kress

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