Farbspritzgeräte
BAU-Forum: Das richtige Werkzeug

Farbspritzgeräte

Mich würde mal interessieren ob denn jemand schon Erfahrungen mit Farbspritzgeräten/Pistolen gesammelt hat.
Zum einen natürlich Druckluftbetriebene, zum anderen auch elektrische, wie man sie zum Beispiel von Wagner kennt.
Das ganze mit dem Hintergrund dass ich eventuell über die Anschaffung eines "einfachen" günstigen Gerätes zur Behandlung von größeren Flächen wie Holzschalung etc. nachdenke.
  1. Wahrscheinlich bin ich zu blöd

    aber bei einer Hochdruckpistole (3 bar) ist bei mir fast alles irgendwo gelandet (laut Hersteller Trefferquote 30 %), bei einem einfachen Airlessgerät von Wagner war es schon etwas besser, dafür sah es nicht besonders gleichmäßig aus. Optisch am besten war das Niederdruckgerät von Wagner (ca. 500,- DM), welches über 1000 l Luft pro min mit sehr geringem Druck verwendet, aber so richtig sauber sah es auch nicht aus  -  und hat auch noch einiges versprüht, und bei dem Preis der Farbe und dem Hinweis (nur in geschlossenen Kabinen verwenden  -  fungizid und was weiß ich) habe ich mich dann doch wieder dem Pinseln zugewandt. Langsamer ist dies auch kaum und die Trefferquote ist (wenn man nicht zu viel Bier ob der drögen Arbeit trinkt) deutlich höher.
  2. Kompressor

    Hallo Frank, Erfahrung habe ich noch nicht, bin aber schon seit einiger Zeit mit demselben Thema beschäftigt und die Info die ich bis jetzt reingeholt habe ist diese: von Elektrogeräten wird im algemeinen abgeraten (wegen zu geringer Leistung), pauschal wurde mir eigentlich immer ein Luftdruckkompressor empfohlen, sowieso wenn's um größere Flächen geht. Außerdem kann dieser zu andern Zwecken benutzt werden (tackern usw). Ist letztendlich die Frage zu was man das Ding braucht.
    Ich werde mich jedenfalls nach einem gebrauchten Gerät umsehn.
    Viel Erfolg.
  3. Jo, Kompressor kommt gut

    habe ich mir auch einen gekauft beim Bauen.
    Tackern, Hämmern, Schrauben, Bohren, Schleifen und lackieren mit Pressluft.
    Muss aber schon ein guter sein (nix da mit'einem Biber drauf für 299,95 DM) wenn man anständig was arbeiten will, damit die Puste nicht wegbleibt.
    Ich bin in einen guten Elektrowerkzeugladen (da wo auch Profi's einkaufen) und habe mich beraten lassen. Dann für insges. 1300,- Kompressor mit Werkzeugen gekauft, als kostenlose Zugabe noch 30 m Druckluftschlauch.
    Vorteil: Werkzeuge sind (fast) unkaputtbar, im Gegensatz zu el. Werkzeug, leichter und einfach zu handhaben.
    Vor allem der Tacker ist schon was Wert. Nach dem Bau brauche ich das Teil auch noch: Spielgeräte basteln, Reifenwechsel, staubigen PC und Fernseher auspusten etc. Und was alles noch lackiert werden muss ...
  4. Aber:

    wie schon oben gesagt, bei Druckluftspritzen sehr hoher Farbverlust durch Nebel. Da sollte man sich mal ausrechnen, ob sich nicht die Anschaffung eines zusätzlichen Gerätes (den Kompressor braucht man ja eh) lohnt.
  5. Stimmt.

    Gibt es denn keine "Airless"-Pistole für den Kompressor?
    Stelle mir folgendes vor: Kolben wird durch Druckluft bewegt und drückt auf der anderen Seite die Farbe durch die Düse.
    Werde ich mir mal Patentieren lassen, die Idee :-)
  6. gibt es nicht

    Foto von Martin Kempf

    Das Problem dabei ist: Der Kompressor bringt je nach Ausführung etwa 10 bis 16 bar, die Heimwerkergeräte maximal 500 Liter Luft die Minute. Die Airless braucht aber schon ihre 100 bis 125 bar, um eine Dispersion durchzudrücken. Meine Airless kann ich auf 250 bar hochdrücken. Ist also im Grunde genommen sowas wie ein Kärcher, nur halt mit dickflüssigem Material und nicht mit Wasser.
  7. Über die bekannten Hebelgesetze

    lässt sich dieses Problem aber in den Griff bekommen : =>
  8. Holzschalung behandeln steht bei mir auch an ...

    Die großen Flächen werde ich mit der kleinen Rolle behandeln, die Ecken, Kanten und Risse und Nut- und Federspalten vorher mit der Autolackierpistole aussprühen. Erste Tests waren erfolgreich. Die Wetterschutzfarbe wurde etwas verdünnt. Für weitere Tests habe ich mir eine größere Düse bestellt. Darüber hinaus denke ich über einen geminderten Druckanschluss am Farbbecher (0,5 bar wird der Becher wohl verkraften), damit die Farbe so wenig wie möglich verdünnt werden muss. Farbverluste waren eher gering. Allerdings braucht es ein wenig Erfahrung im Umgang mit dem Werkzeug. Einstellung der Farbe, des Gerätedruckes und Lackierbewegung unter bestimmten Bedingungen. So leicht wie in der Werbung geht es nicht.
  9. und fungiziden Holzschutzgrund ...

    nur mit geeigneter Maske/Filter. bf
  10. Habe ja fast den Eindruck

    dass ich hier ein Sommerlochsthema gefunden habe ... in Folge mangelnder anderer ThemenBeiträge. Denke aber dass jeder hier nur von den gesammelten Erfahrungen aller hier profitieren kann. So soll es sein.
    Danke sehr.
  11. Hebelgesetze gut und schön

    Foto von Martin Kempf

    doch wo bleibt der Wirkungsgrad, wenn ich aus Strom erst mühsam Druckluft erzeuge, um mit dieser Druckluft dann wieder eine simple Kolbenpumpe anzutreiben, die mit Strom sinnvoller anzutreiben wäre?
    Aber zurück zum Thema Spritzgeräte. Natürlich habe ich als Betrieb eine ganze Batterie an verschiedenen Spritzgeräten, um die ganze Anforderungspalette abzudecken  -  das ist für den Heimwerker, der nur mal eben seinen Jägerzaun fluten will, völlig für die Füße.
    Verallgemeinernd kann man sagen, dass Geräte für dünnflüssige Materialien wie Dünnschichtlasuren oder verdünnte Lacke in auch für Heimwerker bezahlbaren Dimensionen zu haben sind. Die meisten dieser Geräte arbeiten als Druckluftpistolen  -  mit den kleinen elektrischen Airlessgeräten habe ich schlechte Erfahrungen, da habe ich auch zwei verschiedene gehabt  -  auch wenn drauf steht, dass man damit auch Dispersionsfarben spritzen könnte, ist doch das, was dabei vorne rauskommt, eher belächelnswert ...
    Wenn man nicht gerade ein Auto perfekt lackieren will, muss es auch keine verchromte Hochdruckpistole für 500 Mark sein, lieber den Kompressor eine Nummer größer kaufen, als eine Hochglanzpistole, der dann beim Spritzen die Luft ausgeht. Ich sag mal, die Mindestleistung, die ein Kompressor bringen sollte, sollte bei 350 Liter die Minute liegen. Der Rest ist egal, ob großer oder kleiner Tank, ob 10 oder 16 bar  -  wichtig zum Spritzen ist die Dauerluftleistung. Ideal ist ein Kompressor, der 500 Liter die Minute bringt. Das ist die absolute Obergrenze, die noch mit 230 Volt zu bekommen ist, und wenn der nicht eine wirklich leistungsfähige Steckdose in der Nähe des Sicherungskasten bekommt, fliegt da entweder der Motorschutz oder die Sicherung  -  da hilft auch keine Anlaufstrombegrenzung, denn die Probleme gibt es weniger beim Anlauf, sondern wenn der anfängt, bei 8 bar weiterzupumpen  -  da gehen die Amperes kräftig nach oben. Ideal daher, wenn ein 400 Volt Kraftstromanschluss zu haben ist. Da läuft ein Kompressor mit dieser Leistung einfach rund. Probleme bekomme ich da mit dem nächstgrößeren. Ich benutze zum Beispiel für Multicolor-Beschichtungen die Metacap-Pistole mit 10 Liter Kessel fürs Material  -  da ist der Kompressor mit 500 Liter zu schwach um die benötigte Luftmenge zu liefern. Dafür habe ich dann einen mit 750 Liter / 16 bar, 400 Volt. Wenn da dann keine 20 Ampere Schraubsicherungen davor sind, fliegen auch da die Automaten. Diese Pistole ist eine nebelarme Pistole, die um den Materialstrahl noch einen Luftkegel rauspustet, der verhindert, dass zu viel Nebel sinnlos verpufft. Auch diese Pistole ist für verdünnte Lacke oder leichtgängige Materialien gedacht, mit einer verdünnten Latexfarbe wird es schon eng, mit einem kaum verdünnten PVC-Dickschichtlack ist es auch kaum noch möglich, damit sinnvoll zu spritzen. Da sind einfach die Grenzen der Luftdruckspritzerei. Alles was pastöser wird, muss anders gefördert werden und wird dann höchstens noch mit Luft zerstäubt.
  12. Mal eine andere Frage im Sommerloch

    Hallo zusammen,
    Unterliegen die Druckluftkessel im Privatbereich ebenfalls einer regelmäßigen (alle 5 Jahre) Prüfungpflicht? Ich bin nicht sicher, es gab eine Formel Druck x Volumen bis wohin nicht geprüft werden muss? (auch gewerblich). Der Hintergrund der Frage sind die damit verbundenen Kosten. So muss ich meinen 750 l Kessel regelmäßig einer Prüfung unterziehen lassen (US Wanddickenmessung, Sichtprüfung innen etc.) und zusätzlich alle 10 Jahre eine Wasserdruckprüfung machen lassen, na ja 10 Jahre ist auch eine lange Zeit.
    • Name:
    • Herr Ber-180-Sob
  13. Habe gerade mit Billig-Luftlos-Gerät ...

    unseren Bretterzaun mit Bondex eingejaucht (ca. 90 m²). Geht rasendschnell, kaum Nebelverluste. Gleichmäßigkeit ist nicht so doll, beim Zaun auch nicht so wichtig. Extrem wichtig ist die Sauberkeit der Farbe. Ich war da vorher schon mal mit 'eieinem Pinsel drin, was die Düse mit Geklecker bis hin zur Totalaufgabe quittierte. Aus 'eieinem neuen Eimer gab es keine Probleme.
    Aber sogar Zimmertüren (9 Stück) mussten dran glauben (mit biegsamer Verlängerung zum "Nachuntensprühen"). Mit dem höherviskosen Lack ging es schon gleichmäßiger. Ich will nicht wissen, wie lange ich bei den Flächen den Pinsel gequält hätte.

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