Leere Versprechungen vom Architekten
BAU-Forum: Bauversicherung

Leere Versprechungen vom Architekten

Als wir unser Grundstück kauften erwähnte der Verkäufer (ganz nebenbei) beim Notar, dass auf unserem Grundstück Fundamente von einem alten Bauernhaus vorzufinden sein können. Daraufhin fragten wir unseren Architekten ob dies Mehrkosten beim Aushub, etc. verursachen wird, was dieser verneinte (leider nur mündliche Aussage). Nachdem die Bauunternehmung begann auszuheben, waren tatsächlich sehr schnell alte Fundamente vorzufinden. Nun erhielten wir von der Bauunternehmung eine weitere Kostenrechnung von 10.000 € zwecks Entsorgung und weiterer Absicherung der Grube, da alles sehr sandig ist. Meine Frage ist: Kann der Architekt Aufgrund seiner Falschaussage irgendwie haftbar gemacht werden?
  • Name:
  • Silke
  1. Wieso?

    Foto von Helmuth Plecker

    Die Kosten hätten Sie doch sowieso gehabt, ob mit oder ohne Aussage des Architekten. Sie hätten ja beim Notar Aufgrund der Überraschung zurücktreten können und hätten die Kosten dann nicht gehabt.
  2. 2 bis 3 Dinge

    • Das "NEIN" war sicherlich ziemlich unpasssend an der Stelle. Da muss doch jeder und da meine ich auch SIE mit, hellhörig werden und denken: Das kann doch nicht alles kostenlos sein. Schließlich haben Sie ein Angebot bekommen: "Aushub und Abfuhr Bodeklasse 3-5 ... " Jetzt wissen Sie, da sind Fundamente drin und wundern sich, dass das nicht für den gleichen Preis auszubuddeln und zu entsorgen ist? => Selbst an die Nase fassen. Hatte man vorher klären sollen, und zwar duch nachsehen was ist und drüber reden.
    • Der Boden ist sandig => Mehrkosten: Baugrundrisiko liegt wie immer beim Bauherrn. Warum haben Sie kein Bodengutachten erstellt? War vorher zu teuer? => beim Glücksspiel kann man auch verliehren ...
    • Was war beauftragt? Haben sie auf der Baustelle gesagt: Jaja, machen sie mal weiter, oder haben die Erdbauer ohne sie zu informieren gebuddelt ohne weitere Abspreche? => Auftrag u. Angebot prüfen.

    => Das war Lehrgeld ... lernen Sie was draus für den weiteren Bau.
    Laienmeinung, keine Rechtsberatung.

  3. naja ...

    Ein Laie kann doch kaum abschätzen, ob derartige Fundamente wirklich deutlich höheren Aufwand bedeutet oder nicht. Es kann ja aus Laiensicht durchaus sein, dass diese paar Fundamente "eben mal so mit ausgehoben werden", ohne dass diese (aus seiner Sicht vielleicht nur ein paar Minuten länger dauernde Leistung) nun ein deutlicher zusätzlicher Kostenaufwand wäre. Zumal er in diesem Fall ja sogar seinen Architekt gefragt hatte und dessen Aussage war ja nun eindeutig.
    Vorausgesetzt, es hat sich wirklich so abgespielt, kann ich die Entrüstung der Bauherrin gut verstehen (war ja auch mal unbedarfter Bauherrenlaie), denn der Architekt hat eindeutig eine Falschaussage getroffen: 10.000 € Mehrkosten entgegen seiner Aussage. Klar, man baut mit Architekt nicht zum Festpreis, aber
    10.000 hier, 10.000 da, 10.000 dort, sind schnell 30.000 € über den kalkulierten Kosten und sowas kann schon die ganze Finanzierung kippen. Nicht unbedingt ein Fehler des Bauherrn, denn wenn man das vorher wissen würde, hätte man vielleicht gar nicht gebaut. Genau das ist das Problem bei derartigen Fehleinschätzungen eines Architekt.
    Ich weiß nicht, was so ein Aushub insgesamt kostet, aber 10.000 € Zusatzkosten im Verhältnis zur Gesamt-Aushubsumme sind prozentual gesehen sicherlich keine Lappalie.
    Mal eine Frage zu den vorherigen Antwortengebern:
    Wenn eine Werkstatt sagt "das kostet 1000 €" und hinterher kostet's 2000 € ("oh da hatten wir uns vorher vertan"), zahlen Sie dann auch klaglos, denn es sind ja "sowieso-Kosten", da Sie ja die Leistung bekommen haben?
  4. gesunder Menschenverstand

    Bin ja auch nur Laie Herr Aselmeyer, aber da schaltet sich mein gesunder Menschenverstand ein. Jede andere Antwort als "Da muss man vor Ort erst mal gucken welche Ausmaße das hat" hätte mich stutzig gemacht. Und (das ist der eigentliche Punkt): Wer beim Bau den gesunden Menschenverstand nicht täglich, immer und überall einsetzt, der ist hinterher immer der Dumme! Daher schon: Lehrgeld! Die 10.000 setzen stammen ja nicht nur von den Fundamenten, sondern auch vom Sandboden. Ich denke auch, dass der Architekt hier zu sorglos war (im Bezug auf Entsorgung UND Bodengutachten) und hoffe, dass er das in anderen Bereichen nicht ist. Ist der Architekt ein Architekt oder ein verkappter Bauträger? BauherrIn muss sich selbst aber auch an die Nase fassen und künftig besser auf den Architekt aufpassen und ihm nicht mehr blind vertrauen ...
  5. 10 T €

    scheinen ziemlich happig. Ob und wieviel davon auf den Sandboden zurückzuführen sind und wieviel auf ein paar Fundamente und wieviel auf einen ungerechtfertigten Aufschlag des Erdbauers Aufgrund der Zwangslage des Bauherrn wäre zu prüfen. Letzteres wäre ein Schaden, der durch die Falschaussage des Architekt entstanden ist und für den er bei entsprechendem Nachweis natürlich haftbar zu machen wäre. Knackpunkt ist der Nachweis, der vom Geschädigten wohl kaum zu führen ist.
    Ich würde als Bauherr alles in Bewegung setzen um einen Architekt, der so offensichtlich nichts von seinen Aufgaben versteht oder diese nicht ernstnimmt, loszuwerden.
    Der Architekt als Sachverständiger hat den Bauherrn als Laien auf Risiken (auch Baugrund) hinzuweisen; zu tragen hat die Risiken der Bauherr.
  6. Mehrkosten für Fundament?

    Kann ich nicht ganz verstehen, diesen Preis.
    Bei mir waren auch noch Betonfundamente (Bodenplatte, selber gemacht einer alten Scheuer) drauf. Das hat der Bagger grad so mitgemacht. Ich habe alles zusammen für 11x12 m Baugrube nicht mehr als 10.000 € bezahlt.
    Natürlich ist bei extrem viel Fundament und sandigem Boden Mehraufwand notwendig. Aber gleich 10 T€ mehr?
    Oder ich bin halt von Lehmboden "verwöhnt".
    Was sagen denn die Wiegescheine der Deponie. Bei uns wurde das alles aufs gleiche "Gelände" abgefahren (alter Steinbruch). Maximal muss der die Steine (Fundament) trennen von der Erde. Aber das macht der doch schon beim ausbaggern?

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