Brunnen mit Rammbohrung fehlgeschlagen
BAU-Forum: Trinkwasser- und Schmutzwasser-Aufbereitung

Brunnen mit Rammbohrung fehlgeschlagen

Hallo Bauforum,
wir haben folgendes Problem. Gestern haben wir bei einer bekannten Brunnenbaufirma eine Brunnenbohrung als Rammbohrung in Auftrag gegeben.
Diese Firma verlangte vor Auftragsausführung, dass wir eine Auftragsbestätigung unterschreiben, in der aber ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass keine Funktions- und Leistungsgarantie übernommen wird. In der Annahme, dass dies bei Brunnenbaufirmen üblich ist haben wir diesen Auftrag unterschrieben. Außerdem wurde uns vorher gesagt, dass diese Firma auf der Nachbarstraße zwei Brunnen gleicher Bauart hergestellt hätte, sodass vom Grundwasserspiegel her nichts zu befürchten wäre und die Methode der Rammbohrung auch ausreichen würde. Von der Stadt wussten wir auch, dass der Grundwasserspiegel im geplanten Bereich liegt.
Es kam wie es kommen musste, es wurde bis 9,50 m gerammt, es kam aber nur Schlamm zutage, obwohl der Grundwasserspiegel bereits bei knapp unter 4 m begann. Man sagte uns, dass der Sand unterhalb der Lehmschichten so fein wäre, dass er nicht herausgefiltert werden könne und so das Wasser verschlammen würde. (Kostenpunkt bis dahin 600 €;geplant waren 360 € pauschal bis 7 m Tiefe).
Alternativ gäbe jedoch die Möglichkeit mit einem Spezial-Lkw zu kommen und bis in ca. 15 m oder tiefer zu bohren. Kosten hierfür: 890 € pauschal bis 7 m, jeder weitere Meter 89 €, entspricht mind. 710 €, 220 € Transportkosten 300 € für die misslungene Bohrung zzgl. MwSt. = mind. 2500 € ohne Pumpe.
Als wir uns nach diesem Schock bei mehreren anderen Brunnenbaufirmen nach dem üblichen Procedere erkundigten, wurde uns gesagt, das es alles andere als üblich wäre eine Leistungsgarantie von vornherein auszuschließen und sich trotzdem die Bohrung bezahlen zu lassen und außerdem sagte man uns, dass die Methode des Rammbrunnens sehr zweifelhaft wäre, da besonders wenn man durch Lehmschichten Bohren muss (wie es bei uns der Fall war) vorne an der Spitze alles verstopfen würde und so das Wasser dann nicht mehr fließen könne, deshalb würde diese Methode fast gar nicht mehr eingesetzt.
Unsere Frage: Müssen wir die Rechnung bezahlen und was kann man tun, um jetzt an Wasser zu kommen? Bedauerlich ist obendrein noch, dass die Bohrung durch eine neu gegossenen Garagenplatte aus Beton durchgeführt wurde, in der extra eine Aussparung für die Bohrung gelassen wurde.
Jetzt blockiert das Rammrohr diese Öffnung, wahrscheinlich kann man es nur absägen und dann außerhalb der Garage bohren.
Es wäre toll, wenn uns jemand helfen könnte, vielleicht auch bzgl. der juristischen Regelungen (Bundesland = NRW). Wir finden es auf jeden Fall sehr schade, dass man als Laie so schlecht beraten wird.
Ganz herzlichen Dank im Voraus.
A. u. M. Brocks
  • Name:
  • A. u. M. Brocks
  1. Brunnenbohrungen

    stehen letztlich unter dem Vorbehalt, dass wasserführende und ausreichend ergiebig Schichten angetroffen werden.
    Darauf wurde Sie ja auch hingewiesen, wenn vielleicht auch nicht so detailliert wie erforderlich. Je nach Art des Grundwasserleiters kann es (fast) immer vorkommen, dass man direkt neben einer ergiebigen Bohrung auf nicht grundwasserleitende Schichten stößt.
    In Ihrem Fall hört sich das so an, als ob Sie mit Ihrer Bohrung genau (zufällig) einen sehr feinsandigen Bereich getroffen haben. Wenn es so ist ist die Chance gut, dass 5  -  10 m weiter wieder mehr zu holen ist, aber sicher ist das nicht.
    Es kann aber auch sein, dass der Filter durchs Rammen beschädigt worden ist und durch ein Loch Feinsand in den Filter eindringt.
    Die Bohrung wird wohl verloren sein.
    Man kann jetzt entweder das Rohr noch 20 cm weiterrammen, abdrehen und zubetonieren oder mit hydraulischem Ziehgerät wieder rausziehen. Im letzteren Fall sieht man beim Rausziehen, ob der Filter beschädigt ist; dann kann man auch an derselben Stelle neu rammen.
    Generell ist es richtig, dass Rammpegel für Brunnen nicht empfehlenswert sind weil sie weniger ergiebig sind.

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