HT-Rohrmuffen platzen nach 27 Jahre
BAU-Forum: Trinkwasser- und Schmutzwasser-Aufbereitung

HT-Rohrmuffen platzen nach 27 Jahre

Sehr geehrte Damen und Herren,
Vor 27 Jahren wurden u.a. die Abwasserleitungen in
unserem 10 Fam. -Jahrhunderwendehaus erneuert und zwar
mit dem 100 mm HT-Rohr, (grau). Die Leitungen laufen
in verputzten Schächten aus Streckmetall.
Seit längerem wurde Feuchtigkeit an Wänden festgestellt
und nun die Schächte teils aufgestemmt. Ergebnis:
Bisher haben wir 5 aufgeplatzte Steckmuffen an diesen
Rohren entdecken können, sieht aus wie zersplittert.
Die Rohre haben das Herstellerdatum 1975.
Wer kann mir sagen, wie diese Schäden entstehen?
Verspröden oder Schrumpfen diese Rohrmaterialien nach
ca. 20 Jahren bis zum Zerplatzen? Nähme man für die
Zukunft besser das dickwandigere KG-Rohr?
Sie können sich die Problematik sicher vorstellen: Es
in diesen Schächten ca. 40 solcher Muffenverbindungen
geben, da möchte man schon gern wissen was da passiert
ist und wie man es in Zukunft vermeidet.
Vielen Dank für Ihre Mühe!
platzen
  • Name:
  • Thomas Haas
  1. HT-Rohr wird spröde ...

    Hallo,
    bei Ihnen läuft wohl alles auf einen kpl. Austausch der Rohre und Muffen hinaus. Offensichtlich ist das Material versprödet, das ist bei diesem Alter nicht undüblich, manche trifft es schon nach 15 oder sogar 10 Jahren ...
    Welche Art Abwässer hatten Sie denn? Chemisch aggressiv oder eventuell auch heiß? Das schadet der Lebensdauer immens!
  2. Vielen Dank für Ihre Information bezüglich der HT ...

    Vielen Dank für Ihre Information bezüglich der HT-Rohr-Lebensdauer.
    Durch die Rohre gehen Waschbecken, Toilette und Dusche. Außerdem geht auch noch ein Dacheinlauf von einer kleinen Zink-Flachdachfläche darein und zudem von einer kleinen Fläche mit Polymer-Schweißbahn. Ist so sicher nicht (mehr) erlaubt uns soll auch noch mal geändert werden.
    Die Rohre sind von innen absolut sauber, es gab auch nie Verstopfungsproblemen, sodass man an Abflussreiniger denken müsste.
    Chemie-Einsatz scheidet absolut aus, zudem ist der erste "Bruch"
    auch oberhalb des ersten Zulaufes. Darüber kommt eben nur noch
    Regenwasser vom Flachdach.
    Hm, könnte Regenwasser eine Ursache sein oder Auswaschungen aus
    dem Zink des Flachdaches oder der Polymerschweißbahnen (ca. 3 Jahre alt, vorher Bitumen (?) -Schweißbahnen)
    Haben Sie dazu vielleicht noch eine Idee?
    Die Frage ist ja auch, welcher Hersteller von HT-Rohren für langlebige Produkte bekannt ist.
    Komplett auf Guss-Rohr umzurüsten kommt wegen des noch größeren
    Reparatur-Umfanges nicht in Frage, das Haus müsste für die Zeit
    unbewohnt sein können.
    Freue mich über eine weitere Antwort!
    Thomas Haas
    • Name:
    • Thomas Haas
  3. Abwasser-Arten

    (habe eben schon versucht zu Antworten, ist aber was schief gelaufen ... neuer Versuch)
    Also vielen Dank erstmal für Ihre Informationen!
    Solche Schäden schon nach 10  -  15 Jahren einkalkulieren zu müssen, das wäre ja grauenhaft.. wie gesagt . unter Putz, unter Kacheln, (die es nicht mehr gibt..)
    Durch die Rohre fließen Dusche, Waschbecken und Toiletten.
    Außerdem mündet die Rohrentlüftung als Einlauf für eine kleine Flachdachfläche aus Titan-Zink und Polymerschweißbahn. Diese ist
    ca 3 Jahre alt, vorher war es wohl "nur" eine Bitumen-Schweißbahn.
    Dieser Dacheinlauf wird demnächst umgebaut, sodass das Regenwasser nicht dem Abwasser zugeführt wird.
    Die Rohre sind von innen absolut sauber. Es gab auch nie Verstopfungen, sodass man an Abflussreiniger denken müsste. Der erste Bruch ist zudem oberhalb des ersten Schmutzwassereinlaufes.
    Einzige Idee wegen Chemie wäre noch jemand im Haus, der viel mit Dauerwellen-Flüssigkeiten usw. zu tun hat, also zu Hause frisiert. Aber auch das ist weit unterhalb der ersten Brüche.
    Könnte Regenwasser einen Verschleißeffekt haben oder Auswaschungen von den Polymer-Schweißbahnen oder dem Zinkdach?
    Gibt es denn einen HT-Rohrhersteller, der für langlebige Produkte
    bekannt ist?
    Gussrohre kommen leider nicht in Frage, der Umbau-Aufwand ließe sich nicht in Einklang bringen mit der Bewohnbarkeit des Hauses.
    Freue mich sehr über eine eventuelle weiter Information!
    Grüße Thomas Haas
    • Name:
    • Thomas Haas
  4. Nur 10 Jahre?

    Ich habe in diesem Jahr meine ca. 20 Jahre alten Rohre teilweise umverlegt. Habe keinerlei Versprödung ö. ä. festgestellt. Einige davon habe ich nach einer Innenreinigung wieder verwendet. Eines der "Alten" habe ich sogar erwärmt und gebogen, um es einzupassen. Ist noch völlig "geschmeidig" gewesen.
    Sollten die Dinger früher besser gewesen sein, als vor 10 Jahren? Wäre auch schön zu wissen, wer da kein Pseudonym  -  geschweige einen Namen hat.
    • Name:
    • JR
  5. HT-Rohre heißen so, weil die auch "heiß" dürfen.

    Wenn ich mich recht erinnere, heißer als flüssiges Wasser werden kann. Was sie nicht vertragen, ist Erdberührung, denn sie sind, anders als die KG-Rohre, langzeitlich nicht verrottungsfest. Dafür sind KG-Rohre empfindlich gegen UV- (Sonnen-) Licht und müssen "eingebuddelt" werden.
    Mal drauf achten, in welchem Material Ihre KG-Rohre verlegt waren. War vielleicht die Möglichkeit der Verrottug gegeben?
    • Name:
    • JR
  6. Geplatzte HT-Rohre

    Hallo JR,
    also, es handelt sich um HT und nicht um KG-Rohre.
    Die verlaufen frei in Rohrschächten aus verputzdem Streckmetall durch 5 Geschosse durch, also keinerlei Erdkontakt oder Licht-Kontakt. Die in den Böden in Beton eingegossenen Abzweiger scheinen bis jetzt zumindest alle OK, wenigstens etwas ...
    Alle Rohre sind noch nicht raus, es steht aber schon fest, dass in einer Etage ein anderer Hersteller verwendet wurde und da ist zumindest der äußere Eindruck von den Rohren recht passabel.
    Wenn ich ein Stück gebrauchtes HT-Rohr hätte, hätte ich es bis heute auch immer wieder eingebaut. Aber bestimmt nicht wieder wenn es hinterher nur noch mit äußerstem Aufwand zugänglich gemacht werden kann.
    Kommentare von Insallateuren übrigens von: noch nie gehabt.. bis zu ... genau davon leben wir ja ...
    Grüße erstmal Thomas Haas
    • Name:
    • Thomas Haas
  7. Mal drauf achten, in welchem Material Ihre KG-Rohre verlegt waren.

    Das ist natürlich Quatsch und sollte "HT-Rohr" heißen. :-)
    Den Hersteller der alten Rohre kann ich auf diesen leider nicht mehr lesen. Irgendwas von "Friedrichs ... " glaube ich entziffern zu können. Die neuen Rohre sind von Marley. Vielleicht auf deren Seite mal rumschmökern.
    • Name:
    • JR
  8. So ein Kunststoff besteht aus einem Grundmaterial und vielen Zuschlagsstoffen

    Da würde es mich nicht überraschen, wenn da mal eine faule Charge dabei ist. Ein Meister von so einer Rohrlinie wird einem vermutlich sofort sagen können was da schief gelaufen ist (welcher Zuschlag unterdosiert war oder was im Prozess falsch gelaufen ist). Sollte normalerweise aber nicht vorkommen.
    Nur wenn es in der Produktion drückt, dann geht halt auch mal Murks raus. Kunde merkt das ja eh erst in 10 Jahren.
    Habe sowas von HT aber noch nie gehört.
    Gruß
    • Name:
    • Lennart
  9. HT Rohr Versprödung

    Ich habe gerade festgestellt das ich bei meiner ersten Antwort den Absender vergessen habe, kommt nicht wieder vor.
    Nun zum Problem des eigentlich "guten HT-Rohrs". Normalerweise sollte es problemlos alt werden können. Doch darin besteht das Problem das manche Rohre schneller alt werden, und ab und zu gibt es da eine Produktions-Charge die Fehler aufweist. Ich selbst kenne das Problem aus Industriebereichen in denen durch chemische Lösungen (heiß oder kalt) oder unter Spannung stehende Rohre/Muffen/Verbinder gerissen sind.
    Meine Empfehlung sind immer verschweißte VPE-Rohre, die halten ... Habe ich im privaten Wohnbau schon eingesetzt.
    Viel Erfolg bei der Sanierung,
    P. S: marley aus dem Baumarkt ... naja in 20 Jahren wissen Sie es
    • Name:
    • Erwin Kaltenbrenner
  10. HT-Rohr-Lebensdauer ...

    Vielen Dank nochmal für Ihr Interesse und Ihre Antworten zu
    diesem Thema.
    Was man und wir hier vor Ort soweit bis heute nur sagen können, dass diese ganz normal eingesetzten Rohre einfach irgendwie altern, mehr kann man fast nicht sagen.
    Wir fanden heute ein Rohr, da war die Muffe lediglich 1 cm aufgeplatzt, also ein beginnender Riss. Ansonsten wurden auch Risse
    sogar unterhalb von Muffen gefunden, bis zu 40 cm lang und sogar noch "dicht" waren.
    Da hätte man mit viel bösem Willen noch unterstellen können, das jemand vor dem Einbau einfach mal richtig draufgetreten hat. Dieser Anriss dürfte aber Beleg sein, dass das Material nach ca. 20 Jahren seine Eigenschaften verliert und ein Verformungsprozess einsetzt, also Schrumpfen in radialer Richtung.
    Auf diesen HT-Rohren stehen ja auch DINAbk.-Angaben. Weiß jemand ob sich das nur auf Maße und Brennbarkeit bezieht oder was auch immer oder auch auf vorgegebende Material-Eigenschaften. Gemeint ist mit dieser Frage, ob es vielleicht zwei DIN-Normen gibt, einmal für "Stadart-Qualität und einmal vielleicht für "erhöhte Anforderungen" oder so.
    Ich werde die Tage mal die verwendeten Hersteller der defekten
    Rohre ablesen und die von den noch intakten Rohren und hier bekannt geben.
    Vielleicht hat jemand von Ihnen vergleichbare
    Erfahrungen mit diesen unterschiedlichen Herstellern. So könnte
    man vielleicht einen Trend rausfinden, bei welchem Hersteller die
    Rohre offensichtlich kurzlebiger sind oder ob es keinen erkennbaren Trend gibt.
    Wichtig dabei wäre natürlich, das der Einsatzzweck vergleichbar ist, dürften also nur für ganz normale Wohnzwecke (Toilette/Bad)
    eingesetzt worden sein.
    Grüße erstmal Thomas Haas
    • Name:
    • Thomas Haas

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