Fundament richtig planen
BAU-Forum: Tips und Tricks

Fundament richtig planen

Ich plane ein neues Gartenhaus, mit 12er Wänden und Ringanker, welches 3 m breit und 5 m lang werden soll.
Ich habe jedoch keine Ahnung, ob ein Streifenfundament oder eine Platte besser sind, sowie die mindestens notwendigen Abmessungen (Tiefe, Plattendicke etc.) und ob eine Armierung benötigt wird.
Da ich leider auch nicht weiß, wie das Fundament richtig isoliert wird, und wie weit es aus der Erde ragen sollte bin ich für jede Hilfe ungemein dankbar.
  • Name:
  • Holger Mattern
  1. Da gibt es so keine Hilfe

    Wir wissen ja nicht, welcher Baugrund ansteht.
    • Name:
    • Martin Beisse
  2. Baugrund

    in ca. 60 cm Tiefe befindet sich eine Lehmschicht, darüber ist normale Gartenerde.
    Der Grundwasserspiegel liegt in ca. 2 m Tiefe
    • Name:
    • Holger Mattern
  3. Okay, dann so:

    Auskoffern, kapillarbrechende Schicht (Kies, Schotter etc.), Folie ggf., Sauberkeitsschicht, Schweißbahn G 200 S4, Randschalung, Bewehrung Q121 auf Abstandshaltern, Beton rein. Fertig
    • Name:
    • Martin Beisse
  4. Gnaa, Tippfehler

    Q221 sollte es heißen. Betondeckung mind. 3 cm habe ich noch vergessen, Betondicke mind. 16 cm
    • Name:
    • Martin Beisse
  5. Betondeckung

    Ist mit Betondeckung gemeint, wie weit die Platte aus dem Boden ragt?
    • Name:
    • Holger Mattern
  6. Nöö

    Wie weit der Beton den Stahl überdeckt
    • Name:
    • Martin Beisse
  7. Website

    Gibt eine Website, auf der so ein Fundament mal grafisch dargestellt ist?
    • Name:
    • Holger Mattern
  8. Welches Fundament?

    Ich bin von einer Sohlgründung ausgegangen. Auf Anhieb weiß ich keine Webseite, aber viele Bauherren haben ja Bilder gemacht.
    Auch Anbieter mit zufriedenen Bauherren machen das gerne. Aber diese Seiten sind mit Vorsicht zu genießen. Oft genug wird da viel falsch gemacht
    • Name:
    • Martin Beisse
  9. Sohlgründung

    ich weiß leider nicht, was eine Sohlgründung ist (nur das ich nichts falsch mache), und aus was muss ich für die Sauberkeitsschicht für Material verwenden?
    • Name:
    • Holger Mattern
  10. Montag fange ich noch mal neu an

    Heute (obwohl Montag ist) aber nicht mehr
    • Name:
    • Martin Beisse
  11. vielleicht kann ich helfen

    das Ding zu Ende zu bringen.
    Also ich würde zunächst einmal rund 30 bis 40 cm tief graben auf der gesamten Fläche (sollte ziemlich eben sein, unten) (das ist mit Auskoffern gemeint). Dann würde ich ca. 30 cm groben Schotten einfüllen, oben eben, wenn's geht. Der Freund von Ihrem Freund und dessen Cousin arbeitet vielleicht bei einer Straßenbaufirma. Vielleicht Kann der Ihnen einen Flächenrüttler beschaffen (BOMAG oder so etwas). Mit dem würde ich etwa so lange auf der Schotterschicht herumfahren, wie ich Zeit brauche für 4 Flaschen Bier und aus den 30 cm Schotterschicht nur noch 20 cm geworden sind. Dann würde ich etwas feineren Schotter aufbringen (groben Split) bis etwa Erdgleiche (so hoch wie der Boden ringsum). Diese Schicht würde ich wieder mit dem Flächenrüttler bearbeiten, bis sie 5 cm dünner geworden ist, also rund 5 cm unt3er Erdgleiche. Dann vollflächig eine Folie drauflegen (an den Stößen gut überdecvken, mindestens 30 cm. Jetzt schlägt man am besten ringsum sogenannte "Stückel" in den Boden und zwar ca. jeweils 4,5 cm von der späteren Kante der Bodenplatte entfernt. Also 3, oo Meter Bodenplatte und auf jeder Seite 4,5 cm mehr = 3,09 m oder bzw. 5,09 m Abstand zwischen den Stückel. Dann nimmt man am besten Baudielen, die sind 4,5 cm dick (deshalb auch der vorgenannte Abstand) und stellt diese hochkant gegen die Stückel und so haben wir eine Schalung mit dem Innenmaß 3 x 5 Meter. Mit der Oberkante 5 cm über der Splittschicht nageln Sie ringsum Dachlatten an die Dielen (mit der Wasserwaage einnivellieren. Das gibt die Oberkante der Sauberkeitsschicht (= 1. Betonschicht). Kann man selbst mischen im Betonmischer (irgendein freundlicher Nachbar hat bestimmt so ein Ding) 0,05 m x 3,0 m x 5 m = 0,75 m³. Bei einem 100 l Mischer sind das rund 8 Mischungen. 1 Teil Zement auf 10 Teile Kies. Nehmen Sie möglichst wenig Wasser, der Beton soll nicht nasser sein als z.B. ziemlich steifer Kartoffelbrei. Beton auf die Fläche geben, auf den Dachlatten (Oberkante) mit einem langen Brett möglichst waagerecht abziehen, dabei fleißig mit einer schweren Schaufel oder etwas ähnlich "klatschen", damit sein Gefüge recht dicht wird, und einigermaßen glatt machen. Nach ein paar Tagen legt man die ganze Fkäche mit Bitumenpappe (Schweißbahn muss nicht sein) 2  -  lagig aus (Stöße mindesten 20  -  25 cm überdecken). Dann nageln Sie auf die Dielen ringsum eine weitere Dachlatte hochkant, deren Oberkante 20 cm über der Oberfläche der Sauberkeitsschicht. Das gibt die Oberkante der endgültigen Bodenplatte. Jetzt kommt die Bewehrung aus Baustahlmatten. Lassen Sie sich entweder beim Stahlhandel zuschneiden, oder was natürlich besser ist, schneiden Sie an Ort und Stelle mit einer z.B. Trennscheibe (sog. Flex). Diese Matten Kann man natürlich nicht gerade so hineinwerfen und hoffen, dass sie schon richtig liegen. Immer rechtwinklig / parallel zur Schalung, mindestens 4 Felder Überdeckung und eine Lage kommt 3 cm von der Unterkante des Betons (d.h., die Stahlstäbe sind mindestens von 3 cm Beton umgeben (ansonsten Rostgefahr!) und eine zweite Lage kommt 3 cm unter der Oberkante des Betons. Wie Sie die Baustahlmatten in der richtigen Lage halten? Am besten kaufen Sie beim Stahlhandel, wo Sie auch die Matten kaufen, auch sog. Abstandshalter. Und dann tritt der Betonmischer in Aktion. Mi9aschungsverhältnis 1 Schaufel Zement auf 6 Schaufeln Kies. 0,20 m³ x 3 m x 5 m = 3 m³. Auch hier möglichst wenig Wasser, nur wenig mehr als bei der Sauberkeitsschicht. Beim Einbringen des Betons fleißig mit einer Dachlatte stochern (aber nicht die Bitumenpappe durchstoßen!) damit der Beton recht dicht wird. Sie können auf den oberen Baustahlmatten, da ja auf den 17 cm hohen Abstandshaltern liegen (nehmen Sie nicht zu wenig Abstandshalter, sonst biegt sich die Mattenlage zu stark durch) ruhig gehen und stehen, wenn Sie zum Beispiel ein breites Brett auflegen etc. Vielleicht lohnt es sich hier sogar, Transportbeton kommen zu lassen. In dem Fall lasasen Sie in jedem Fall für 4 Stunden "Verzögerer" beimischen. So schnell wie der Beton "zieht", das heißt, anfängt hart zu werden, können Sie vielleicht gar nicht arbeiten. Die Oberfläche ziehen Sie wieder mit einem langen Brett glatt, immer hin und her schieben bis alles eben ist. Und dann, machen Sie sich die letzte Flasche Bier auf. In ein paar Tagen Kann die Schalung ringsum weggemacht werden. Bei starkem Sonnenschein machen Sie die Betonfläche öfters nass, das erhöht die Endfestigkeit. Und das war's dann.
    Viel Spaß
    Ihr Friedrich Cain
    • Name:
    • Friedrich Cain
  12. Klasse!

    Da macht das Lesen richtig Spaß. Selten so schön locker beschrieben gesehen. Nur zwei Einwürfe habe ich noch: ggf. müssen die Matten ja nach Statik gelegt werden, dann natürlich nach Bewehrungplan verlegen. Wenn nicht, dann wie beschrieben. z.B. Q221 als Matten.
    Und noch ein Tipp: Rödeldraht besorgen, dann verrutschen die Matten nicht so leicht. Aber Handschuhe bei tragen. Ach so, statt Flex lieber entsprechender Seitenschneider (aber nicht die für 3,50 DM aus dem Baumarkt).
    • Name:
    • Martin Beisse
  13. Vielen Dank!

    Vielen Dank für die umfassenden Erklärungen, jetzt ist mir umfassend geholfen!
    Holger Mattern

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