Bohrsalz zur Holzwurmbekämpfung
BAU-Forum: Tips und Tricks

Bohrsalz zur Holzwurmbekämpfung

Nachdem wir in unserem Haus (BJ. 35 ) die Deckenverschalung abgenommen hatten, entdeckten wir Holzwurmlöcher in unseren Fichtenbalken und beim abschleifen die dazugehörigen Gänge. Gleichzeitig entdeckten wir das selbe in unserem Dachgeschoß. Ein schnell herbeigerufener zertifizierter " Holzwurmbekämpfer " vermutete, dass die Biester noch leben und empfahl eine Behandlung der Balken mit Bohrsalzlösung. Da dieser Herr kurzfristig keine weiteren Aufträge entgegennehmen kann,
empfahl er uns das ganze doch selber zu machen.
Nun zu meiner Frage: Wie macht man so etwas (z.B. muss das Holz vorher genässt werden oder nicht ) und gibt es neben Heißluft und " Mikrowellenstrahlung " noch eine andere möglichst giftfreie Möglichkeit die Biester unschädlich zu machen?
  • Name:
  • M. Reincke
  1. Armer Rüpke, der hat Urlaub

    Das kommt mir aber sehr spanisch vor. Was ist zertifiziert? Von wem?
    Und er hat nicht schriftlich dagelassen, was Sie (warum überhaupt Sie selbst?) machen sollen.
    Wenden Sie sich an Ihre Handwerkskammer und lassen Sie sich einen Gutachter kommen.
    • Name:
    • Martin Beisse
  2. Vielen Dank für die superschnelle Antwort Das Unternehmen ...

    Vielen Dank für die superschnelle Antwort. Das Unternehmen ist ein anerkannter Holzschutzfachbetrieb. Der Herr erklärte, dass
    die Anfahrtskosten höher wären als die " Behandlungskosten ". Zur zum Procedere sagte er nur: Das Holz mit Bohrsalzlösung einsprühen. Da wir aber in den Foren einen Hinweis gelesen hatten in dem stand, dass z.B. Holz vorher befeuchtet werden soll, und scheinbar noch keiner diese Behandlung mit Deckenbalken versucht sind wir uns jetzt etwas unsicher geworden.
    Wir würden es gerne selber versuchen. Können Sie uns dazu einen Tipp geben?
    • Name:
    • M. Reincke
  3. Borsalz, Bekämpfung von holzzerstörenden Insekten, Frage welche?

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Liebe (ich vermute mal frauenquotenfreundlich) Frau M. Reincke, Bohrverbindungen werden schon erfolgreich bekämpfend als Fraßgift eingesetzt. Entsprechend den technischen Angaben ist meistens eine Mindestholzfeuchte von 20 % zum Aufbringen erforderlich. Also muss hier vorgenässt werden. Es gibt inzwischen auch Produkte die anstatt wässrige Lösungen auch Glykol-Lösungen verwenden, was eine bessere Eindringung in trockenes Holz ermöglicht. (z.B. Boracol 20 von der Fa. Lavtox, Adresse gebe ich, wenn gewünscht per E-Mail) Sie müssen damit rechnen, dass es lange dauern kann (je nach Insektenart), bis die Aktivität aussetzt. Das ist bei Fassgiften normal.
    Jetzt aber zu Ihrem speziellen Fall. Wir wissen leider nichts genaues. Was ist denn festgestellt worden, Hausbock oder gemeiner Nagekäfer, oder was?
    Wichtig zu Wissen ist, man bekämft erst, nachdem man weiß, was zu bekämfen ist. Ohne wirklichen lebenden Befall wird niemals eine Bekämpfung durchgeführt! Sonst verlangen Sie Ihr Geld ohne weitere Frage und mit Recht zurück!
    Wie alt ist Ihr Holz denn? Die Vermutung, dass die Biester noch leben reicht nicht aus für eine Bekämpfung.
    Lassen Sie Ihr Auto reparieren, wenn ich vermute, da könnte etwas faul sein, aber ich weiß es nicht genau ob es so ist? Naja.
    Wenn dieser zertifizierte Herr Ihnen dann noch empfahl, das ganze doch selber zu machen, kann ich Ihnen bestimmt versichern, ein Fachmann hatten Sie da mit Sicherheit wohl nicht vor Ort.
    Zu Ihrer Frage: Wie macht man so etwas?
    1. Instektenart bestimmen und den Befall tatsächlich feststellen, muss lebend sein! Dafür gibt es etliche Kriterien ... (Wenn der Fachmann Ihnen 10 sagen kann, ist er akzeptiert.)
    2. Danach muss er (nicht Sie) überlegen, was zu tun ist. Sie entscheiden ob Sie es so machen und müssen es dann auch bezahlen.
    3. Bekämfender Holzschutz ist immer durch Sachkundige (namentliches Zeugnis vom Ausbildungsbeirat zeigen lassen!) auszuführen, Sachkundige sind immer amtlich geprüft und haben ein solides und ausreichendes Grundwissen.
    4. Ein guter Sachkundiger gibt Ihnen auch alternative Möglichkeiten an, (wenn nicht, wird es schon bedenklich)
    z.B. Heißluft und wird Ihnen auch sagen, dass eine Mikrowellenstrahlung ohne jede Zulassung ist. Er wird Ihnen auch sagen, warum.
    Er wird Ihnen auch andere giftfreie Möglichkeiten aufzeigen, wenn es nur möglöich ist, nicht um die Biester unschädlich zu machen, sondern vielleicht durch die Entziehung Ihrer Lebensbedingungen einen weiteren Befall zu verhindern.
    Nun warte ich auf Ihre Antwort. Viele Grüße aus Balkonien
  4. Wieder was gelernt ...

    Immer spannend zu lesen, Herr Rüpke. Ich lag also gar nicht so falsch. Noch ein bis 10 Jahre in BAU.DE und ich werde selber zum Holzfachmann :-)
    • Name:
    • Martin Beisse
  5. Re. Holzwurm

    Hallo Hr. Rüpke. Vielen Dank für Ihre tolle Antwort.
    Ich werde Ihnen gleich eine E-Mail schicken. Eine großes Lob an alle. Hier erhält man wirklich super Tipps und Antworten die so manchen Handwerker vor Neid erblassen lassen sollten.
    • Name:
    • M. Reincke
  6. Hallo Herr Reincke

    bitte empfehlen Sie dieses Forum weiter. insbesondere an zukünftige Bauherren.
    • Name:
    • Martin Beisse

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