Aussenwandtrockenlegung
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau
Aussenwandtrockenlegung
Guten Tag,
wir haben vor kurzem ein Reihenmittelhaus aus den 70er Jahren (1971) erworben.
Leider ist eine Kellerwand feucht. Der Putz/Mörtel bröckelt aus den Fugen und die Farbe geht ab. Weiterhin sind Salzausblühungen zu erkennen.
Wir wollen es richtig machen lassen und von außen abdichten. Das Gebäude besteht komplett aus 30er Kalksandsteinmauerwerk. Der Keller ist 225 hoch und liegt ca. 200 im Erdreich.
Die Firma möchte bis zu 250cm ausheben, um an das Fundament zu kommen. Geht das ohne Risiken oder ist es zu tief?
Weiterhin habe ich zwei Angebote: Einen Gartenbauer und eine Fachfirma für Gebäudeabdichtung. Das Gartenbauunternehmen will mit einer Bitumendickschicht abdichten und die Abdichtungsfirma mit Remmers MB 2K - wie sind hier so die Erfahrungswerte?
Was gibt es noch zu beachten?
Herzlichen Dank,
Grüße
Patrick
-
wirklich feucht oder trockener Altschaden?
Was wurde an Feuchtewerten gemessen und wie soll der Bereich genutzt werden? Kellerraum oder Treppenhaus?
Bei einer genauen Analyse der Ausgleichsfeuchte der Wand kann man sich eventuell das Aufgraben ersparen und nur innen den Wandputz erneuern! Für das Anbringen einer Dickbeschichtung müsste die Wand auch erst mal "trocken" sein und ggf. muss die geschädigte Hohlkehle, der geschädigte Sperr- oder Sockelputz erneuert werden.
Was meinen die Fachleute vor Ort, wo genau die Ursache liegt? Gebt nicht so viel Geld aus, wenn es nicht unbedingt notwendig ist
Sorry!
-
Also
Für eine KMB/PMBC-Abdichtung muss der Untergrund trocken sein. Wenn das nicht garantiert werden kann, dann wäre als Haftvermittler vor der KMB eine mineralische Dichtschlämme aufzuziehen und wenn die dann ausgehärtet ist, geht darauf dann die PMBC.
Remmers MB 2K ist da etwas einfacher und geht auch auf leicht feuchtem Untergrund. Hier handelt es sich aber um ein normativ ungeregeltes Produkt, welches nicht in DINA 18533 enthalten ist. Funktionieren tut es in der Praxis allerdings hervorragend.
-
Informationen
Danke für die bisherigen Antworten. Ich schicke mal ein bis zwei Bilder von der Wand mit. Ich habe mit einem Feuchtigkeitsmessgerät von Trotec gemessen. Stellenweise 92 von 100 Digits.
-
Sieht doch alles sehr unauffällig aus!
-
Weitere Bilder
Mir machen die hohen Feuchtigkeitswerte Sorge und auch das der Mörtel sich aus den Fugen löst. Teilweise gibt es sich abplatzer bei den Steinen
-
Ein Sachverständiger vor Ort kann Dir Deine Sorgen nehmen.
-
Gebe wiki ungern recht
aber bevor du dir einen 4-5stelligen Betrag für eine außenseitige nachträgliche Bauwerksabdichtung des Hauses ans Bein bindest, solltest Du tatsächlich überlegen, wie hoch deine Nutzungsanforderungen (Abstellraum, Werkstatt, Heizungsraum, Partyraum, Gästezimmer) tatsächlich sind und ob es nicht eine Dichtschlämme und ein Antikondensationsputz innen tun.
-
Grundbruch
Unser Haus ist auf einem Stampfbeton Fundament gebaut. Seht ihr hier ein erhöhtes Risiko, wenn wir für die Drainage unter die Oberkante aufgraben?
-
Nasse Wand
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Nasse Wand auf Dauer gut ist.
-
ohne Nachweis
ist das abgraben nur bis 0,5 m oberhalb der Gründungssohle zulässig (stark vereinfacht).
Die Gefahr des Grundbruchs, also das Ausweichen des Bodens unterhalb der Gründungssohle mit gleichzeitigem Teileinsturz des Gebäudes, sollte man nicht unterschätzen.
[ Zitat Anfang ] ...
Wenn man dort wohnen will, mag es sein. Zum lagern von Kartoffeln oder Einweckgläsern ist es kein Problem.Und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Nasse Wand auf Dauer gut ist.
... [ Zitat Ende ] -
"Und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine nasse Wand auf Dauer gut ist."
Den meisten Häusern ist es egal, was wir uns vorstellen können. Es gibt allein in Berlin tausende alte Mietshäuser mit erdfeuchtem Kellermauerwerk. Da sandet ein wenig die Fuge aus aber ansonsten schadet das gar nicht weiter. Standsicherheitsbedenken sind da eher ein Verkaufsargument für nachträgliche Bauwerksabdichtungen - aber letztlich liegt die Entscheidung darüber ob eine Abdichtung "nötig ist" an der vorgesehenen Nutzung der Kellerräume.
-
Hmmm
Wenn Sie 50cm oberhalb der Gründungssohle schreiben, dann w0rde das bei einem 30cm Fundament bedeuten, dass ich dort nur 20cm oberhalb der OK Fundament ausgraben darf?
Und bringt ein stampfbeton Fundament ein höheres Risiko für Grundbrüche mit sich?
Will den Raum als Werkraum nutzen und brauche es wegen der Geräte trockener. Ja ist grundsätzlich optional und bin bereit die 10Teur zu konvertieren. Würde meinen Wunsch zurückstellen, wenn das Risiko in Bezug auf einen Grundbruch oder ähnliches da ist bzw. Zu gross ist.
-
Lufttrockner?
Selbst wenn die Wand saniert wird, die Feuchtigkeit in der Luft (wir wissen immer noch nicht wieviel) kann auch durch den Boden kommen. Der Rat von innen moderat zu sanieren scheint mir am geeignetsten, mit dem richtigen Lüften (Achtung, im Sommer holt man sich so die Feuchtigkeit in den Keller) und einem Lufttrockner wo wirklich erforderlich, fährt man ggf am besten.
-
Fenster rein zum Lüften
-
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit liegt bei so ca. 60 - nachts lüfte ich immer und bekomme Sie unter 50, im Januar war Sie immer so bei 40.
-
92 digits passen so gar nicht zu 40-60 % rel. Luftfeuchte im Nutzkeller.
Nach den Bildern bleibe bei meiner Überzeugung, dass die Wand keinen Feuchteschaden hat, für dessen Beseitigung außen aufgegraben werden muss, oder gar eine Drainage erforderlich ist.
Gibt es irgendwo einen Wasserrand an einem Stein?
Die unterste Lage NFA hat aus der Bauphase immer etwas mehr Feuchte aufgenommen, wenn darüber eine Horizontalsperre angeordnet ist, wie (sicher auch) bei Dir.
Lass den Gartenbaubetrieb die Fassade begrünen oder einen grüne Zaunhecke pflanzen, wenn Du nicht weißt, was Du mit Deinem vielen Geld machen sollst, Sorry!
-
Nachtrag
Ich habe die Wand heute nochmal mit so einem Mikrowellenfeuchtigkeitsmessgerät gemessen. Die Hälfte der Wand ist ca. nass/feucht. Das Gerät zeigt 70-92 Digits an. Stellenweise sind Steine 90 digits und zwei Steine weiter 40 Digits.das Gerät soll so 4cm tief messen.
Aktuell bewegt sich die Luftfeuchte von 55 bis 65 Prozent. Wir lüften immer Morgens so zwei Stunden und kommen so 5-10 Prozent runter von der Luftfeuchtigkeit. Das Raum besitzt so ein altes Stahlfenster - also die nie wirklich dicht sind. Messe ich die gegenüberliegende Innewand zeigt das Messgerät so 35 Digits an.
-
Bei der Angabe von Messwerten ...
... bitte immer die genaue Messgerätebezeichnung mit angeben.
Ein Mikrowellenfeuchtemessgerät (Messtiefe 4cm???) hast du sicher nicht verwendet! Vermutlich eher ein kapazitives Messgerät mit Kugelsonde.
Ja da spricht einiges dafür, dass die Steine von außen und/oder von unten durchfeuchtet wurden infolge einer nicht mehr funktionsfähigen Bauwerksabdichtung.
- Mauerwerkssperre gegen aufsteigende Feuchte schadhaft?
- äußere Flächenabdichtung schadhaft?
-
Ergänzung ...
… vergessen Sie die absoluten Werte dieser „Messgeräte“. Sie können lediglich erkennen, dass es z.B. oben feuchter als unten bzw. an der einen Wand feuchter als an der anderen ist. Und dies auch nur an der Oberfläche. Die Ursache kann vielfältig sein. An einem durch Experten ermittelten Feuchteprofil über den Querschnitt der Wand kann man die Ursache gut bestimmen.
Auf jeden Fall einen kompetenten Planer mit ins Boot holen. Viel Geld für die vertikale Abdichtung verbrennen ist sinnlos, wenn es an der horizontalen Abdichtung hapert ist mehr als unglücklich. Umgekehrt auch.
Zur Klärung in einem Forum ist der Sachverhalt zu unklar und die Planung einem ausführenden Betrieb zu überlassen, ist auch wenig zielführend.
-
Danke für die sachverständige Zusammenfassung!