Risse und Spalten im Betonboden der Hoffläche - was tun?
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Risse und Spalten im Betonboden der Hoffläche - was tun?
Hallo Experten,
ich habe vor gut 2 Jahren ein altes Häuschen in Nordbayern gekauft und erstmal innen einigermaßen hergerichtet. Jetzt will ich mich an weitere Sanierungsschritte machen. Im Hinterhof gibt es deutliche Schäden im Boden, die zwar nicht viel größer werden aber es bröckelt deutlich. Die beigelegten Fotos verdeutlichen das - die entstandenen Risse und Spalten im Hofboden sind stellenweise bis zu 3 cm breit und 7 cm tief.
Ich habe leider keinerlei Ahnung was da wirklich liegt (wahrscheinlich Beton?) möchte aber die Risse und Spalten schließen oder zumindest was gegen weitere Schäden unternehmen. Ich weiß aber nicht wirklich, welches Material (Beton? Mörtelmischung? Estrich? ...) ich dafür brauche noch wie ich richtig vorgehen soll:
- kann ich das einfach mit geschüttetem Sand füllen, dann wären wenigstens die entstandenen Hohlräumegefüllt
- oder sollte ich das erst mit Sand unten auffüllen (oder Schotter oder was?) und dann Mörtel- / Betongemisch etc. drauf
- oder gleich alles mit Mörtel- / Beton- / Estrichgemisch so gut wie möglich füllen?
Die wahrscheinlich korrekte und beste Lösung, alles rauszureißen und eine neue Fläche herstellen zu lassen kann ich mir die nächsten Jahre nicht leisten.
Besten Dank für sachdienliche Hinweise!
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Risse und Spalten im Betonboden
Man sollte bei solchen Problemen einen Maßstab gemeinsam mit dem Schaden auf dem Foto abbilden.
Wenn Sie später alles rausreißen wollen, sollten Sie jetzt nicht so viel Beton ausbreiten, den Sie später teuer entsorgen müssen. Welche Betondicke dann für einen dauerhaften Boden notwendig ist, ergibt sich aus der Belastung des Bodens.
Wenn ein ausfüllen der Löcher im Moment ausreichend ist, würde ich nicht mehr machen.
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dann ...
einfach Betonestrich reinstopfen und abziehen - evtl. auch mit einem weichen Handbesen / breiten Pinsel die Oberfläche nach einer gewissen Verfestigung (ca. 2-3 h) überstreichen und mehrere Tage die Oberflächen feucht halten.
Grünzeug und Erde vorher rausziehen / raussaugen. Auch ein Hochdruckreiniger kann hierfür zusätzlich eingesetzt werden. Evtl. vorher bei Haarrissen auch mit einer Steinflex diese etwas verbreitern, damit mehr Betonestrich eingebracht werden kann.
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die Fläche
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Der 100 Jahre alte Walzbeton
hat seine besten Zeiten lange hinter sich. Sowas haben wir aus unserem Hinterhof komplett entfernt und Pflanzflächen angelegt und die Wege neu gepflastert.
Eine "fachgerechte Sanierung" ist da kaum möglich. Selbst wenn du da Beton oder Zementestrich reinkippst und glatt abziehst wird dir diese Fugenreparatur in den nächsten 5 Jahren wieder rausfrieren.
Bitumenverguss hält evtl. etwas länger, würde ich der Optik wegen aber nicht empfehlen.
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@wiki:
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Danke
Danke sehr - da habe ich doch schon wertvolle Hinweise für Maßnahmen, die für die nächste Zeit wohl helfen werden
Hätte dazu noch 2 Nachfragen:
- darf der "Estrichbeton" auch nach dem Mischen leicht flüssig beim Reinfüllen sein, das würde in dem Fall wahrscheinlich einfacher in die Spalten reingehen. (Wenn die Masse zu fest ist wird sie wahrscheinlich nicht bis nach unten sinken, sondern oben kleben bleiben)
UND: Kann ich da jeden x-beliebigen Sack mit Aufschrift "Estrichbeton" im Baumarkt nehmen - oder gibt es da besonders geeignetes Material (wie z.B. "BETONMÖRTEL- außen", "FUGENBETON", "Fugenmörtel", "Füllmörtel" ...)
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Welches Material ist dafür am besten geeignet?
Vielen Dank für die Tipps
Ich hätte dazu noch 2 Nachfragen:
- Kann ich zum Verfüllen der Spalten jeden Sack mit Aufschrift "ESTRICHBETON" nehmen oder gibt es im Baumarkt ggf. andere Materialien die sich besser für diesen Zweck eignen würden (es gibt auch z.B. "Fugenmörtel", "Füllmörtel - außen", "FUGENBETON", "LANDSCHAFTSBAUBETON" u.a.)
- Kann ich die angemischte Masse auch leicht flüssig in die Spalten gießen statt eine festere Konsistenz reinzudrücken - das würde wahrscheinlich besser nach unten bis auf den Boden der Spalte sinken und nicht evtl. oben kleben bleiben ...)
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kannst du machen
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je nach Riss
kleine und mittlere lose Teile sowie Schmutz und Grünzeug entfernen. Die seitlichen Rissflächen abwaschen (Staub entfernen) bzw. anfeuchten. Im Loch sollte aber kein Wasser stehen.
Bei den größeren Löchern geht es mit Estrichbeton. Nicht zu nass machen (etwa gemäß Rezeptangabe) aber gut reinstopfen und stochern. evtl. mit der Kelle etwas "vibrieren", dadurch verflüssigt und verdichtet sich das Material besser.
Spalten mit weniger als 1 cm Breite können wegen Körnung nicht mit normalem Estrichbeton verschlossen werden.
Da sich der Boden hier selbst Bewegungsfugen geschaffen hat, könnte man diese auch einfach mit Sand auffüllen (Körnung gemäß Rissbreite). Besser wäre es, die Fläche mit Fugenschneidern ("große Flex auf Rädern") mit Dehnungsfugen aufzuteilen. Die Geräte sind aber nichts für Bastler.
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Nachfrage: Sand und Estrichbeton
Erstmal nochmals vielen Dank für die Beiträge
Was ich wohl verstanden haben dürfte:
- alle einfacheren Maßnahmen werden nicht mehr als ein paar Jahre halten
- größere Risse kann ich mit normalem Estrichbeton ausfüllen, der nicht allzu flüssig rein sollte und zwar mölichst in eine vorher gesäuberte Spalte/Riss, damit sich der Beton auch mmit dem umgebenden Material verbindet
- da die Fugen als quasi natürlich entstandene Dehnungsbereiche wirken, könnte ich sie - statt mit Beton - auch einfach mit Sand auffüllen. (Sie zu schließen würde nämlich mittelfristig nur zu erneuten Rissen und Spalten führen.)
Was ich noch nicht ganz verstehe:
- Gibt es vielleicht spezielle Betonmischungen (z.B. mit Kunstharzanteilen) die sich doch besser eignen als z.B. noraler Estrichbeton?
- Welches Material sollte ich denn für schmale Fugen verwenden, wenn Estrichbeton sich nur für breitere eignet?
- (Sand) Kann ich jeden Sand verwenden (z.B. vom Spielplatz) oder gibt es hier auch bestimmte Sorten/Körnungen, die sich besser eignen als andere?
Sorry für die vielleicht doofen Nachfragen - aber mit derartigen Freiluftboden-Problemen kenne ich mich nun überhaupt nicht aus..